Was haben Wolf und Jagd miteinander zu tun?
Ich habe immer noch ein Zitat von dem Jäger Reinard Göpfert, der Wölfe wie z. B. Seeadler nicht bejagt sehen möchte, aus der Dokumentation "Wölfe auf dem Vormarsch" im Kopf:
Jüngst hat sich der Deutsche Jagdverband für die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht ausgesprochen. Die Diskrepanzen hinsichtlich Schutzstatus, günstigem Erhaltungszustand, Vorgehen, Machbarkeit des Herdenschutzes, Populationskontrolle etc. etc. im Vergleich zur bislang gängigen wildbiologischen Einschätzung sind dabei ersichtlich. Wenn die zukünftige Bejagung von Wölfen - Reduktion und "Schutzjagd" - sich als Problemlöser anbieten möchte, muss die Diskussion erlaubt sein, ob eine derartige Ausweitung der Jagd in der Endsumme mehr Vor- oder gar Nachteile für die Allgemeinheit und nicht zuletzt die Betroffenen beinhaltet. Natürlich muss man dabei auch die Schäden, die im Zusammenhang mit der Jagd für Menschen, Haustiere, Eigentum oder sonstige Rechtsgüter entstehen, in die Rechnung mit einbeziehen. Oder anders gefragt: Welches Risiko muss vom Wolf ausgehen, um ein höheres Risiko, das im Zusammenhang mit der Ausweitung der Jagd entsteht, zu rechtfertigen?Und ich glaube, wenn man über den Wolf diskutiert, sollte man sich auch klar darüber sein, dass man eigentlich über die Jagd diskutiert - selber. Denn je nachdem, wie man die Jagd sieht, beurteilt man sicherlich auch den Wolf.
Quelle: NDR Naturfilm von Holger Vogt, Norddeutscher Rundfunk 2008, Sendung vom 11.04.2015 (hr)
Der Focus meldete gerade am 06.05.18, dass die Lebensgefährtin eines Jägers bei einer nächtlichen gemeinsamen Jagd durch einen Schuss ums Leben gekommen und dieser der mutmaßliche Schütze gewesen sei.¹ Am 04.05.18 berichtete dasselbe Magazin von einer Gerichtsverhandlung am Amtsgericht Daun über die tödliche Verwechslung gleich zweier Pferde mit Wildschweinen durch einen Kölner Jäger.²
Die Zahl der menschlichen Opfer im Zusammenhang mit der Jagdausübung liegt jedenfalls weit über der Zahl menschlicher Wolfsopfer, die ja in Deutschland seit der Rückkehr der Wölfe bekanntlich 0 ist. Und auch für Pferde ist die Bilanz durch den Wolf weitaus harmloser als durch die Jagd selbst.
Insbesondere wenn man Weidetierhalter von einem Vorteil durch eine Wolfsbejagung überzeugen will, müssen die regelmäßigen versehentlichen, oft tödlichen Verwechslungen mit Wildschweinen in die Bilanz einbezogen werden. Dazu gehört auch, wenn ein Pony bei einer Drückjagd so schwer verletzt wird, dass es ein Auge verliert.
Wenn man gute Argumente hat, sollte man die sachliche Diskussion über Tatsachenmeldungen aus der Tagespresse und Polizeiberichten nicht scheuen. Wenn diese Meldungen aber durch willkürliche Zensur verflacht oder unterdrückt werden müssen, schafft das kein Vertrauen und keine Akzeptanz, sondern erhöht eher die Zweifel, ob ein Wolfsmanagement in den Händen von Jagdorganisationen der Allgemeinheit wirklich dienlich wäre.
"Allgemeinheit" beinhaltet aber das komplette Spektrum - Wolfsbefürworter und -kritiker, Land- und Stadtbevölkerung, Tierhalter und Nichttierhalter und Jagdbefürworter und -kritiker. Sobald eine Gruppe allein aufgrund einer Themenwahl (und dann auch noch in der Smalltalk-Rubrik) - und nicht etwa wegen Netiquette-Verstössen, Unhöflichkeit, rechtlich relevanter Inhalte etc. vom Forenbetreiber ausgeschlossen wird, kann von "Allgemeinheit" leider keine Rede mehr sein.SammysHP hat geschrieben:Ich möchte der Allgemeinheit damit einen Platz anbieten, sich auch außerhalb von Facebook und Co. über den Wolf auszutauschen.
Dass ich ein Thema aus der Tagespresse und einem Polizeibericht wiedergegeben habe, verstösst weder gegen allgemeine Gesetze, noch gegen Jugendschutzgesetze noch gegen die persönliche Ehre. Und selbstverständlich ist eine Tatsachenbehauptung, wie sie von mir ohne Netiquette-Verstoss oder rechtlich zu beanstandende Form und Inhalt wiedergegeben wird, vor dem Grundgesetz von der Meinungsfreiheit gedeckt. Insofern war der an meine Person adressierte Hinweis entbehrlich. Und wenn Du im Fortlauf eines Beitrags, der zunächst an mich gerichtet ist, die Drohung mit Anwälten oder dem Netzwerkdurchsetzungsgesetz beklagst, muss Dir eine Verwechslung unterlaufen sein, denn das habe ich nie getan, ist nicht mein Stil und das habe ich auch nicht nötig. Feldmärker hat das Netzwerkdurchsetzungsgesetz bemüht³, um Druck auf die Mods und Admins auszuüben. Und die letzte Anwaltsdrohung stammt meines Wissens nach vom Erklärbären gegen eine Userin, nachdem sie ihn scherzhaft virtuell "würgen" wollte.
Wenn ich dann noch unsanktionierte Kraftausdrücke anderer User wie "Deinen SCHEISS den du in diesem Zusammenhang bringst ist doch sowas von lächelich...." oder "Dummschwätzforum" lese, frage ich mich, welche Diskussionskultur Du Dir eigentlich für Dein Forum wünscht?
Natürlich. Und es ist auch Dir überlassen, ob Du Dein Forum eher nach demokratischen oder nach autokratischen Prinzipien ausrichten willst.SammysHP" hat geschrieben:Weiterhin habe ich hier das Hausrecht, kann also in gewissem Maße vorgeben, welche Themen in diesem Forum erlaubt sind. Ebenso steht es mir frei, einen Nutzer komplett von der Nutzung auszuschließen.
Einen Nutzer von einer Nutzung komplett auszuschließen, nicht etwa weil er gegen Forumsrichtlinien, die Netiquette oder gegen gesetzliche Vorgaben verstossen hätte, sondern allein weil er eine vorgegebene Meinungsrichtung nicht teilen möchte, entspricht dabei wohl kaum dem demokratischen Prinzip. Es ist Deine Entscheidung, ob Du auf so eine Weise die virtuellen Muskeln spielen lassen willst. Auch der dabei entstehende Geschmack liegt in Deiner Verantwortung.
¹ Focus online, 06.05.2018: Mann soll Frau auf Jagd erschossen haben. Tragischer Vorfall in Bayern: Lebensgefährte stirbt nach tödlichen Schüssen auf Jägerin
https://www.focus.de/panorama/welt/mann ... 85610.html
² Focus online, 04.05.2018: Daun: Jäger erschießt Pferde statt Wildschweine https://www.focus.de/regional/rheinland ... 79339.html
³ viewtopic.php?f=12&t=2745&p=33631&hilit ... etz#p33631
⁴ viewtopic.php?f=12&t=2775&p=34391&hilit ... gen#p34391