Frusttroll

Alles, was sonst nirgends passt.
HaBe
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Re: Frusttroll

Beitrag von HaBe »

Lämmchen hat geschrieben:Zum letzten Mal: Ich habe nirgendwo geschrieben, wir müssten „alle Wölfe tot machen“. Ich verstehe nicht, warum mir das hier immer untergeschoben wird.
Das macht nicht jeder, fassen Sie es also auch bitte nicht so auf.
Lämmchen hat geschrieben:Ich stehe dem Wolf und seiner Ausbreitung bei uns nach wie vor kritisch gegenüber. An dieser Haltung hat sich nichts geändert. Ich bin auch nach wie vor davon überzeugt, dass es früher oder später zu Konflikten kommen wird.
Natuerlich wird es dazu kommen, weil eben der Faktor Menschen dabei unkontrollierbar ist. Sie wuerden einem oder mehreren Woelfen sicherlich mit einer gesunden Skepsis begegnen und alles daran tun, die Woelfe fruehzeitig zu vertreiben. Andere versuchen sich ihnen zu naehern, ihr Verhalten zu beeinflussen oder fuettern sie aus falsch verstandener Tierliebe oder um sie in der Region zu halten.
Das sind bekannte und nicht zu verachtende Probleme die staendig in Regionen vorkommen, in denen Woelfe und Menschen den Lebensraum teilen.
Dazu gehoert aber in der Regel eben Unvernunft aus welchen Gruenden auch immer Seitens des Menschen. Das ist ein grosser Unterschied zu einer Verhaltensaenderung wie Sie diese befuerchten, dass Naehe zum Menschen Angriffe bedeuten muss.

Sie koennen diese Haltung auch behalten, wenn ich Ihnen zum Beispiel von Geschehnissen hier berichtet habe, dann nicht, um Sie in irgendeiner Art und Weise umzustimmen oder den Wolf zu verharmlosen. Man bekommt aber oft den Eindruck, dass Sie eben das in allen Antworten erwarten oder befuerchten. Dem ist aber einfach nicht so.
Lämmchen hat geschrieben:Deshalb suche ich nach verträglichen Lösungsmodellen, die aber nichts mit totschießen aller Wölfe zu tun haben.
Ich habe allerdings eingesehen, dass sich Möglichkeiten eines verträglichen Zusammenlebens mit Wölfen in unserem Land hier nicht diskutieren lassen.
Das finde ich etwas unfair, eben im Bezug auf das, was ich im Absatz zuvor geschrieben habe. Es gibt bereits vertraegliche Loesungsmethoden, die Sie bisher jedoch abgelehnt haben, aus nicht wirklich nahvollziehbaren Gruenden. Da werden bestimmte Dinge kategorisch ausgeschlossen, weil 'nicht mit Deutschland vergleichbar', um dann fuer Ihren Standpunkt Beispiele heranzuziehen, die Sie bei anderen aus eben diesen Gruenden ausschliessen wuerden. Dann zu sagen es besteht hier keinerlei Moeglichkeit Dinge kontrovers zu diskutieren, ist ein bisschen aus der Affaere ziehen.
Lämmchen hat geschrieben:Nein, der „Troll“ hat keine Kehrtwendung gemacht zu einem „kritischen, nachdenkenden und Konsens suchenden Forenmitglied“, als solches hat er sich von Anfang an verstanden, obwohl anderer Meinung, und immer noch anderer Meinung, weil die Gegenargumente nicht überzeugen.
Da sagen Sie es noch mal, Sie sind nicht von 'Gegenargumenten ueberzeugt'. Wenn Sie schon mit der Einstellung herangehen, man erwidert etwas auf Ihre Aussagen um Sie irgendwie 'umzupolen', dann braucht man gewisse Themen wirklich nicht diskutieren. Aendern Sie vielleicht mal ein wenig Ihre generelle Einstellung zu Diskussionen hier, statt sich ueber Ihre Einstellung zum Wolf Gedanken zu machen.
Es gibt genuegend Leute hier, die gewisse Dinge weitaus differenzierter sehen als Sie vielleicht glauben.
Lämmchen hat geschrieben:Warum habe ich hier in der Kommunikation mit manchen Usern zuweilen den Eindruck, Sprache sei nicht immer als ein zum Konsens führendes Instrument der Verständigung geeignet.
Eine Diskussion fuehrt eben nicht immer zu einem Konsens und muss es doch auch nicht. Voraussetzung ist aber, dass man seinem Diskussionspartner erstmal zuhoert und dann die Aussage bewertet und nicht schon eine Bewertung getroffen hat, abhaengig von dem der sie trifft.
zaino
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Re: Frusttroll

Beitrag von zaino »

HaBe hat geschrieben: Da sagen Sie es noch mal, Sie sind nicht von 'Gegenargumenten ueberzeugt'. Wenn Sie schon mit der Einstellung herangehen, man erwidert etwas auf Ihre Aussagen um Sie irgendwie 'umzupolen', dann braucht man gewisse Themen wirklich nicht diskutieren. Aendern Sie vielleicht mal ein wenig Ihre generelle Einstellung zu Diskussionen hier, statt sich ueber Ihre Einstellung zum Wolf Gedanken zu machen.
Es gibt genuegend Leute hier, die gewisse Dinge weitaus differenzierter sehen als Sie vielleicht glauben....
Eine Diskussion fuehrt eben nicht immer zu einem Konsens und muss es doch auch nicht. Voraussetzung ist aber, dass man seinem Diskussionspartner erstmal zuhoert und dann die Aussage bewertet und nicht schon eine Bewertung getroffen hat, abhaengig von dem der sie trifft.
DANKE lieber HaBe! *schnauf*
Besser kann man das nicht zusammenfassen.

Wenn hier mehrere Leute mutmaßen, dass Du trollartige Verhaltensweisen zeigst, ist das natürlich derbe - aber wenn es MEHREREN Menschen, die sich nicht mal life und privat kennen, die bislang in keinerlei Verbindung zueinander standen, so ergeht, KÖNNTE dann nicht vielleicht ein klitzekleines Quentchen Deines eigenen Verhaltens und Deiner abgegebenen Statements dazu minimal am Rande beigetragen haben? (entschuldige die homöopathische Dosis Ironie zwischen diesen Zeilen, ich bin so, und ich bin zu alt und zu unlustig, mich zu verbiegen).
Ja, wäre das möglich? Z. B. die penetrante Wiederholung von Ansagen wie die, dass der Wolf sich völlig unkontrolliert vermehrt und massiv ausbreiten wird... was so einfach nicht stimmt. Dass man da widerspricht, weils nicht stimmt, musst Du schon gestatten, ohne sauer zu werden.

Und wie war das, Du wolltest mir doch eigentlich ganz sachlich was über diese Malefix-Staupe erzählen? Es gibt hier herum verdammt viele Füchse, nämlich...
Eigentlich wollte ich Dir vorhin nur ruhig und freundlich sagen, ich bin froh, wenn sich die Lage und die Stimmung etwas beruhigen, weil hier keiner Lust auf Ärger, Zank und Streit hat, und auch kontroverse Diskussionen könnten ohne dergleichen geführt werden - aber nein, Du fängst wieder an, zu zanken.
Zefix Halleluja, hör einfach auf mit dem SCh***, bleib bei Dir, bleib SACHLICH, dann werden Dir hier viele tolle Infos gegeben und viele Dinge geduldig erklärt, umgekehrt freuen wir uns über Infos von DIR. Ist DAS so schwer zu verstehen?

Tihi, und weil wir von Zank reden, zur allgemeinen Erheiterung: hier um die Ecke steht ein Grabkreuz, mitten in einem Hof, mit einem Aufschrieb:
Hier ruht mein Weib, Gott sei's gedankt, den ganzen Tag hat sie gezankt.
Oh lieber Wanderer, bleib nicht hier, sonst steht sie auf und zankt mit Dir.

Also, hör auf zu zanken, sonst steht am End DAS auf Deinem Grabstoa.... ;) schröcklich, oder? :D
Lämmchen
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Re: Frusttroll

Beitrag von Lämmchen »

HaBe hat geschrieben:
Lämmchen hat geschrieben:Ich stehe dem Wolf und seiner Ausbreitung bei uns nach wie vor kritisch gegenüber. An dieser Haltung hat sich nichts geändert. Ich bin auch nach wie vor davon überzeugt, dass es früher oder später zu Konflikten kommen wird.
Natuerlich wird es dazu kommen, weil eben der Faktor Menschen dabei unkontrollierbar ist. Sie wuerden einem oder mehreren Woelfen sicherlich mit einer gesunden Skepsis begegnen und alles daran tun, die Woelfe fruehzeitig zu vertreiben. Andere versuchen sich ihnen zu naehern, ihr Verhalten zu beeinflussen oder fuettern sie aus falsch verstandener Tierliebe oder um sie in der Region zu halten.
Das sind bekannte und nicht zu verachtende Probleme die staendig in Regionen vorkommen, in denen Woelfe und Menschen den Lebensraum teilen.
Dazu gehoert aber in der Regel eben Unvernunft aus welchen Gruenden auch immer Seitens des Menschen. Das ist ein grosser Unterschied zu einer Verhaltensaenderung wie Sie diese befuerchten, dass Naehe zum Menschen Angriffe bedeuten muss.
Ich meine nicht, dass Nähe zum Menschen automatisch Angriff bedeutet. Das haben Sie falsch verstanden.
Meine Sorge ist, dass die Wölfe hier in Deutschland dem Menschen gegenüber kein Meide-/Fluchtverhalten zeigen, sondern Annäherungs-/Erkundungsverhalten.

Sie haben mir in einem anderen thread, in welchem ich um Literatur zu Timberwölfen bat, sehr bereitwillig und äußerst freundlich Literatur genannt. Ich danke Ihnen auch an dieser Stelle noch einmal dafür und schlage vor, die weitere Diskussion auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen, nachdem ich "The World of Wolfes: New Perspektives on Ecology, Behaviour and Management" und das eine andere aus ihrer Liste gelesen habe. Ich würde dann gerne auf der Basis dieser Literatur kritisch und kontrovers diskutieren, jenseits aller emotionalen Befindlichkeiten. Ich schätze Sie so ein, dass das auch in Ihrem Interesse sein könnte.
Wäre es möglich, dass wir uns darauf einigen?

@Zaino
was willst du denn zur Staupe wissen?
Deinen Seitenhieb "du wolltest mir doch eigentlich ganz sachlich was" über die Staupe schreiben, habe ich sehr wohl verstanden, bin dennoch bereit, dir zu helfen, falls es wirklich eine ernstgemeinte Anfrage ist.
Auf Spielchen habe ich allerdings keine Lust.

Grüßli
Lämmchen
zaino
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Re: Frusttroll

Beitrag von zaino »

*grummel* natürlich ist die Frage ernst gemeint, und begreife bitte: WIR hier haben AUCH keine Lust auf seltsame Spielchen.
Zu Staupe: Na, alles was Du weisst ;) bitte.

Mir drängt sich gerade noch eine Frage auf: Was wäre denn so schlimm an Annäherungs- und Erkundungsverhalten?
Wenns mir zu bunt wird, mach ich Rabatz oder werfe was. So ein Wolf ist nicht dumm und weiss, wenn ich kundtue, wann meine Fluchtdistanz unterschritten wird und ich zündig werde. Dass Wölfe nicht wie Rehe reagieren, ist logisch, aber per se ist das nicht schlimm.

Und noch eine Frage: Warum sollten ausgerechnet in Deutschland die Wölfe sich "zutraulicher" geben als anderswo? Ich glaubs nicht. Wir sind sie halt nicht gewöhnt, ihr Verhalten und schon eine Sichtung macht erstmal Bedenken und Angst. Ich glaub aber nicht, dass sie sich total anders verhalten als spanische, kanadische oder sibirische Wölfe... was meinen die hier, die mit der Materie schon vertrauter sind und mehr dazu wissen? Ich kann immer nur so aus Logik und Instinkt heraus urteilen bislang.
Grauer Wolf

Re: Frusttroll

Beitrag von Grauer Wolf »

Lämmchen hat geschrieben:Meine Sorge ist, dass die Wölfe hier in Deutschland dem Menschen gegenüber kein Meide-/Fluchtverhalten zeigen, sondern Annäherungs-/Erkundungsverhalten.
Na und? Beutegreifer sind von Natur aus intelligent und neugierig, gleichwohl vorsichtig (müssen sie in ihrem "Job" auch sein). Ruhe bewahren, "Schönen Tag noch!" wünschen und einfach seiner Wege gehen. Je selbstverständlicher und ungezwungener so eine Begegnung abläuft, desto einfacher wird es meiner Meinung nach. Wenn jemandem natürlich beim Anblick eines Wölfchens (die Jugendlichen sind die Neugierigsten) der Angstschweiß aus allen Poren quillt, dann kommt natürlich das wölfische Äquivalent von "eh, was is'n das für'n Komiker", wie bei dem "tapferen" Bundeswehrsoldaten, der sich angesichts ein paar halbjähriger, neugieriger Wölfchen, denen noch die Eierschalen hinter den spitzen Ohren klebten, bald in die Hose machte, nach den Tieren trat und auf einen Hochsitz flüchtete (der Fall ging reichlich und sehr dramatisiert durch die Medien)... :lol: Das einzige Recht, sich Sorgen zu machen (was garantiert auch der Fall war), hatten die Wolfseltern, denn Menschen sind in ihrem Verhalten gegenüber Tieren unberechenbar und oft irrational...

Gruß
Wolf
Lämmchen
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Re: Frusttroll

Beitrag von Lämmchen »

zaino hat geschrieben:*
Zu Staupe: Na, alles was Du weisst ;) bitte.
hier ein grober Überblick
Staupe
Besonders gefährdet sind Junghunde. Die körperliche Widerstandskraft ist in diesem Alter durch Wachstum, Wurmbefall, Zahnwechsel usw. geschwächt. Aber auch ältere Tiere können – wenn auch seltener – erkranken. Bei diesen ist der Verlauf oft wesentlich schwerer und langwieriger.
Hund, Fuchs, Waschbär, Wolf, Schakal, Frettchen können erkranken. Katzen nicht.
Keine Zoonose.
Virus gegen Wärme empfindlich. Im Sommer treten relativ wenig Staupefälle auf wegen Sonneneinstrahlung. Im Winter bleibt das Virus länger ansteckungsfähig.
Staupeerreger befinden sich im Sekret erkrankter Tiere (Nase, Speichel, Augen). Übertragung durch Belecken und Beschnuppern von Tier zu Tier und durch Tröpfcheninfektion. Ansteckung durch Urin verschwindend klein. Keine „Dauerausscheider“ zu vermuten, weil im Kot erkrankter Tiere keine Viren nachzuweisen sind.
Der Mensch kann die Staupe nach Kontakt mit erkranktem Tier weitertragen – Schuhe, Kleidung.
Das Interessante an der Staupe ist, dass nicht jede Infektion auch zur Erkrankung führt.
Inkubationszeit: 3 bis 7 maximal 21 Tage.
1. Phase:Virusstadium. Gerötete Lidbindehäute, Augen- oder Nasenausfluss, Appetitlosigkeit, Futterverweigerung, schläft viel, zuweilen Durchfall, Erbrechen, Husten bis hin zu Würgehusten (kann mit Rückwärtsniesen oder Mandelentzündung verwechselt werden, weil Mandeln dann oft geschwollen und gerötet sind). Behandlung in diesem Stadium ist erfolgreich durch Seruminjektion (schwächt Verlauf ab). In späteren Phasen ist diese Behandlungsmöglichkeit nicht mehr gegeben.
2. Phase: Temperaturabstieg für wenige Tage, dann erneuter Anstieg. Die Viren haben sich jetzt im Körper lokalisiert. Es kommt zu unterschiedlichen Krankheitsbildern, abhängig davon, wo sie sich festgesetzt haben. Jetzt sind zu unterscheiden Lunge-, Darm- nervöse Staupe.
Das 2. Stadium ist gefährlicher, weil sich jetzt im geschwächten Organismus auch Bakterien festgesetzt und vermehrt haben. Diese zusätzliche bakterielle Infektion muss dringend mit Antibiotika oder Sulfonamide behandelt werden, damit die Körperabwehrkräfte erfolgreicher gegen die Staupeviren kämpfen können. Gegen Staupeviren selbst sind Antibiotika allerdings wirkungslos.
Beschwerdebild: Nasen- Augenausfluss eitrig gelb. Erschwerte Atmung, verklebte Augen, Schluckbeschwerden, Durchfall, Teilnahmslosigkeit. Extreme Luftnot deutet auf Lungestaupe, starke Durchfälle und Erbrechen, komplette Verweigerung von Futter auf Darmstaupe. Kot matschig, schleimige Beimengungen, auch Blut. Unbedingt behandlungsbefürftig, Tier kann dehydrieren, dann Infusionen erforderlich.
In diesem Stadium entsteht das beim Junghund, wenn er sich gerade im Zahnwechsel befindet, Staupegebiss, dieses ist irreversibel.
Hautstaupe kann vernachlässigt werden.
Nervöse Staupe (Reizung des ZNS = Gehirnentzündung)– meist ab der 4. Krankheitswoche, Symptome sehr vielfältig. Starkes Speichel (bis zum Fäden ziehen), Gereiztheit, Beißsucht. Kann mit Tollwut verwechselt werden. Muskelkrämpfe, Anfälle, die an epileptische erinnern. Ist es zur Ausprägung von Anfällen gekommen, können diese zeitlebens in abgeschwächter Form bleiben, Depressionszüge. Erkrankung einzelner Nervenzüge kann bei schweren Ausprägungen Erblindung, Verlust von Gehör und Geruch bedeuten. Lähmungserscheinungen der Hintergliedmaßen kann sich als fortschreitende Lähmung bis zur Atemmuskulatur entwickeln und dadurch den Tod durch Ersticken herbeiführen.
Staupe ist eine heimtückische Erkrankung weil sie so viele Erscheinungsbilder hat, die oft nicht rechtzeitig zu erkennen sind. Auch Verhornung des Nasenspiegels oder die sogenannte Hartballenkrankheit können Anzeichen einer Staupeerkrankung sein.
Der Verlauf lässt sich positiv durch rechtzeitige Verabreichung hoch dosierter Antibiotika über einen längeren Zeitraum und der Gabe von Staupeserum beeinflussen (dies muss allerdings in den ersten 48 Stunden geschehen, und genau das ist der Punkt. Staupe ist schwer sicher zu diagnostizieren in diesem frühen Stadium).
Großdesinfektion des Umfeldes erkrankter Tiere mit 3%iger Natronlauge.

Grüßli
Lämmchen
zaino
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Re: Frusttroll

Beitrag von zaino »

Super, dankeschön. :)
Also ein Wildtier wird sich nach einer Weile verkriechen und hoffen, dass es vorbeigeht - oder eben dran sterben, vermute ich mal.
Der hiesige Jäger meinte übrigens, er kriegt den Fuchs nicht so einfach, er wäre zwar dran, aber der Bursche wäre immer noch zu wachsam...
Immerhin lief das Viech IN einen Stadel rein und ließ sich von der Bäuerin nicht scheuchen. Aggressiv war er aber auch nicht.
Wenn die Krankheit zu arg ist, erfolgt vermutlich eh Exitus in irgendeinem alten Bau oder Gebüsch.
Die Symptome der Nervösen Staupe gefallen mir jetzt gar nicht. Andererseits, keine Ahnung wie oft das wirklich auftritt und ob die Tiere tatsächlich rumlaufen und was zum Beissen suchen oder einfach nur genervt sind, wenn ihnen was in die Nähe kommt. Vermutlich sind die Viecher aber eh so geschwächt, dass man sie umblasen könnte. ?
Könnte man Wildtiere ähnlich "impfen" wie bei der Tollwut-Schluckimpfung?
HaBe
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Re: Frusttroll

Beitrag von HaBe »

Lämmchen hat geschrieben:Meine Sorge ist, dass die Wölfe hier in Deutschland dem Menschen gegenüber kein Meide-/Fluchtverhalten zeigen, sondern Annäherungs-/Erkundungsverhalten.
Dazu koennen Sie noch mal zum Thema bold/shy continuum googlen, das ist ein Modell das fuer Verhaltensstudien genutzt wird und die charakteristischen Eigenschaften (vorsichtig/offen auftreten) individueller Tiere beruecksichtigt.
Unabhaengig durch Einfluesse von Menschen zeigen gewisse Tiere von Natur aus geringere Scheu als andere, selbst in gleichen Familien/Herden/Schwaermen etc.
Lämmchen
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Re: Frusttroll

Beitrag von Lämmchen »

HaBe
danke für den Link.

@Zaino
Tiere ziehen sich in der Regel zurück, um an einem stillen Ort sterben zu können. Das tun auch noch manche Haushunde, wenn sie es dürfen.

Warum will der Jäger den Fuchs denn einfangen?
Vermutet er Staupe?
Das wäre aber sehr schlimm. Dann wäre es nicht der einzige Fuchs.

Du siehst es richtig, die nervöse Staupe ist sehr unerfreulich. Dennoch überleben sie Tiere, selten aber immerhin, dann bleibt allerdings meist etwas zurück, entweder die Krampfanfälle in abgeschwächter Forum, die dann periodisch auftreten oder auch die Lähmungserscheinungen. Diese hingegen verlieren sich nach längerer Zeit des Bestehens und das Tier bedarf intensiver Betreuung durch den Besitzer.
Ein Wildtier würde das wohl eher nicht überleben, jedenfalls nicht lange.
Bei den anderen Formen der Staupe hat man erstaunliche Erfahrungen gemacht. Manches Tier, das schwer erkrankt war und bei dem man schon keine Hoffnung mehr auf Genesung hatte, überlebte, wobei ein anderes, das schwächere Symptome zeigte, starb. Das Immunsystem spielt auch eine Rolle.

Dass der Fuchs in einen Stadel lief, würde mich nicht beunruhigen. Das war wahrscheinlich ein junger Fuchs. Bei mir schleicht zuweilen auch einer an der Grundstücksgrenze entlang, manchmal begegne ich ihm morgens mit den Hunden, dann kreuzt er unsere Wege in respektvollem Abstand zu den Hunden und verschwindet dann schnell in den Büschen. Es ist ein Jungfuchs. Seine Hinterlassenschaften finde ich auch immer auf den Wegen.
Und ja, er ist mir sympathischer als die Wildschweine.

Grüßli
Lämmchen
zaino
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Re: Frusttroll

Beitrag von zaino »

Moing, moing.
Also der Jäger meint, den Fuchs schießen zu müssen. Wir haben in der Tat viele. Mei, Jäger bleibt Jäger, bin ja aus so einer Sippe und die lösen sowas halt mit der Flinte. Im Grunde Idiotisch - so lang der Fuchs noch auskommt, ist er fit - und danach? Ich wüsste ja, wo das Bausystem ist, im Wäldchen hinter der obersten Koppel. Wenn er da drin abtaucht, kann der draußen Flinte putzen bis er schwarz wird.

Und ja, der Fuchs hat wohl Staupe und wankt wohl in der Tat höchst auffällig seltsam in der Gegend herum.

Wildschweine: Tun einem normal nichts, sind aber spooky und ubiquitär. Nachdem die Jäger bei uns schon fast alle bösen, weil Wald fressenden Rehe ausgerottet haben, krageln die Wildsäue schon mal die abgelegten Kitze ab, wenn sie sie finden. Mein Vater erzählt, er hätte sie dann mal kurz aufquietschen hören. ER mochte die Wutzen trotzdem, mir kommens vor wie so ein Fussball-Mob, der die Straßen verstopft. LOL. Oder man muss vom Pferd absteigen, weil das Schwarzwild einen Wiesengrund in einen Sturzacker verwandelt hat, mit Löchern so groß und so tief, dass unser Esszimmertisch reingepasst hätte.... ja, das sind gründliche Landschaftsgestalter, hihi.
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