Brandenburg: Positionspapier der Jäger zu Wolf und Biber
Re: Brandenburg: Positionspapier der Jäger zu Wolf und Biber
@ jurawolf
Das Vernünftigste, das ich bisher zum Thema Biber gelesen habe!
Gruß
Wolf
Das Vernünftigste, das ich bisher zum Thema Biber gelesen habe!
Gruß
Wolf
Re: Brandenburg: Positionspapier der Jäger zu Wolf und Biber
Hast recht, hatte ich doch glatt überlesen...LarsD hat geschrieben:Lutra hat geschrieben:Schwarzwild taucht gar nicht auf, dafür der Silberreiher, mal als Beispiel.
... unter Punkt 5, letzter Absatz ...![]()

Wir haben an unseren Teichen nicht die Probleme mit dem Kormoran, weil dort der Seeadler regelmäßig seine Kreise zieht. Andere schon, dass seh ich auch, bin aber nicht so davon überzeugt, dass die Vergrämungsabschüsse wirklich was bringen. Die Kormis gehen halt wo anders hin.LarsD hat geschrieben:Ich bin einer von denen, die darauf gedrängt haben, dass Silberreiher, Kormoran, Nilsgans, Nutria, Biber & Co. in diesem Positionspapier aufgelistet werden. An anderer Stelle vermittelst Du den Eindruck, den Finger am Puls der sächsischen Teichwirtschaft zu haben. Wann hast Du Dich mit im Haupterwerb tätigen Teichwirten letztmals zu Kormoran und Silberreiher ausgetauscht? Auch beim Biber ist es nur eine Frage der Zeit, bis Sachsen ähnliche Erfahrungen wie Brandenburg macht. Wenn man selbst nur daneben steht und sein Geld anderweitig verdient, kommen einem fromme Sprüche stets schnell über die Lippen. Beim Kormoran machen die Jäger längst die Drecksarbeit, um die Teichwirtschaft vor Totalverlusten zu bewahren. Beim Graureiher, der ja bereits dem Jagdrecht unterliegt, ging es ohne die Jäger auch nicht. Was also spricht dagegen, beim Silberreiher in gleicher Weise zu verfahren?
Was den Biber betrifft, den haben wir schon lange. Er ist wahrscheinlich im Hügelland nicht so gravierend in den Auswirkungen seiner Stautätigkeiten wie im Flachland. Jedenfalls gibt es, zumindest in meiner Region hier, keine größeren Diskussionen, außer, er fällt die Apfelbäume. Seitens der Jäger habe ich da bei uns noch gar nichts gehört, warum auch?
Der Silberreiher ist gerade mal in der Verbreitung. Ich weiß gar nicht, wo er überhaupt in der Region brütet, müsste ich mal unsere Ornis fragen. Beim Abfischen ist er bei uns jedenfalls immer dabei, in steigender Anzahl. Geht aber ohne Jäger, genau wie beim Graureiher.
Re: Brandenburg: Positionspapier der Jäger zu Wolf und Biber
Noch was, um mal den Bogen vom Biber zum Wolf zu schlagen. Bei mir hier in der "königsbrücker Heide" wurde festgestellt, dass die Wolfslosung einen Nahrungsanteil von Biber in Höhe von etwa 8% ergab. Da waren die Gebietsbetreuer im ersten Moment etwas erschrocken. Es scheint aber dem hohen Gesamtbestand an Bibern im Gebiet nicht zu schaden. Die werden nur dazu erzogen, sich nicht all zu weit vom Wasser zu entfernen, und das hilft doch auch dabei, in der Kulturlandschaft "Schäden" zu vermindern.
Also Wolf ist gut für Bibererziehung!
Klingt spaßig, ist aber ernst, genau wie bei anderen Arten in ihren Wechselwirkungen untereinander. Der Mensch pfuscht eigentlich meistens nur drin herum.
Also Wolf ist gut für Bibererziehung!

Klingt spaßig, ist aber ernst, genau wie bei anderen Arten in ihren Wechselwirkungen untereinander. Der Mensch pfuscht eigentlich meistens nur drin herum.
Re: Brandenburg: Positionspapier der Jäger zu Wolf und Biber
jurawolf hat geschrieben:Nein, in dieser Gegend war ich nicht. Muss ich aber auch nicht, weil ich das selbe vor meiner Haustür auch antreffe. Mein Revier ist dasjenige mit dem höchsten und dichtesten Biberbestand des ganzen Kantons.
Ich habe auch Biber im Revier und damit direkt in meinem eigenen (Bruch-)Wald. Aber was die hier veranstalten, ist absolut harmlos zu dem, was im Bereich der Oder abgeht. Deshalb wäre ich vorsichtig, das aus der Ferne mal eben alles gleich zu setzen. Mein Eindruck ist, dass diese Mischpopulation im Oderbereich weitaus vitaler und vermehrungsfreudiger ist, als die offenbar inzuchtgeschädigten "Elbebiber" hier vor meiner Haustür.
Als Fischer sehe ich den Biber erst mal als riesigen Nützling und Helfer für mehr Natur (und Fische!) am Gewässer. Er ist unser aktivster Kämpfer für strukturreiche, vielfältige Gewässer. Aber im Gegensatz zu uns redet er nicht, sondern handelt. Als Fischer profitiere ich direkt davon.
Genau das war bis vor wenigen Jahren die allgemeine Denke unter den Fischartenschützern hier. Die hat sich inzwischen drastisch gewandelt. Wo mit viel Geld und juristischem Hebeln Wehre und andere Wanderhindernisse für Fisch passierbar gemacht wurden, hat der Biber jetzt seine Wehre errichtet und potenzielle Laichgewässer für Lachs, Meerforelle und andere reophile Arten wieder unerreichbar werden lassen. Verlangsamte Fließgeschwindigkeit in den Staulamellen, fehlende Beschattung wegen jetzt fehlender Bäume und das damit verbundene Aufheizen des Wassers in den Sommermonaten machen im Flachland ohnehin seltene Lebensräume für viele bedrohte Arten einfach platt. Die ursprünglich so gepriesene Ökobilanz des Bibers hat hier längst kein dickes Plus mehr unterm Strich.
Als Jäger stört er mich erstmal nicht weiter, indirekt profitiere ich sicher auch, weil dynamische, vielfältige Lebensräume auch für das Wild gut sind. Und wenn ich ihn dereinst bejagen darf, werde ich auch das mit Leidenschaft tun, auch wenn ich ihm ja nichts Böses will. Als Naturfreund ist für mich ohnehin klar, dass dieses Tier hier bei uns sein muss.
Hier bei mir ist flaches Land und die Gewässer haben nur minimales Gefälle. Deshalb hat der Biber hier kaum Chancen zu stauen und damit zu gestalten. Ich kann ihm beim Ansitz oft zuschauen und er hat mir mit seinem nächtlichen Aktionismus so manches Mal die Sauen vergnatzt. Trotzdem gehört er selbstverständlich dazu und auch ich freue mich auf den ersten Braten vom dann jagdbaren Biber.

Man könnte nun noch den Biber flächendeckend scharf bejagen und damit vielleicht den Abwanderungsdruck von den grossen, unproblematischen Gewässern in die kleinen mindern, aber genau das wollen weder wir Fischer, noch die Gesellschaft (denke ich zumindest).
Eine nachhaltige Bejagung in den problematischen und den angrenzenden Arealen halte ich in der Kombination mit baulichen Präventionsmaßnahmen für den einzig vernünftigen Weg. Der hier noch geltende strenge Schutz in Kombination mit halbherzigen Entschädigungszahlungen und unzureichenden Budgets für bauliche Prävention an Hochwasserschutzanlagen und Fischteichen provoziert unnötige Konflikte.
Lutra hat geschrieben:Also Wolf ist gut für Bibererziehung!
Dann brauche ich hier wohl Seewölfe ... siehe Anhang

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Re: Brandenburg: Positionspapier der Jäger zu Wolf und Biber
Ich lese das immer wieder mal von der Oder und von Deichschäden durch Biber. Gibt es da irgendwo verlässliche Quellen? Denn ehrlich gesagt kann ich mir das nicht so richtig vorstellen. Wir haben hier nicht so die Flußdeiche, aber die, die ich kenne, sind doch ein ganzes Stück weg vom eigentlichen Flußbett bei Normalwasserstand.LarsD hat geschrieben: Ich habe auch Biber im Revier und damit direkt in meinem eigenen (Bruch-)Wald. Aber was die hier veranstalten, ist absolut harmlos zu dem, was im Bereich der Oder abgeht. Deshalb wäre ich vorsichtig, das aus der Ferne mal eben alles gleich zu setzen. Mein Eindruck ist, dass diese Mischpopulation im Oderbereich weitaus vitaler und vermehrungsfreudiger ist, als die offenbar inzuchtgeschädigten "Elbebiber" hier vor meiner Haustür.
Re: Brandenburg: Positionspapier der Jäger zu Wolf und Biber
Sobald Hochwasser kommt und die Burgen flutet, sind die Biber obdachlos und das Notquartier graben sie sich dann im Deich. Aber auch so gibt es ganz ohne Hochwasser viel Ärger. Entwässerungsgräben anstauen, Eichen- und Schwarzpappelhaine plätten, Straßen- und Bahndämme untergraben ...
Re: Brandenburg: Positionspapier der Jäger zu Wolf und Biber
Ist das schon passiert oder ist das nur eine Annahme?LarsD hat geschrieben:Sobald Hochwasser kommt und die Burgen flutet, sind die Biber obdachlos und das Notquartier graben sie sich dann im Deich.
Natürlich gibt es "Ärger". Bäume fällen ist nun mal Bibers Beruf. Viele andere Beeinträchtigungen können aber auch intelligent minimiert werden. Hat er in Brandenburg schon Straßen untergraben?LarsD hat geschrieben: Aber auch so gibt es ganz ohne Hochwasser viel Ärger. Entwässerungsgräben anstauen, Eichen- und Schwarzpappelhaine plätten, Straßen- und Bahndämme untergraben ...
Re: Brandenburg: Positionspapier der Jäger zu Wolf und Biber
Lutra hat geschrieben:Ist das schon passiert oder ist das nur eine Annahme?
Die Deichläufer bei den letzten Hochwässern an Elbe und Elster fanden das Ganze nicht mehr lustig. Der Deichbruch nördlich von Herzberg/Elster ging auf das Konto von Bibern. Und auch an der Oder hat man inzwischen Erfahrungen: http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1202868
Ein Beispiel: http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1369349Natürlich gibt es "Ärger". Bäume fällen ist nun mal Bibers Beruf. Viele andere Beeinträchtigungen können aber auch intelligent minimiert werden. Hat er in Brandenburg schon Straßen untergraben?
Re: Brandenburg: Positionspapier der Jäger zu Wolf und Biber
Hey
....... wenn ich mal diese ganzen hitzigen Disskusionen lese....!
Fazit:in dem Moment, wenn der Mensch versucht, in seinem hochgezüchteten Lebensraum, das Rad der Geschichte zurück dreht ..... gfht es schief!
Er setzt Tiete wieder aus, oder schützt sie besonders, oder oder oder!
Das Ergebnis immer dasselbe, Konflikte! Logisch!
Deswegen, war meine Anmerkung in einem Tread..... mit dem Wolf wird es, leider, auch noch viele viele Konflikte geben.....!
Gruß Rudi
....... wenn ich mal diese ganzen hitzigen Disskusionen lese....!
Fazit:in dem Moment, wenn der Mensch versucht, in seinem hochgezüchteten Lebensraum, das Rad der Geschichte zurück dreht ..... gfht es schief!
Er setzt Tiete wieder aus, oder schützt sie besonders, oder oder oder!
Das Ergebnis immer dasselbe, Konflikte! Logisch!
Deswegen, war meine Anmerkung in einem Tread..... mit dem Wolf wird es, leider, auch noch viele viele Konflikte geben.....!
Gruß Rudi
Re: Brandenburg: Positionspapier der Jäger zu Wolf und Biber
Schon dass stimmt nicht. Die sinensis - Kormorane sind erst kurz vor 1800 hierzulande aufgetaucht.rollofi hat geschrieben:Hey Harris...
Diese Tiere, die zweifelsfrei immer schon hier lebten, ...
Gruß Rudi
"Der Kormoran war nie Brutvogel im Königreich Sachsen" schrieben die alten Ornitologen....