Danke an alle für die Tipps und Ratschläge (Wolfs-Theoretiker für die Kleidungshinweise

Früher hielt ich manches für übertrieben was Naturfotografen so treiben in dem Bereich. Was soll ich sagen?!...ich wurde eines Besseren belehrt und mittlerweile weiß ich, dass es ohne Tarnung schlichtweg nicht geht. Man kann zwar auch so das eine oder andere schöne Bild machen, aber die Gelegenheiten Wildtieren wirklich nahe zu kommen, werden die Ausnahme bleiben und sind allenfalls Zufallsbegegnungen. In so einer Situation dann noch ein Foto zu bekommen, ist auch mehr als unwahrscheinlich. Mit Tarnung erhöht man seine Chancen dabei doch um ein Vielfaches.
Michael Meyer Wildtierfotografie https://www.michaelmayer-wildtierfotogr ... rafie.html
Eines der wichtigsten Dinge um gerade mit (nur) 300mm nah an die Tiere ran zu kommen ist natürlich die Tarnung. Dafür benutzen wir Tarnnetze, wir haben uns ein Tarnzelt gebaut und auch einen Tarnanzug. [...] Damit ist man nicht nur perfekt getarnt sondern kann sich im Gegensatz zum Zelt eben auch mit der Tarnung fortbewegen. Manchmal sind wir damit schon bis auf ca. 5m an Rehe rangeschlichen.
Naturfotografie Mickenbecker: Ausrüstung https://naturfotografie-mickenbecker.de/ausruestung/
Wir haben hier eben das Problem, dass wir verschiedene Naturnutzer mit verschiedenen Interessen haben. Die einen möchten auf friedliche Weise ohne Gefährdung anderer Menschen Wildtiere erleben, beobachten und für sich erhalten oder später mit anderen teilen, in dem sie sie fotografieren. Die anderen wollen Wildtiere ungestört abschiessen können - trotz des Wissens, dass regelmäßig andere Menschen, aber auch Haus - und Weidetiere als Kollateralschaden für das eigene Hobby sterben müssen.Denn einige Tiere in freier Natur sind doch äußerst scheu und haben eine sehr hohe Fluchtdistanz. Um ihnen möglichst unauffällig, auch relativ nahe kommen zu können, ohne sie zu beunruhigen und in ihrem natürlichen Verhalten zu stören, ist wie ich schon häufig feststellen konnte, eine angemessene Kleidung bzw. Tarnung immer wieder hilfreich.
Marina Wischinski Naturfotografie: Tarnung muss das wirklich sein? https://www.naturfotografie-mawi.de/201 ... lich-sein/
Es macht aber schon einen Unterschied, ob von unabhängiger Seite im Vorwege Wildzahlen und Schäden festgestellt und im Einzelfall professionell reagiert wird oder ob man flächendeckend Hobbyjägern freie Hand lässt, nach eigenem Gutdünken durch die Bank weg sämtliche Tierarten zu verfolgen, zu schießen und z. T. zu quälen und dabei obendrein regelmäßig noch ein paar Menschen- , Haustier- und Weidetieropfer als Kollateralschaden toleriert werden.Redux hat geschrieben:Und bejagt werden müssen die Bestände eben dort auch.
Während in Basel-Stadt ein drohendes Jagdverbot für Diskussionen sorgt, ist im Kanton Genf die Jagd bereits seit vierzig Jahren verboten. Einzig Wildschweine werden weiterhin geschossen, erzählt der Kantonsverantwortliche Gottlieb Dandliker im Interview.
Tageswoche, 15.10.2013: Für die Jäger war es eine Katastrophe https://tageswoche.ch/politik/fuer-die- ... tastrophe/
Größtmögliche Sicherheit für Mensch und Tier:Ein Grund, warum insbesondere Wildschweine geschossen werden, ist: Sie lieben reife, also zuckerhaltige Trauben. In einem Weinbaukanton wie Genf ist dies ein Problem, gerade im anbrechenden Herbst. Dringt eine Herde Wildschweine in ein Rebgebiet ein, fressen die Tiere in einer Nacht problemlos 300 bis 400 Kilogramm Trauben.
Tagesanzeiger, 12.09.2018: Füchse und Rehe als Volkstherapie https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/re ... y/16130176
Ähnlich wie bei der Jagd durch den Wolf werden nicht die vitalen, adulten Tiere getötet, sondern hauptsächlich der Nachwuchs. Die gewachsenen Rotten-Strukturen werden somit nicht zerstört.Das Jadgverbot brachte bei der Sicherheit eine Verbesserung. Seit seiner Einführung übernehmen in Genf Wildhüter die Aufgaben der Jäger. Zusätzliche Stellen wurden keine geschaffen. Für Abschüsse sind die Wildhüter nur in der Nacht unterwegs und nutzen Lichtverstärker und Infrarot. Das hilft, die Tiere zu finden und vermindert auch das Unfallrisiko.
Obwohl in der Dunkelheit geschossen wird, versichert der kantonale Wildtierinspektor Gottlieb Dandliker: «99,5 Prozent der geschossenen Tiere sind sofort tot.» Das Leiden sei «minim», wie auch der Stress für die nicht abgeschossenen Tiere. Es gebe fast keine Fälle, in denen Tiere einen Abschuss verletzt überlebten.
Tagesanzeiger, 12.09.2018: Füchse und Rehe als Volkstherapie https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/re ... y/16130176
Allein die Notwendigkeit, solche Empfehlungen erteilen zu müssen, belegt doch, dass durch die Hobbyjagd mehr ökologischer Schaden als Nutzen entsteht. Im Gegensatz zum Kanton Genf:Bevor drastische Maßnahmen ergriffen werden, sind die bestehenden Maßnahmen auszuschöpfen. [...]
1. Sofortige Bejagung aller schwachen Frischlinge auch bei mangelnder Verwertungsmöglichkeit.
2. Gesetzeskonformes Kirren statt Füttern.
3. Regelmäßig den Schießstand aufsuchen und Schießfertigkeiten verbessern.
4. Fehlendes Wissen über die Schwarzwildbiologie aufbessern.
Wild und Jagd Landesjagdbericht Niedersachsen 2009, Seite 15 https://www.ml.niedersachsen.de/service ... -5156.html
Aber das urbane Genf schätzt die Massnahmen. Die Kosten des Jagdmanagements sind kein Thema. Die Neuenburger Anthropologin Manue Pichaud hat sie berechnet. Gemäss Pichaud betragen sie jährlich eine Million Franken, also 2.20 Franken pro Einwohner. Die Genfer zahlen das gerne, weil sie es schätzen, dass sie Tiere bei ihren Spaziergängen in freier Natur antreffen. Dieser Eindruck ist wissenschaftlich bestätigt. Der Kanton stellte in einer Langzeitstudie eine starke Zunahme der Biodiversität fest.
Bertrand von Arx, Direktor für Biodiversität des Kantons Genf, präzisiert: «Das Jagdverbot kann ein Mittel zur Erhöhung der Biodiversität sein.»
Tagesanzeiger, 12.09.2018: Füchse und Rehe als Volkstherapie https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/re ... y/16130176
Jäger übernehmen echte Naturschutzaufgaben, von daher sind die meisten Landesjagdverbände, wie auch der DJV, anerkannte Naturschutzvereinigungen.
Ihre Stärke liegt im angewandten, praktischen Naturschutz. Dazu zählt z. B. die Einrichtung von Ruhezonen oder die Schaffung von Äsungs- und Deckungsflächen für das Wild. Solche neu eingesäten oder bepflanzten Flächen sind nicht nur für das Wild wichtig. Gerade in intensiv genutzter Landschaft bieten Wildäcker, Hecken und Gebüsche, Kräuter- und Blütenpflanzen vielen selten gewordenen Reptilien, Vögeln, Schmetterlingen, Hummeln und anderen Insekten neuen Lebensraum.
Auch die Pflege von Streuobstwiesen oder die Anlage eines Laichgewässers am Waldrand gehört zu den typischen Naturschutzmaßnahmen der Jäger. Über diese Einzelmaßnahmen hinaus haben sie in vielen Bundesländern eigene großflächige und langfristige Artenschutzprogramme z. B. für Rebhuhn, Auerwild, Birkwild, Haselwild, für Großtrappe, Seehund und Fischotter ins Leben gerufen.
Hier wird nicht nur gepflanzt und gesät, sondern auch wissenschaftlich gearbeitet. Es erfolgen Bestandserhebungen durch Frühjahrs- und Herbstzählungen, es werden Biotopstrukturen und Umweltfaktoren erfasst, Klima- und Witterungsdaten ausgewertet, bodenkundliche Werte ermittelt. Sie bilden die Basis für die weitere Projektplanung.
Super Ansage. Wölfe töten, um zu leben - im Kreislauf der Natur.
Das ist alles unbewiesene Theorie. Dann hätte ich jetzt z.B. gerne den Beweis, dass die Wildschweinplage in Deutschland wolfsbedingt zurückgegangen ist. Annähernd 1000 Wölfe sollten dazu in der Lage sein. Es geistert hier im Forum auch die Vorstellung rum (Nina's Welt), dass der Wildbestand durch Wölfe überhaupt nicht abnimmt (und die doofen Jäger sich zu Unrecht beklagen). Vgl. Jagdstrecken.