"Willkommen Wolf reicht nicht"
Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"
Geschädigt waren dort ja nur die Wölfe. Und diese Tat ist keinesfalls vergleichbar mit ein paar gerissenen Schafen.
Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"
Das ist aber eines der Hauptprobleme: Wenn für den Wolfsfreund die Schafe ohnehin nur belangloses Wolfsfutter sind während es für den Schäfer vielleicht die Existenzgrundlage ist und für den Schäfer der Wolf nur ein bedrohlicher Schädling ist während der Wolfsfreund zurecht den Wolf als Teil auch unserer Natur sieht, dann schadet dies natürlich auf Sicht dem Wolf enorm.
Deshalb drängt auch gerade die EU im neuesten Wolfsplan als erste Priorität so vehement auf die Einbindung aller stakeholder um im Wolfsmanagement erfolgreich zu sein. In Deutschland sieht man in diese Richtung wenig bis nichts, da wird auf regionaler Ebene herumgewirtschaftet wie man gerade Lust hat oder es die politiche Farbenlehre vorgibt. Nach der
Papierform kann so etwas nur scheitern.
Das Wolfskonzept in DE ist derzeit praktisch einzig am rechtlichen Schutzstatus des Anhang 5 aufgebaut. Übersehen wird aber, dass auch dieser
Schutzstatus über Nacht geändert werden kann und man somit völlig nackt da steht, da man bewusst für einen Konsens nicht gesorgt hat.
Deshalb drängt auch gerade die EU im neuesten Wolfsplan als erste Priorität so vehement auf die Einbindung aller stakeholder um im Wolfsmanagement erfolgreich zu sein. In Deutschland sieht man in diese Richtung wenig bis nichts, da wird auf regionaler Ebene herumgewirtschaftet wie man gerade Lust hat oder es die politiche Farbenlehre vorgibt. Nach der
Papierform kann so etwas nur scheitern.
Das Wolfskonzept in DE ist derzeit praktisch einzig am rechtlichen Schutzstatus des Anhang 5 aufgebaut. Übersehen wird aber, dass auch dieser
Schutzstatus über Nacht geändert werden kann und man somit völlig nackt da steht, da man bewusst für einen Konsens nicht gesorgt hat.
Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"
Wer behauptet denn, dass Schafe "belangloses Wolfsfutter" seien? Ich habe lediglich gesagt, dass gerissene Schafe noch keinen Abschuss eines Wolfes rechtfertigen, erst recht keinen illegalen.
Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"
Wir wollen hier doch keine philosophisch-soziologische Gesellschaftsdebatte führen. Am Ende müßte ich noch Herrn Rousseau mit ins Feld führen ...Alpenwolf hat geschrieben:Da verkennen sie aber die Historie, die ja genau das Gegenteil besagt. Vor 1848 hatte der Feudalherr das Jagdrecht am de facto fremden Grundbesitz und erst durch die bürgerliche Revolution ging das Jagdrecht auf den Grundbesitzer über. Der Grundbesitzer kann nun das Jagdrecht selber ausüben oder es und das in der Regel gegen Entgelt an Dritte, also die sogenannten Jäger weitergeben. Das "Volk" hat nun in der Tat keinen Anteil an diesen Rechten, da dies einer Teilenteignung der Grundeigentümer gleichkommen würde. Sie hätten ja wohl auch keine Freude, wenn sich jemand unerlaubt in ihren Garten setzt um dort einen Hammel zu grillen und ihre Kirschen zu pflücken.Widukind hat geschrieben:
Nagel auf den Kopf getroffen. Feudalherrengebaren wie vor der französischen Revolution. Mein Wald, mein Wild, mein Weg. Das ist des Pudels Kern von Jägers Philosophie, die er ständig wiederholt und sich wundert, daß das Volk diese nicht länger teilen mag. Die Jäger sägen mit schöner Regelmäßigkeit an dem Ast auf dem sie sitzen. Da bin auch ich - der an sich nix gegen eine adäquate Jagdausübung zur Fleischgewinnung hat - regelmäßig vor den Kopf gestoßen und muß meine gerade wiedererlangte Sympathie für die Jägeschaft wieder stornieren. Langsam wird mir dieses hin und her zu blöde. Danke liebe Jäger!
Immer wieder den Wolf als potenzielle Gefahr hinstellen, nur um in Ruhe Jagen zu können, fällt doch auf. Merkt ihr das nicht ...
Die Gefahr in Wald, Feld und Flur geht doch eher von Jägern aus. Was da jedes Jahr draußen passiert ist wirklich gefährlich ...
Feudalistisch wäre daher der Ansatz von vielen Naturschutzverbänden in dieses Grundrecht auf Eigentum eingreifen zu wollen, indem man bestimmte Nutzungsrechte zu eigenen Gunsten einfach abschaffen will.
Wenn sie nun Faktum des Eigentumsrechts an Grund und Boden und damit des Jagdrechts vor den Kopf stößt, muss man sagen, dass es für so eine Sozialisierung gerade in Deutschland ohnehin eine vertiefte Erfahrung gibt, die aber politisch wohl nicht restaurationsfähig sein dürfte. Aber selbstverständlich steht es jedem frei sich ein anderes politisches System zu wünschen.

Nein, Sie haben mich doch sehr wohl verstanden. Ich sprach ja auch von "Gebaren" und nicht von "Ist-Verhältnissen". Und diese "Feudalherrenart" mit der einem manche Jäger in der Feldmark, oder im Wald entgegentreten, ist schon ein wenig anachronistisch und befremdlich.
Aber bitte nicht vom Thema ablenken. Der Wolf. Gegen den eine regelrechte Hetze stattfindet mit den abenteuerlichsten (lächerlichsten) Unterstellungen. Und der Jäger. Der wie oben angeführt (ich kann es gerne nochmal wiederholen) teilweise wirklich gefährlich handelt.
Also, wo besteht jetzt akuter Handlungsbedarf, der einfach ignoriert wird. So etwas grenzt für mich an vorsätzliche Fahrlässigkeit ...

Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"
Da haben wir uns jetzt offensichtlich missverstanden. Ein illegaler Abschuss ist natürlich nie gerechtfertigt, da eben illegal. Es geht ja vielmehr um die Konsensverweigerung im Wolfsmanagement.
Haustierpredation ist international aber der Hauptgrund für legale Wolfsabschüsse und wird auch in allen Jurisdiktionen bis auf DE als gerechtfertigt angesehen.
Haustierpredation ist international aber der Hauptgrund für legale Wolfsabschüsse und wird auch in allen Jurisdiktionen bis auf DE als gerechtfertigt angesehen.
Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"
Die von ihnen verlinkten Unfalllisten sind Standardtool auf jeder JagdgegnerHP, ´würde man die Doppelt- und sogar Dreifachmeldungen und die nicht jagdrelevanten Unfälle und Taten abziehen, dann wäre sie zwar weit kürzer aber nicht mehr so spektakulär. Tragische Unfälle als xenophobeWidukind hat geschrieben:
Nein, Sie haben mich doch sehr wohl verstanden. Ich sprach ja auch von "Gebaren" und nicht von "Ist-Verhältnissen". Und diese "Feudalherrenart" mit der einem manche Jäger in der Feldmark, oder im Wald entgegentreten, ist schon ein wenig anachronistisch und befremdlich.
Aber bitte nicht vom Thema ablenken. Der Wolf. Gegen den eine regelrechte Hetze stattfindet mit den abenteuerlichsten (lächerlichsten) Unterstellungen. Und der Jäger. Der wie oben angeführt (ich kann es gerne nochmal wiederholen) teilweise wirklich gefährlich handelt.Da die Jäger ja einen Querschnitt der Bevölkerung bilden, glaube ich ihnen das mit der Feudalherrenart sofort. Nach der Lebenserfahrung sind die nicht nur den Zivilisten gegenüber so, sondern z.B. auch ihren Jagdnachbarn gegenüber. Dem ist natürlich entsprechend entgegenzutreten und die Rüge lautet, dass sie nicht weidgerecht sind, da der erste Grundsatz der Weidgerechtigkeit besagt, dass sich gerade der Jäger nicht wie die sprichwörtliche Sau im Haferfeld aufführt egal wem gegenüber, ob Mensch ob Tier
Also, wo besteht jetzt akuter Handlungsbedarf, der einfach ignoriert wird. So etwas grenzt für mich an vorsätzliche Fahrlässigkeit ...
Dialektik zu missbrauchen muss aber nicht unbedingt sein.
Ich weiß ja nicht was dem Wolf alles unterstellt wird, aber eine Einordnung z.B. als Großprädator dürfte ja nicht so ehrenrührig für den Wolf sein.
Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"
... ach so und darum sind sie zu ignorieren, oder was?Alpenwolf hat geschrieben: Die von ihnen verlinkten Unfalllisten sind Standardtool auf jeder JagdgegnerHP ...
Das sind alles belegbare Fakten. Auszüge:
Januar 2014
In Bielefeld-Gellershagen bedroht ein Jäger einen Spaziergänger mit seiner Jagdwaffe. Der Mann hat den Jäger im Auto darauf hingewiesen, dass der Park kein öffentlicher Verkehrsraum sei.
Januar 2014
Bei einer Gänsejagd bei Welver geraten Spaziergänger und Jogger unter Beschuss. Die Jagd findet nahe eines viel genutzten Fuß- und Radweges statt, das Gebiet ist nicht gekennzeichnet oder abgesperrt.
Januar 2014
In Ratzeburg erschießt ein Jäger in Brunstorf (Kreis Herzogtum Lauenburg) versehentlich ein Pony, das er mit einem Wildschwein verwechselt.
März 2014
Ein Irrläufer aus einem Jagdgewehr trifft ein fahrendes Auto auf der A94 bei Riem und verpasst den 67-jährigen Fahrer nur knapp.
April 2014
In Schweigen-Rechtenbach schießt ein 48-jähriger Jäger auf zwei Pferde. Eines der Tiere starb sofort, das andere musste am nächsten Tag aufgrund der schweren Verletzungen eingeschläfert werden.
April 2014
In Schmalkalden erschießen zwei Jäger eine Kuh. Nach Zeugenaussagen wird die Kuh mehrmals angeschossen und kann flüchten. In der Nähe eines Wohnhauses bricht das Tier dann zusammen.
Mai 2014
In Tauberbischofsheim wird eine Frau, die auf einer Parkbank sitzt, von einer Gewehrkugel am Oberarm getroffen und verletzt. Der Jäger hat versucht, ein verletztes Wildschwein zu erschießen
Mai 2014
In Mammendorf geraten Radfahrer unter Beschuss, als ein Jäger sein neues Jagdgewehr einschießt. Mehrere Schüsse gehen nur knapp über den Köpfen der Radfahrer vorbei.
Juli 2014
Bei dem Versuch, ein flüchtendes Wildschwein zu töten, schießt ein Jäger in Niddatal eine 51-jährige Frau an und verletzt diese an der Hüfte.
Juli 2014
In Wildsachsen wird ein 37-jähriger Mann, der auf einem Mähdrescher sitzt, angeschossen. Die Teilnehmer eines Jagdseminars schießen auf flüchtende Wildschweine, eine Kugel durchschlägt die Scheibe des Mähdreschers und trifft den Mann im Bein.
Juli 2014
In Bad Salzuflen gerät eine Elfjährige in die Schussbahn eines Jägers. Das Mädchen ist mit dem Mountainbike unterwegs, als ein angeschossenes Reh direkt vor ihr auf den Weg springt. Mit einem weiteren Schuss wird das Tier nur wenige Meter von der Elfjährigen entfernt niedergeschossen.
August 2014
In Westerwald durchschlägt eine Gewehrkugel das Schlafzimmerfenster eines Hauses, als ein Jäger einen Fuchs erschießen will. Glücklicherweise wurde dabei niemand verletzt.
August 2014
In Weikersheim erschießt ein 74-jähriger Jäger seinen Jagdhelfer, der Wildschweine aus einem Maisfeld treiben soll.
September 2014
In einem Finanzamt in Rendsburg erschießt ein Steuerberater einen Finanzbeamten mit seiner Jagdwaffe.
Oktober 2014
Bei Nittendorf im Landkreis Regensburg halten sich zwei Jäger unwissend voneinander in einem Waldgebiet auf. Ein Jäger verwechselt den anderen scheinbar mit einem Tier und schießt auf den Mann, der daraufhin schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert wird.
November 2014
Bei einer Treibjagd in Völkershausen wird ein 60-jähriger Jäger von einem Querschläger am Kopf verletzt.
Dezember 2014
Bei einer Treibjagd in Oesdorf gerät ein Jogger unter Beschuss. Das Waldgebiet war weder ausreichend abgesichert noch mit Hinweisschildern versehen.
Dezember 2014
Bei einer Treibjagd in St. Hubert wird ein Radfahrer von einer Schrotkugel getroffen. Der 82-jährige Mann muss mit einer blutenden Kopfwunde ins Krankenhaus gebracht werden.
Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"
Ich bin nun nicht der Sicherheitsbeauftragte der deutschen Jägerschaft, der den sorgsamen Umgang mit Waffen zu beurteilen hat. Ich hab jetzt wahllos den Steuerberater herausgenommen:Widukind hat geschrieben: ... ach so und darum sind sie zu ignorieren, oder was?
Das sind alles belegbare Fakten. Auszüge:
September 2014
In einem Finanzamt in Rendsburg erschießt ein Steuerberater einen Finanzbeamten mit seiner Jagdwaffe.
Medial geht nur hervor, dass dieser schwer behinderte und offensichtlich auch schwer kranke Rollstuhlfahrer einen Finanzbeamten mit einer Pistole erschossen hatte und er auch im Besitz eines Jagdscheins war, was ja bei der Behinderung eine absolute Ausnahme wäre. Es wurde ihm der Prozeß gemacht, aber zu einer Verurteilung konnte ich nichts finden.
Was das nun mit Jägern im Allgemeinen oder mit dem Wolf im Besonderen zu tun haben sollte, erschließt sich mir nicht und scheint mir eher als Ablenkung vom eigentlichen Thema gedacht zu sein.
Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"
bedrohlich? wenn sich Schafe aber verstiegen haben hat der Schäfer dann kein Interesse die wieder runterzuholen, auch wenns möglich ist. Dann ist im halt egal weil es sich nicht lohnt.Alpenwolf hat geschrieben:Das ist aber eines der Hauptprobleme: Wenn für den Wolfsfreund die Schafe ohnehin nur belangloses Wolfsfutter sind während es für den Schäfer vielleicht die Existenzgrundlage ist und für den Schäfer der Wolf nur ein bedrohlicher Schädling ist während der Wolfsfreund zurecht den Wolf als Teil auch unserer Natur sieht, dann schadet dies natürlich auf Sicht dem Wolf enorm.
Grüße aus der Eifel
Caronna
"Wo der Wolf läuft - wächst der Wald"
"Ich warte sehnsüchtig darauf das erste Wolfsgeheul in der Eifel zu hören"
Caronna
"Wo der Wolf läuft - wächst der Wald"
"Ich warte sehnsüchtig darauf das erste Wolfsgeheul in der Eifel zu hören"
Re: "Willkommen Wolf reicht nicht"
Nun die Ablenkung ging ja zuerst von Dir aus, indem Du uns das Feudalsytem erklären wolltest und den Naturschützern ein solches unterstelltestAlpenwolf hat geschrieben: Was das nun mit Jägern im Allgemeinen oder mit dem Wolf im Besonderen zu tun haben sollte, erschließt sich mir nicht und scheint mir eher als Ablenkung vom eigentlichen Thema gedacht zu sein.

Der Zusammenhang fragst du. Okay. Der Wolf hat noch keinen Finanzbeamten gebissen ... oder sonst irgendwen angegriffen in Deutschland. Die Gefahr, die hier immer und immer wieder seitens der jägerschaft vorgeschoben wird, geht doch rein faktisch eher von den Jägern aus. Ist so.