Hallo aus dem Goldenstedter Moor

Bitte stellt euch vor, damit wir uns besser kennen lernen.
tierfreund
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Re: Hallo aus dem Goldenstedter Moor

Beitrag von tierfreund »

Hallo Thomas,

Wegen dem oben angebrachten und geerdeten Leiter einfach mal einen Elektriker hinzuziehen; wäre hilfreich bei der Umsetzung und der wird ihm das bestimmt auch genau erklären können. Das größte Problem dabei ist aber, zu verhindern, daß der obere geerdete Leiter selbst Kontakt zum elektrischen Teil des Zaunes bekommt und diesen somit gegen Erde kurzschließt. Dann wäre der Zaun praktisch spannungsfrei!
Tom74 hat geschrieben:...Die Rasse soll Türkischen Ursprungs sein, und ich glaube Kangal verstanden zu haben. Staatliche Förderungen wird er auch erhalten...
Kurzer Auszug aus niedersächsischer Richtlinie unter III
(Zuwendungen zur Vermeidung von wirtschaftlichen Belastungen durch den Wolf in Niedersachsen):
2.3.3
ausschliesslich Hunde der Rassen "Pyrenäen-Berghund" oder "Maremmano-Abruzzese" oder Mischungen aus diesen Rassen.
Und noch ein wenig zum Lesen...:
https://de.wikipedia.org/wiki/Herdenschutzhund
Dort unter Rassen verlinkt:
http://www.kora.ch/fileadmin/file_shari ... rungen.pdf

Hier im Forum gibt es aber auch einige lesenswerte Beiträge dazu; so ist das man nicht ;-)

Gruß, Ulrich
Lutra
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Re: Hallo aus dem Goldenstedter Moor

Beitrag von Lutra »

tierfreund hat geschrieben:Hallo Thomas,

Wegen dem oben angebrachten und geerdeten Leiter einfach mal einen Elektriker hinzuziehen; wäre hilfreich bei der Umsetzung und der wird ihm das bestimmt auch genau erklären können. Das größte Problem dabei ist aber, zu verhindern, daß der obere geerdete Leiter selbst Kontakt zum elektrischen Teil des Zaunes bekommt und diesen somit gegen Erde kurzschließt. Dann wäre der Zaun praktisch spannungsfrei!
Die Idee ist nicht schlecht mit dem geerdeten Draht oben, dürfte bei der oft als "Flatterband" verwendeten Breitbandlitze kein Problem sein, Erder einschlagen und mit der Litze verbinden. Die darf natürlich dann nicht den Zaun berühren, wie Du schon richtig schreibst. Allerdings bezweifele ich, dass der Wolf an den Zaun springt und dann drüber klettert. Der wird wohl, wenn schon, in einem Satz drüber setzen. Als hier bei uns in der Nähe beim Milkeler Rudel mal das Zaunspringeproblem auftrat, hatte man angeblich sogar anhand der Spuren die Absprungstelle gefunden. In dem Falle half dann eine Gruppe Herdenschutzhunde, die extra aus der Schweiz samt Betreuerin hergeholt wurde. Das geht mit der entsprechenden Erfahrung. Daraufhin wurde hier beim Schäfer Neumann ebenfalls so eine "Eingreiftruppe" aufgebaut.
Es ist aber grundsätzlich erst mal so, dass Wölfe äußerst ungern springen. Wenn es nicht so wäre, würde dass mit dem 90cm-Netz nicht funktionieren und die Schafhaltung wäre in der Lausitz längst Geschichte (oder der Wolf). Probleme treten hauptsächlich erstens mit den Jungspunden auf, die alles mögliche ausprobieren, und zweitens dort, wo sich Wölfe neu etablieren und un- oder schlecht geschützte Schafe in größerer Anzahl vorfinden. Dann schießen sie sich regelrecht auf die einfache Mahlzeit ein und bringen es auch nicht mit dem Schaf in Verbindung, wenn es mal elektrisch krabbelt.
Jan.Olsson@web.de
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Re: Hallo aus dem Goldenstedter Moor

Beitrag von Jan.Olsson@web.de »

Hallo,

nachfolgend noch einmal der Link von dem Vortrag von Ilka Reinhardt, nachgeliefert (auf Youtube)...
https://www.youtube.com/watch?v=UEDseomBdzE

Gruß Jan
tierfreund
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Re: Hallo aus dem Goldenstedter Moor

Beitrag von tierfreund »

Hallo Lutra,

man müßte mal außen um die Problemweiden den Boden so bearbeiten, daß eben diese Spuren zu finden wären. Durch den Zaun kann er (bzw. in Goldenstedt eine SIE) ja nicht, unten unterdurch würde man auch schnell finden. Bleibt eigentlich nur der Zugang oben drüberweg.
Ich habe sogar schon drauf rumgegrübelt, ob nachts irgendein Wolfsgegner absichtlich das Tor öffnet, um den Wolf reinzulassen, und wenn er drin ist das Tor wieder zumacht und die Spuren verwischt; sprich ganz gezielt auf eine Entnahme hinarbeitet. Ist vielleicht 'etwas weit hergeholt', aber einige Leute haben mit ihren Äußerungen ja schon angedeutet, was in deren Kopf so los ist...

Das mit dem Ranspringen und dann drüber bezog sich auf den Hasen. In unserer Gegend war ein Übungsplatz für Hunde. Die dort stehende Bretterwand war zwar höher als besagter Zaun, aber rüber kamen die Hunde doch. Auf ähnliche Weise wird der Wolf auch nicht ohne 'Zwischenlandung auf dem Zaun` einfach so drüberspringen; schätze ich jedenfalls.
Bei so einer 'Zwischenlandung' müßte der obere Draht (oder das Band) das gesamte Gewicht des Wolfes tragen ohne durchzuhängen und den Kurzschluß zu verursachen. Ich würde ein Stahlseil nehmen, würde das aber nicht direkt über dem Elektrozaun spannen, sondern etwas nach außen versetzt anbringen. Dazu bräuchte man stabile Halterungen und Zaunpfähle. Da eine Isolierung gegen die Zaunpfähle nicht erforderlich oder sogar nachteilig wäre, wären die Halterungen aber einfach und kostengünstig herzustellen.

Das Wölfe 'ungern' springen hört und liest man immer wieder. In freier Natur brauchen sie das ja auch nicht. Aber wenn irgendwo hinter einem Zaun Schafe rumlaufen, die wegen dem Zaun nicht weit weglaufen können? Ein Wolf wird bestimmt nicht nur von außen zusehen, sondern er wird einen Weg zu den Schafen suchen; geduldig und vor allem intelligent ist er ja bekanntlich. Mühselig Rehe jagen kann er ja immer noch, wenn er doch nicht rankommt.

Aus aktuellem Anlaß noch eine Frage; gehört zwar nicht unbedingt hierher, aber trotzdem :oops: :
Kennt einer die Feuerwerksbatterie "Wolfsgeheul" von WECO?
Soll angeblich Hunde zum Heulen 'animieren' - vielleicht tut sie das mit Wölfen ja auch :lol: :mrgreen:

Sooo, für dieses Jahr ist genug geschrieben!

Wünsche allen hier einen guten Rutsch, Ulrich
Lutra
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Re: Hallo aus dem Goldenstedter Moor

Beitrag von Lutra »

Hallo Ulrich!

Es geht doch hauptsächlich um den Schäfer Barth bei Euch dort und der hat doch ganz normale Euro-Netze mit einem Flatterband drüber, sieht man hier gut: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... f2090.html
Diese Art Koppel wird auch in der Lausitz meistens verwendet. Es wird eine Weidefläche gekoppelt und wenn die abgeweidet ist wird weitergerückt. Meistens werden die Flächen zwischendurch mal gemäht und Heu gemacht. Also nichts mit fester Einzäunung.
Meiner Meinung nach habt Ihr in Eurer Gegend wirklich einen Springer oder aber die Schwachstellen der Koppeln werden schnell repariert, ehe irgendwelche Gutachter kommen nach einem Vorfall. Ich weiß, das ist eine schlimme Unterstellung. Aber es kam mir bei uns in der Lausitz schon manchmal etwas merkwürdig vor, wenn bei einem immer wieder Vorfälle waren und beim Nachbar gar nicht.

Guten Rutsch!
Lutra
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Upstalsboom
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Re: Hallo aus dem Goldenstedter Moor. .... Neues von Schäfer Barth

Beitrag von Upstalsboom »

"Am Morgen des 30. Dezembers entdeckte Schafhalter Tino Barth, dass der Zaun an mehreren Stellen niedergedrückt und gerissen war. „Die Esel müssen die Hunde wach geschrien haben, die wiederum die Wölfe vertrieben und die Herde zusammengehalten haben“, so Barth."

http://www.nwzonline.de/oldenburg-kreis ... 97583.html
holsteiner in nrw
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Re: Hallo aus dem Goldenstedter Moor

Beitrag von holsteiner in nrw »

Das ist doch der beste Beweis dafür, dass sich die Herdenschutzbemühungen als erfolgreich erweisen. Herzlichen Glückwunsch an Herrn Barth für sein Engagement! Es ist zu hoffen, dass die Wölfe zur Einsicht kommen! „Schafe reissen lohnt sich nicht, ist viel zu stressig“
Tom74
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Re: Hallo aus dem Goldenstedter Moor

Beitrag von Tom74 »

Hallo Zusammen,

ich habe gestern einen Wolf gesehen :-) , als ich ca. gegen 23:00 Uhr mit dem Auto von der Spätschicht nach hause gefahren bin und auf die Straße zu meinem Haus abgebogen bin, da hat in ca. 100 m Entfernung Isegrim die Straße überquert. (gesenkter Kopf und hängende Rute)
Auf gleicher höhe an der er die Straße überquert hat, befindet sich ein kleiner Wald in dem sich eine Futterstelle für Wild befindet. Ob da ein Zusammenhang besteht? Oder doch eher die Schafe, welche sich in der Nachbarschaft in einer Stallung befinden? Die Wiese auf der im Dezember Schafe gerissen wurden befindet sich in etwa 150 m von diesem Wald entfernt.
Habe jetzt schon ca. seit einer Woche keine Rehe mehr an den sonst üblichen Plätzen beobachten können, hatte das aber eher damit begründet das vor Kurzem hier eine Drückjagd durchgeführt wurde.
War auf jeden Fall ein interessantes Erlebnis.

Gruß

Thomas
holsteiner in nrw
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Re: Hallo aus dem Goldenstedter Moor

Beitrag von holsteiner in nrw »

Hallo Thomas,

da hat Gevatter Zufall dir ja ein schönes Geschenk beschert!
Tom74
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Re: Hallo aus dem Goldenstedter Moor

Beitrag von Tom74 »

Hallo,

ich denke wenn man mitten in einem Wolfsgebiet lebt, sollte man sich daran gewöhnen.
Ich hatte schon im Vorfeld einige Sichtungen, bei denen ich mir aber nicht zu hundert Prozent sicher war ob es nicht doch vielleicht ein Fuchs war.
Ich könnte mir vorstellen, das sich hier im Moor zwischen Goldenstedt/Barnstorf/Diepholz/Vechta ein Rendevouzplatz befindet.
Ich bin mir eigentlich sicher, das sich hier in der Region schon längst ein Rudel etabliert hat. (ich Persönlich habe nur etwas Angst vor Wolfstouristen die den Tieren nachstellen)
Auch wenn ich mich mit den Leuten hier aus der Gegend/Nachbarschaft unterhalte, bekomme ich immer häufiger Aussagen das sie evtl. einen oder mehrere Tiere gesehen haben, welche vielleicht Wölfe gewesen sein könnten. Es spricht halt in der Öffentlichkeit kaum Jemand darüber, weil man schon recht ungläubig angesehen wird als ob man gesagt hat man hätte ein Ufo gesehen. Frei nach dem Motto, ja es gibt Wölfe in Deutschland aber doch nicht bei uns.(wobei es sich ganz langsam vom Tabuthema etwas zur Normalität entwickelt )
Wie oben schon erwähnt habe ich arge Bedenken wegen Wolfstouristen, zumal einige :!: Gebiete auch schon ohne Tiere Lebensgefährlich :!: sind, so ist halt unser Moor hier. Zumal im wiederbewässerten Hochmoor auch Niemand etwas zu suchen hat der da nicht hingehört, ist wirklich Lebensgefährlich wenn man nicht weiß wie und wo man sich bewegen darf und man stört zudem noch mehr bedrohte Tierarten außer den Wolf.

Gruß

Thomas
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