Wolf in Oberhavel

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern
Hajo
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Wolf in Oberhavel

Beitrag von Hajo »

Wolf tappt in einem Ortsteil von Kremmen in Fotofalle
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holsteiner in nrw
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Re: Wolf in Oberhavel

Beitrag von holsteiner in nrw »

Werden wir uns an solche Fälle gewöhnen müssen? Ich hoffe nicht...
Lutra
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Re: Wolf in Oberhavel

Beitrag von Lutra »

holsteiner in nrw hat geschrieben:Werden wir uns an solche Fälle gewöhnen müssen? Ich hoffe nicht...
Ich denk schon. So was wird immer wieder mal vorkommen. Euter angefressen ist schon merkwürdig.
holsteiner in nrw
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Re: Wolf in Oberhavel

Beitrag von holsteiner in nrw »

Ich habe mich gefragt, wie es um den Herdenschutz bei Rindern bestellt ist und ob es überhaupt praktikabel ist.
Einen interessanten Link möchte ich euch nicht vorenthalten. Im Schweizer Jura wird es praktiziert und funktioniert sogar. auch für mich eine Überraschung:

http://www.protectiondestroupeaux.ch/fi ... Wenger.pdf
jurawolf
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Re: Wolf in Oberhavel

Beitrag von jurawolf »

Euter angefressen im eigentlichen Sinne glaube ich eher nicht, eher verletzt beim Angriff. Der Wolf versucht naturgemäss nun mal grosse Tiere mit Bissen in die Hinterläufe oder im Afterbereich zu Boden zu bringen, um sie dann zu töten. Dabei kann das Euter natürlich aufgerissen werden.
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Lone Wolf
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Re: Wolf in Oberhavel

Beitrag von Lone Wolf »

Hallo,
danke Holsteiner, danke Lars...
Die Tiere wurden lt. Link in einem Wald angegriffen, Schutz angeblich nicht möglich...
Wenn man es will, gibt es immer einen Weg, Nutztiere zu schützen, falls dann doch was passiert, entschädigt die Gesellschaft, jedenfalls in den Bundesländern mit funktionierendem Wolfsmanagementplan. Die Frage ist ausschließlich, ob man den zusätzlichen Aufwand stemmen möchte oder/und ihn stemmen kann. Deswegen bin ich persönlich auch für die zur Verfügungstellung von Know How und eine finanzielle und materielle Unterstützung, auch von privaten Kleinhaltern, was in Brandenburg m.W. leider nicht angedacht ist.
Die Folge für Brandenburg scheint eine besonders mangelnde Akzeptanz auf dem Lande, erkannt und sofort befeuert von extrem großen Teilen der erzkonservativen brandenburgischen Jägerschaft, die besonders laut auf Anti Raubtier gebürstet ist. Was dort teils für blanke Lügen, Verkürzungen und Halbwissen vorwiegend über die Regionalpresse kolportiert wird, ist enorm. Nur ein Beispiel:

http://www.maz-online.de/Lokales/Potsda ... r-den-Wolf

Dieses Interview dürfte nicht nur bei Grauer Wolf für Schnappatmung sorgen. Wenn derart unverholen in der Presse "argumentiert"wird kann man sich gut vorstellen, was in geschlossenen Gesellschaften an Hetze läuft.

In solch einem Umfeld gedeihen dann auch jägerliche Wolfswilderei und die mitwissenden Waidgenossen halten dicht. Nur zu gut bekannt noch die angeschossene Fähe, die erlöst werden musste, die perfide konstruierte Wolfsfalle, geköpfte Jungfähe... Mit Sicherheit nur die Spitze des Eisberges und alles in einem kurzen Zeitfenster.
In der ganzen Natur ist kein Lehrplatz, lauter Meisterstücke
Johann Peter Hebel
Grauer Wolf

Re: Wolf in Oberhavel

Beitrag von Grauer Wolf »

Lone Wolf hat geschrieben:Dieses Interview dürfte nicht nur bei Grauer Wolf für Schnappatmung sorgen. Wenn derart unverholen in der Presse "argumentiert"wird kann man sich gut vorstellen, was in geschlossenen Gesellschaften an Hetze läuft.
Schnappatmung? Nö? Eher Mitleid mit soviel Dummheit und Unwissen, und Beklemmungen hinsichtlich unserer Wölfe.
Auch dass ganze Wildtierbestände wie beim Muffelwild, das seit Hunderten von Jahren bei uns vorkommt, wahrscheinlich ausgerottet wird, sehen wir kritisch.
[...]
Eine Bejagung von Wölfen sollte in Ausnahmefällen möglich sein. Und das ausschließlich durch die Jäger. Dieses Vertrauen müssen der Staat und die Gesellschaft in die nach strengen Normen und Regeln ausgebildeten Jäger investieren.
Plumper und dümmer geht's wirklich nicht mehr. Jeder kann nachlesen, wann die Muffel hier importiert wurden:
"Die ersten Exemplare wurden 1903 in der Göhrde ausgesetzt, die nächsten 1906 im Revier Harzgerode, dann folgten der Taunus und der Solling. Überall bevorzugte der Mufflon ebene oder niedere Lagen mit Waldbewuchs und nicht wie erwartet gebirgige Gegenden mit Felsen. Allmählich ging man dazu über, auch Hausschafmischlinge auszusetzen, insbesondere Kreuzungen mit dem Zackelschaf." (wiki)
Muffelwild wurd hier also vor genau 112 Jahren erstmals ausgesetzt: Nichts mit "Jahrhunderten". Und genetisch sind die hiesigen Bestände wegen des Zackelschafanteils ohnehin wertlos. Einige Biologen vertreten eh die Meinung, daß der Muffel eine verwilderte Hausschafart ist und kein echtes Wildtier.
Und "strenge Normen und Regeln" bei der Jagdausbildung? Der Wolf wird in 10 Minuten abgehandelt, wie hier ein Insider mal schrieb. Der Durchschnittsjäger weiß über den Wolf genau so viel wie der Duchschnittsbürger: Nichts. Da muß schon persönliches Interesse reinspielen, das einen zu Fachliteratur greifen läßt.
Lone Wolf hat geschrieben:In solch einem Umfeld gedeihen dann auch jägerliche Wolfswilderei und die mitwissenden Waidgenossen halten dicht. Nur zu gut bekannt noch die angeschossene Fähe, die erlöst werden musste, die perfide konstruierte Wolfsfalle, geköpfte Jungfähe... Mit Sicherheit nur die Spitze des Eisberges und alles in einem kurzen Zeitfenster.
Es wird Zeit daß solche Typen die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen, nicht ein Larifari-Urteil mit ein paar Tagessätzen. Aber das hatten wir doch schon alles und es geschieht...
...nichts. Der Ermittlungseifer bei solchen Verbrechen ist überwältigend.

Gruß
Wolf
Hajo
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Re: Wolf in Oberhavel

Beitrag von Hajo »

Nun haben wir den Wolf bei uns , ich freue mich !!!
Die Nutztierhalter in unsere Gegend haben schon vor einem Jahr post bekommen mit der Aufforderung ihre Tiere zu schützen , es ist nichts passiert !!!! Über soviel Blödheit kann man sich nur wundern !!!
Grauer Wolf

Re: Wolf in Oberhavel

Beitrag von Grauer Wolf »

Hajo hat geschrieben:Nun haben wir den Wolf bei uns , ich freue mich !!!
Kann ich nachvollziehen und mein Neid ist Dir gewiß... :pleased:
Hajo hat geschrieben:Die Nutztierhalter in unsere Gegend haben schon vor einem Jahr post bekommen mit der Aufforderung ihre Tiere zu schützen , es ist nichts passiert !!!! Über soviel Blödheit kann man sich nur wundern !!!
Der Punkt ist, daß, obgleich es eigenes Versäumnis ist, beim ersten gerissenen Schaf oder Kalb das Geschrei und die Hetze losgeht. Nur sollte man dann den Leuten nochmal kräftig unter die Nase reiben, daß sie entsprechend informiert wurden und es in ihrer Verantwortung lag, was zu tun.

Gruß
Wolf
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