Alpen: Wie gefährlich sind die Tiere dort?

Die Beziehung zwischen Mensch und Wolf, Zusammenleben, Herdenschutz, Konflikte und Lösungen.
zaino
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Re: Alpen: Wie gefährlich sind die Tiere dort?

Beitrag von zaino »

*kicher* Diese falben Alpkühle oder auch diese dunkelbraun-weißen Exemplare werden immer noch MIT Hörnchen gezüchtet, sind gesund, instinktsicher und robust. Mein Freund wurde mal ein ganzes Stück weit gejagt von einer, die den 95. freundlichen Klaps des Tages auf den Hinterschinken als dreiste Anmache einstufte und von Wandertouris die Schnute voll hatte. LOL.

Und im Ernst: Instinktsichere Rindviecher agieren genau wie die Kaffernbüffel in zig Afrika-Youtubefilmchen: Sie machen Front gegen Prädatoren.

Und zum drölfundneunzigsten Male: Almen werden seit zig Jahren mehr und mehr aufgegeben - NICHT zwegs dem Wolf, sondern weil keiner mehr seinen Sommer auf der Alm verbringen will, einsam und bei Knochenarbeit. Es rentiert sich auch nimmer.
So lange wir Unmengen billiger Milch aus Agrofabriken von sonstwo geliefert kriegen, rentiert es sich kaum, da oben zu melken, zu kühlen, zu buttern oder Käse zu machen. DAS ist das Ende der traditionellen Wirtschaftsform. In den Bergen klappt das ja auch nicht mit Getreide, weils im Durchschnitt zu viel regnet und das Zeug nicht bis zur Reife wächst. Daher die Viehwirtschaft, das ist eine Anpassung an die geographischen Gegebenheiten.
Moderne Turbokühe leben nur max 5 Jahre, brauchen hochkonzentriertes Eiweiß-Futter (das sie nicht mal gut vertragen...), um massenhaft zu billige Milch auszuschütten. Auf der Alm wäre das Futter gratis und gesund, die Viecher würden hornalt und sähen nur zum Impfen den Tierarzt. Die Milchprodukte von da wären um Klassen besser. Außerdem müsste man keinen Regenwald für den Soja-Anbau abholzen, das Zeug nicht endlos weit herfrachten, die Milch nicht in Tanklastern quer durch die EU schippern und und und.... eine Endlosschleife.

Schafe: Rein extensive Haltung geht mit den Wollbobbes nicht. Das beweisen die Beiträge hier: Je besser sie bewacht werden, desto weniger Verluste. Egal ob nun ein Wolf da ist oder nicht. Rindvieh oder Pferd können sehr gut auf sich aufpassen, die Wollies nicht. Wenn Ihr in den Bergen Geißen oder Esel bei den Herden seht, plus Hütehunde, dann ist das Basis-Vergesellschaftung mit mehreren Funktionen.

Aber ja, der Wolf und der Bär gefährden die Alpen und die Almwirtschaft.... *augenroll*
zaino
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Re: Alpen: Wie gefährlich sind die Tiere dort?

Beitrag von zaino »

... ganz zu schweigen davon, dass leichtsinnige Touris künftig gefressen werden, wenn die Bergwacht nicht fix genug anrückt. *fiesgrins*
Erklärbär
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Re: Alpen: Wie gefährlich sind die Tiere dort?

Beitrag von Erklärbär »

Nein. Aufgegeben wird, wenn man perspektivisch kein Licht mehr sieht. Gegen Missstände kann man ankämpfen, aber nicht gegen den Wolf. Das gibt den armen Bauern den Rest. Es ist so sinnlos...
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zaino
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Re: Alpen: Wie gefährlich sind die Tiere dort?

Beitrag von zaino »

Dann erkläre doch bitte plausibel die leeren Almen schon Jahrzehnte vor der Rückkehr des Wolfs.
Erklärbär
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Re: Alpen: Wie gefährlich sind die Tiere dort?

Beitrag von Erklärbär »

zaino hat geschrieben: 16. Aug 2019, 09:29 Dann erkläre doch bitte plausibel die leeren Almen schon Jahrzehnte vor der Rückkehr des Wolfs.
Ich war früher viel in den Alpen unterwegs. Es gab jede Menge Almen. Es gab sicher auch aufgegebene Almen, genauso wie es leerstehende Häuser in Städten gibt. Alles hat vielschichtige Gründe.
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zaino
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Re: Alpen: Wie gefährlich sind die Tiere dort?

Beitrag von zaino »

Erklärbär hat geschrieben: 15. Aug 2019, 23:39 Gegen Missstände kann man ankämpfen, aber nicht gegen den Wolf. Das gibt den armen Bauern den Rest....
Dann ist dieses Statement von Dir aber (wie so oft) undifferenzierter Stuss - wenns denn insgesamt so vielschichtig ist. Rentiert sich eine Wirtschaftsform insgesamt, kann sie Verluste abpuffern. Rentiert sie sich von Grund auf NICHT mehr, ist natürlich jeder Verlust einer zu viel.
Und Verluste gabs auf den Almen auch schon immer. Mal versteigt sich ein Tier, mal verletzt sich eins, Blitz- oder Steinschlag oder Muren kommen ebenso vor wie Kälteeinbrüche.
Fakt ist, dass seit Jahrzehnten allenfalls noch das Jungvieh gesömmert wird.
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