Wölfe in Brandenburg

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
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greywolf
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Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von greywolf »

nur leider findet man diesen "Vorfall" auch hier:
http://www.spiegel.de/international/zei ... #ref=nlint
timber-der-wolf

Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von timber-der-wolf »

Und heute in unserer Tageszeitung, der "MAZ - Ruppiner Tageblatt", wieder ein reißerischer Bericht ... und am Ende war es der Schäferhund eines Dorfbewohners! Diese Wahrheit steht allerdings ganz am Ende des Beitrages, nach dem Stimmung gegen den Wolf gemacht wurde. Interessant auch die "Erkenntnis" des Schafbesitzers, dass er nun einen Schafstall bauen will, und die Tiere nicht mehr nachts unbeaufsichtigt auf der Weide lassen will. Was soll man dazu noch sagen ... :grumpy:

Hier der Link: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... Jetzt.html

Übrigens, in der Zeitung war die Überschrift "Die Angst vor dem Wolf" überdimensional Groß und Fett, die Ergänzung der überschrift darunter "Hundehalter gab jetzt Entwarnung" war so klein, das man es beim "Überfliegen" der Zeitung gar nicht wahrnimmt. So kann man pressemäßig selbst in einer im Allgemeinen seriösen Zeitung Stimmung gegen den Wolf machen.

Werde dazu einen entsprechenden Leserbrief verfassen!
Wolfsheuler
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Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von Wolfsheuler »

timber-der-wolf hat geschrieben:
Was soll da noch an verwertbaren Spuren vorhanden sein, wenn Polizei und das halbe Dorf da rumgetrampelt sind.
Soweit wie ich gelesen habe, sind aber am Zaun Haare gefunden worden. Die müssten doch verwertbar sein, auch wenn die Fussspuren es vielleicht nicht mehr sind.
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SammysHP
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Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von SammysHP »

Nicht jedes Haar ist automatisch verwertbar. Je weniger Material vorhanden ist, umso teurer dürfte es werden und wir wissen ja auch nicht, in welchem Zustand die Haarwurzeln sind.
timber-der-wolf

Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von timber-der-wolf »

SammysHP hat geschrieben:Nicht jedes Haar ist automatisch verwertbar. Je weniger Material vorhanden ist, umso teurer dürfte es werden und wir wissen ja auch nicht, in welchem Zustand die Haarwurzeln sind.
Lt. dem zuständigen Wolfsbeauftragten Robert Franck war kein (sicher) verwertbares Material gefunden worden. Man hat zwar ganz wenige Fellreste sichergestellt (in Netzeband wie in Gadow) und zur Untersuchung weitergeleitet, aber in beiden Fällen leider ohne jegliche Haarwurzeln. Ob es daher verwertbare Untersuchungsergebnisse geben wird, ist sehr fraglich.
Robert Franck bestätigte mir auch, dass seiner Meinung und Erfahrung nach es in allen derzeitigen Fällen von Nutztierrissen rund um unsere Heide (Bombodrom) durchaus auch Hunde gewesen sein könnten, wie gestern in Dossow, da es in keinem einzigen Fall bisher 100% Beweise gibt. Zudem ist es auffällig, dass gerade jetzt (nach 3 Jahren bewiesener Wolfsanwesenheit) soviel Nutztierrisse durch einen Wolf verursacht sein sollen. Und das, obwohl ihm "das Futter" in der Heide geradezu vors Maul läuft.
Was meint ihr wohl, wem der Schafsriss in Dossow untergejubelt worden wäre, wenn der Schäferhundbesitzer sich nicht selbst gemeldet hätte und die Tat seines Hundes gestanden hätte? Noch Fragen? ;-)
Trierer Wolf
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Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von Trierer Wolf »

Leider ist der Fall in Netzeband auch ungeklärt. Und das ist nicht wirklich weit weg von dem Vorfall letzte Woche.
http://www.die-mark-online.de/nachricht ... 80263.html

Wenn es ein einzelner Wolf war, der sowohl Damwild wie auch Schafe gerissen hat, dann ist er zu einem Problem geworden. Dann sollte man sich wirklich überlegen, ob man ihn weiterhin in Freiheit gewähren lassen darf. Ich frage mich allerdings, ob wirklich ein Einzelwolf zuerst Schafe reissen würde und dann nebenan im Gatter Damhirsche. Das sieht für mich nicht nach Wolf aus. Zumindest nicht nach Einzeltier. Wenn es denn aber Hunde gewesen sein sollten, hätten die Behörden jedes Interesse daran, das aufzuklären. Denn die Bevölkerung vor Ort bildet sich ihre eigene Meinung. Das haben sie auch schon längst getan.
http://www.landlive.de/boards/thread/28872/page/1/
Es wird behauptet, dass nicht mit offenen Karten gespielt wird. Bereits 2007 seien 3 Wölfe bei einer Treibjagd gesehen worden. Erst 2008 habe man 1 Wolf zugegeben, weil man nicht mehr anders konnte.
Meine perönliche Meinung dazu: Selbst wenn es 2007 drei Wölfe gewesen sein sollte, dann kann es doch heute nur noch 1 sein.
Aber selbst Markus Bathen hat im Interview in der Märkischen Allgemeinen vorsichtig formuliert, dass es auch mehrere sein könnten. Man wisse es einfach nicht. Er tendiert aber dazu, dass man in diesem Fall Hund nicht ausschliessen kann. Hoffen wir, dass diesmal die Analyse etwas bringt und dass man sich mehr Mühe gibt, die Vorfälle zu klären und die Bauern besser zu beraten.
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Jens
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Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von Jens »

In dem Damwildgatter-Fall ist wohl durchaus davon auszugehen, das es ein Wolf war. Das Gatter wurde untergraben (gefrorener Boden), ich denke das macht ein Hund nicht. Zudem sollte auch die Haaruntersuchung abgewartet werden.
Zu den Sichtungen: Naja, ich habe da immer meine Zweifel bei Sichtungen, können auch Hunde gewesen sein. Zudem zählen Sichtungen nur als Hinweis nicht als Nachweis.
timber-der-wolf

Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von timber-der-wolf »

Trierer Wolf hat geschrieben: Leider ist der Fall in Netzeband auch ungeklärt. Und das ist nicht wirklich weit weg von dem Vorfall letzte Woche.
Alle Orte, wo es Nutztierrisse gab, liegen rund um unsere Heide (ehem. Bombodrom), und sind absolut gar kein Hit von der Entfernung her für einen Wolf. Aber wie ich schon schrieb, es ist gar nicht bewiesen dass es "unser" Bombodromwolf war. Selbst die zuständigen Fachleute haben da so ihre (berechtigten ;-) ) Zweifel und Bedenken.
Trierer Wolf hat geschrieben:Ich frage mich allerdings, ob wirklich ein Einzelwolf zuerst Schafe reissen würde und dann nebenan im Gatter Damhirsche. Das sieht für mich nicht nach Wolf aus. Zumindest nicht nach Einzeltier. Wenn es denn aber Hunde gewesen sein sollten, hätten die Behörden jedes Interesse daran, das aufzuklären.
Genau das ist der Punkt! Schafe und nebenan Dammwild und dann in der Anzahl!
Was und vor allem wie sollen denn die Behörden aufklären, wenn es keinerlei Hinweise und verwertbarer Spuren gibt. In allen Fällen wurden die zuständigen Stellen relativ spät informiert! (Die Besitzer haben halt erst sehr spät mitbekommen, was passiert ist - zeugt übrigens von der ach so großen Liebe zu ihren Tieren, wenn man die verluste erst 1 ... 2 Tage später feststellt).
Trierer Wolf hat geschrieben:Denn die Bevölkerung vor Ort bildet sich ihre eigene Meinung. Das haben sie auch schon längst getan.
http://www.landlive.de/boards/thread/28872/page/1/
Auf Landlive posten doch überwiegend Jäger! mehr muß man zu diesem Forum nicht sagen! Landlive gibt keinesfalls die Meinung DER BEVÖLKERUNG wieder.
Trierer Wolf hat geschrieben:Hoffen wir, dass diesmal die Analyse etwas bringt und dass man sich mehr Mühe gibt, die Vorfälle zu klären und die Bauern besser zu beraten.
Wie kommst Du darauf, dass die Bauern schlecht beraten wurden?
Es gab Infoveranstaltungen, Infos vor Ort, Presseveröffentlichungen, ... . Man muß halt nur bereit sein, dazulernen zu wollen. Wenn es zu spät ist zu jammern, und dass wieder besserem Wissen, das ist das eigentliche Problem!
Wolfsheuler
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Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von Wolfsheuler »

Landwirte bangen nach Wolfsangriffen um ihren Tierbestand.
http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/276518/

2010 gab es 15 Uebergriffe von Wölfen auf Nutztiere. Dabei wurden 61 Schafe getötet, 23 Stück Damwild und 2 Kälber.
Nicht immer sei hundertprozent bewiesen, dass es ein Wolf war.
Nur mal zum Thema Landlive gesagt, da kann man natürlich nicht alles glauben. Aber ich halte die Leute dort auch nicht alle für Lügner oder Uebertreiber. Da finde ich Wild und Hund eher schlimmer.
timber-der-wolf

Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von timber-der-wolf »

Jens hat geschrieben:In dem Damwildgatter-Fall ist wohl durchaus davon auszugehen, das es ein Wolf war. Das Gatter wurde untergraben (gefrorener Boden), ich denke das macht ein Hund nicht.
Na, na, na, ... mit solch einer Aussage würde ich sehr, sehr vorsichtig sein, dass ein Hund so etwas nicht macht / nicht kann ;) .
Wolfsheuler hat geschrieben:Nur mal zum Thema Landlive gesagt, da kann man natürlich nicht alles glauben. Aber ich halte die Leute dort auch nicht alle für Lügner oder Uebertreiber. Da finde ich Wild und Hund eher schlimmer.
Da hast Du oberflächlich betrachtet schon Recht. Aber ich glaube, wenn man genau und öfter / regelmäßig liest (auch "zwischen den zeilen" ;-) , dann stellst Du fest, dass sich die ganzen Jagdforen gleichen.
Ein Hoffnungsschimmer habe ich allerdings, dass die Forenteilnehmer dieser Jagdforen nicht die gesamte Jägerschaft repräsentieren - denn das wäre tatsächlich traurig. Aber unterschätzen darf man bestimmte Aussagen / Meinungen / Ansichten dort allerdings auch nicht.
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