Dr_Goatcabin hat geschrieben:Dieser ganze obige Aufstellung vom Amt ist echt zäh zu lesen.
Böse Zungen könnten jetzt behaupten, dass das vielleicht ja sogar so gewollt sein könnte... Einfach zu verstehen ist dagagen die
Präsentation, die irgendwie in Aufmachung und Inhalt dem bekanntesten deutschen Boulevard-Blatt ähnelt.
"Problemwölfe - Herausforderung für Artenschutz und Weidetierhaltung" Umweltausschuss Minister Lies Präsentation als pdf:
http://www.umwelt.niedersachsen.de/aktu ... 73831.html
So ist die Präsentation aufgebaut:
1) plakativer Titel:
"Problemwölfe"
2) Verbreitungskarte, als erstes Hinweis auf die Vermehrung der Wölfe ("Zunahme Population 30% jährlich", "flächendeckende Besiedlung absehbar")
3) Karte Nutztierschäden durch Wölfe
4) Reißerische Presseüberschriften ohne Quellenangabe, z. B. "Die Sicherheit ist nicht mehr gewährleistet", "Alle haben ein komisches Gefühl", "Wolfsrisse: So geht es nicht weiter", im Untertitel taucht oftmals die CDU auf
5) "Schadensbilanz" in Zahlen ohne Angaben zum Herdenschutz oder zur Tierart
6) Emotionalisierende Bilder zur "Situation im Territorium von GW717m" (Blut auf dem Boden, gerissenes Fohlen, gerissenes Kalb)
7) Hinweis auf soziale Medien mit der Überschrift "Häme, Drohungen Rache", namentlich Facebook-Seite Wolf ja bitte
8) einseitige Darstellung von fragwürdigen Kommentaren von vermeintlichen Wolfsbefürwortern bei Verschweigen der ebenso vorhandenen verbalen Entgleisungen der Wolfsgegner
9) Weitere Beispiele derselben einseitigen Darstellung
10) Weitere Beispiele derselben einseitigen Darstellung als Rechtfertigung für "Verzicht auf aktive Kommunikation" ("Störer", "von Unbekannten bedroht")
11) Eingeständnis, dass Schafe ungeschützt waren, dennoch Fokus auf die Fälle, in denen "wolfsabweisende Zäunung" (Definition fehlt) überwunden wurde - plus unklare
Maximalangaben sonstiger gerissener Tiere ("
bis zu 3 Ponys", "
bis zu 10 tödliche Angriffe auf Rinder")
12) Gründe für Entnahmeentscheidung: "Prognose erheblichen Schadens durch Rinderrisse", und Beschränkung auf "angepasste Haltungsform im gemischten Herdenverband" als "zumutbarer" Herdenschutz. Für die "sorgfältige fachliche und rechtliche Abwägung" zugrundegelegt werden "nur Risse bei Anwesenheit ausreichender Zahl wehrhafter Rinder". (Steht im Widerspruch zu den in der Abschussgenehmigung aufgeführten Rissen):
13) "Grundsatz: Keine Zumutbarkeit zusätzlicher Herdenschutzmaßnahmen bei Rindern". Hanebüchene Gründe: "tierwohlgerechte Haltungsform", "Förderung der Artenvielfalt" und "touristischer Wert".
14) Konsequenzen der flächendeckenden Einzäunung: Emotionalisierende Bilder (Kröte, Igel, Reh in Elektronetzen) - Der Zaun, in dem das Reh starb, schützt allerdings ein Maisfeld und keine Schafe. Igel und Kröte stecken in handelsüblichen Euronetzen zur Erzielung der Hütesicherheit in der Schafhaltung, die mit der Rinderhaltung nichts zu tun haben und auch nicht auf eine wolfsabweisende Funktion beschränkt sind.
15) Nicht nachvollziehbare Berechnung der Zaunkosten durch den "Kreislandvolkverband Wesermarsch" - ohne Belege, ohne nähere Angaben
16) Rechtliche Rahmenbedingungen
17) Rechtliche Rahmenbedingungen
18) "Vollzugshinweise des Bundes"- "
Prognose eines erheblichen Schadens" als ein Kriterium
19) Auszug Ausnahmegenehmigung
20) Gründe für Notwendigkeit der Entnahme, u. a.
"Augenzeugenbericht über den Übergriff durch sechs Wölfe auf Ponys"
21) Prognose bei Verzicht auf Tötung des Rodewalder Rüden am Beispiel Cuxhaven (da wird es völlig abstrus!)
22) Lösungsansätze
23) Weiteres Vorgehen im Hinblick auf die eingelegten Rechtsmittel
24) "Konsequenzen des Nichthandels" - aufgedruckt auf dem detaillierten Rissbild eines Ponys (!): "Alleinlassen der Betroffenen", "Akzeptanzgefährdung für den Artenschutz", "Entnahmerisiko für weitere Wölfe"
Unsachlicher geht es kaum.