Hier mal eine Stellungnahme der NABU-Kreisgruppe Borken:
Mit Erstaunen beobachtet der NABU den Wirbel um einen einzigen Wolf, der sich seit mehreren Monaten im Raum Schermbeck-Hünxe aufhält. [...] Schafe oder Ziegen auf der Weide können nicht fliehen, der Wolf jagt und tötet weiter, bis er müde ist. Das ist kein Blutrausch und keine Tötungslust, sondern schlichter Jagdtrieb. Dieses Problem ist nur durch gute Sicherung der Weiden und effizienten Schutz der Herden zu lösen. [...] Der NABU spricht sich daher für eine bessere und weniger bürokratische Förderung von Weiden- und Herdenschutz aus.
NABU Kreisgruppe Borken, 11.12.2018: Mehr Unterstützung für Weidetierhalter https://www.nabu-borken.de/2018/12/wolf ... ierhalter/
Für die Forderungen von Landwirten und Jägern nach einem Abschuss der Wölfe hat der NABU kein Verständnis: [...] Jahrzehntelang haben die Jäger argumentiert, dass sie die fehlenden natürlichen Feinde des Wildes ersetzen. Jetzt kehrt der wichtigste natürliche Feind zurück – haben die Jäger deswegen Angst, ihre Legitimation durch ihre eigenen Argumente zu verlieren? Für die Landwirtschaft (außer Weidetierhaltung und Schäferei) macht es keinen Unterschied, ob Wölfe da sind oder nicht.
NABU Kreisgruppe Borken, 11.12.2018: Mehr Unterstützung für Weidetierhalter https://www.nabu-borken.de/2018/12/wolf ... ierhalter/
Jeder Einzelne kann sich ja selbst die Frage beantworten, welche Unterschiede Naturschutz- und Jagdverbände für die eigenen Belange haben.
Land jenseits ökonomischer Erwägungen aufzukaufen, zu schützen und / oder zu renaturieren und dann der Allgemeinheit mit Hinweisen und Infotafeln zur Erkundung bereitzustellen, finde ich absolut wichtig. Kenne ich bisher nur von den klassischen Naturschutzverbänden und nicht vom bewaffneten Naturschutz.
Die soziale Komponente im Dienste der Allgemeinheit findet sich auch z. B. in den Aussichtstürmen und -plattformen der Naturschutzverbände, die von jedermann betreten werden dürfen und mit Info-Tafeln bestückt sind, wie z. B. in Meißendorf (Landkreis Celle), Artlenburg (Landkreis Lüneburg) oder an der deutsch-dänischen Grenze bei Kruså. Egal, ob NABU-Mitglied oder nicht - jeder darf diese Einrichtungen nach Belieben für Naturbeobachtungen nutzen.
Ganz im Gegensatz dazu die Hochsitze der Jäger, mit denen die Landschaft massenhaft für den eigennützigen Alleingebrauch zugetackert sind. Manche pappen sogar noch ein Verbotsschild mit Hinweis auf Paragrafen und Schadensersatzforderungen dran, um den gewöhnlichen Otto-Normal-Naturfreund vom Heiligtum fernzuhalten und darauf hinzuweisen, dass sich im Revier nur einer in ein paar Metern Höhe gottgleich über alle anderen erheben darf.
Sind die Hochsitze alt und marode, fühlt sich offenbar niemand veranlasst, die alten Holzruinen samt Kunststoff-Tarnnetzen, Resten alter Dachpappe und herausstehender rostiger Nägel zu entfernen. Ab und an versucht es auch mal wieder einer, mit unerlaubten Wegsperrungen und selbstgemalten Schildern Besucher fernzuhalten. Huch, und das Entfernen der Wegsperrungen aus Flatterbändern von der letzten Drückjagd kann man auch erstaunlich oft vergessen...