Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
TheOnikra

Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von TheOnikra »

harris hat geschrieben: 16. Feb 2018, 14:25
TheOnikra hat geschrieben: 16. Feb 2018, 12:57 Mal ehrlich macht es den einen Unterschied wie Kinder ums leben kommen.
Wie bist Du denn drau? Aber, wenn du Das so siehst... Dann ist es dir egal ob Dein Kind tot gefahren wird oder an einem natürlichen Tod stirbt. :oops: :oops:
Oder wie soll ich das hier verstehen?
Nein es ging darum worin der Unterschied genau liegt. Also genau um das besser hinterfragen. Weniger wie, sondern warum, aber das führt hier zu weit.
Nächstes mal mache ich eine rethorische Frage besser kenntlich. ;-)
(Unglaublich das die Goldwaage hier strenger ist als in einem Literaturforum.)
Man könnte auch sagen: "Mal ehrlich macht es denn einen Unterschied wie Wölfe ums leben kommen?"
Ob natürlich, Auto, Wilderei, tot gestreichelt..... ist doch egal. Stimmt. Sterben müssen wie alle mal.

Erinnert ich an die Frage ob ein Reh besser von einem Wolf gerissen oder einem Jäger erschossen wird. Da ist eben genau diese Abwägung bzw. Schuldzuweisung, aber das ist ein anderes Thema.
Wie steht es bei dir?
Möchtest Du noch leben und was erleben, oder ist es dir auch egal wie und wann du weg bist? dann tschüss...
Derartige persönliche Fragen beantworte ich nicht.
zaino
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Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von zaino »

Erklärbär, ich hab mich nicht durch alles durchgekämpft, was Du geschrieben hast, aber wo in Deiner Argumentation hat der Wolf in unserer Welt noch einen Platz zum Leben, bitte?

Und vergleiche uns hier bitte nicht mit Indien. Da leben Tiger, Leoparden, Elefanten, neben dem Wolf gibts noch Schakal und Rothund, dazu kommen zahllose verwilderte Haushunde. Tolllwut ist ein aktuelles Thema, beispielsweise, das aber nicht nur den Wolf betrifft. In einigen Regionen sind, wie Grauer Wolf richtig schrieb, die natürlichen Wildbestände praktisch weg, dafür schicken die Leut ihre Kinderchen mit Schaf- und Ziegenherden alleine ins Gelände. Insgesamt gesehen sind unsere paar echten oder ernannten "Problemwölfe" hier ein echter Witz, im Vergleich, fast schon peinlich.
Trotzdem bemüht man sich, die Fauna dort so gut es geht, zu schützen und bestehende Probleme (Tollwut beispielsweise) zu lösen, etwa durch Impfaktionen.

Herzzerreissend sind auch zahllose Autounfälle, die Kinder das Leben kosten, verhungernde Kinder weltweit, Kriege, Not und Elend generell. Wölfe sind ein vergleichsweise mini-minimaler Risikofaktor in dieser Welt. ;)
maxa67

Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von maxa67 »

Also in Sachen Fatalismus beschränke ich mich erstmal auf die Politik, da hab ich auf Jahre erstmal gut zu tun :roll:

Zaino, es gibt nicht "die Jäger" und "die Landwirte". Wir sind ja hier hinten nun auch nicht gerade das dichtbesiedeltste Gebiet, also sind auch die Arten von Bejagung und Bewirtschaftung sehr vielfältig. Ich kenne landwirte und Jäger, die den Wolf achten und schätzen genauso wie die, die ihn hassen. Polarisierung ist momentan sehr schwer in Mode, weil Nuancierung und Differenzierung garnicht mehr gewollt ist. Und leider von vielen garnichtmehr praktiziert werden kann, weils unter der Birne dazu nicht mehr reicht. DAS ist unser größtes Problem, neben dem, daß wir in deutschland mittlerweile alles totquatschen müssen....
Redux

Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von Redux »

@maxa67 ja es gibt zu viel Pauschalisierung in diesem Land. Es gibt aber auch zuviele Scheindifferenzierung die dazu verwendet wird, daß man auch ja nicht mehr zu einer klaren Position kommt, auch wenn die Dinge auf der Hand liegen. m.E. das größere Problem. Konstruierte Hyperproblematiken die verdecken sollen, daß viele Dinge trotz allem eben doch einfach sind. Und so ist meiner Meinung nach nicht das Problem das pauschalisiert wird, sondern ob diese stimmig ist (also die wesentlichen Merkmale) erfasst oder nicht. Ich für meinen Teil kann nur sagen, daß ich mit über die vielfältigen Bedingungen und die Unterschiede durchaus im klaren bin, nur denke ich das man das was gesagt wurde trotzdem über den Bauern und Jäger im allgemeinen und mit Sicherheit über deren Verbände sagen kann. Dafür braucht es keine empirische Untersuchung. Heißt wenn es andere gibt, die es gibt, treten sie nicht als wesentlich oder geschehensbestimmend in Erscheinung und sind damit nicht relevant. Aber sicher es gibt welche. Aber es gibt ja immer solche und solche.
zaino
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Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von zaino »

maxa67, ist mir doch klar, dass nicht alle in eine Richtung drängen. Aber einige eben. Sorry wenn ich nicht in jedem Beitrag einschränkend genug formuliert hatte.
Und wie man am Beispiel mit der Verbisskontrolle sieht, liegst Du richtig, es wird viel zu wenig differenziert, weils anderst einfacher ist. Danke, Redux, hast mich verstanden.
Erklärbär
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Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von Erklärbär »

Schattenwolf hat geschrieben: 16. Feb 2018, 00:56 Der Vergleich von Wild zum Tier aus Massentierhaltung wird gerne von Jägern selbst benutzt. Bei der Haltung mag das stimmen,bei der Tötung hinkt der Vergleich aber gewaltig.Was meinst wie viele Tiere nach nicht tötlichen Schüssen stundenlang leiden.Nicht jedes Tier stirbt sofort durch einen einzigen Blattschuss. Oder wie viele Wildtiere zum Krüppel geschossen werden und gar nicht gefunden werden.
Hallo Schattenwolf,

ohne, dass ich mich bemüßigt fühle, jetzt für Jäger Partei ergreifen zum müssen: Nach meinen Recherchen im Internet kann man von einer Fehlschussrate von 0,5-6 Prozent ausgehen.
Ich sehe, wenn man Fleisch essen mag, im Essen von Wildtier von der Seite kaum Probleme, zumal man z.B. bei Jägern seines Vertrauens kaufen kann. Muss ja nicht ein blutiger Anfänger oder Jäger mit Zitterhand sein, bei dem man sich sein Fleisch holt. Aber das führt ja jetzt zu weit. Anmerken lässt sich lediglich noch, dass Wölfe mit ihrem Essen sicherlich auch nicht gerade zimperlich umgehen. Wie hoch da die Verletzungsrate ist, wissen hier bestimmt andere Bescheid.
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Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von Erklärbär »

TheOnikra hat geschrieben: 16. Feb 2018, 12:57
Ein erkranker Wolf würde wohl kaum die Strecke schaffen. Die Tollwut wird auch eher nicht durch den Wolf verbreitet. Allein schon wegen der Größenordnung.

Also bis zum Ausbruch der Tollwut können bis zu 8 Wochen vergehen. In der Zeit legt ein Wolf wohl, wenn er will, auch mehr als 1000 km zurück. Bei 60 km pro Tag wäre das im Bereich des Möglichen.

Logistische Wachtumskurve! Stichwort: fluktuierendes Wachtum

Danke!

Das sind spezifische Abschüsse, der Bestand wurde damit nicht reguliert. (War zumindest nicht der Grund/Absicht.)
So funktioniert das logistische Wachtum auch nicht. Die Vermehrungrate sinkt mit sinkenden Beutebestand. In Indien ist das ein plötzlich verschwindender Bestand. Das ist eine Extremsituation dort. Die Wildtiere stehen mit dem Rücken zur Wand. Das ist ein Irrglaube das irgendeine antrainierte Scheu würde einen Unterschied machen. Bei der Wahl zw. einem möglichen und einem sicheren Tod.

Ich behaupte doch nichts anderes. Bei uns ist im Moment noch genug Beute da, also würden sich Wölfe auch stark vermehren. Scheint logisch, oder? Die Probleme für das Wohl und Wehe fangen dann an, wenn der Wolf/Beute-Verhältnis zu ungunsten der Wölfe kippt. Sicherlich sinkt die Vermehrungsrate, Revierkämpfe werden verstärkt auftreten und Abwanderungen - wohin - stattfinden. Aber gleichzeitig steigt dann auch das Risiko, dass Wölfe aus ihren traditionellen Beuteschemata ausbrechen. Beispiel Indien zeigt das wohl sehr gut.

Aber es zeigt eben auch das dort wo im Vergleich weniger Wölfe leben deutlich mehr passieren kann als dort wo viele leben. Auch hier gibt es ganz einfache Vorsichtsmaßnahmen. Kinder beaufsichtigen und ihnen den Umgang mit Wildtieren erklären, genau so wie man es mit dem Straßenvrkehr handhabt. Passieren kann immer was, aber eine Welt ohne Gefahren und Tod gibt es nicht. Mal ehrlich macht es den einen Unterschied wie Kinder ums leben kommen.

Ja, das sind ja schöne Hinweise. Im Wald sollte man vor Wildtieren immer Respekt haben, das werde ich auch meinem Nachwuchs ans Herz legen. Aber wenn potentielle Räuber durchs Dorf streunen, hört spätestens bei mir der Spaß auf. Diese Wölfe haben dort nichts verloren, auch wenn sie sich "nur" an den Haustieren vergreifen. Die gehören raus. Meine Meinung.

Und soll das jetzt die Lösung sein? Überall wo Menschen sind die Wölfe ausrotten. Machen wir dass dann auch mit allen anderen Tieren oder Pflanzen?

Wölfe lassen sich nicht mit allen anderen Tieren und Pflanzen vergleichen, wenn sie eine direkte Gefahr für den Menschen darstellen können. Von ausrotten spricht man ja nicht. Aber m.E. gehören diese Tiere dann in Schutzgebiete - unter strenger Beobachtung. Mit Markierungen und Peilsendern versehen, damit man die Charaktere und die Wege kennt.

Dabei ist das Problem das schon Wölfe zu Problemwölfen erklärt werden die einfach die Def. von Leben darstellen. Neugier bei Jungtieren ist noch nicht als problematisch zu sehen.

Naja, aber in der Jugend erfahren sie gerade ihre Prägung. Deswegen dürfen die Menschen nicht freundlich zu ihnen sein, im Gegenteil. Das sagen doch sogar die Wolfsexperten.
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Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von Erklärbär »

Hallo Grauer Wolf,
Grauer Wolf hat geschrieben: 16. Feb 2018, 14:59 Laß das mit den Tränendrüsen auf Rotkäppchenniveau. Die Situation der Wölfe in Uttar Pradesh ist extrem (~900 Ew./km im Mittelwert!), sie stehen mit dem Rücken zur Wand. Das Wild, ihre natürliche Beute ist faktisch ausgerottet, die Hirten treiben mit minderjährigen/kleinen Kindern die verd**** Ziegen- und Schafherden ohne Rücksicht bis in die letzten Refugien. Wenn wundert es da, daß es zu Konflikten kommt? Mich jedenfalls nicht.
Im übrigen sind die Zahlen angesicht der riesigen Bevölkerung und der Umstände vernachlässigbar gering.

Mein Niveau lasse ich mir nicht vorschreiben. Meiner Meinung nach ist die Kritik sowieso fehl am Platz, weil diese Märchen einen wahren Kern haben, über den wir ja hier ständig diskutieren und wo man auch nicht wegsehen sollte. Fakt ist, dass Wölfe in Not sich auch unter Menschen Opfer suchen, zu 90 % Kinder. Fakt. Belegt. Realität. Traurig und kein Märchen. Hast Du selber Kinder? Oder bist Du der Meinung, indische Kinder gibt es eh mehr als genug? Die armen Wölfe, stehen mit dem "Rücken zur Wand" (die armen Wölfe, mir kommen die Tränen, und DU wirfst mir Tränendrüsenniveau vor!) die Leute sind selber schuld, wenn sie nicht auf ihre Kinder aufpassen? Ich will das gar nicht weiter kommentieren.Da kommen wir schnell in Gefilde, über die ich nicht diskutieren will.

Btw., NINA-Studie hin oder her, Zahlen aus Jahren deutlich vor 1900 würde ich mit Vorsicht genießen.

Soweit muss man ja gar nicht zurückgehen. Außerdem muss man nehmen, was man hat

Ich würde vorschlagen, mal ein paar Fachbücher zum Thema Wolfsverhalten zu lesen!

Das ist ein guter Tipp, auch wenn er in einer vergifteten Botschaft kommt, vielen Dank! Wie wäre es denn mit Buchempfehlungen?
Gruß Erklärbär
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Redux

Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von Redux »

Ja ja Tollwut (die es in Deutschland nicht mehr gibt/übrigens dank Impfungen und nicht Bestandsregulierungen/und die es so auch nicht mehr geben wird). Gerissene Kinder die es auch nicht gibt (meine Frau kommt zwar nicht aus Utar Pradesch aber aus Punjab/ aber erzähl mir bitte noch was von den Raubtieren dort!) Angebliche fantastiliardische Vermehrungsraten (die weder die Biologie noch die Realität hergeben). Dann den wahren Kern von Märchen (der übrigens in ihrem psychologischen Gehalt liegt !) beschwören und dann Leuten die wesentlich mehr Ahnung vom Wolf haben zu empfehlen Fachbücher zu lesen die sie selbst nicht gelesen haben. Ach ich liebe alternative Fakten ! Wieviel zahlt die der Jägerverband für diese lausige PR Arbeit ? :lol: :lol: :lol:
Erklärbär
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Re: Anzahl der Wölfe in D soll verringert werden

Beitrag von Erklärbär »

Hallo Zaino,
zaino hat geschrieben: 16. Feb 2018, 16:20 Erklärbär, ich hab mich nicht durch alles durchgekämpft, was Du geschrieben hast, aber wo in Deiner Argumentation hat der Wolf in unserer Welt noch einen Platz zum Leben, bitte?

Gute Frage. In Reservaten würde ich sagen, sofern vorhanden. Aber nicht mitten in menschlichen Wohnstätten und im näheren Umkreis.

Und vergleiche uns hier bitte nicht mit Indien. Da leben Tiger,

Fast ausschließlich in Schutzgebieten, ich war schon mal dort.

Tolllwut ist ein aktuelles Thema, beispielsweise, das aber nicht nur den Wolf betrifft.

Tollwut ist auch bei uns in Deutschland noch nicht vollständig ausgerottet. Ein Blick in die Tierseuchendatenbank hilft da.

etwa durch Impfaktionen.

War unter anderem meine Aufgabe in Indien. Gegen die Hühnerpest. :-)

Herzzerreissend sind auch zahllose Autounfälle, die Kinder das Leben kosten, verhungernde Kinder weltweit, Kriege, Not und Elend generell. Wölfe sind ein vergleichsweise mini-minimaler Risikofaktor in dieser Welt. ;)

Da bin ich ganz Deiner Meinung.
Gruß Erklärbär
Will you walk out of the air, my lord?
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