
Ich find die Diskussion hier richtig schick schräg, immer aneinander vorbei.
http://woelfeindeutschland.de/vom-wolf-gebissen/Die Welpen, gerade etwa sieben Monate alt und im äußeren Erscheinungsbild jetzt kaum von erwachsenen Wölfen zu unterscheiden, gehen um diese Jahreszeit gerne mal eigene Wege. Sie sind neugierig, naiv und unerfahren, erscheinen auch mal in einem Dorf und schauen sich um. Sie führen nichts Böses im Schilde. Der geschilderte Vorfall war kein „Angriff,“ keine „Attacke,“ sondern eher ein Irrtum, ein Missverständnis. Der Wolf hat etwas ausprobiert – und gehörig auf die Pfoten bekommen. Er hat seine Erfahrung gemacht und ich bin sicher: Er wird künftig Abstand zu Menschen halten.
Die Pressestelle der Polizei hat genau das praktiziert, wofür maxa67 zu Recht die Medien kritisiert hat: "Zeigt es doch auch, wie in dem Land mittlerweile journalistisch gearbeitet wird."Am Dienstagvormittag ist ein 55-jähriger Arbeiter der Gemeinde Bülstedt im Landkreis Rotenburg während der Pflege der Grünanlage am Friedhof in Steinfeld von einem Wolf gebissen worden. Der Mann habe während seiner Arbeiten am Zaun gekniet und mit seiner Hand nach hinten gefasst. Plötzlich stellte er fest, dass sie scheinbar von hinten gehalten wurde. Er blickte sich um und erkannte einen Wolf, der nach seiner Hand geschnappt hatte.
Presseportal, Polizeiinspektion Rotenburg, 28.11.2018: Gemeindearbeiter durch Wolf verletzt https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/59459/4128715
Ein Wolf soll nach Polizeiangaben im niedersächsischen Bülstedt einen Mann in die Hand gebissen haben.
t-online, 29.11.2018: Woll soll Mann gebissen haben https://www.t-online.de/nachrichten/pan ... haben.html
Man muss die Pressemitteilung der Polizei schon genau lesen, um festzustellen, dass die vermeintliche Tatsachenformulierung nach der Überschrift und dem ersten Satz danach in die indirekte Rede des Betroffenen überschwenkt. Der Unterschied zwischen einem Biss durch einen Wolf und einer bloßen Behauptung, von einem Wolf gebissen worden zu sein, verschwimmt auf diese Weise.Die Polizei bestätigte den Vorfall Mittwoch. [...] Die Polizei sagt am Tag danach: ein Wolf.
MK Kreiszeitung, 28.11.2018: Mann bei Arbeiten am Waldrand offenbar von Wolf gebissen https://www.kreiszeitung.de/lokales/rot ... 66932.html
Das niedersächsische Umweltministerium ließ gestern verlauten, dass es "derzeit nicht erwiesen ist, dass es sich bei dem Biss tatsächlich um einen Wolfsbiss handelt".Die meisten Meldungen von auffälligem Wolfsverhalten stellten sich bisher als unproblematisch heraus. Es kam allerdings wiederholt vor, dass besonders spektakuläre Meldungen, wie Wolfangriffe auf Menschen, frei erfunden waren. Dies ließ sich nur durch eine zeitnahe und intensive Vor-Ort-Recherche belegen.
Bundesamt für Naturschutz, BfN-Skripten 502, 2018: Konzept zum Umgang mit Wölfen, die sich Menschen gegenüber auffällig verhalten
- Empfehlungen der DBBW -, Seite 21 https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/servic ... ipt502.pdf
Der mutmaßliche Wolf ist nicht allein. Wenige Meter entfernt sieht der Mann drei weitere Tiere, insgesamt sind es drei weiße und ein schwarzes.
MK Kreiszeitung, 28.11.2018: Mann bei Arbeiten am Waldrand offenbar von Wolf gebissen https://www.kreiszeitung.de/lokales/rot ... 66932.html
2. Wie realistisch ist der geschilderte Vorfall?Update, 29. November, 16.45 Uhr:
Laut des niedersächsischen Umweltministeriums sollen drei der gesichteten Tiere grau und eines dunkler Farbe gewesen sein, gegenüber der Rotenburger Kreiszeitung hatte der Mann die Tiere als drei weiße und ein schwarzes beschrieben, sie dabei aber nicht als Wölfe bezeichnet.
MK Kreiszeitung, 29.11.2018: Mann bei Grünarbeiten an Friedhof offenbar von Wolf gebissen https://www.kreiszeitung.de/lokales/rot ... 66932.html
Dass jemand kniet und dabei "blind" gezielt hinter sich am Boden nach einem Werkzeug tastet, ohne auch nur im Blickwinkel erfassen, wo in etwa es sich genau befindet, erscheint schon einmal außergewöhnlich.Der Mann kniete nach eigener Aussage an einem Zaun und arbeitete, als er mit seiner Hand nach hinten fasste. Er stellte den Angaben zufolge fest, dass seine Hand festgehalten wurde. Als er sich umblickte, will er gesehen haben, dass ein Wolf nach seiner Hand schnappte. Drei weitere Wölfe hätten mit etwas Abstand ebenfalls in der Nähe des Zauns gestanden. Er habe sich selbst befreien und die Tiere vertreiben können. [...] Zeugen für den Vorfall gibt es nicht.
NDR, butenunbinnen, 29.11.2018: Mann verletzt - Bürgermeister geht von Wolfsbiss aus https://www.butenunbinnen.de/nachrichte ... g-100.html
Das niedersächsische Landvolk nimmt den Vorfall zum Anlass, nochmals den Abschuss der Wölfe zu fordern. Beispiele für den Verband sind Schweden oder Frankreich, wo Jäger eine Lizenz haben, Wölfe sehr begrenzt zu töten. "Das sind gute Beispiele, wie man in diesen Ländern mit dem Wolf umgeht. Dass man die Population nicht so rasant wachsen lässt, wie hier bei uns, und so auch der Wolf lernt, dass der Mensch eine Gefahr für ihn darstellt", sagt Jörn Ehlers vom Landvolk Niedersachsen.
NDR, butenunbinnen, 29.11.2018: Mann verletzt - Bürgermeister geht von Wolfsbiss aus https://www.butenunbinnen.de/nachrichte ... g-100.html
Man bemerke den neuen Euphemismus für Wolfsjagd und das Abknallen von Wölfen: "Langsameres Anwachsen der Population" - das ist noch mehr Volks-Verarsche als der abgetakelte Begriff Entnahme.Lies sprach sich im NDR Fernsehen für ein langsameres Anwachsen der Wolfspopulation und eine Obergrenze von etwa 1.000 Tieren aus.
NDR, 29.11.2018: Wolfs-Biss? DNA-Tests unter Hochdruck https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... ff156.html
Vernunft, Rationalität und Wissenschaft als Grundlage der Wolfspolitik werden in Niedersachsen damit Lobbyismus, Populismus und Klientelpolitik weichen.Umweltminister Olaf Lies (SPD) plant den Aufbau eines eigenen Wolfsreferats im Ministerium. Das Wolfsbüro am Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) soll unter anderem die Kommunikation zum Thema abtreten. Auch der bisher beim Wolfsbüro angesiedelte Herdenschutz soll ausgelagert werden – das Ministerium ist in Gesprächen mit der Landwirtschaftskammer in Oldenburg.
NOZ, 27.11.2018: Ministerium übernimmt Kommunikation - Minister Lies krempelt Niedersachsens Wolfsbüro um
https://www.noz.de/deutschland-welt/nie ... fsbuero-um
Wäre schön, wenn sich Herr Lies statt um nutzlose Wolfsjagden mal langsam um die längst überfällige Umsetzung der Natura-2000-Naturschutzvereinbarung in Niedersachsen kümmern würde:Und auch wenn sie möglich wäre: Auch eine regulierte Jagd kann den Dauerzwist um den Wolf wohl nicht beenden. Das zeigen die Beispiele skandinavischer Staaten und auch anderer Länder, in denen die Beutegreifer getötet werden dürfen.
Der Spiegel, Julia Koch: Gefährliche Märchen, Print-Ausgabe 10/2018, 03.03.2018, Seite 105
Europaweit ist Deutschland – und dort nur Niedersachsen – das einzige Land, das trotz großzügiger Fristverlängerung die Richtlinie bisher nicht vollständig umgesetzt hat. Bis Ende Dezember diesen Jahres müssen alle 385 vom Land gemeldeten Gebiete formal gesichert sein. [...] „Es zeichnet sich ab, dass Niedersachsen die Frist nicht einhalten kann“, sagt eine Sprecherin von Landesumweltminister Olaf Lies (SPD). [...] Das könnte das Land teuer zu stehen kommen. In einer Stellungnahme des Bundesumweltministeriums vom Juli zum Vertragsverletzungsverfahren heißt es: „Bei einer Verurteilung könnte eine pauschale Strafzahlung von mindestens 11,83 Millionen Euro sowie ein Zwangsgeld von bis zu 861.000 Euro pro Tag bis zur Beendigung des Verstoßes verhängt werden.
Schaumburger Nachrichten, 14.11.2018: Niedersachsen drohen hohe Strafen http://www.sn-online.de/Nachrichten/Der ... he-Strafen
Was ich hören wollte? Bis jetzt, außer die detailierten Aussagen von Nina und ein paar vereinzelte, habe ich eingentlich zu dem Beitag kaum etwas gelesen was zus Disskussion beigetragen hätte. Nur, dass es doch klar ist das ich es schwarz/weiß sehe, klar dass so ein Link von mir als Jäger kommen muss... als ob ich die die Berichte geschrieben hätte... son Schwachsinn hier...TheOnikra hat geschrieben: ↑29. Nov 2018, 16:18 @harris
Irgendwie vermisse ich deine ernsthaften Komentare.Das Wildtire niemals ohne sind weißt du doch selbst ganz genau, also mal bitte aufm Teppich bleiben. Manche Informationen sind halt nicht für jederman geeignet und bedarf einer Erklärung! Also werde doch nicht ein Verbreiter von etwas, womit viele nicht richtig umgehen können.Was genau wolltest du den bitte schön hören, als du diese Diskussion gestartet hast?
Und ja das hat etwas mit realitätsnaher Praxis zu tun, weil Menschen nun mal so sind!
Echter Qualitätsjournalismus braucht sich nicht um solche Details zu kümmern.Naturfuehrer hat geschrieben: ↑30. Nov 2018, 09:08 ... Formulierungen in Zeitungen, die ihrerseits teils gar keine Primärquellen haben.