Jäger verwechselt...

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Lutra
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Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von Lutra »

harris hat geschrieben: 10. Sep 2019, 21:53 Stimmt, wenn einer ganz sauber geschossen hat, so wie sich das gehört, bekommt er keine Krone, und niemand spricht drüber. Aber wenn er alles kaputt geschossen hat wird er (und zu recht) angeprangert. Wie eben überall... 1000 guten Taten werden vergessen, wenn eine scheiße ist.. ;-)
Da geht es Euch Jägern ja ganz ähnlich wie den Wölfen. Wenn sich irgendwo auf der Welt einer daneben benimmt, sind gleich alle gefährlich. 8-)
Obwohl da ein kleiner Unterschied doch noch besteht. Bei dem einen kostets eventuell nicht mal den Jagdschein, für den anderen bedeutets das Todesurteil.
harris
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Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von harris »

zaino hat geschrieben: 11. Sep 2019, 00:29 Jetzt bleibt mal fair - Ihr habt gefragt, eine Antwort bekommen und nun pflaumt Ihr harris auch wieder an.
Mag sein, dass er das so kennt.
Der nicht, der ist doch nur noch :lol:
Aber alles erst einam anpflaumen ohne richtig zu lesen. Bei dem :oops: :oops: blodelt es doch nur so unter der Haut. :lol: Aber meint einen Habicht gesehen zu haben, der ein Wüstenbussard war :lol:
Bus und Zug kann er hoffentlich unterscheiden...
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Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von harris »

Schattenwolf hat geschrieben: 10. Sep 2019, 23:16
harris hat geschrieben: 10. Sep 2019, 20:51
Schattenwolf hat geschrieben: 10. Sep 2019, 20:10 Da das Thema gerade aufgekommen ist.

Der Waschbär - kein Artenkiller
https://www.nabu-gifhorn.de/flora-und-f ... hb%C3%A4r/
Der NABU :lol: Aha, gerade der NABU. Geh mal nach Göttingen in die NABU Wildtierauffangstation. Da kannst Du live erleben welche Ahnung die von Tieren, besonders Wildtieren haben.
Genau solchen Berichte laden zum Mitgliederbeitritt und Spenden ein. Weil scheinbar genug Menschen drauf reinfallen.
Der örtliche NABU hier, unterstütz die Jäger bei der Jagd auf den Waschbär. Und das sind Leute vor Ort und keine am Schreibtisch.
Ein Verein, zwei Meinungen!! ;-)
Hab keine andere Reaktion von dir erwartet Harris.
Warum auch, wenn es so is... ;-)
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Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von harris »

Schattenwolf hat geschrieben: 10. Sep 2019, 23:36
harris hat geschrieben: 10. Sep 2019, 21:05
Lutra hat geschrieben: 10. Sep 2019, 13:54 Harris, da Du hier in diesem Faden recht aktiv bist und da dieser ja nun mal um "Mißgeschicke" verschiedener Jäger geht, hätte ich mal speziell an Dich als "Insider" eine Frage. Angenommen bei einer Gesellschaftsjagd fällt einer unangenehm auf durch Leichtsinn, grobe Fehlschüsse, altersbedingte Dattrigkeit z.B.. Wie verhält sich da die übrige Gesellschaft im allgemeinen? Drückt man da eventuell mal ein Auge zu? Oder wird da eher Klartext gesprochen? Hast Du da Erfahrungen?
Also, ich sage es gleich vorweg, ich spreche von meinen Erfahrungen. Wenn ich zur Drückjagd gehe, ist das auch meistens hier in der Umgebung.
Wenn jemand, z.B. auffällt, weil er nicht sauber geschossen hat, z.B. ein Reh von vorn wird ihm das gesagt und er wird auch keine weiteren Einladungen mehr bekommen. Es muss immer Waidgerecht geschossen werden, so das das Wild auch auf den Teller kommt und nicht so, das es nicht verwertet werden kann.
Wenn es nicht so wäre, hättest du das hier auch ganz bestimmt gepostet. Klar doch.... die Jägerschaft ist ja auch immer so ehrlich und offen und versucht auch nie was unter den Teppich zu kehren. Ich denke du weißt genau wie Lutra das gemeint hat. ;-) Kommt vielleicht auch drauf an wem das Mißgeschick passiert.
Jeder ist so ehrlich wie DU!! Dann weißt du ja wie es läuft... ;-)
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Nachtrag zu ..
Dr_R.Goatcabin hat geschrieben: 4. Sep 2019, 09:54 Dabei bleibt die Frage - wieviel soll dann immer noch erlegt werden, ergo wieviel Wildschwein will der Mensch auf dem Teller. Daran entscheidet sich (u.a.) der Aufwand für professionelle Jäger.
Ich mache mir keine Illusionen, dass die Jagd ganz verschwinden wird. Aber man kann das Unheil (siehe oben) eindämmen und es Profis machen lassen, die nicht betrunken oder scharfäugig wie Mr. Magoo in die Gegend ballern und dafür flotte Ausreden haben ("Unfälle passieren überall").
https://www.zeit.de/zeit-magazin/2019/3 ... onsum-jagd
Wild für alle - Sein Fleisch ist ökologisch, es ist gesund, und die Wälder sind voll davon: Warum essen die Deutschen nicht endlich mehr Wildschwein?

(Ich liebe es immer, wenn Leute faseln, irgendwas sei "ökologisch". Genau so ein Sprachunfall wie "Super-GAU".)
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Nina
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Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von Nina »

Da hat die ZEIT ja mal wieder einen sehr gefälligen Artikel rausgebracht, und dann auch noch ohne Bezahlung lesbar. Kritischen Journalismus bekommt man vermutlich nur noch gegen Gebühr, ansonsten muss man wohl mit Werbung in jeglicher Form, und sei sie noch so subtil, rechnen.

Wie ökologisch ist denn Wildschweinfleisch, wenn man es nach den Gesichtspunkten der ökologischen Erzeugung bewertet?
Der ökologische Landbau ist ein umfassendes System landwirtschaftlicher Produktion (Pflanzen und Tiere), das einem innerbetrieblichen Kreislauf den Vorzug gibt vor dem Einsatz von externen Produktionsfaktoren. Das heißt der Landwirt verzichtet auf Hilfsmittel von außen, wie z. B. chemisch-synthetische Düngemittel, und verwendet stattdessen Mist, Gülle, Kompost und anderen organischen Dünger. Auch konventionelle Pflanzenschutzmittel dürfen nicht eingesetzt werden.
Ebenso ist der Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) und aus oder durch GVO hergestellten Erzeugnissen mit Ausnahme von Tierarzneimitteln verboten.
[...] Bio-Lebensmittel dürfen – genau wie konventionelle Erzeugnisse auch – nicht bestrahlt werden.

Lebensmittelverband Deutschland, 2019: Bio-Lebensmittel https://www.lebensmittelverband.de/de/lebensmittel/bio
Und das Wildschweinfleisch?

1. Radioaktive Belastung:
Wildbret ist je nach Region und Tierart sehr unterschiedlich belastet. In den stärker belasteten Gebieten werden bei Wildschweinen noch heute vereinzelt Werte gemessen, die den Grenzwert für die Vermarktung von 600 Becquerel pro Kilogramm um mehr als das Zehnfache überschreiten. Die im Rahmen des bundesweiten Messprogramms IMIS erhobenen Daten erreichten in den letzten drei Jahren (2015 bis 2017) Werte für Wildschweine von bis zu rund 1.600 Becquerel pro Kilogramm [...]. Da die von Wildschweinen gefressenen, unterirdisch wachsenden Hirschtrüffel außergewöhnlich hoch belastet sind (die Werte liegen hier um mehr als das Zehnfache über den Werten von Speisepilzen), ist Wildschweinfleisch deutlich höher kontaminiert als das Fleisch anderer Wildtierarten.

Bundesamt für Strahlenschutz, 22.10.2018: Radioaktive Belastung von Pilzen und Wildbret https://www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt ... dbret.html
2. Pflanzenschutzmittel
Wildschweinfleisch ist schon deshalb nicht "Öko", weil Art, Menge und Zusammensetzung des aufgenommenen Futters nicht kontrolliert und daher auch nicht nach ökologischen Gesichtspunkten ausgewählt werden können. Da Wildschweine neben den Fütterungen durch Jäger aber vor allem auch von den Anbaufrüchten der größtenteils industrialisierten Landwirtschaft profitieren, nehmen sie natürlich auch sämtliche Pestizide auf, die dort ausgebracht werden. Daraus entsteht dann ein unkontrollierter Mix verschiedenster Gifte:
Im Jahr 2017 waren 818 Mittel [...] mit 1.581 Handelsnamen zugelassen. [...] Nach Berechnungen des Umweltbundesamts ergibt sich für die deutsche Landwirtschaft ein durchschnittlicher jährlicher Einsatz von 8,8 kg Pflanzenschutzmitteln beziehungsweise 2,8 kg Wirkstoff je Hektar Anbaufläche (Berechnung für 2015 ohne inerte Gase, bei ca. 12,1 Millionen Hektar Ackerland und Dauerkulturen).

Umweltbundesamt, 09.04.2019: Pflanzenschutzmittelverwendung in der Landwirtschaft https://www.umweltbundesamt.de/daten/la ... textpart-1
4700 Tonnen Glyphosat haben Hersteller im vergangenen Jahr in Deutschland verkauft. [...] 2017 wurden in Deutschland auch insgesamt mehr Pflanzenschutzmittel verkauft als 2016. Das BVL hat ungefähr 34.500 Tonnen dokumentiert.

Spiegel online, 18.09.2018: Verkauf von Glyphosat ist 2017 gestiegen https://www.spiegel.de/wissenschaft/nat ... 28764.html
3. Belastung durch bleihaltige Munition:
Bundesinstitut für Risikobewertung rät Frauen im gebärfähigen Alter von Wildbretkonsum ab:
Wildfleisch gehört zu den am höchsten mit Blei belasteten Lebensmitteln. Eine wesentliche Ursache dafür ist die bei der Jagd verwendete Bleimunition, die im geschossenen Wild Bleipartikel hinterlassen kann. In Abhängigkeit von der Geschossart dringen Geschossfragmente und kleinste Bleisplitter tief ins Wildbret ein und sind dort kaum erkennbar, so dass selbst eine großzügige Entfernung des Fleisches um den Schusskanal nicht immer ausreicht, um vergleichsweise hohe Kontaminationen des gewonnenen Fleisches zu vermeiden. [...] Blei ist schon in kleinen Mengen schädlich. Bereits bei geringen Konzentrationen im Körper kommt es zu negativen gesundheitlichen Effekten. Außerdem reichert sich Blei im Organismus an. Es kann die Blutbildung, innere Organe wie die Nieren sowie das zentrale Nervensystem schädigen und lagert sich in den Knochen ab.

Bundesinstitut für Risikobewertung: Bleibelastung von Wildbret durch Verwendung von Bleimunition bei der Jagd
Stellungnahme Nr. 040/2011 des BfR vom 3. Dezember 2010, Seite 1
https://mobil.bfr.bund.de/cm/343/bleibe ... r-jagd.pdf
Da die Abnahme der Bleigehalte im Blut auf unbedenkliche Werte bei bleiexponierten Personen nicht kurzfristig erfolgt, sollte die für Schwangere abgeschätzte tolerierbare Bleizufuhr prinzipiell für alle Frauen im gebärfähigen Alter gelten. Blei im Knochen hat eine extrem lange Halbwertzeit von bis zu einigen Jahrzehnten (ATSDR 2007).

Bundesinstitut für Risikobewertung: Bleibelastung von Wildbret durch Verwendung von Bleimunition bei der Jagd
Stellungnahme Nr. 040/2011 des BfR vom 3. Dezember 2010, Seite 27
https://mobil.bfr.bund.de/cm/343/bleibe ... r-jagd.pdf
4. Schlechte Fleischqualität durch Stress vor der Tötung
Wenn es gejagt wird, muss das Wildschwein im schlimmsten Fall vor seinem Tod einige nervenaufreibende – manche sagen grausame – Stunden Treibjagd erleben.

ZEIT online, 11.09.2019: Wildschweine - Wild für alle https://www.zeit.de/zeit-magazin/2019/3 ... onsum-jagd
Ist das Wild in Bewegung sind tödliche Treffer viel schwieriger als bei stehendem Wild anzubringen; insbesondere bei ungünstigen Schusswinkeln und auf engen Schneisen.
So wurde bei Drückjagden auf Schwarzwild in Hessen nur etwa ein Drittel mit Blattschuss erlegt, der Rest der Strecke wies Waidwund-, Keulen- oder Laufschüsse auf.


Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz: Tierschutz und Bewegungsjagden, Stellungnahme der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT) Arbeitskreis Wildtiere und Jagd (AK 6) https://www.tierschutz-tvt.de/alle-merk ... hmen/#c308
Gestresstes Schwein schmeckt nicht gut. [...] Ein Tier, das jetzt übermäßig verängstigt, gestresst oder gar durch wiederholte Schläge der Treiber gequält wird, schüttet Angst- und Stresshormone aus. Das Fleisch kann dann später qualitativ minderwertig sein. Die Fachkürzel für diese Mängel lauten DFD und PSE:
„PSE ist pale – soft – exaudative; das heißt, ein Fleisch, das als Schnitzel in der Pfanne zusammenschrumpft, sehr viel Wasser abgibt, und daher nachher beim Genuss sehr trocken ist. DFD-Fleisch ist – bei gleicher Ursache – eine vollständige Entleerung der Muskelglykogen-Vorräte. Das Fleisch ist im rohen Zustand sehr dunkel, sehr klebrig, sehr leimig; die Haltbarkeit dieses Fleisches ist auch deutlich herabgesetzt.“


Deutschlandfunk, 22.01.2017: Gestresstes Schwein schmeckt nicht gut https://www.deutschlandfunk.de/umgang-m ... _id=376999
Fazit: VON WEGEN ÖKO!
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Das ist ja alles richtig, aber Du schilderst viele Extremfälle, die nicht pauschal die "mittlere Wirklichkeit" abbilden. In einer unperfekten Welt muss es nur unperfekte Lösungen geben, daher sei Wild immer noch dem Massenwahnsinn aus Viehbetrieben vorzuziehen (siehe auch mein Beitrag hier). Gleichzeitig kann das nur funktionieren, wenn diese irre Vorstellung "Fleisch ist Lebenskraft!" aus den Hirnen der Leute mal wieder verschwindet, und man davon abkommt, es als ungeschriebenes Menschenrecht auf Fleisch dahingehend zu halten, dass das Zeug 24/7 tonnenweise täglich überall verfügbar sein muss.

Aber das ist wieder "ein weites Feld" ........... :grumpy:
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harris
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Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von harris »

Nina, du musst im Thema Fanatismus schreiben...
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Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von Nina »

Dr._R.Goatcabin hat geschrieben:Das ist ja alles richtig, aber Du schilderst viele Extremfälle, die nicht pauschal die "mittlere Wirklichkeit" abbilden.
Bei allem Respekt - aber Dein Anspruch auf die Deutungshoheit über die "mittlere Wirklichkeit" ist nicht objektiv, sondern entstammt vielmehr Deinem persönlichen Blickwinkel. Zum tieferen Verständnis empfehle ich Paul Watzlawicks "Wie wirklich ist die Wirklichkeit?", aber das würde an dieser Stelle zu weit führen. ;)

Kommen wir noch mal auf das Thema zurück: Das Bundesamt für Strahlenschutz warnt vor der radioaktiven Belastung von Wildbret - insbesondere von Schwarzwild und erklärt, dass man diese Risiken mit dem Verzicht auf Wildschweinfleisch vermeiden könnte. Kein Mensch testet, was das Wildschwein, das Du beim örtlichen Jäger erwerben kannst, zuvor gefressen hat. Ich sehe aber regelmäßig vor meiner Haustüre, welche Tankladungen an Gülle und chemischen Substanzen an mir vorbeidonnern, um auf den umliegenden Feldern ausgebracht zu werden. Wir können das Chemie-Zeug riechen und manchmal sogar auf der Zunge schmecken, dass uns übel wird. Die Abdrift kann nachgewiesener Maßen hunderte Meter bis hin zu Kilometern weit reichen, was insbesondere Ökobetriebe regelmäßig vor Probleme stellt¹. Die Wildtiere sind den Substanzen eben nicht nur auf den jeweiligen Feldern ausgesetzt, sondern auch drumherum. Und zwar einem unbekannten Cocktail aus den unterschiedlichsten Chemikalien.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät Frauen im gebärfähigen Alter vom Wildbretverzehr ab, weil Blei bereits in geringen Mengen schädlich wird und über Jahre im Körper überdauert. Betrifft Dich persönlich nicht, aber Millionen von Frauen in Deutschland. Und die Studien über die geringen Blattschuss-Trefferquoten bei Drückjagden, die die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz im Merkblatt aufgeführt hat, sind kein "Extrem", sondern wissenschaftlich erhobene Daten über Realitäten.

Die Verbraucherzentrale hat den Bio-Irrtum über Wildbret, der von Jägern so gerne als Argument für die Jagd verbreitet wird, ebenfalls klargestellt:
Fleisch von wild lebenden Tieren ist kein Bio-Wild

Der Begriff „Bio“ wird gerne als Werbeargument genutzt. Auch einige Anbieter von Wildfleisch bewerben ihre Produkte damit. Die EU-Öko-Verordnung stellt allerdings klar: Erzeugnisse der Jagd gelten nicht als „ökologisch“ oder „biologisch“.[...] Wild lebende Tiere fallen nicht in den Bereich der EU-Öko-Verordnung. Wörtlich heißt es: „Die Erzeugnisse der Jagd und der Fischerei wild lebender Tiere gelten nicht als aus ökologischer/biologischer Produktion stammend.“ Da die Bezeichnungen „Bio“ und „Öko“ geschützt sind, ist es auch nicht zulässig, Fleisch von wild lebenden Tieren mit diesen Begriffen zu bewerben. [...] Andere Händler wiederum bewerben ihre Erzeugnisse aus der Jagd mit Slogans wie „mehr Bio geht nicht“. Aus unserer Sicht können solche Werbesprüche verwirren. Sie sind auch nicht korrekt. Denn laut EU-Recht ist der Begriff „Bio“ genau definiert und Produkten vorbehalten, die die Vorgaben der EU-Öko-Verordnung einhalten.

Verbraucherzentrale: Lebensmittelklarheit: Fleisch von wild lebenden Tieren ist kein Bio-Wild https://www.lebensmittelklarheit.de/inf ... n-bio-wild
¹ Abdrift:
Die sekundäre Abdrift durch Thermik oder Verdunstung betrifft Präparate, die zur Verflüchtigung neigen. Durch Thermik können Wirkstoffe verdunsten, aufsteigen und mit dem Wind über mehrere hundert Meter, teils auch kilometerweit verfrachtet werden. Darüber hinaus ist bekannt, dass sich Wirkstoffe von Pflanzenschutzmitteln an Bodenpartikeln anhaften und damit ebenfalls über weite Strecken vom Wind verweht werden können. [...] Bei hohen Temperaturen können zur Verflüchtigung neigende Wirkstoffe von Pflanzenschutzmittel, wenn sie erst einmal verdunstet sind, mit Hilfe des Windes sehr weit verdriftet werden und damit Kulturen auf weit entfernt liegenden Flächen kontaminieren. Zu diesen Wirkstoffen gehören beispielsweise Pendimethalin, Prosulfocarb und Clomazone, die in Herbiziden verwendet werden.

Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen: Abdrift auf landwirtschaftlich genutzten Flächen erkennen und vermeiden https://www.landwirtschaftskammer.de/la ... bdrift.pdf
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Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

@Admin
Mindestens den ersten Beitrag von Nina zum Öko-Irrtum (knirsch) kann man vielleicht auch eher an diesen Thread als Extraausgabe heften, da alles an Ungemach in der Nahrungskette nach oben weitergereicht wird: Wölfe - Parasitologie und Belastung durch Umweltgifte

Ansonsten muss ich dem auch mal selbst vertieft(er) nachgehen. In dem Sinne noch eine lose Leseempfehlung: Fent (2013): Ökotoxikologie. ISBN 978-3131099945. Sehr dicht geschriebenes gutes Buch zum Thema, leider nicht für Laien (gut) geeignet, und als Abendschmöker schon gar nicht. Ich hab´s versucht. ;)
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