Daubitzer Rüde erschossen

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Gruber
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Daubitzer Rüde erschossen

Beitrag von Gruber »

http://www.nabu.de/aktionenundprojekte/ ... 16670.html

Wer stoppt dieses kriminelle Gesindel endlich ??

2013 gab es 6 Welpen im Daubitzer Rudel. Bleibt zu hoffen das noch einige Jährlinge im Rudel sind und die Fähe bei der diesjährigen Welpenaufzucht unterstützen, sofern Sie trächtig ist.
holsteiner in nrw
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Re: Daubitzer Rüde erschossen

Beitrag von holsteiner in nrw »

Eine traurige, aber leider immer wieder kehrende Nachricht...
Der Artikel fasst es ganz gut zusammen. Solange nicht wirklich der mögliche Strafrahmen bei selbst aufgeklärten Tötungen ausgeschöpft wird, solange wird sich auch nichts ändern.
Die Täter sind schwer bis gar nicht zu fassen und somit bleibt es meistens bei dem medialen Aufschrei.
Ich hoffe auf ein ähnlich glückliches Ende für das Rudel wie in Altengrabow.
Grauer Wolf

Re: Daubitzer Rüde erschossen

Beitrag von Grauer Wolf »

Armer Kerl! :cry: War wohl irgend jemandem im Weg... :(
Solche Typen mögen das für ein Kavaliersdelikt halten (in manchen Jagdforen wird ja regelrecht zu "SSS" aufgerufen, genau genommen die strafbare Aufforderung zu einer Straftat!), aber es sind nichts anderes als Schwerkriminelle, Verbrecher, primitive Wilderer, die ein streng geschütztes Tier abschlachten.
Für mich sind sie sogar Mörder, heimtückisch und feige, die einer Wolfsfamilie den Vater und Ernährer genommen haben, was die Existenz des ganzen Familienverbandes gefährdet und den Tod der Welpen billigend inkauf nimmt. Dafür gibt es keinerlei Rechtfertigung, kein gefressenes Schaf und erst recht kein gerissenes Wild, das eben kein Eigentum der Jäger ist.
Wann endlich werden solche Taten adäquat mit der ganzen Härte der einschlägigen Gesetze bestraft bis hin zu langjährigen Gefängnisstrafen ohne Bewährung und nicht mit dem Äquivalent eines lächerlichen "du, du, du, das tut man aber nicht!" (siehe auch Westerwaldwolf: Die "Strafe" war lächerlich)? Man kann wirklich nur hoffen, daß die Jährlinge der Mutter zur Seite stehen können (so wahnsinnig jagderfahren werden die noch nicht sein) und ihre diesjährigen Welpen eine Chance haben.
Ich bekomme regelmäßig "so einen Hals" und rege mich tierisch auf, wenn ich solche Nachrichten lesen muß... :x

Gruß
Wolf
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Lone Wolf
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Re: Daubitzer Rüde erschossen

Beitrag von Lone Wolf »

Mich macht es wütend, dass dieses Gesocks weiter machen kann, obwohl ich sicher bin, dass man solcherlei Straftaten aufklären könnte...Der mögliche Täterkreis ist so groß nicht...
In der ganzen Natur ist kein Lehrplatz, lauter Meisterstücke
Johann Peter Hebel
Lutra
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Re: Daubitzer Rüde erschossen

Beitrag von Lutra »

Ich kenne es von einer anderen geschützten Art. Da wundert man sich echt, wie schnell die Ermittlungen eingestellt sind. Bei der Spurenlage damals hätte ich angenommen, das wäre eine Aufgabe für die Azubis bei der Kripo gewesen...
Grauer Wolf

Re: Daubitzer Rüde erschossen

Beitrag von Grauer Wolf »

Lutra hat geschrieben:Ich kenne es von einer anderen geschützten Art. Da wundert man sich echt, wie schnell die Ermittlungen eingestellt sind. Bei der Spurenlage damals hätte ich angenommen, das wäre eine Aufgabe für die Azubis bei der Kripo gewesen...
Ich spiele mal den Adocatus diaboli: Will man diese Straftaten überhaupt aufklären?

Aufklärung kann man vielleicht von einem Kripobeamten erwarten, dem der Naturschutz auch ein privates Anliegen ist, der sich festbeißt, nicht locker läßt und auch vor lokalen Großkopferten nicht zurückschreckt (sofern man ihn nicht zurückpfeift!).

Gruß
Wolf
C.J.W. Handendoek
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Re: Daubitzer Rüde erschossen

Beitrag von C.J.W. Handendoek »

holsteiner in nrw hat geschrieben:Eine traurige, aber leider immer wieder kehrende Nachricht...
Nein, das ist keine immer wiederkehrende Nachricht. Das ist eine neue Qualität. Hier wurde nicht, wie mittlerweile geduldete Gewohnheit, einfach nur ein Wolf gekillt. Hier wurde die Tat mit Akribie vorbereitet. Der Rüde des Rudels wurde ausfindig gemacht, gezielt verfolgt und getötet. Das ist organisierte Kriminalität. Und es ist die Erklärung des totalen Kriegs.

Und nennen wir die Dinge doch endlich mal beim Namen: Es ist die Erklärung des totalen Kriegs durch die Jäger!

Und wir, nicht die Wölfe, denen ist es nämlich egal, ob sie ausgerottet werden, wir sind das Ziel und die Opfer dieses Kriegs.
Zuletzt geändert von C.J.W. Handendoek am 31. Mär 2014, 21:00, insgesamt 2-mal geändert.
Traurige Wahrheit: Es gibt in Deutschland keinen ernsthaften Naturschutz!
C.J.W. Handendoek
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Re: Daubitzer Rüde erschossen

Beitrag von C.J.W. Handendoek »

Mal ein schönes Vergleichsbeispiel: Da gibt es einen anderen Verein. Einen Motorrad-Club. Viele Mitglieder haben sich dort nie etwas zu Schulden kommen lassen. Aber einige haben Straftaten begangen. Was geschieht nun?

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_ ... eutschland

Ja, so geht es auch, wenn ein Verein Straftätern eine ideologische Heimat bietet. Und es wäre jetzt mal als an der Zeit, die Stellung einiger Vereine mit deutlichem Bezug zu Straftaten im Naturschutzrecht gründlichst zu überdenken.
Traurige Wahrheit: Es gibt in Deutschland keinen ernsthaften Naturschutz!
Grauer Wolf

Re: Daubitzer Rüde erschossen

Beitrag von Grauer Wolf »

C.J.W. Handendoek hat geschrieben:Der Rüde des Rudels wurde ausfindig gemacht, gezielt verfolgt und getötet. Das ist organisierte Kriminalität. Und es ist die Erklärung des totalen Kriegs.
Kann man durchaus so sehen! :x Man müßte bei solchen Verbrechen eine Belohnung zur Ergreifung des Täters ausloben, die so hoch ist, daß die eigenen Verwandten des Täters diesen vor Gericht bringen, sollte er sich verplappern.
C.J.W. Handendoek hat geschrieben:Und wir, nicht die Wölfe, denen ist es nämlich egal, ob sie ausgerottet werden, wir sind das Ziel und die Opfer dieses Kriegs.
Mag sein, daß Wölfe nicht in diesen Kategorien denken. Aber die Fähe, die im Mai ihre Kleinen erwartet, wird ihren Partner, mit dem sie sich für ein Wolfsleben lang zusammengetan hat, sehr schmerzlich vermissen und um ihn trauern. Ich weiß nur zu gut, wie eine meiner Hündinnen (= Canis lupus ssp. familiaris!) gelitten hat, als sie ihren Partner durch Krankheit verlor: Sie wurde selbst schwer krank und brauchte lange, bis sie wieder 100%ig auf dem Damm war.
Ich hoffe inständig, daß die Jährlinge stark, schnell und geschickt genug sind, die Mutter (die normalerweise für etliche Wochen vom Rüden mitversorgt wird) samt ihren jüngsten Welpen ausreichend mit Nahrung zu versorgen.

Mich macht diese Horrorstory unfaßbar wütend und traurig... :cry:

Gruß
Wolf
C.J.W. Handendoek
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Re: Daubitzer Rüde erschossen

Beitrag von C.J.W. Handendoek »

Man müsste vor allem präventiv tätig werden. Nicht warten bis - erwartetermaßen - Wölfe abgeknallt werden, um dann Belohnungen auszuloben.

Präventiv tätig werden, heißt, an die Jäger rangehen. Es hat sich nunmehr wohl als der Jahrhundertwitz erwiesen, der es schon immer war, die Jäger in das Wolfsmanagement einzubeziehen. Auf solch eine krude Idee konnten doch nur "Naturschutz"-Behörden kommen, die selbst wesentlich von Jägern besetzt sind.

Spätestens jetzt hat die Jägerschaft unmissverständlich klar gemacht, dass sie nicht gewillt oder in der Lage ist, einen Beitrag im Wolfsmanagement zu leisten, und dieses nur missbrauchen will. Also Schluss mit dem Unsinn.

Monitoring durch Jäger! Absolut lächerlich! Was Jäger unter Monitoring verstehen, hat der Kreisjagdverband Meißen in seinem Brandbrief mitgeteilt. Auch das Festmachen des nunmehr abgeschossenen Rüden war "Monitoring". Nur eben solches nach Verständnis von Jägern.
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