Alpenwolf hat geschrieben:Pferde scheinen zwar in den Schadenstatistiken immer weit hinter den Rindern auf, aber und das hat Lars ja schon gesagt, sind freilaufende) Pferde z.B. in Spanien mit großen Abstand die Hauptbeute.
Wenn Pferde in Spanien die Hauptbeute wären, gäbe es dort keine mehr. Pferde fallen dort zwar hin und wieder Wölfen zum Opfer, aber das liegt an der lässigen Haltung dort ohne jeden Schutz.
Alpenwolf hat geschrieben:Die Frage bei dem Foto ist dann nur wie das große Pferd auf einen Angriff reagiert hätte, da habe ich ehrlich gesagt keine Ahnung. Von unseren Boviden (ausgenommen den Kaffernbüffel) weiß man aber genau, dass sie für den Wolf relativ harmlos sind, da sie Angriffe auf Einzeltiere nicht als Herde verteidigen, sondern dem Drama aus einer Sicherheitsdistanz im Pulk stehend einfach zusehen.
[...]
Bei Rindern in DE sehe ich die Gefahr am ehesten bei der Mutter-Kuh-Haltung, da hier die Wölfe vornehmlich auf die Euter der Mutterkühe gehen, die dann oft schon bei leichteren Verletzungen gekeult werden müssen, der Bauer also neben dem Kalb auch die
Kuh verliert, wie schon geschehen. Das geht dann aber richtig ins Geld und wird erbitterten Widerstand der Rinderhalter bewirken.
Frag mal balins Rindviecher. Die bringen einem Wolfsrudel das Laufen bei...
Aber sag mal, wie kommst Du dazu, den Kaffernbüffel als "unsere" Boviden zu bezeichnen? Der ist ein Wildrind afrikanischer Steppen, ein ziemlich übler Geselle, vor dem selbst Löwen Respekt haben (obgleich es auf so großes Wild bis zum Jungelefanten spezialisierte Rudel gibt).
Was die Pferde im Link angeht, das Zwergpony hätte gegen einen einzelnen,
erfahrenen Wolf keine Chance, das große könnte sich wirksam verteidigen.
Btw., ich finde immer wieder die Wortwahl der Presse lustig:
In der Hegebuschstraße schlich ein Wolf am Sonntag am hellichten Tag durch eine Wohnstraße und interessierte sich auffallend lang für ein kleines Pony.
Hallo? Das ist keine Wohnstraße, das ist Ortsrandlage zu großen Acker- und Weideflächen. Hier soll mal wieder eine Konstellation beschworen werden, die so nicht existiert.
Da wo ich demnächst wohne, ist das ähnlich. Wenn da Fuchs, Dachs und Reh abends Gute Nacht oder in der Früh Guten Morgen sagen (Wolf konnte
leider nicht verifiziert werden, aber es ist nur eine Frage der Zeit; na ja, demnächst wohnt da ein "Grauer Wolf"

), braucht das nicht zu wundern. Das ist ebenfalls eine "Wohnstraße", aber 50 Schritte vom Rand großer Waldflächen entfernt, voll im Schnittbereich zu den Wildtieren.
Alpenwolf hat geschrieben:Von der Größe her sind Rinder kein Problem für den Wolf im Rudel, es muss nur die Kondition ausreichen das (auch adulte) Tier irgendwie zu Fall zu bringen. Selbst Einzelwölfe haben z.B. bei hoher Schneelage Chancen auf ein Bisonkalb. Wehrhafter als Rindvieh schätze ich da die großen Cerviden ein, da z.B. die Elche mit den Vorderhufen schlagen, was für den Wolf absolut tödlich sein kann. Wenn man dieses ich glaube Yellowstone-Video ansieht mit der Elchkuh und ihrem Kalb im Wasser, dann sieht man genau, dass sie gegen das Rudel genau keine Chance hatte zumal sie auch das Kalb versehentlich mit dem Vorderhuf getroffen hatte.
Der Elch in Schweden und der Wapiti im Yellowstone gehören zur Hauptbeute der Grauen. Die "jagen an", testen den Zustand der Beutetiere, erkennen mit tödlicher Sicherheit jedes Stück Wild, das in irgend einer Form angegeschlagen oder zu schwach ist, dann geht die Jagd richtig los, die Beute wird vom Haupttrupp abgespalten, gehetzt und das war es dann. Wölfe haben überhaupt kein Problem damit, auch wehrhafte Beute anzugehen und jagen auch erwachsene Bisons und Moschusochsen (Hauptnahrung der Polarwölfe), wobei Jagdunfälle (auch tödliche) immer mal wieder vorkommen, gerade auch bei unerfahrenen Tieren.
Gruß
Wolf