Kangal tötet Fau in Frohnstetten

Alles rund um die wölfischen Vierbeiner zu Hause.
Schattenwolf

Re: Kangal tötet Fau in Frohnstetten

Beitrag von Schattenwolf »

twizzle hat geschrieben: 1. Jun 2017, 20:56
zaino hat geschrieben: 1. Jun 2017, 19:11 ...
Mir stellt sich auch die Frage - was tut dieser Hund in falschen Händen?
Es tut sich ja auch keiner einen Deutsch Drahthaar in eine Stadtwohnung packen, oder einen Weimaraner. Alle Hunde, die auf engem Raum an einer Kette hängend leben müssen, werden zumindest schrullig. Und da man Kangal & Co nicht mit "Sitz, Platz, Kusch" wegräumen kann, was tut so ein Tier überhaupt bei Leuten, die keinen Dunst haben, keinen Platz, keinen Job für so ein Tier? Nicht, dass die davon automatisch "bösartig" würden, aber artgerecht ist anders.
Es gibt leider ganz viele Leute, die überhaupt keinen Plan haben, was sie sich ins Haus holen.
Auch gibt es leider sehr viele dunkle Kanäle wo du an jede Rasse kommst.
Meine Frau und ich haben uns vor etwa 20 Jahren dazu entschlossen, nur noch "Spezial-Fälle" aus dem Tierschutz bei uns aufzunehmen.
Hunde die aufgrund ihres Verhaltens keine Chance hätten auf ein zu Hause.
Seitdem stehen wir mit mehreren Tierschützern in Kontakt.
Ich sage dir, da hört man Sachen wo einem nichts mehr zu einfällt.
Naja viele Kangale werden ja z.b. von Türken im Alter von 3-4 Wochen eingeschmuggelt.Die holen sich die Hunde halt weil sie sich dadurch mit ihrer Heimat verbunden fühlen,was so ein Hund für ne Verantwortung ist und das die Hunde Bedürfnisse haben wissen wohl die wenigsten.

In der Türkei werden die Hunde teilweise auch zeitweise an Ketten oder im Zwinger gehalten.Die werden auch nicht gleich bösartig davon,sieht halt ein bisschen anders aus wie in Deutschland.Die meisten Besitzer können da aber mit diesen Hunden umgehen.Ich halte von beidem nicht viel.

Der Kangal ist ja eine der natürlichsten Hunderassen weltweit.
Daraus folgt, dass Erscheinungsbild,Veranlagung und Charakter bemerkenswert einheitlich sind.So schnell wirft die Hunde glaube ich nichts aus der Bahn.

Ich bin aber kein Kangal Kenner.
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twizzle
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Re: Kangal tötet Fau in Frohnstetten

Beitrag von twizzle »

Die anderen Aasgeier von der idiotischen "Wolf-Nein Danke" Fraktion stürzen sich auch gerade auf diesen Fall.
Ein Kumpel hat mir fogendes geschickt:
"Herdenschutzhunde stellen keine Gefahr für Touristen und Haushunde dar, sofern diese außerhalb des Zaunes bleiben oder sich auf Almweiden ruhig und besonnen verhalten", so Bathen weiter. (NABU Zitat)" Wahrscheinlich hat sich die alte Frau, die vom Kangal getötet wurde, nicht ruhig und besonnen verhalten ... Sarkasmus off
Quelle: Facebook

Keine Ahnung haben, irgendetwas aus dem Zusammenhang reißen, nur die Hälfte lesen und davon noch nichtmal die Hälfte begreifen.
Fertig ist der perfekte Gehirn-Furz.
Bei sowas springt mir der Draht aus der Mütze.
Aber gegen Dummheit ist wohl noch kein Kraut gewachsen.
mfg twizzle
zaino
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Re: Kangal tötet Fau in Frohnstetten

Beitrag von zaino »

Eben. Schon vor vielen Jahren gabs immer wieder ziemlich böse Vorfälle mit Rottweilern. Nicht zu reden von "scharfgemachten" anderen Modellen Hund. Ich hab Leut erlebt, die haben sich hinter ihrem Hund verschanzt und waren aggro zu anderen - der Hund hat das dann prompt gespiegelt und "umgesetzt". Mit den meisten großen, starken Hunden geht das, mit den Kleinen sowieso, aber die haben nicht diese Beisskraft.

Und nahezu jeder Hund verteidigt seine Leut im Ernstfall - selbst wahre "Schafe" entpuppen sich dann oft zum Löwen. Die muss man nicht extra mit fiesen Methoden scharf machen.

Andererseits, wenn ichs konsequent schlecht und falsch behandle, springt mir irgendwann sogar mein grasfressendes Pferd auf den Kopf. Völlig losgelöst von jeder Wolfs-Problematik, das alles.
kangal2
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Re: Kangal tötet Fau in Frohnstetten

Beitrag von kangal2 »

zaino hat geschrieben: 1. Jun 2017, 19:11

kangal2, hab schon ein paar dieser wunderschönen Hunde in Tierheimen rumhängen sehen, sie sind eher ruhig und distanziert, keine Spur aggro. Sie sind halt Spezialisten, Herdenbeschützer eben. Mit anderen Hunden passiert viel mehr. Im Leben wurde ich 3x gebissen - und zwar von Dackeln!!! So putzig die sind... und von einem Terrioristen angefletscht (bei dem fiel dann allerdings vor der Tat der Watschenbaum um, sorry to say). Jedesmal die Folge von Unerzogenheit und Nicht-Ausgelastet-Sein und so Zeugs. Wärens Rottweiler gewesen, hätt ich nu ein Holzbein, krass gesagt.

Mir stellt sich auch die Frage - was tut dieser Hund in falschen Händen? Es tut sich ja auch keiner einen Deutsch Drahthaar in eine Stadtwohnung packen, oder einen Weimaraner. Alle Hunde, die auf engem Raum an einer Kette hängend leben müssen, werden zumindest schrullig. Und da man Kangal & Co nicht mit "Sitz, Platz, Kusch" wegräumen kann, was tut so ein Tier überhaupt bei Leuten, die keinen Dunst haben, keinen Platz, keinen Job für so ein Tier? Nicht, dass die davon automatisch "bösartig" würden, aber artgerecht ist anders.
Es ist immer schade, daß man in der Regel nie die Hintergründe erfährt. Der Fall passiert, wird 3 Tage in allen Medien diskutiert, keiner weiß etwas Genaues, aber jeder hat dazu eine Meinung, die vorwiegend auf Spekulationen beruht.
Dann ist Ruhe und man hört nichts mehr davon.
Das, was eigentlich interessant und das ist, woraus man lernen (und möglicherweise vorbeugen) kann, erfährt man nie oder nur sehr schwer.

Kangals in Anatolien kann man durchaus mit dem bei uns früher noch vorhandenen "Dorfköter" vergleichen.
Warum?
Die Hunde sind nie ausschließliche Herdenschützer. Im Sommer ist es so heiß, daß die Schafe tagsüber im Stall des Dorfes sind, am späten Nachmittag geht es auf die Yaylas, wo sie über Nacht bleiben. Die Kangals sind also tagsüber im Dorf. Dort streunen sie innerhalb ihrer unsichtbaren Reviergrenzen herum, spielen mit den Kindern, sind so auf alles bestens sozialisiert, was dort kreucht und fleucht. Es gibt also keine "Arbeitslinie" beim ursprünglichen Kangal, er hat immer Menschen um sich, die seine Bezugspersonen sind. Und auch an der Herde ist der Hirte sein "Kollege", die Hunde sind niemals allein mit den Schafen.
Also eine völlig andere Situation, als wir das bei uns vorfinden. Dorfköter sind ausgestorben und wurden durch Hundeschulen und Psychologen ersetzt, Sozialisierung findet auf der Hundwiese statt oder gar nicht mehr, arbeitende HSH sind mit Schafen Tag und Nacht allein. Man ist stolz auf seine "Arbeitslinien", die nicht für jedermann geeignet sind, da schwierig, Schutzinstinkt, verteidigungsbereit gegen Wölfe, Bären und Dinosaurier.

Das Wesen eines Hundes ist das Produkt aus der genetischen Veranlagung und den Einflüssen seiner Umwelt. Hunde, die ich nur auf Nutztiere präge, entwickeln eine starke Bindung zu diesen, sind aber gegenüber fremden Menschen problematisch.
Auf der anderen Seite zeigen die Kangals in Anatolien, daß man Herden schützen und in der Freizeit mit Kindern spielen kann.
Es spricht also eigentlich nichts dagegen, wenn man Kangals in Familien hält.
Er braucht dennoch ein Grundstück, da territorial und man muß sich auf sein Wesen einstellen.
Er braucht aber vor allem seinen Sozialkontakt, möglicht menschlichen.
Das ist wichtiger als eine Schafherde.
Diese brauche ich dann allerdings, wenn ich züchten will, denn die Selektion eines Herdenschutzhundes sollte dann schon über Arbeitskriterien erfolgen.

Kleines Filmchen aus Sivas. Man sieht, wie relaxt die Hunde gegenüber Fremden (uns) sind. Keinerlei Spur von Aggression. Das es Arbeitshunde sind, erkennt man an den Stachelhalbändern, die sie zum Schutz gegen Kehlbisse tragen. Die Leute, welche die Hunde in Foto - Pose rücken, sind Fremde für die Hunde.

https://vimeo.com/185074499

und dann ein Filmchen, wie man mit einem gut sozialisierten Kangal auch in Deutschland leben kann. Meine Sabah ist zu diesem Zeitpunkt 2,5 Jahre:

https://vimeo.com/186307410
zaino
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Re: Kangal tötet Fau in Frohnstetten

Beitrag von zaino »

Wow, danke Dir, das ist echt was zum Augenöffnen. :)
Filmchen 1, super, die sind wirklich gutmütig! Aber was ist mit ihren Ohren passiert?
Filmchen 2, was für eine Schönheit! :)

Und was für beeindruckende, ursprüngliche und Respekt einflößende Tiere (im positiven Sinne)!
kangal2
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Re: Kangal tötet Fau in Frohnstetten

Beitrag von kangal2 »

Die Ohren kupiert man in ganz Asien.
Schutz vor Verletzungen und bessere Belüftung, Tierärzte gibt es da nicht und eine Entzündung kann niemand brauchen.
Das Hängeohr ist eine "Zugabe" der Domestizierung des Hundes. Es gibt keine wildlebenden Caniden, die Hängeohren haben.
Die Natur wird wissen, wieso sie das nicht im Programm hat. ;)
zaino
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Re: Kangal tötet Fau in Frohnstetten

Beitrag von zaino »

Naja, sah so "abgebissen" aus. Aber ich will jetzt als Nicht-Hundemensch auch keine Diskussion übers Schwänze-und-Ohren-Kürzen-oder-nicht vom Zaun brechen. LOL. Eure Hündin ist auch mit Hängeöhrchen bildschön.

Jedenfalls kommt auf den Bildern rüber, dass diese Hunde die Gutmütigkeit und souveräne Ruhe von starken Persönlichkeiten ausstrahlen. Was muss man mit so einem Tier anstellen, dass es vollkommen ausrastet wie beim Vorfall, um den es hier geht?
kangal2
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Re: Kangal tötet Fau in Frohnstetten

Beitrag von kangal2 »

Die Hirten könne ohne ihre Hunde einpacken.
Diese wurden über tausende von Jahren immer weiter optimiert, um mit Klima, Krankheiten, Wölfen usw. zurechtzukommen.
Es ist unwahrscheinlich, daß die Hirten etwas tun, was dem "Arbeitsmittel Hund" schadet, wäre in etwa so, als würde ein Bauer seine Sense absichtlich vor einen Stein knallen. :D
Zumal das Kupieren örtlich unabhängig in vielen Regionen Asiens und des Kaukasus entstanden ist.
Damals gab es weder Facebook, noch moderne Verkehrsverbindungen.
Man muß also unabhängig voneinanader auf die Idee gekommen sein, die Löffel wieder etwas zu "renaturieren".
Kupierte Schwänze haben wieder andere Gründe, aber eins ist sicher, es hat nichts mit einer schöneren Optik zu tun, die spielt dort keine Rolle.
Schattenwolf

Re: Kangal tötet Fau in Frohnstetten

Beitrag von Schattenwolf »

zaino hat geschrieben: 2. Jun 2017, 13:52 Naja, sah so "abgebissen" aus. Aber ich will jetzt als Nicht-Hundemensch auch keine Diskussion übers Schwänze-und-Ohren-Kürzen-oder-nicht vom Zaun brechen. LOL. Eure Hündin ist auch mit Hängeöhrchen bildschön.
Genau das ist das Problem in Deutschland,alle wollen einen schönen Hund.Darum ist der deutsche "Arbeitshund" unter anderem auch dort wo er jetzt ist.
Die deutschen Hunderassen wurden früher auch nicht kupiert weil es schöner war.
Früher gab es auch keine ach so wunderschönen Boxerrüden mit 25 kg oder Dobis mit fast 60 kg.

Ich möchte hier aber auch keine kupier Diskussion!

Danke für die Videos Kangal. :D
Schattenwolf

Re: Kangal tötet Fau in Frohnstetten

Beitrag von Schattenwolf »

Ist zwar OT,aber das möchte ich noch mal dazu sagen.
Ich zitiere mal eine Dobermann Züchterin, habe ich mal in einem Forum oder so gelesen.
Wer braucht heute noch Dobermänner hart wie Kruppstahl,dann soll die Rasse lieber austerben. Und ein Hallter der einen kupierten Hund im Haushalt hat,bekommt von mir keinen Hund. Dieser Mensch muss schon von Grund aus krank im Kopf sein.Zitat Ende.

Das sind die neuen toleranten Leute die mit dem Dobi angefangen haben,weil er ja so lieb,schön und freundlich aussieht.Die Fanatiker sind auch noch davon überzeugt das sie den Hunden was gutes getan haben. Das ist leider nicht der Fall.
Ich beschmeiß dich so lange mit Plumen bis du plutest. :oops:
Bösartig war die Rasse nie.

Aber eins muss man der Dame lassen,sie ist wenigstens ehrlich. :roll: Die meisten Leute belügen sich selber indem sie auch noch fest überzeugt sind von ihren Krücken. Einige der wenigen Züchter in Europa die noch halbwags brauchbare Hunde züchten,sagen auch wir hätten lieber noch kupierte Hunde.Auch das ist ehrlich.

Der Dobermann "war" nie ein Hund für jedermann,kann ich aus Erfahrung sagen.

So und nun können mich einige hier gerne steinigen. :mrgreen:
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