„Eine genetische Studie an Braunbären im Balkangebirge und in den Rhodopen in Bulgarien zeigt, dass hier Bären vorkommen, deren Vorfahren aus den Karpaten stammen. Wie sind sie dort hingekommen? Natürliche Wanderung ist unwahrscheinlich. Tatsächlich wurden die Vorfahren dieser Bären eingeflogen.“
http://www.juraforum.de/wissenschaft/ce ... weg-470387
Osteuropa: Ceaucescus fliegende Bären
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Re: Osteuropa: Ceaucescus fliegende Bären
könnte mensch im Nachhinein doch als Vorteil ansehen, oder?
Grüße aus der Eifel
Caronna
"Wo der Wolf läuft - wächst der Wald"
"Ich warte sehnsüchtig darauf das erste Wolfsgeheul in der Eifel zu hören"
Caronna
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Re: Osteuropa: Ceaucescus fliegende Bären
Ja, vermutlich tatsächlich. Zumindest wurden die Gene schön verteilt. Obwohl Ceaucescus Motivation ja ganz anders gelegen war. Er wollte einfach nur "der größte Nimrod aller Zeiten" sein. Und das konnte man halt am besten mit der Bärenjagd beweisen.
Re: Osteuropa: Ceaucescus fliegende Bären
Nicht wirklich. Die großen Karpatenbären wurden, wenn ich das richtig verstanden habe, eingebürgert, um mächtigere Tiere zu "produzieren" und zum Schießen zur Verfügung zu haben. Allerdings wird es seinen ökologischen Grund haben, warum die Rhodopen-Bären im Schnitt kleiner sind. Körpergröße ist immer eine Anpassung an die Umweltgegebenheiten (Bergmann'sche Regel) und/oder das Nahrungsangebot. Ob sich die Generweiterung als vorteilhaft erweist, muß die Zukunft zeigen. Ggf. setzt sich auch der ursprüngliche Genpool durch, wenn der lokal einen Selektionsvorteil hat.Caronna hat geschrieben:könnte mensch im Nachhinein doch als Vorteil ansehen, oder?
Gruß
Wolf
Re: Osteuropa: Ceaucescus fliegende Bären
Jahre (Jahrzehnte) vor Caeucescu machte ein bekannter Landsmann von euch doch genau die selben Experimente: Hermann Göring. Er liess beispielsweise in Ostpreussen und Polen Braunbären und Luchse auswildern, letztere leben aufgrund dieser Aktionen dort bis heute. Die Bärenansiedlungen waren meines Wissens hingegen nicht erfolgreich, aber ich kann mich täuschen. Auch Rotwild liess er kreuz und quer durchs Reich fahren und versetzen, in der Hoffnung auf die "Aufartung" gewisser Stämme. Die kräftigen Rominten-Hirsche sollten etwa die schwächeren Tiere in Springe und der Schorfheide aufarten. Auch die Ansiedlung des Elches im Westen wurde versucht.
Schlussendlich ist die "Aufartung" aber weitgehend gescheitert, weil es nicht ohne Grund ist, dass Tiere an einigen Orten kleiner und leichter sind als anderswo. Verschiedene Beispiele mit Rotwild in Europa zeigen, dass sich auch starke Hirschstämme innert weniger Generationen an die lokalen Umstände anpassen. Das dürfte bei den Bären nicht anders sein.
Schlussendlich ist die "Aufartung" aber weitgehend gescheitert, weil es nicht ohne Grund ist, dass Tiere an einigen Orten kleiner und leichter sind als anderswo. Verschiedene Beispiele mit Rotwild in Europa zeigen, dass sich auch starke Hirschstämme innert weniger Generationen an die lokalen Umstände anpassen. Das dürfte bei den Bären nicht anders sein.
- Waldschrat
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Re: Osteuropa: Ceaucescus fliegende Bären
das experiment ist schon gescheitert, aber das dahinterstehende gedankengebäude spukt noch in so einigen köpfen rumjurawolf hat geschrieben:
...Schlussendlich ist die "Aufartung" aber weitgehend gescheitert, ...
@all:
wer hat da nun wem einen bärendienst erwiesen?
grüße vom waldschrat
"It's not easy to be green"
____________________Kermit
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Re: Osteuropa: Ceaucescus fliegende Bären
wußte ich nicht das mit den unterschiedlichen größen!Grauer Wolf hat geschrieben:Nicht wirklich. Die großen Karpatenbären wurden, wenn ich das richtig verstanden habe, eingebürgert, um mächtigere Tiere zu "produzieren" und zum Schießen zur Verfügung zu haben. Allerdings wird es seinen ökologischen Grund haben, warum die Rhodopen-Bären im Schnitt kleiner sind. Körpergröße ist immer eine Anpassung an die Umweltgegebenheiten (Bergmann'sche Regel) und/oder das Nahrungsangebot. Ob sich die Generweiterung als vorteilhaft erweist, muß die Zukunft zeigen. Ggf. setzt sich auch der ursprüngliche Genpool durch, wenn der lokal einen Selektionsvorteil hat.Caronna hat geschrieben:könnte mensch im Nachhinein doch als Vorteil ansehen, oder?
Kann es nicht auch sein das die örtlichen kleinen übriggeblieben sind weil die großen seithundert jahren gejagd wurden?
Grüße aus der Eifel
Caronna
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Re: Osteuropa: Ceaucescus fliegende Bären
Eine lange einseitige Selektion durch die Jagd, welche kleine Individuen begünstigt hat, wäre schon denkbar. Ob das in diesem Fall auch untersucht wurde, weiss ich nicht.
Unlogisch, dass die Karpatenbären natürlicherweise grösser sind, ist es aber nicht. Einerseits hätten durch die Jagd ja auch die Karpatenbären schrumpfen müssen, diese wurden wohl nicht weniger intensiv und weniger nach dem Kriterium Grösse bejagt, sie unterlagen also dem selben Selektionsdruck. Die Bergmannsche Regel erklärt aber recht gut, weshalb die Bären in den Karpaten grösser sind. Die Karpaten liegen zwar nur wenig weiter nördlich als der Balkan und die Rhodopen, allerdings sind sie weitaus höher und weisen damit mehr kühlere (montane bis alpine) Klimazonen auf, was grosse Individuen begünstigt.
Unlogisch, dass die Karpatenbären natürlicherweise grösser sind, ist es aber nicht. Einerseits hätten durch die Jagd ja auch die Karpatenbären schrumpfen müssen, diese wurden wohl nicht weniger intensiv und weniger nach dem Kriterium Grösse bejagt, sie unterlagen also dem selben Selektionsdruck. Die Bergmannsche Regel erklärt aber recht gut, weshalb die Bären in den Karpaten grösser sind. Die Karpaten liegen zwar nur wenig weiter nördlich als der Balkan und die Rhodopen, allerdings sind sie weitaus höher und weisen damit mehr kühlere (montane bis alpine) Klimazonen auf, was grosse Individuen begünstigt.