Der Unterschied ist, daß Schwarzwild von Natur aus Buete ist und gegessen wird (nicht nur von Menschen). Emotionelle Aspekte beschränken sich bei Schwarzwild bei mir auf rein kulinarisches. Im Gegensatz zu Caniden kann ich zu diesen Tieren keine andere Beziehung als eine kalorienmäßige aufbauen. Und natürlich ist das subjektiv, zugegeben...LarsD hat geschrieben:Wollte ich da jetzt auf der Basis emotionaler Aspekte differenzieren, dürfte ich nach Deinen Maßstäben z.B. kein weibliches Schwarzwild mehr erlegen. Denn in Sachen Sozialstrukturen, der Intelligenz und dem "Niedlichkeitsfaktor" sind sich Fuchs und Schwarzwild halbwegs ebenbürtig.

Ein regional bedingter Denkfehler von mir. Hier in der Gegend sind Mäusekonsumenten nicht unbedingt häufig. Fuchs, Steinmarder, Reiher (saisonal), Turmfalke und Bussarde (beide selten), das war's. Andere Greife und Eulen scheinen komplett zu fehlen (ich hab seit vielen Jahren keine mehr gesehen oder auch nur gehört), Wiesel habe ich hier auch noch nicht gesehen... Ist halt sehr viel Rüben-, Mais- und Getreidewüste hier...LarsD hat geschrieben:Gelbe Karte, denn eine vergleichbar oberflächliche Argumentation hättest Du mir ganz sicher mit Schwung um die Ohren gehauen!Reguliert die Populationsdichte eines einzelnen Prädators für sich genommen die Populationsdichte einer Beutetierpopulation, auf die auch eine Vielzahl anderer Arten scharf ist? Antworte mit "Ja" und Du bekommst die rote Karte ...
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Es gibt hier im Revier inzwischen sichtbar/zählbar weniger Füchse - eine Mäuseplage ist dennoch ausgeblieben. Einen gewissen Anteil daran könnten die jetzt wieder regelmäßig zu beobachtenden Mauswiesel haben. Gemeinsam mit Eulen und Greifen scheinen sie locker in der Lage zu sein, den Druck auf die Mäusepopulation ausreichend hoch zu halten.
Ich glaube, hier würde selbst ich schweren Herzens zur Waffe greifen... Sarkoptes kann durchaus ausheilen, wenn das Immunsystem intakt ist, aber bei angeschlagenen Tieren...LarsD hat geschrieben:Aber die relativieren sich, wenn Du mit eigenen Augen erlebt hast, wie von Räude und wahrscheinlich auch Staupe gezeichnete Füchse am hellichten Tag ihrem dann ganz sicher erlösenden Tod entgegen stolpern ...![]()

Lars, mir geht es um die Auswüchse, nicht darum, daß ein an Räude schwer erkrankter Fuchs den Gnadenschuß kriegt... Wie gesagt, das Bild der zwei gesunden(!) Füchslein im Käfig bekomme ich nicht aus dem Kopf...LarsD hat geschrieben:Angesichts der Folgen von Räude und Staupe sehe ich gute Chancen, ein Verbot der Fuchsbejagung unter den gegebenen Rahmenbedingungen vor Gericht als Tierquälerei defieren zu lassen.
Na, ich weiß nicht...LarsD hat geschrieben:Aus welcher Zeit stammen Deine letzten Infos zur Hundeausbildung in Schliefenanlagen? Was ich als Kind erlebt habe, dürfte sich mit dem decken, was Du scheinbar auch heute für aktuell hältst. Aber meine Kindheit ist so ca. 3 bis 4 Tage her. Wenn ich heute als Fuchs leben müsste, dann wäre der Posten in der Schliefenanlage wahrscheinlich mein Traumjob ...
http://www.wildtierschutz-deutschland.d ... ge-in.htmlObwohl es nach § 3 Nr.7 und 8 des Tierschutzgesetzes in Deutschland verboten ist Tiere aufeinander zu hetzen, sind Schliefanlagen mit behördlicher Genehmigung noch immer erlaubt. Die von der NRW- Landesregierung geplante Reform des Jagdgesetzes sieht nun allerdings vor, sowohl die tierquälerische Baujagd als auch den Einsatz lebender Füchse in Schliefanlagen zu verbieten.
Mit diesen Sonderrechten muß Schluß sein (gilt auch für die Ausbildung an der lebenden Ente!).
Ich hab's ja oft genug gesagt, ich hab nichts gegen die Jagd per se (z.B. um Wildfleisch auf den Teller kriegen: Reh- und Rotwild, Damwild, Schwarzwild, Hasen, Wildgänse (lecker!), Enten, was man halt essen will...), aber so manches verursacht bei mir ganz gewaltiges Bauchgrimmen. Die ethische Komponente ist mir da zu wenig ausgeprägt, von den schwarzen Schafen in der Jägerschaft ganz zu schweigen...
Gruß
Wolf