In Vechta Lohne brennt Wiesenhof 28.03.16 Ostermontag

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Jan.Olsson@web.de
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In Vechta Lohne brennt Wiesenhof 28.03.16 Ostermontag

Beitrag von Jan.Olsson@web.de »

Hallo Forum,

eine große schwarze Wolke ist zur Zeit über Vechta... Der Brandgeruch ist überall zu riechen. Lohne ist von Vechta ca. 12 km entfernt. Zwei Produktionshallen sollen brennen. Ca. 200 Feuerwehrleute sind im Einsatz...

Vor kurzem wurde genehmigt, das Wiesenhof anstatt 270.000, jetzt 340.000 Hühner pro Tag "schlachten" darf...

Einer schrieb als Kommentar... "Karma is calling..."

http://www.nwzonline.de/wirtschaft/wese ... 60924.html


Gruß Jan
Grauer Wolf

Re: In Vechta Lohne brennt Wiesenhof 28.03.16 Ostermontag

Beitrag von Grauer Wolf »

Jan.Olsson@web.de hat geschrieben:Einer schrieb als Kommentar... "Karma is calling..."
Hmmm... Bringt mich spontan auf den Gedanken: Zufall, also technische Ursache o.ä., oder hat da einer nachgeholfen?
Das Feuer brach nach ersten Informationen im Bereich der Filetierung aus, wo sich ein Kartonlager befindet.
Ausgerechnet am neuralgischsten Punkt mit der potentiell größten Brandlast?
Militanten Tierschützern ist der Betrieb schon lange ein Dorn im Auge.
Nennt mich von mir aus paranoid, aber die Sache stinkt...

Gruß
Wolf
Widukind

Re: In Vechta Lohne brennt Wiesenhof 28.03.16 Ostermontag

Beitrag von Widukind »

Jan.Olsson@web.de hat geschrieben: Vor kurzem wurde genehmigt, das Wiesenhof anstatt 270.000, jetzt 340.000 Hühner pro Tag "schlachten" darf...
Hier im LK Celle das gleiche Spiel:

Wietzer Rat segnet Schlachthof-Erweiterung ab
Grauer Wolf hat geschrieben: Militanten Tierschützern ist der Betrieb schon lange ein Dorn im Auge.
Nennt mich von mir aus paranoid, aber die Sache stinkt...
Nun, das Problem dahinter geht ja noch tiefer. Ursprünglich wollten die drei großen, deutschen Geflügelproduzenten ja m. W. nur für den einheimischen Markt produzieren. Tatsächlich soll aber wohl ein Großteil mittlerweile in den Export gehen. Da die verwöhnten Europäer aber die ganzen Flügel und sonstigen Kleinkrams von den Tieren verschmähen, wird er billigst auf den afrikanischen Markt geworfen. Das wiederum macht die Kleinbauern dort kaputt und als Folge verschwinden da vor Ort so auch Arbeitplätze, was sich wiederum in einer höheren Armutsflüchtlingswelle gen Europa entlädt. Ziemlich dumm. Ein wenig mehr Weitsicht - gerade in diesen Zeiten - sollte man von der Politik schon erwarten dürfen. Immer nur Wachstum, Wachstum, Wachtum wirkt letztendlich kontraproduktiv ... :roll:
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charlie
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Re: In Vechta Lohne brennt Wiesenhof 28.03.16 Ostermontag

Beitrag von charlie »

Das sind halt die Auswüchse des realen Kapitalismus ... Hauptsache der Profit stimmt, alles andere ist doch scheiß egal ... Die Probleme werden doch nicht von den Profitgeiern sondern auf dem Rücken des kleinen Mannes / der einfachen Bevölkerung ausgetragen ... und die Politiker aller Ebenen spielen doch da mit.
Gruß
Charlie

"Was immer den Tieren geschieht, geschieht bald auch den Menschen."
"Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihres gleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat."
Timber

Re: In Vechta Lohne brennt Wiesenhof 28.03.16 Ostermontag

Beitrag von Timber »

Bild
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/i ... -1.2501966

Angesichts solcher Schlachtungen im dreistelligen Millionenbereich ist das Aggressionspotential bei Tierrechtsaktivisten eben groß.
charlie hat geschrieben:Hauptsache der Profit stimmt, alles andere ist doch scheiß egal ... Die Probleme werden doch nicht von den Profitgeiern sondern auf dem Rücken des kleinen Mannes / der einfachen Bevölkerung ausgetragen ... und die Politiker aller Ebenen spielen doch da mit.
Wobei zur Wahrheit auch gehört, dass es "der kleine Mann" ist, der an der Supermarkttheke das Fleisch zu Preisen nachfragt, zu denen es kein (Bio-)Bauer oder Jäger anbieten könnte. Die industrille Tierhaltung ist eben nicht vom Himmel gefallen, sondern nur die logische Folge der Ernährunggewohnheiten in Deutschland und anderen entwickelten Ländern.


Gruß
Timber
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charlie
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Re: In Vechta Lohne brennt Wiesenhof 28.03.16 Ostermontag

Beitrag von charlie »

Dann schau Dir mal an, wieviel von den industriell gemästeten und geschlachteten Tieren wirklich in deutschen Läden / Supermärkten landet ... Der größte Teil geht in den Export, und kostet dort in den Ländern, wo das Schlachtvieh landet, den Einheimischen die Existenz. Und das ist die Wahrheit, weil hier Einige den Sack nicht voll genug kriegen. Und diese scheiß Überproduktion in der Landwirtschaft wird auch noch subventioniert. Die Subventionsmittel sollten lieber dort in die Entwicklungsländer fließen, damit sich die Menschen dort selbst helfen und ernähren können.
Gruß
Charlie

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Timber

Re: In Vechta Lohne brennt Wiesenhof 28.03.16 Ostermontag

Beitrag von Timber »

charlie hat geschrieben:Dann schau Dir mal an, wieviel von den industriell gemästeten und geschlachteten Tieren [...]
Nicht nötig. Ich habe nicht den Export von Überschüssen und "Abfall"-Produkten der deutschen Tierproduktion in Frage gestellt, sondern darauf hingewiesen, dass der "kleine Mann" von dem du geschrieben hast, sprich Otto Normalbürger, eben keinesfalls unbeteiligt an diesen Abläufen ist, sondern es durch sein Konsumverhalten pro­vo­zie­rt.
Widukind

Re: In Vechta Lohne brennt Wiesenhof 28.03.16 Ostermontag

Beitrag von Widukind »

Der "kleine Mann" erteilt aber nicht die Genehmigungen für die riesigen Schlachtbetriebe und anschl. zusätzlichen Erweiterungen.
Dafür sorgen CDU + SPD geführte Rathäuser.

Zusätzlich entstehen dann als "Nachschublieferanten" benötigte, für die Schlachtmoloche riesige Mastanstalten, die ein Gülleproblem für unsere Umwelt darstellen.

Den Schaden haben wier alle. Den Nutzen, sprich Profit streichen nur wenige ein. Über "Mauscheleien" hierbei möchte ich erst garnicht philosophieren ... :roll:
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Caronna
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Re: In Vechta Lohne brennt Wiesenhof 28.03.16 Ostermontag

Beitrag von Caronna »

war da nicht 2015 oder 2016 schon mal ein Großbrand in einem ähnlichen Betrieb?
Grüße aus der Eifel
Caronna

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wolfsam
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Re: In Vechta Lohne brennt Wiesenhof 28.03.16 Ostermontag

Beitrag von wolfsam »

Solange sich die Einstellung "Essen darf nichts kosten" ändert, wird sich gar nichts ändern. Ob es die Politiker sind, die diesem Problem Vorschub leisten, weiß ich nicht. Dazu gehört auch die Einstellung, dass man möglichst zwei-, besser dreimal im Jahr in Urlaub fahren "muss", mindestens zwei Autos vor der Tür stehen haben "muss" usw. Da bleibt eben nicht so viel Geld mehr übrig für vernünftiges, sprich gesundes Essen, aber eben auch nicht für gesunde Bekleidung. Das ist alles zwar unbedingt notwendig, damit wir leben können, aber noch lange nicht "das Leben".
Für viele Menschen beginnt ja auch erst "das Leben" nach Feierabend. Wenn wir uns dann einfach mal die Zeit anschauen, die diese Menschen "leben", und ins Verhältnis setzen zu den 24 Stunden, die ein Tag hat, dann sehen wir, dass diese Menschen gerade einmal 1/6 der Tageszeit (24h) oder eben nur 25% der wachen Zeit (bei 8h Schlaf) "leben". M.M.n. ist das einfach nur krank. :roll:
Wenn wir uns dann noch zusätzlich uns anschauen, wie die von mir in diesem Beispiel genommenen 4 Stunden tatsächlich verwandt werden, dann wird das ganze Dilemma sehr deutlich und es wird klar, warum der größte Teil der Gesellschaft so weit weg von der Natur ist. :shock:
Und klar, der "Kapitalismus" ist außer Rand und Band. Die Schwierigkeiten, die wir im Moment auf der Welt haben, sind weitestgehend "hausgemacht". Das ist hier ja schon treffend beschrieben worden.......
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