In Spanien mit seinem sehr großen Wolfsbestand sind Pferde die Hauptnahrung der Wölfe. Tw. zu erstaunlichen + 90%.Fischkopp hat geschrieben: Langfristig interessant wird es aber sicherlich, wie der Wolf reagiert, wenn er auf halbwilde Pferde in Beweidungsprojekten stößt und vor allem, wie die Pferde reagieren.
Folgen von Jagdverbot trotz der Anwesenheit des Wolfes
Re: Folgen von Jagdverbot trotz der Anwesenheit des Wolfes
Re: Folgen von Jagdverbot trotz der Anwesenheit des Wolfes
So pauschal lässt sich dies nicht sagen. Es gibt aus Spanien (und Portugal) viele Studien zur Ernährung der dortigen Wölfe. Diese unterscheidet sich gebietsweise sehr stark. Vielerorts ist Rot-, Reh- und Schwarzwild ganz artgerecht die Hauptnahrung der Wölfe, in manchen Gebieten sind es aber auch Nutztiere. Pferde sind aber auch dann nicht immer Hauptbeute.Alpenwolf hat geschrieben:In Spanien mit seinem sehr großen Wolfsbestand sind Pferde die Hauptnahrung der Wölfe. Tw. zu erstaunlichen + 90%.
Was zudem nicht ausser Acht gelassen werden darf, ist, dass bis vor wenigen Jahren liegengelassene Kadaver von Nutztieren ein in einigen Gebieten ein wesentlicher Bestandteil der Wolfsnahrung war. Diese Praxis verfremdete die Erkenntnisse der Wolfsernährung natürlich ungemein, zumindest wurden sie oft falsch interpretiert. Nämlich dahingehend, dass hauptsächlich Schafe oder Pferde erbeutet würden, dabei aber nur deren entsorgte Kadaver genutzt wurden. Die meisten Studien zur Wolfsernährung datieren noch aus der Zeit mit erlaubter Kadaverentsorgung.
Das Verbot der Entsorgung von Nutztierkadavern in der Natur hat in einigen Regionen Spaniens, hauptsächlich dort wo Wild Mangelware ist, erwiesenermassen zu einem Rückgang der Wolfspopulation geführt, z.B. in Teilgebieten von Castilla y Leon.
Re: Folgen von Jagdverbot trotz der Anwesenheit des Wolfes
Nach der relativ neuen Lopez-Bao Studie sind zumindest in Westgalicien die Pferde ganz überwiegend Hauptnahrung und Wild spielt fast keine Rolle.jurawolf hat geschrieben: So pauschal lässt sich dies nicht sagen. Es gibt aus Spanien (und Portugal) viele Studien zur Ernährung der dortigen Wölfe. Diese unterscheidet sich gebietsweise sehr stark. Vielerorts ist Rot-, Reh- und Schwarzwild ganz artgerecht die Hauptnahrung der Wölfe, in manchen Gebieten sind es aber auch Nutztiere. Pferde sind aber auch dann nicht immer Hauptbeute.
Re: Folgen von Jagdverbot trotz der Anwesenheit des Wolfes
Hast du mir einen Link oder den Studientitel? Kenne das Paper glaub ich nicht.
Hingegen kenne ich eine Studie aus Portugal, die praktisch zum selben Ergebnis kam. Allerdings ist der Lebensraum der iberischen Wölfe extrem heterogen, die leben in wildreichen Nationalparks und Jagdreservaten ebenso wie in wildarmen reinen Kulturlandschaften.
Hingegen kenne ich eine Studie aus Portugal, die praktisch zum selben Ergebnis kam. Allerdings ist der Lebensraum der iberischen Wölfe extrem heterogen, die leben in wildreichen Nationalparks und Jagdreservaten ebenso wie in wildarmen reinen Kulturlandschaften.
Re: Folgen von Jagdverbot trotz der Anwesenheit des Wolfes
Es stimmt insoweit, dass bei einigen wenigen Rudeln im Norden/Nordwesten Portugals/Spaniens oder eben Galicien die dort vorkommenden Wildpferde, (von denen manche Herden allerdings halbwild gehalten werden, das heißt sie ziehen frei durch die Natur, gehören aber einem Halter der ab und zu auch schlachtet) die Hauptnahrung stellen, einfach weil es in diesen Rudelterritorien das nahezu einzig mögliche größere Beutetier ist. Die Sierra del Barbanza in Spanien oder der Peneda Geres Nationalpark in Portugal sind Beispiele dafür. Es handelt sich aber dabei nicht um Pferde, wie wir vermuten würden, groß und gehalten wie in Deutschland, sondern eher um wilde Ponys siehe auch Garrano... Mir scheint aber, Alpenwolf möchte suggerieren, dass es normale Pferde in menschlicher Haltung wie in Deutschland sind, dem ist nicht so!
Grüße
LW
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LW
In der ganzen Natur ist kein Lehrplatz, lauter Meisterstücke
Johann Peter Hebel
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Re: Folgen von Jagdverbot trotz der Anwesenheit des Wolfes
Natürlich handelt es sich um das galicische Pony und dass dieses in der Regel nur halbdomestiziert ist, also frei rumläuft, ist ja bekannt und wurde hier auch schon angeschnitten.
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http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1 ... .12014/pdfjurawolf hat geschrieben:Hast du mir einen Link oder den Studientitel?
Zuletzt geändert von SammysHP am 20. Apr 2015, 18:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Folgen von Jagdverbot trotz der Anwesenheit des Wolfes
Wie Lone Wolf schon richtig sagte, geht es dabei um frei-lebende Ponys. Laut der Studie sind die Wölfe sogar von den Ponys als Nahrungsquelle abhängig und bevorzugen sie gegenüber anderen Tieren. Allerdings – und das finde ich bemerkenswert – stört es die jeweiligen Viehhalter nicht besonders. Die tolerieren das. Grund dafür sei auch (wenn ich es richtig verstanden habe), dass es schwer sei, eine Kompensation für gerissene Pferde zu bekommen. Schließlich müsse nachgewiesen werden, dass jemandem die Ponys gehören.
Re: Folgen von Jagdverbot trotz der Anwesenheit des Wolfes
Im Wolf-Action Plan 2014 der EU-Umweltbehörde haben die Spanier auf folgendes Faktum dezidiert hingewiesen: Da die Ponies ein wesentlicher Teil der Nahrungsgrundlage sind hängt der Wolfsbestand vor allem davon ab. Es muss also anthropogen für eine ausreichende Anzahl an Ponies gesorgt werden, also Ponies speziell für die Wölfe gezüchtet werden. Dies zur Selbstregualtion der Wölfe. Die Sache ist also schon leicht ambivalent.SammysHP hat geschrieben:Wie Lone Wolf schon richtig sagte, geht es dabei um frei-lebende Ponys. Laut der Studie sind die Wölfe sogar von den Ponys als Nahrungsquelle abhängig und bevorzugen sie gegenüber anderen Tieren. Allerdings – und das finde ich bemerkenswert – stört es die jeweiligen Viehhalter nicht besonders. Die tolerieren das. Grund dafür sei auch (wenn ich es richtig verstanden habe), dass es schwer sei, eine Kompensation für gerissene Pferde zu bekommen. Schließlich müsse nachgewiesen werden, dass jemandem die Ponys gehören.
Re: Folgen von Jagdverbot trotz der Anwesenheit des Wolfes
Nun möglich dass dies die Spanier geschrieben haben, es stimmt aber nicht! Mit Sicherheit zielen sie mit solcherlei Aussagen auf eine größere finanzielle Zuwendung durch die EU. Die Portugiesen bekommen pro Wildpferd 125 Euro als Bezuschussung von Europäischen Fördertöpfen, obendrein nutzen sie die Pferde noch für Tourismus und Fleischgewinnung, ein hübsches Geschäft. Dieser Zuschuss steht in Verbindung mit der Haltung von Weidetieren, nicht mit einer Subvention von Wolfsfutter!
Im Parque National da Peneda führte dieser Fakt sogar dazu, dass zu viele Wildpferde gehalten wurden, zum Nachteil der Flora und Fauna. Diese Aussage der Spanier würde ja implizieren, dass ohne menschliche Hilfe die Wölfe die dort ansässigen Wildpferde ausrotten würden, alles klar... Tausende von Jahren leben Beutegreifer und Beutetiere in Ballance, nur die heutigen Wölfe entwickeln einen so ungeheuren Appetit, die fressen die Wälder leer. Den Quark erzählt Valerius Geist auch von den Schwarzwedelhirschen und Wölfen auf Vancouver Island. Für bare Münze nehmen das keine Wissenschaftler und niemand der sich offen und undogmatisch damit beschäftigt, nur bestimmte Kreise mit Fokus auf Regulierung bis zur Endlösung der Wolfsfrage, da fallen solche Behauptungen regelmäßig auf frucht-und dankbaren Boden.
Grüße
LW
Im Parque National da Peneda führte dieser Fakt sogar dazu, dass zu viele Wildpferde gehalten wurden, zum Nachteil der Flora und Fauna. Diese Aussage der Spanier würde ja implizieren, dass ohne menschliche Hilfe die Wölfe die dort ansässigen Wildpferde ausrotten würden, alles klar... Tausende von Jahren leben Beutegreifer und Beutetiere in Ballance, nur die heutigen Wölfe entwickeln einen so ungeheuren Appetit, die fressen die Wälder leer. Den Quark erzählt Valerius Geist auch von den Schwarzwedelhirschen und Wölfen auf Vancouver Island. Für bare Münze nehmen das keine Wissenschaftler und niemand der sich offen und undogmatisch damit beschäftigt, nur bestimmte Kreise mit Fokus auf Regulierung bis zur Endlösung der Wolfsfrage, da fallen solche Behauptungen regelmäßig auf frucht-und dankbaren Boden.
Grüße
LW
In der ganzen Natur ist kein Lehrplatz, lauter Meisterstücke
Johann Peter Hebel
Johann Peter Hebel
Re: Folgen von Jagdverbot trotz der Anwesenheit des Wolfes
Ich habe auch nicht behauptet, dass auch irgendwas beim ideologischen Wolfsschutz stimmt.Lone Wolf hat geschrieben:Nun möglich dass dies die Spanier geschrieben haben, es stimmt aber nicht!
LW
Auch in Deutschland wird der Tag kommen wo Isegrimm anhand der gezehnteten Schaldenwildbestände den Gürtel enger schnallen wird müssen.