Ostbrandenburg: Damwild gerissen - vermutlich von Wölfen

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern
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Miscanthus
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Ostbrandenburg: Damwild gerissen - vermutlich von Wölfen

Beitrag von Miscanthus »

Es gibt mal wieder schwere Verluste in einem Gehege für Damwild. Die Umzäunung ist anscheinend sehr unzureichend. Das Land will entschädigen.
Der Jagdverband brilliert einmal mehr mit seinen Thesen.
http://www.rbb-online.de/panorama/beitr ... oetet.html
Lutra
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Re: Ostbrandenburg: Damwild gerissen - vermutlich von Wölfen

Beitrag von Lutra »

In Sachsen war das vor vielen Jahren einer der ersten Übergriffe auf Nutztiere, das Untergraben des Zaunes eines Damwildgeheges. Daraufhin wurde in etwa 20cm Höhe eine E-Litze vor dem Zaun gezogen. Dafür gibt es längere Isolatoren, so das die Litze etwa 15cm vor dem Zaun hängt. Danach ist nichts mehr passiert. Das dürfte keine 130000€ gekostet haben.
Die Erfahrungen sind da...
Man muß das Fahrrad nicht unbedingt noch mal erfinden.
LarsD

Re: Ostbrandenburg: Damwild gerissen - vermutlich von Wölfen

Beitrag von LarsD »

Ein Teil davon steht vielleich morgen in den Tageszeitungen. Weil dann viele interessante Aspekte fehlen dürften, hänge ich mal die die gesamte Pressemitteilung an.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
balin
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Re: Ostbrandenburg: Damwild gerissen - vermutlich von Wölfen

Beitrag von balin »

Mein Betrag für Zauninvestitionen ist da duchaus vergleichbar. Ich muß mich aber in bestimmten Regionen dafür entscheiden, ob ich gegen Einbruch oder gegen Ausbruch vorgehen will. Elektrischen Draht habe ich normalerweise innen hängen und normalerweise sind die Drähte oder Wildzäune immer nach innen vor den Pfosten angebracht. Wildschweine , ausgebrochene Tiere oder Wölfe haben es also relativ leicht, den unteren Bereich des Zaunes von aussen her hochzudrücken. Eingraben ist an Hecken wirklich eine Illusion und die Heringe klauen uns hierzulande die Metallsammler. Es braucht also immer eine Kombination aus verschiedenen Abwehrmaßnahmen. Für mich bin ich da schon ziemlich klar, was machen aber die Wildtierhalter?
Herdenschutzhunde für Hirschartige.....dem Wolf, den Sami , den Rentieren und vielen anderen wäre geholfen. Wobei die Gehegetiere noch das einfachste dabei sind. ;-)
Im Zweifelsfalle muß man sowieso bei der Herde sein, das ist das Los des Hirten. leider, aber auch sinnstiftend.
Lutra
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Re: Ostbrandenburg: Damwild gerissen - vermutlich von Wölfen

Beitrag von Lutra »

balin hat geschrieben:Mein Betrag für Zauninvestitionen ist da duchaus vergleichbar.
Der Unterschied ist wahrscheinlich, dass Du nichts vom Land oder von der EU dazu bekommst. In der Beziehung sind die Weidetierhalter in den Wolfgebieten nun bevorzugt. ;-)
Ich kenne da ähnliche Vorgänge. Sachsen war bei der Meldung der von der EU geforderten FFH-Gebiete sehr zögerlich und auch von den Landbesitzern gab es oft große Widerstände. Als dann die Meldungen erfolgt waren und es für FFH-Gebiete bevorzugt Förderungen z.B. für Landschaftspflege gab, hieß es von den Protestierern plötzlich: "Warum habt Ihr mein Land nicht gemeldet?" :mrgreen:
LarsD

Re: Ostbrandenburg: Damwild gerissen - vermutlich von Wölfen

Beitrag von LarsD »

Lutra hat geschrieben: Ich kenne da ähnliche Vorgänge. Sachsen war bei der Meldung der von der EU geforderten FFH-Gebiete sehr zögerlich und auch von den Landbesitzern gab es oft große Widerstände. Als dann die Meldungen erfolgt waren und es für FFH-Gebiete bevorzugt Förderungen z.B. für Landschaftspflege gab, hieß es von den Protestierern plötzlich: "Warum habt Ihr mein Land nicht gemeldet?" :mrgreen:
Und wie sehen das die Landwirte heute, nachdem die Managementplanungen für die Gebiete vorliegen und offensichtlich wird, dass sie nach Strich und Faden belogen wurden? Ich war Anfang der Woche wegen einer Tagung mit Schwerpunkt Fisch und habe dort zum Thema FFH so manchen bösen Fluch von sächsischen Teichwirten gehört. Auch die wären heilfroh, wenn sie ihre Teiche am besten noch heute aus der FFH-Kulisse bekämen und ohne Gängelei der UNB so wirtschaften könnten, wie es alter Väter Sitte war. Und auch in Brandenburg brennt zu dem Thema inzwischen der Baum: http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1373641

@Balin: Rein betriebswirtschaftlich betrachtet wäre es sicherlich sinnvoll, mit der Umsetzung irgendwelcher baulicher Veränderungen an Deinen Zäunen wirklich zu warten, bis der Freistaat dafür Fördermittel locker macht. Das wird in dem Moment passieren, in dem die Wölfe dann auch bei Dir nicht mehr nur auf der ganz schnellen Durchreise sind.
balin
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Re: Ostbrandenburg: Damwild gerissen - vermutlich von Wölfen

Beitrag von balin »

So hätte ich es mir eigentlich gewünscht,daß ich noch etwas warten kann, aber die zweibeinigen Wölfe, die Bahn und die rechtlichen Unwägbarkeiten im Grenzgebiet zu Tschechien lassen mir keine andere Wahl. Mir persönlich ist schon klar, daß die öffentliche Hand und solche Großunternehmen keine Großmeister in Verantwortlichkeit sind.
Da muß ich mir momentan selber helfen, aber im Zweifelsfalle kann ich mit vielen Schriftstücken, entsprechenden Zäunen und guter Dokumentation meine Sache schon durchbringen. Die Wölfe sind mir vor allem nützlich wegen der Herdenschutzhunde. Es ist heutzutage schon fast grotesk, was man unternehmen muß um ein paar Rinder frei grasen lassen zu können. Gefährlich ist da alles, Kühe, Hunde, Bullen , Stacheldraht, Rinder könnten ja mal auch am Bach trinken wollen, und so weiter....
Gerade im Hinblick auf Zäune betrachte ich Wölfe als Nützlinge. Landschaft muß auch manchmal für manche Lebewesen tabu sein, das legt uns schon die neue Tierhygieneverordnung nahe. Für die Maul und Klauenseuche bräuchte ich wirklich wilddichte Zäune aussenrum.
Im Endeffekt weiss ich auch, daß die Anstalt in den Amts- und Politikerstuben zuhause ist. ;-)
Ich glaube, bei dem Kompliment können mir gerade heutzutage viele zustimmen.
LarsD

Re: Ostbrandenburg: Damwild gerissen - vermutlich von Wölfen

Beitrag von LarsD »

balin hat geschrieben:Gerade im Hinblick auf Zäune betrachte ich Wölfe als Nützlinge. Landschaft muß auch manchmal für manche Lebewesen tabu sein, das legt uns schon die neue Tierhygieneverordnung nahe. Für die Maul und Klauenseuche bräuchte ich wirklich wilddichte Zäune aussenrum.
Im Endeffekt weiss ich auch, daß die Anstalt in den Amts- und Politikerstuben zuhause ist. ;-)
Ich glaube, bei dem Kompliment können mir gerade heutzutage viele zustimmen.
Hier hast Du einen Bruder im Geiste ... http://mediathek.rbb-online.de/tv/zibb/ ... Id=3822084
holsteiner in nrw
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Re: Ostbrandenburg: Damwild gerissen - vermutlich von Wölfen

Beitrag von holsteiner in nrw »

Oh je, wer solche Freunde (Amtsschimmel) hat, der braucht keine Feinde (Wolf). Wenn es nicht so grotesk wäre, dann könnte man glatt darüber lachen...
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