Mehr als 40 tote Schafe in BW am Tag des Wolfes, Wolf unter Verdacht

Themen, die den Wolf im Allgemeinen betreffen.
Erklärbär
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Re: Mehr als 40 tote Schafe in BW am Tag des Wolfes, Wolf unter Verdacht

Beitrag von Erklärbär »

Für mich ist die Ausbreitung rasant, für Dich eben nicht. Ich kann das akzeptieren. Jeder hat eben seine Vorstellungen. Und gut ist.
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Old Trapper
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Re: Mehr als 40 tote Schafe in BW am Tag des Wolfes, Wolf unter Verdacht

Beitrag von Old Trapper »

Mit seiner Sichtweise einer "rasanten Vermehrung" der Wölfe in D hat Erklärbär im Kern völlig recht. Zumindest jetzt noch.
Bei ausreichendem Nahrungsangebot und fehlender legaler Bejagung ist die Kombination aus Vermehrungspotential und Ausbreitungsfähigkeit des Wolfes unter größeren den Predatoren weltweit beinahe einzigartig. Eine Vermehrungsrate von 30% bei einer wahrscheinlich anzunehmenden hoher Dunkelziffer von Verkehrsopfern und illegalen Tötungen kann man bei einem derart großen Beutegreifer durchaus als rasant bezeichnen. Besonders deutlich wird das, wenn man sich einmal die deutlich niedrigeren Reproduktionsraten anderer Spitzenpredatoren z. B. von Adler, Luchs, Vielfraß, Puma, Leopard etc. ansieht.
Zu beachten ist allerdings, dass das Populationswachstum des Wolfs in den von ihm wiederbesiedelten Gebieten mit steigender Dichte aufgrund innerartlicher Konkurrenz sinkt und sich langfristig auf schwankendem Niveau stabilisieren wird (logistisches Wachstum, wie schon anderenorts beschrieben). Es bleibt also nicht überall bei "rasanter Vermehrung", was bereits jetzt in den Hotspots der Wolfsvorkommen in D festzustellen ist. Von dort abwandernde Indivduen werden jedoch andernorts noch vorhandene freie potentielle Reviere zu besiedeln versuchen. Dadurch hält das Wachstum in D natürlich vorerst insgesamt weiter an. Wenn auch wahrscheinlich gebremst durch Mangel an geeigneten Lebensräumen und zunehmende illegale Tötungen und Verkehrsopfer bei Wölfen in den von Menschen stärker besiedelten Räumen.
Insgesamt werden letztendlich die Wolfspopulation in D und die damit verbundenen Konflikte Mensch-Wolf so lange weiter zunehmen, bis es wahrscheinlich in nicht all zu ferner Zukunft zu einer wie auch immer gestalteten Regulierung der Wolfspopulation kommen wird.
Denke erst bevor du schreibst,
sende erst nachdem du denkst!
TheOnikra

Re: Mehr als 40 tote Schafe in BW am Tag des Wolfes, Wolf unter Verdacht

Beitrag von TheOnikra »

Old Trapper hat geschrieben: 7. Mai 2018, 10:06 Mit seiner Sichtweise einer "rasanten Vermehrung" der Wölfe in D hat Erklärbär im Kern völlig recht. Zumindest jetzt noch.
Bei ausreichendem Nahrungsangebot und fehlender legaler Bejagung ist die Kombination aus Vermehrungspotential und Ausbreitungsfähigkeit des Wolfes unter größeren den Predatoren weltweit beinahe einzigartig. Eine Vermehrungsrate von 30% bei einer wahrscheinlich anzunehmenden hoher Dunkelziffer von Verkehrsopfern und illegalen Tötungen kann man bei einem derart großen Beutegreifer durchaus als rasant bezeichnen. Besonders deutlich wird das, wenn man sich einmal die deutlich niedrigeren Reproduktionsraten anderer Spitzenpredatoren z. B. von Adler, Luchs, Vielfraß, Puma, Leopard etc. ansieht.
Dafür benötig es aber die Einschränkung auf Spitzenpredatoren. Das ist doch ein ganz andere Bezug als wenn man auf alle Tiere diesen Vergleich heranzieht. Das macht einen Unterschied in Aussage aus. Hierbei verweise ich noch mal auf die r-und k-Strategen, wobei Wölfe eindeutig zu den k-Strategen gehören. Kann man sich nicht darauf einigen das Wölfe sich gerade in der expotentielen Phase befinden.
Old Trapper hat geschrieben: 7. Mai 2018, 10:06 Wenn auch wahrscheinlich gebremst durch Mangel an geeigneten Lebensräumen und zunehmende illegale Tötungen und Verkehrsopfer bei Wölfen in den von Menschen stärker besiedelten Räumen.
Negative Rückkopplung nicht vergessen. Beim sinken der Population steigt die Anzahl an geeigneten Lebensräumen und intraspezifische Konkurrenz sinkt.
Old Trapper hat geschrieben: 7. Mai 2018, 10:06Insgesamt werden letztendlich die Wolfspopulation in D und die damit verbundenen Konflikte Mensch-Wolf so lange weiter zunehmen, bis es wahrscheinlich in nicht all zu ferner Zukunft zu einer wie auch immer gestalteten Regulierung der Wolfspopulation kommen wird.
Die betroffene Fläche nimmt zu und das geht solange weiter bis alle geeigneten Reviere besetzt sind. Eine künstliche Regulierung vor diesem Zustand wird die betroffenen Flächen nicht weniger machen, es sei denn diese Regulierung richtet sich in Richtung Ausrottung.
Wie Wirkungslos Jagd auf Wölfe ist, zeigen doch die nicht natürlichen Tode. In dem Bereich wird die Vermehrung kaum verändert. Wölfe zeigen kein ausgeprägteres Fluchtverhalten vor Autos, obwohl diese eine häufige Todesursache darstellt. Um Bestände zu halten muss noch mehr gejagt werden. Mögliche Folgen: Zersplitterung von Rudeln, erschwertes Monotoring, Zunahme von Aggression und Zwischenfälle ect. Im Gegenzug hält es die Verbreitung von Jungtieren nicht auf. die Flächenausbreitung bleibt bestehen. Ergo noch mehr Bejagung bis nur noch Paare in den Revieren verbleiben. Folge Inzucht und Gegererierung bis zur nahen oder ganzen Ausrotten. Siehe Skandinavische Länder und deren Konfliktfreien miteinander mit dem Wolf dank künstlicher Regulierung. Das Ziel der Wolfgegner nach dem Prinzip Stubbe, Pfannenstiel und co.
Erklärbär
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Re: Mehr als 40 tote Schafe in BW am Tag des Wolfes, Wolf unter Verdacht

Beitrag von Erklärbär »

Kann man sich nicht darauf einigen das Wölfe sich gerade in der expotentielen Phase 1.
Witzig, genau das habe ich doch beschrieben! :roll:
Warum also der ganze Streit?

OldTrapper: Danke für die Klarstellung. Habe dem nichts hinzuzufügen. :-)
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Erklärbär
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Re: Mehr als 40 tote Schafe in BW am Tag des Wolfes, Wolf unter Verdacht

Beitrag von Erklärbär »

Die Rückkehr des Wolfs polarisiert, so auch hier:

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inha ... c0a85.html
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Redux

Re: Mehr als 40 tote Schafe in BW am Tag des Wolfes, Wolf unter Verdacht

Beitrag von Redux »

Zieht scheinbar weiter vielleicht wieder auf die Baar wie der letzte https://www.schwarzwaelder-bote.de/inha ... 852e0.html
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Richard M
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Re: Mehr als 40 tote Schafe in BW am Tag des Wolfes, Wolf unter Verdacht

Beitrag von Richard M »

Erklärbär hat geschrieben: 1. Mai 2018, 08:01 Der Staat soll zahlen. Euphemismus aus. Also wir Steuerzahler.

Warum nicht die Wolfsfreunde? Die sollen einen Fonds auflegen, von dem dann flächendeckend alle Massnahmen bezahlt werden. Ganz einfach.
Als Wolfsfreund zahle ich, indem ich Umweltschutzverbände durch Spenden und Beiträge unterstütze, die Nutztierhaltern mit Rat und Tat zur Seite stehen. Aber im Gegenzug muss der Schafhalter für dieses Geld seine Arbeitsweise auch an die neuen Gegebenheiten in der Natur anpassen. Andere Berufsgruppen und Unternehmen müssen auch mit der Zeit gehen. Ich meine damit: Die Zeit der Umweltzerstörung und Ausrottung von Wildtieren sollte vorbei sein und dafür ein gutes Miteinander von Mensch, Wildtier und Umwelt zur Normalität werden. Dass der Schäfer seine Schafe trotz mehr als offensichtlicher Wolfspräsenz so in diesem Gebiet platziert hat, damit hat er seine Tiere fast schon dem Wolf auf dem Silbertablett geopfert. Und danach tut er so, als ob er von dem Wolfsangriff total überrascht wurde.
Petition Der Wolf gehört zu Deutschland: https://www.change.org/p/bundesminister ... eutschland
Erklärbär
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Re: Mehr als 40 tote Schafe in BW am Tag des Wolfes, Wolf unter Verdacht

Beitrag von Erklärbär »

In der Regel, wer BUND oder NABU spendet, der bedient die Lobbyinteressen der Vereine. Ob von dem Spendengeld viel bei den Betroffenen ankommt, wage ich zu bezweifeln.

Gerade der NABU macht sich die Maskottchen ob Kormoran oder Wolf zunutze, sich die Taschen zu füllen. Wie generiert man neue Mitglieder? Schutzgelderpressungen sind auch noch ne Möglichkeit, sich die Taschen vollzumachen. Das hat der NABU mit den Windanlagenbetreibern z.B. eindrücklich bewiesen.

Ist nur meine Meinung und hier eigentlich offtopic, sorry. Es mag Organisationen geben, wo Spenden gut verwaltet werden und dem Vereinszweck zugutekommen.
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harris
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Re: Mehr als 40 tote Schafe in BW am Tag des Wolfes, Wolf unter Verdacht

Beitrag von harris »

...vergiss nicht, die drucken auch ganz tolle Flyer und sogar in Hochglanz ;-) Wo das Geld wohl her kommt?


Gruß Harris
Erklärbär
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Re: Mehr als 40 tote Schafe in BW am Tag des Wolfes, Wolf unter Verdacht

Beitrag von Erklärbär »

NABU nochmal, ein Insider packt aus:

https://schillipaeppa.net/2017/03/21/of ... -den-nabu/
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