Feuer frei: Rodewälder Rüde

Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein
Benutzeravatar
Nina
Beiträge: 1779
Registriert: 10. Feb 2016, 13:25

Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Nina »

Naja, die Wolfsberater, die den offenen Brief mit ihren Fragen an das Umweltministerium geschrieben haben, wurden ja auch nicht gerade höflich behandelt:
Zuletzt sind in sozialen Netzwerken ehrenamtlich arbeitende Wolfsberater in Nordostniedersachsen denunziert worden. Auf der Facebook-Seite "Wolf Nein Danke" wurden laut NDR 1 Niedersachsen etwa Namen und Berufe von mehreren Wolfsberatern veröffentlicht. [...] Die Administratoren der Facebook-Seite "Wolf Nein Danke" rufen offen dazu auf, Wolfsberater "auszumisten". Auf der Seite wurden persönliche Daten der Berater veröffentlicht, darunter auch Details zu ihren Berufen oder ihrem Engagement. Sie werden als "Vollidioten" bezeichnet, die man zusammen mit Wölfen einsperren sollte.

NDR, 06.02.2019: Namen von Wolfsberatern im Netz veröffentlicht https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... er160.html
Inzwischen ruht die Abschussgenehmigung für den Rodewalder Wolf, bis das Verwaltungsgericht in Oldenburg über den Antrag auf einstweilige Verfügung entschieden hat.

NDR, 08.02.2019: Wolf aus Rodewald wird vorerst nicht geschossen https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... el148.html
Schattenwolf

Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Schattenwolf »

Scheinen hungrige Wölfe zu sein, die Rodewälder.
Das auf der NDR-Seite gezeigte Pony soll 200 Kilo gewogen haben. Das was nicht „verwertet“ wurde, dürfte gemäß dem veröffentlichten Bild maximal noch geschätzte 50 Kilo auf die Waage bringen.
Die Frage, die sich stellt ist doch die: Wie sollen zwei Wölfe etwa 150 Kilogramm Beute verwertet haben, obwohl die Besitzer zwei bis dreimal am Tag die Weide kontrollieren, seitdem der Wolf in der Region unterwegs ist?
https://wolfsmonitor.de/?p=16542
Erklärbär
Beiträge: 1721
Registriert: 2. Feb 2018, 02:50

Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Erklärbär »

Zuletzt geändert von SammysHP am 11. Feb 2019, 06:10, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Vollzitat des Artikels entfernt
Erklärbär
Beiträge: 1721
Registriert: 2. Feb 2018, 02:50

Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Erklärbär »

Schattenwolf hat geschrieben: 9. Feb 2019, 14:53 Scheinen hungrige Wölfe zu sein, die Rodewälder.
Das auf der NDR-Seite gezeigte Pony soll 200 Kilo gewogen haben. Das was nicht „verwertet“ wurde, dürfte gemäß dem veröffentlichten Bild maximal noch geschätzte 50 Kilo auf die Waage bringen.
Die Frage, die sich stellt ist doch die: Wie sollen zwei Wölfe etwa 150 Kilogramm Beute verwertet haben, obwohl die Besitzer zwei bis dreimal am Tag die Weide kontrollieren, seitdem der Wolf in der Region unterwegs ist?
https://wolfsmonitor.de/?p=16542
4-5 Wölfe können so ein Pony doch schnell abnagen. Warum sollten es nur 1 oder 2 Wölfe gewesen sein? Wer verbreitet sowas?
Experten bezweifeln ohnehin, ob die Entnahme nur des Leitwolfs eine Entspannung bei den Nutztierrissen bringt, da an den Rissen nach Einschätzung von Wolfsberatern mindestens vier bis fünf Wölfe beteiligt waren, die auch auf den Geschmack von schmackhaften und weitgehend wehrlosen Nutztieren gekommen sind. Leitfähe und Jungtiere aus dem Rodewalder Rudel dürften das problematische Jagdverhalten des Leitwolfs längst übernommen haben. Insofern schiene eine Entnahme des kompletten Rudels weit eher sinnvoll und angebracht.
https://www.jawina.de/category/aktuell/
TheOnikra

Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von TheOnikra »

Erklärbär hat geschrieben: 10. Feb 2019, 22:15 4-5 Wölfe können so ein Pony doch schnell abnagen. Warum sollten es nur 1 oder 2 Wölfe gewesen sein? Wer verbreitet sowas?
11. Dezember 2018: totes Mini-Shetland-Pony in Rethem (Heidekreis). Als Verursacher wurden laut Ministerium zwei Wölfe mit den Code-Nummern "GW717m" und "GW745f" nachgewiesen.
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... ss142.html

Ein Satz und wieder alles falsch und an den Haaren herbeigezogen. Zeigt doch genau das, das Ministerium eben keine plausible Begründung geliefert hat.

Der Jawina Artikel zeigt auch das der Abschuss eben keine Beruhigung der Nutztierhalter mit sich bringt, also nicht gerechtfertigt ist.

Es steht weiter hin aus nicht tödliche Maßnahmen in Erwägung zu ziehen. Diese betreffen das ganze Rudel und sind daher viel effektiver als dieser Sinnlose Abschuss der nichts bringt.Olaf Lies verschwendet nur Zeit.
Wo bleiben die Einschätzungen von DDBW zum Verhalten und warum werden andere Gegenmaßnahmen hier wiedermal komplet verschwiegen. Flatterband, HSH-Eingreiftruppe ect.

Auffällig das sich wieder mal ein Titelträger der nicht mit der Materie vertraut ist zu Wort kommen darf. Typisch Alibiexperte der noch von der obsoleten Vorstellung von beruhigenden Landwirten redet.
Benutzeravatar
SammysHP
Administrator
Beiträge: 3704
Registriert: 4. Okt 2010, 18:47
Wohnort: Celle
Kontaktdaten:

Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von SammysHP »

TheOnikra hat geschrieben: 10. Feb 2019, 23:03 Wo bleiben die Einschätzungen von DDBW zum Verhalten und warum werden andere Gegenmaßnahmen hier wiedermal komplet verschwiegen. Flatterband, HSH-Eingreiftruppe ect.
Hat nicht das Ministerium die gesamte Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation übernommen? Dann wird man davon wohl nichts hören.
Lutra
Beiträge: 2697
Registriert: 5. Okt 2010, 21:30
Wohnort: Pulsnitz

Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Lutra »

Das Umweltministerium hat heute die Ausnahmegenehmigung veröffentlicht.

http://www.umwelt.niedersachsen.de/aktu ... _Gum05yLrM
Benutzeravatar
Dr_R.Goatcabin
Beiträge: 1239
Registriert: 29. Jan 2016, 13:36

Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

https://www.jagderleben.de/niedersaechs ... tscheidung

Dammann-Tamke:
Die Entscheidung von Minister Lies, die genauen Abläufe der Umsetzung aus der Öffentlichkeit raus zuhalten ist genau richtig. Wir alle erinnern die öffentlichen Debatten und mitunter auch Entgleisungen die es im Fall MT6 gab. Da wurden seitens radikaler so genannter Wolfsschützer Unbeteiligte öffentlich und in den sozialen Medien an den Pranger gestellt – da ging wirklich jegliches Maß verloren. Ich bitte daher um Verständnis, dass es auch von uns zum konkreten Verfahren keine Detailauskünfte gibt. Dem Umweltminister stehen eine Reihe von Optionen zur Verfügung – es gibt ja auch ausreichend Landesbedienstete mit Jagdschein, die einen solchen Auftrag erfüllen könnten: Förster, Nationalparkangestellte oder eben wie im Fall von MT6 Polizeibeamte.
Was geht in diesen Köpfen vor, wenn da gemeint wird, es führte sich alles besser, so es nur intransparent genug hingepfuscht wird. Jemand wird sich noch wundern.
Zu radikal sind die mehr oder minder offen vorgetragenen Drohungen so genannter Wolfsschützer. An diesem Klima muss und sollte sich etwas ändern. Eine Versachlichung der Debatte ist dringend angezeigt. Dies ist leider aber auch im aktuellen Fall nicht gegeben: Da werden Offene Briefe geschrieben, Petitionen erstellt und einstweilige Verfügungen beantragt bei denen man den Eindruck hat, es geht überhaupt nicht um eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Fall sondern nur um die Emotionalisierung dieses Themas. Eine solche Polarisierung hilft niemandem auch nicht der Akzeptanz für die Tierart Wolf – ganz zu schweigen von den „Diskussionen“ in den sozialen Medien.
Sachliche Auseinandersetzung und Blick aufs Detail ist genau das, worum es in "offenen Briefen" u.a. ging. Schon doof, wenn man lieber einfach nur draufhalten will - völlig unemotional, klar.
"Though this be madness, yet there is method in 't ..."
Lutra
Beiträge: 2697
Registriert: 5. Okt 2010, 21:30
Wohnort: Pulsnitz

Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von Lutra »

Es ist die gleiche Masche wie bei uns hier mit dem Landrat und dem Rosenthaler Rudel. Man versuchts erst mal ruck-zuck durchzuziehen, um eine laute, zudringliche Gruppe zu beruhigen. Es ist ja auch lästig, wenn man medial immer wieder gedrängt wird zu handeln, es eigentlich aber nicht kann, weil rechtlich ziemlich gewagt und unsicher. Dann wirds eben versucht nach dem Motto: "Wo kein Kläger, da kein Richter". Wenn sich dann doch ein Kläger oder nur Nachfrager meldet, ist der natürlich schuld und der Böse und man macht den Rückzieher. Wenn sich die Verwaltungen rechtlich so sicher wären, wie die Begründung zur Ausnahmegenehmigung darstellt, könnten sie die Sache auch durchziehen.

Zitat aus der Begründung:
Soweit die sofortige Vollziehung angeordnet ist oder die Anordnung kraft Gesetzes sofort vollziehbar ist, haben Widerspruch und Klage gegen diese Anordnung keine aufschiebende Wirkung.
maxa67

Re: Feuer frei: Rodewälder Rüde

Beitrag von maxa67 »

Also frei nach dem Motto: Erst schießen, dann fragen...
Antworten