Dagegen hat mir der neue Blogeintrag von Ulrich Wotschikowsky zum Thema Abschuss von Kurti wieder einiges Stirnkräuseln verursacht.
Die plakative Überschrift lautet: "MT6 hätte nicht sterben müssen". Bitte?
MT6 wurde abgeschossen, weil der politische Druck von allen Seiten zu groß wurde, die Nerven zu behalten, das Tier weiter zu beobachten und den Wahrheitsgehalt der Geschichten gründlich zu überprüfen. Ulrich Wotschikowsky selbst hat den Druck mit aufgebaut und beständig erhöht, bis er zuletzt die Frage stellte, wann man "endlich Ernst mit MT6" mache. Der Wolf sei eine "tickende Zeitbombe".¹
Nun, da Wenzel sich dem überbordenden Druck gebeugt hat, kann es doch wohl kaum Wotschikowskys Ernst sein, dass MT6 nicht hätte sterben müssen?
Seine Begründung:
Hätte man versuchen können, sicher, wenn der der stetig steigende öffentliche Druck zum Handeln nicht ständig von allen Seiten (Opposition, "Wolfsexperten", Presse, Lobbygruppen) mit zunehmender Intensität und steigender Aggressivität ausgeübt worden wäre.Was also ist schief gelaufen im Falle MT6? Warum könnte er noch leben?
Man hätte unmittelbar nach der erfolgreichen Besenderung mit der Vergrämung dieses Tieres, besser noch des gesamten Munsterrudels beginnen sollen. [...]
Als zweite Option hätte man nach der fehlgeschlagenen Vergrämung durch Jens Karlsson unverzüglich mit eigenem Personal versuchen sollen, MT6 zu vergrämen.
http://woelfeindeutschland.de/mt6-haett ... n-muessen/
Die Aussage "MT6 hätte nicht sterben müssen" fällt dabei wohl eher in die Katgeorie Hinterher ist man immer schlauer. Denn Wotschikowsky schreibt über die Erfolgsaussichten des Vergrämens ja selbst:
Das trifft umso mehr zu, als die Vergrämungsmaßnahmen wenig gebracht hätten, wenn Presse und Interessengruppen weiter an der Vorgehensweise Aufsuchen, Verfolgen, Filmen, Sensationsberichte veröffentlichen, festgehalten hätten. Wie naiv zu glauben, dass man sich nach den bereits erfolgten diversen erfundenen oder übertriebenen Geschichten damit begnügt hätte, Kurti nach der Vergrämung in Ruhe seine Bahnen auf der Suche nach einem eigenen Revier ziehen zu lassen. Man hätte trotzdem mit allen erdenklichen Mitteln weiter alles daran gesetzt, Kurti eine Gefährlichkeit für den Menschen nachzuweisen.Das klingt leichter als es ist. Jens Karlsson hat darauf hingewiesen, dass Vergrämung bei Wölfen in etwa drei von vier Fällen nicht gelingt!
http://woelfeindeutschland.de/mt6-haett ... n-muessen/
Es ist also völlig unverständlich, wie Wotschikowsky plötzlich abschließend in Stein meißelt, das Kurti nicht hätte sterben müssen. Sein Tod war längst beschlossene Sache von einigen Menschen, die den Wolf in Deutschland entweder bejagen oder eben gar nicht haben wollen. Dass Soldaten den Wolf angefüttert haben sollen, wurde vielfach behauptet und nie bewiesen. Mir fallen ganz andere Interessengruppen ein, die dafür eher ein Motiv hätten.
Zum Schluss kurz zu Timber: Ich finde es etwas irritierend, dass du mir erst eine angesäuerte PN schreibst, um kurz darauf deine abwertenden Anfeindungen im Forum fortzusetzen, weil ich dir nicht auf der Stelle geantwortet habe.
Deshalb hier an dieser Stelle nur kurz zur Klärung ein Punkt:
Die allgemeinen Feindbilder werden wohl eher von dir zelebriert, gern ein paar Beispiele:Timber hat geschrieben: Denn bei aller Betonung der Fakten schreckst du in der unmittelbaren Diskussion vor willkürlichen Unterstellungen mir gegenüber nicht zurück - sehr bezeichnend, aber auch verständlich, mit klaren Feindbildern lebt es sich weitaus bequemer, erlauben sie es einem doch, das eigene kritische Denken und Recherchieren auf Bereiche zu beschränken, die den persönlichen Neigungen entgegenstehen.
Abwertende Pauschalurteile über die Polizei:
Abwertende Pauschalurteile über die ökologischen Jagdverbände:Timber hat geschrieben:Ich glaube du hast eine etwas optimistische Vorstellung von der Schießleistung unserer Gesetzeshüter (keine bößwillige Unterstellung, wurde mir stattdessen von jmd. versichert, der sein halbes Leben in dem Verein verbracht hat).
viewtopic.php?f=27&t=1160&start=10
Fragwürdige Pauschalurteile über eine angeblich "allgemeines Problem" der Tierrechtsbewegungen, sich von Sekten zu distanzieren:Timber hat geschrieben:In anderen Bereichen kultivieren sie hingegen eine unbegründete, übertriebene Traditionsfeindlichkeit und, was noch weit schlimmer ist, eine oft geradezu anti-liberale, obrigkeitshörige Haltung.
viewtopic.php?f=23&t=2091&start=20
Wann ich Zeit habe, eine PN zu beantworten, musst du übrigens schon mir überlassen. Wenn du dich gekränkt fühlst, dass deine persönlichen Nachrichten an mich nicht auch gleich an allererster Stelle meiner Prioritätenliste stehen, tut mir das leid für dich, ändert aber nichts.Timber hat geschrieben:Andererseits ist er recht unkritisch bei den Leuten, mit denen er zusammenarbeitet und die er unterstützt, was ein allgemeines Problem bei Aktivisten aus der Tierrechte-Szene zu sein scheint.
viewtopic.php?f=7&t=2102&p=24897&hilit= ... ben#p24897
Damit ist dieses - Verzeihung - etwas infantile - Thema an dieser Stelle wohl genügend durchgekaut. Von weiteren PN bitte absehen.
¹ http://woelfeindeutschland.de/wann-mach ... t-mit-mt6/