"Willkommen Wolf reicht nicht"

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
Grauer Wolf

Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"

Beitrag von Grauer Wolf »

Widukind hat geschrieben:Die Gefahr, die hier immer und immer wieder seitens der jägerschaft vorgeschoben wird, geht doch rein faktisch eher von den Jägern aus. Ist so.
Korrekt. Wenn man einmal wie ich das Zirpen einer Gewehrkugel im Ohr hatte (da denkt man an nix böses und sssssssssst...), dann ist man für Beschwichtigungsversuche ziemlich versaut. Wenn im Wald Jäger unterwegs sind, schnappe ich mir meine Hunde und ergreife die Flucht, ich bin nämlich nicht lebensmüde und hänge obendrein an meinen Tieren! :x Man hat auch schon unmittelbar neben mir losgeballert (ich war auf einem Feldweg) und ich hatte eine traumatisierte Hündin und klingelnde Ohren. Entschuldigung? Aber woher denn... Sorry, aber da bekomme ich so einen Hals...

Gruß
Wolf
Alpenwolf
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Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"

Beitrag von Alpenwolf »

Grauer Wolf hat geschrieben:
Widukind hat geschrieben:Die Gefahr, die hier immer und immer wieder seitens der jägerschaft vorgeschoben wird, geht doch rein faktisch eher von den Jägern aus. Ist so.
Korrekt. Wenn man einmal wie ich das Zirpen einer Gewehrkugel im Ohr hatte (da denkt man an nix böses und sssssssssst...), dann ist man für Beschwichtigungsversuche ziemlich versaut. Wenn im Wald Jäger unterwegs sind, schnappe ich mir meine Hunde und ergreife die Flucht, ich bin nämlich nicht lebensmüde und hänge obendrein an meinen Tieren! :x Man hat auch schon unmittelbar neben mir losgeballert (ich war auf einem Feldweg) und ich hatte eine traumatisierte Hündin und klingelnde Ohren. Entschuldigung? Aber woher denn... Sorry, aber da bekomme ich so einen Hals...
Gruß
Wolf
Wenn im Wald "die Jäger unterwegs sind", ich nehme an sie meinen damit eine (im übrigen vom Naturschutz vehement geforderte)
Drückjagd, dann haben sie im Wald auch nichts verloren und es wird auch in den meisten Jurisdiktionen ohnehin ein Betretungsverbot für sie bestehen.

Dass im Wald geschossen wird und das u.U. auch laut ist sollte auch keine Überraschung sein und wenn sie empfindlich sind bietet sich die Verwendung von Gehörschutzvorrichtungen an, wie sie auch Jäger selbst oft verwenden. Bei Hunden kann das natürlich ein Problem sein, aber viele Hunde sind relativ schußfest wie das im Fachjargon heißt. Schießen sie übrigens zu Sylvester Raketen ab?
Alpenwolf
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Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"

Beitrag von Alpenwolf »

Caronna hat geschrieben:
bedrohlich? wenn sich Schafe aber verstiegen haben hat der Schäfer dann kein Interesse die wieder runterzuholen, auch wenns möglich ist. Dann ist im halt egal weil es sich nicht lohnt.
Da bin ich nun wirklich überfragt wie z.B. in Brandenburg die Schäfer mit ihren in Felswänden verstiegenen Schafen umgehen.
Alpenwolf
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Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"

Beitrag von Alpenwolf »

Widukind hat geschrieben: Der Zusammenhang fragst du. Okay. Der Wolf hat noch keinen Finanzbeamten gebissen ... oder sonst irgendwen angegriffen in Deutschland. Die Gefahr, die hier immer und immer wieder seitens der jägerschaft vorgeschoben wird, geht doch rein faktisch eher von den Jägern aus. Ist so.
Es bestreitet ja niemand das Faktum, dass es leider Jagdunfälle gibt genausowenig wie es Verkehrsunfälle oder kemand bei einem Sturm von einem Baum erschlagen wird. Unbestritten ist auch, dass es bisher in Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern noch zu keinem Wolfsunfall gekommen ist. Es verbleibt somit die Frage der Risikoeinschätzung, die man aufgrund langjähriger statistischer Daten bei Verkehr, Sturm und von mir aus Blitzschlag oder Hunde etc. relativ gut einschätzen kann, beim Wolf aufgrund neuer Sachlage eben nicht. Jetzt hat man 2 Möglichkeiten: Entweder man sagt aufgrund der bisherigen kurzfristigen und isolierten Erfahrungen in DE, dass beim Wolf ein nullrisiko besteht, das ja bisher nichts passiert ist oder man sagt, dass ein potentielles jedoch nicht quantifizierbares Risiko besteht.

Die bisherigen Fakten zeigen aber, dass man den Wolf in DE praktisch durchgehend falsch eingeschätzt hat. Ich glaube Lars hat ja schon darauf hingewiesen, dass man noch vor einigen Jahren felsenfest davon ausging der Wolf sei so menschenscheu, dass er praktisch unsichtbar bleiben, die menschlichen Siedlungen meiden, nicht über freie Flächen ziehen etc. würde. Mittlerweile ist x-fach nachgewiesen, dass dem nicht so ist, sondern genau das Gegenteil der Fall ist. Der Wolf ist, wie im dichtbesiedelten und kleinstrukturierten Deutschland auch nicht anders zu erwarten, ein ausgesprochener Kulturfolger, der extrem anpassungsfähig ist.
Die Expansionsrouten von Sachsen nach Norden und Nordwesten sogar bis ins noch dichter besiedelte Holland zeigen dies ja deutlich während die Routen nach Süden in die besonders wildreichen und bevölkerungsarmen thüringischen Wälder, die Rhön, den bayrischen Wald etc. weit weniger belaufen sind.

Unbestritten ist wohl, dass mittlerweile auch der NGO-Wolfsschutz zumindest in der Habituierung und Hybridisierung des Wolfs ein Risiko für den Menschen sieht, das sie offensichtlich bestreiten. An sich müsste man jetzt aber diskutieren inwieweit die Gefahr einer Habituierung besteht und ob und in welchem Ausmaß das Risiko der Hybridisierung vorliegt, die ja in Süd- und Südosteuropa eine wesentliche Gefahr für den Wolfs darstellt.

Wie auch immer, man ist sicher nicht am Ende der Diskussion, sondern erst am Beginn und das hat alles noch lange nichts mit den Jägern zu tun, die werden voraussichtlich erst viel, viel später ins Spiel kommen, nämlich erst dann wenn der NGO-Wolfsschutz gescheitert ist, was ja auch nicht zwangsweise der Fall sein muss, wenn auch historisch einiges dafür spricht.
Grauer Wolf

Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"

Beitrag von Grauer Wolf »

Alpenwolf hat geschrieben:Wenn im Wald "die Jäger unterwegs sind", ich nehme an sie meinen damit eine (im übrigen vom Naturschutz vehement geforderte)
Drückjagd, dann haben sie im Wald auch nichts verloren und es wird auch in den meisten Jurisdiktionen ohnehin ein Betretungsverbot für sie bestehen.
Geht's noch? Jägerarroganz!
Wenn im Wald Drückjagd ist, sind gefälligst Warnschilder deutlich sichtbar aufzustellen, dann drehe ich nämlich gleich mit quietschenden Reifen, ich bin nämlich, wie gesagt, nicht lebensmüde: Nicht wie ein Wildschwein auszusehen, ist keine Garantie dafür, nicht für eines gehalten zu werden!
Die Gewehrkugel muß von weiter her gekommen sein, den Schuß selber habe ich nämlich gar nicht gehört. Falls es sich noch nicht rundgesprochen haben sollte, eine Gewehrkugel fliegt mehrere Kilometer weit. Da hat jemand die Sicherheitsrichtlinien nicht eingehalten!
Alpenwolf hat geschrieben:Dass im Wald geschossen wird und das u.U. auch laut ist sollte auch keine Überraschung sein und wenn sie empfindlich sind bietet sich die Verwendung von Gehörschutzvorrichtungen an, wie sie auch Jäger selbst oft verwenden. Bei Hunden kann das natürlich ein Problem sein, aber viele Hunde sind relativ schußfest wie das im Fachjargon heißt. Schießen sie übrigens zu Sylvester Raketen ab?
Das war auf der abendlichen Feldrunde, ebenfalls ohne jeden Hinweis: Die Herrschaften lagen auf dem Boden an einem Gebüsch und schossen Richtung Autobahn, auf was, konnte ich nicht erkennen. Das war unmittelbar neben mir und ich dachte, mir fliegt das Gehör weg (ich habe ein extrem empfindliches Gehör). Nicht ich muß Ohrenstöpsel tragen, solche Jäger haben zu warten, bis sich Passanten entfernt haben. Seit diesem Vorfall hatte meine Hündin übrigens Angst bei Gewittern und auf Sylvester, ich habe das nie wieder rausgekriegt.
Und nein, als Hundefreund ballere ich selbstverständlich nicht mit Sylvesterknallern rum. Ein No Go für jeden Tierfreund, nicht zuletzt auch wegen der Wildtiere.

Gruß
Wolf
Grauer Wolf

Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"

Beitrag von Grauer Wolf »

Alpenwolf hat geschrieben:...die menschlichen Siedlungen meiden, nicht über freie Flächen ziehen etc. würde. Mittlerweile ist x-fach nachgewiesen, dass dem nicht so ist, sondern genau das Gegenteil der Fall ist. Der Wolf ist, wie im dichtbesiedelten und kleinstrukturierten Deutschland auch nicht anders zu erwarten, ein ausgesprochener Kulturfolger, der extrem anpassungsfähig ist.
Hat wer behauptet? Ich bestimmt nicht... :) Und Kulturfolger ist für den Wolf ja wohl der falsche Begriff.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kulturfolger
Alpenwolf hat geschrieben:Unbestritten ist wohl, dass mittlerweile auch der NGO-Wolfsschutz zumindest in der Habituierung und Hybridisierung des Wolfs ein Risiko für den Menschen sieht, das sie offensichtlich bestreiten. An sich müsste man jetzt aber diskutieren inwieweit die Gefahr einer Habituierung besteht und ob und in welchem Ausmaß das Risiko der Hybridisierung vorliegt, die ja in Süd- und Südosteuropa eine wesentliche Gefahr für den Wolfs darstellt.
Rückkreuzung mit Hunden hat es immer mal wieder gegeben, ist aber üblicherweise sehr unwahrscheinlich. Der Wolf zieht normalerweise einen wölfischen Partner vor. In Deutschland gab es am Anfang genau einen Fall, weil die Wölfin keinen Partner fand und einen Schäferhund akzeptierte. Die Hybriden wachsen übrigens unter der Prägung durch die Wölfin auf und sind genau so scheu wie reine Wölfe.
Alpenwolf hat geschrieben:...nämlich erst dann wenn der NGO-Wolfsschutz gescheitert ist, was ja auch nicht zwangsweise der Fall sein muss, wenn auch historisch einiges dafür spricht.
Ich kann mir gut vorstellen, daß sich gewisse Kreise das regelrecht herbeiwünschen um ihre Unverzichtbarkeit unter Beweis stellen zu können. Und historisch? Wenn ich die katastrophalen Auswirkungen der "zivilisierten" Jagd auf das Gleichgewicht der Arten betrachte (neben anderen Faktoren selbstverständlich), dann kann mir diese Historie gestohlen bleiben. Über Jahrhunderte wurden die Beutegreifer systematisch als "Schädlinge" bis an den Rand der Ausrottung gebracht, inkl. KLeinbeutegreifer und Greifvögel (was heute noch illegal geschieht), ausschließlich aufgrund eigener Interessen und Besitzansprüche. Jetzt kommen nach über 150 Jahren die ersten Beutegreifer nachhause und der gleiche, unseelige Geist rührt sich schon wieder.
Das ist es, was mich ganz gewaltig am menschlichen Verstand zweifeln läßt. Nichts wurde gelernt, gar nichts!

Gruß
Wolf
Alpenwolf
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Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"

Beitrag von Alpenwolf »

Grauer Wolf hat geschrieben: Das war auf der abendlichen Feldrunde, ebenfalls ohne jeden Hinweis: Die Herrschaften lagen auf dem Boden an einem Gebüsch und schossen Richtung Autobahn, auf was, konnte ich nicht erkennen. Das war unmittelbar neben mir und ich dachte, mir fliegt das Gehör weg (ich habe ein extrem empfindliches Gehör). Nicht ich muß Ohrenstöpsel tragen, solche Jäger haben zu warten, bis sich Passanten entfernt haben. Seit diesem Vorfall hatte meine Hündin übrigens Angst bei Gewittern und auf Sylvester, ich habe das nie wieder rausgekriegt.
Und nein, als Hundefreund ballere ich selbstverständlich nicht mit Sylvesterknallern rum. Ein No Go für jeden Tierfreund, nicht zuletzt auch wegen der Wildtiere.
Gruß
Wolf
Ich kann zu diesen Sachverhalten nichts sagen, da ich nicht dabei war und auch nur ihre Version der Geschichte kenne. Wenn sie aber ein Sicherheitsproblem mit der Jagd in ihrer Gegend haben, dann würde ich empfehlen dieses anzusprechen und aufzuklären, wozu es mehrere Möglichkeiten gibt.
Alpenwolf
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Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"

Beitrag von Alpenwolf »

Grauer Wolf hat geschrieben:
Rückkreuzung mit Hunden hat es immer mal wieder gegeben, ist aber üblicherweise sehr unwahrscheinlich. Der Wolf zieht normalerweise einen wölfischen Partner vor. In Deutschland gab es am Anfang genau einen Fall, weil die Wölfin keinen Partner fand und einen Schäferhund akzeptierte. Die Hybriden wachsen übrigens unter der Prägung durch die Wölfin auf und sind genau so scheu wie reine Wölfe.

Über Jahrhunderte wurden die Beutegreifer systematisch als "Schädlinge" bis an den Rand der Ausrottung gebracht, inkl. KLeinbeutegreifer und Greifvögel (was heute noch illegal geschieht), ausschließlich aufgrund eigener Interessen und Besitzansprüche. Jetzt kommen nach über 150 Jahren die ersten Beutegreifer nachhause und der gleiche, unseelige Geist rührt sich schon wieder.
Das ist es, was mich ganz gewaltig am menschlichen Verstand zweifeln läßt. Nichts wurde gelernt, gar nichts!

Gruß
Wolf
Ob es bereits zu einer Hybridisierung beim deutschen Wolfsbestand schon gekommen ist, bleibt zumindest für die Öffentlichkeit unklar, da hier der Wolfsschutz mangels entsprechender Aktivitäten diese Informationen entweder einfach nicht hat oder weil man die genetischen Erkenntnisse aus bestimmten Gründen nicht öffentlich will. Jedenfalls kommen bei den ohnehin nur literarischen Beschreibungen der Bestandsentwicklung auffallend oft Wölfe unbekannter Herkunft vor. Warum man hier nicht eine zumindest grobe Zuordnung machen kann wie z.B.
ostpolnisch/baltisch, alpin oder karpathisch erschließt sich mir nicht. Nachdem aber die reinen Wölfe nicht so wirklich scheu sind, werden es die Hybriden auch nicht sein, egal ob jetzt durch Prägung oder genetisch.

Die Ausrottung der Großprädatoren erfolgte in ganz Deutschland noch im Feudalsystem und erfolgte nicht aus jagdlichen Gründen sondern aus Gründen der Fürsorgepflicht des Grundherren, der seine Untertanen und deren Vieh vor allen Gefahren und somit auch vor den Großprädatoren zu schützen hatte, wobei im übrigen diese Jagden die aber in der Realität reine Keulungen waren unter wesentlicher und unabdingbarer Mitwirkung der Bevölkerung stattfanden, großteils in formalen Fronsystemen organisiert. Kleinbeutegreifer und Greifvögel waren nie ausgerottet, wenn auch die Bestände phasenweise geringer waren, vor allem auch durch die Hofrechte der betroffenen Landbevölkerung. Heute haben wir da bei den geschützten Arten historische Höchststände ,mit teilweise massiven negativen Auswirkungen auf deren Beutetiere, also auf das Ökosystem. Nehmen sie z.B. die drei deutschen Rauhfußhühner dies seit 50 Jahren oder mehr vollständig geschützt sind und dadurch de facto ausgerottet wurden.

Der Jagd, im Sinne der zivilen Jagd nach 1848, jede Fehlentwicklung aus opportunistischen Gründen in Schuhe schieben zu wollen, ist wohl zu einfach gestrickt und führt vor allem auch zu keiner Problemlösung.
Widukind

Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"

Beitrag von Widukind »

Alpenwolf hat geschrieben: Wenn im Wald "die Jäger unterwegs sind"...... dann haben sie im Wald auch nichts verloren ....
Sehen Sie, da ist es wieder das "Gebaren" von dem ich sprach.
Den Deutschen ist der Wald etwas ureigenes, ja fast heiliges Stück Landschaft.
Ich empfinde diese Liebe zur Natur und insbesondere zum deutschen Wald als etwas sehr sympathisches " Eigenartiges" (im positiven Sinne), so wie z. B. der Schotte in seine Highlands verliebt ist. Und dann kommt da so eine kleine, entprechend der Gesamtbevölkerung sogar klitzekleine Gruppe daher und sperrt das Volk aus "ihrem" Wald aus, nur um einem Hobby des Tötens zu frönen, bei dem z. B. widerliche Abschlachtungsorgien von nicht zum Essen vorgesehem Tieren nachgegangen wird, die offenbar einen Mordsspaß machen, wie das Töten von ca. 450.000 Füchsen allein im Jagdjahr 2011/2012 in Deutschland.

Und dafür und für anderen "Mordsspaß" der Jäger sollen wir alle den Wald verlassen.
Frage: U.U. auch dafür, daß wir das wir einem evtl. SchießenSchaufelnSchweigen nicht beiwohnen sollen ... :?:
Also da fände ich es langsam an der Zeit über eine Abschaffung der privaten Jagd nachzudenken und evtl. ordnende Eingriffe auf bei den Forstämtern angestellten Berufsjägern zu übertragen. (Diese würden bestimmt auch keine Pferde und Treiber mit Schwarzkitteln verwechseln) :mrgreen:
Grauer Wolf

Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"

Beitrag von Grauer Wolf »

Alpenwolf hat geschrieben:Heute haben wir da bei den geschützten Arten historische Höchststände ,mit teilweise massiven negativen Auswirkungen auf deren Beutetiere, also auf das Ökosystem. Nehmen sie z.B. die drei deutschen Rauhfußhühner dies seit 50 Jahren oder mehr vollständig geschützt sind und dadurch de facto ausgerottet wurden.
Jägerlatein. Die Rauhfußhühner kamen nicht an den Rand des lokalen Aussterbens, weil sie von Beutegreifern eliminiert wurden, sondern wegen exzessiver Bejagung durch den Menschen und Vernichtung der Habitate. Selbst heute noch werden Feuchtgebiete und Moore trockengelegt und vernichtet, um a bisserl mehr Maispflanzen zu können.
Solcherart können (muß nicht) manche Arten dann natürlich in die Predator Pit fallen. Die Ursache dafür ist ausschließlich der Mensch und dann mit Umwelt- und Artenschutz zu argumentieren, um die Beutegreiferbestände zu "regulieren", ist armseelig. Das bewirkt m.E. sehr wenig, während ein konsequenter Lebensraumschutz sehr viel mehr brächte. Aber der steht ja wirtschaftlichen Interessen im Weg.
Ein Paradebeispiel dafür ist derzeit die Maßnahme der Regierung von British Columbia, ganze Wolfsfamilien, insgesamt im Hundertermaßstab, abzuschlachten, um das Waldren zu "retten", das erst durch den Menschen und sein Wüten in den Waldbiotopen (Clear Cuts ohne Ende!) an den Rand des Aussterbens gebracht wurde (es existieren noch ungefähr 40 Exemplare). Wieder einmal wird eine Art drangsaliert, um eine andere zu pushen. Nützen wird's eh nichts, denn retten kann das Waldren nur ein konsequenter Lebensraumschutz und die Verbannung der Holzkonzerne aus den letzten verbliebenen Primärwäldern.

Gruß
Wolf
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