Hallo und Guten Abend

Bitte stellt euch vor, damit wir uns besser kennen lernen.
Lämmchen
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Re: Hallo und Guten Abend

Beitrag von Lämmchen »

Grauer Wolf hat geschrieben:
Lämmchen hat geschrieben:er hat keine natürlichen Feinde, kann sich explosionsartig vermehren und besitzt "Narrenfreiheit".
Die hat er als Apex-Prädator im Erwachsenenalter ohnehin nicht. -> Fachwissen :!:
Habe ich das Gegenteil behauptet?

@ HowlingWolf
Sie müssen meine Beiträge nicht lesen.
Dann gibt es einen User weniger, der mich gebetsmühlenartigen mit Sätzen wie "es gibt immer wieder User, die Ihnen schon zigmal guten Willens Erklärungen gegeben haben. Sie wollen es einfach nicht verstehen", nervt.

Diese "Erklärungen" zeugen zwar von gutem Willen, scheitern aber an der Realität, was ich auch schon "zigmal guten Willens" erklärt habe und dafür Beispiele und Belege brachte. Ich hänge aber noch einige dran:

" Von 21 Attacken durch gesunde Wölfe endeten vier tödlich, alle in Spanien, wo ein Rudel in der Nähe einer Geflügelfarm lebte. Hier waren Kinder die Opfer.
Gesunde Wölfe können Menschen angreifen, wenn sie in die Enge getrieben werden, ihre Beute oder ihren Nachwuchs verteidigen. In seltenen Fällen machen sie auch Jagd auf den Menschen. So wurden in den Neunzigerjahren des vorigen Jahrhunderts in Weißrussland ein Rentner, ein Holzfäller und eine Neunjährige von Wölfen gefressen .... In Indien ist es für Kinder ... außerhalb der Dörfer sehr gefährlich. Im Bundesstaat Uttar Pradesh wurden in den vergangenen 20 Jahren 273 Kinder von Wölfen getötet".
Quelle: Das Märchen vom lieben Wolf. DIE WELT. Welt und Wissen, 12.12.2012, S.2 f.

Im November 2005 wurde in Kanada ein Student beim Joggen von Wölfen getötet. Im Mai 2010 fand eine Lehrerin in Alaska den Tod durch Wölfe.

Beispiele aus der Realität, nicht aus der Märchenstunde.
Grauer Wolf hat geschrieben: Weißt Du was meine Reaktion gewesen wäre (so Spuren o.ä. vorhanden waren)? Gips besorgen, zusammen mit den Kids einen Pfotenabdruck gießen (idealiter Kopien machen und für jedes,beteiligte Kind einen Abdruck herstellen) und ihnen gleichzeitig einiges über die Grauen und wie sie leben erzählen...
Gruß
Wolf
Das wäre in höchstem Maße unverantwortlich!

Grauer Wolf hat geschrieben: mir geht nach vielen Jahren der Anschreiberei gegen solche irrationale Ängste und das Rotkäppchensyndrom zunehmend die Geduld aus...
Das Märchen lässt sich - wie ich schon einmal geschrieben habe - psychoanalytisch und historisch erklären.
Historisch haben Märchen und Sagen einen realen Bezug zu überlieferten Ereignissen.
Versuche bitte nicht ständig zu diskreditieren.
FrauFuchs hat geschrieben: Eine Phobie hat nichts mit einer "gesunden" Angst zu tun.
Ich selbst gebe offen zu eine Phobie vor Blutentnahmen aus der armbeuge zu haben. Warum, wieso, weshalb: kein plan!
Phobien haben meiner ganz persönlichen Meinung (resultierend aus eigenbeobachtung, selbstreflektion, lesen psychologischer arbeitwn dazu,sowie Durch gespräche mit leuten die sich auskennen - nein beim psychologe war ich nicht- weil selbstheilung in jedem selbst vetwurzelt ist)nach oft eine gravierend tiefenpsychologische Ursache (kontrollwahn, tief verwurzelte Unsicherheiten usw) die oft frühkindlich geprägt wurden.... Habe mich stark mit dieser total irrationalen Furcht bei mir befasst und arbeite kontinuierlich an mir selbst.
Du solltest mal zusätzlich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Grüßli
Lämmchen
Adlerauge
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Re: Hallo und Guten Abend

Beitrag von Adlerauge »

Also, Grauer Wolf, ich gehöre auch nicht zu den Menschen, die allein Nachts in den Wald gehen würden. Auch nicht ohne den Wolf. Auch meine Tochter, sie ist 15 Jahre, würde das nicht machen.
Aber es gab eine Situation, da haben wir es gemacht. Meine Tochter und ich gingen mit unserer Hündin , es dämmerte schon, noch spazieren. Plötzlich
kam aus dem Wald ein schwarzes Etwas rausgeschossen und fiel über meine Hündin her. Wir erkannten nicht sofort, dass es der Jagdhund von dem Jäger war, der bei uns in der Straße wohnt. Der Jagdhund hetzte dann unsere Hündin den Weg entlang und weiter durch den Wald. Wir liefen ein Stück hinterher, aber beide Hunde waren verschwunden. Mittlerweile war es stockdunkel.
Wir beschlossen, nach Hause zu gehen, um eine Taschenlampe zu holen. Vor unserem Haus stand der Jäger mit seiner Frau und daneben saß ganz lieb sein Jagdhund. Ich fragte, wo mein Hund ist und warum er seinen aggressiven Hund nicht an die Leine nimmt. Nein, sagte er, sein Hund wäre nicht aggressiv,
meiner wäre es. Dann fragte ich ihn, ob er mir hilt, meinen Hund zu finden. Nein, sagte er, der kommt schon wieder.

Dann gingen meine Tochter und ich allein auf die Suche. Wir gingen allein in den stockdunklen Wald und suchten unseren Hund. Wir trennten uns sogar, und jeder ging einen anderen Weg. Am Ende des Waldweges trafen wir uns dann wieder. Wir wären über jedes Geräusch dankbar.Es hätte ja unser Hund sein können, aber es war alles still. Dann riefen wir meinen Mann an und er organisierte von der Arbeit aus Hilfe. Alle seine Kumpels halfen mit Trecker, Autos und per Fahrrad suchen. Der Acker wurde beleuchtet und unsere Hündin lief über den Acker nach Hause. Ganz verstört fanden wir sie bei uns im Garten vor. Am nächsten Tag erst konnten wir die Bissverletzungen feststellen. Natürlich ist der Besitzer des Jagdhundes nicht für die Arztkosten aufgekommen.

Also, nur weil wir gerade beim Thema Angst sind, man kann Angst prima überwinden, wenn man vor etwas anderem noch mehr Angst hat. Niemals wäre meine Tochter in den dunklen Wald gegangen, wenn sie nicht so eine Angst um ihren Hund gehabt hätte. Ich auch nicht.

Meine Angst vor dem Wolf wäre bestimmt nicht so groß, wenn zusätzlich zu dem Wolf der Bär nach Deutschland kommen möchte. :mrgreen:

Liebe Grüße

Adlerauge
zaino
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Re: Hallo und Guten Abend

Beitrag von zaino »

... und was lehrt uns das Beispiel wieder, Adlerauge? Dass der Mensch das weitaus fieseste und gefährlichste Mistviech da draußen ist.
Je mehr solche Geschichten ich über Jägersleut höre, umso weniger möchte ich, dass Jäger und deren "Freunde" zu Rate gezogen werden, wenn "Wildtier-Probleme" auftreten und jemals einer Regelung bedürfen.
Das Abenteuer mit dem Jagdhund spricht mal wieder Bände, wes' Geistes viele dieser Zunft inzwischen sind.... :evil:

Witzig, ich hab erst mit meinem Pferd vor über 20 Jahren angefangen, allein in den Wald abzutauchen. Bis hin zu unfreiwilligen Nachtritten - da hab ich dem Brauntier aber stets völlig vertraut - es sieht wesentlich besser als ich, es kann Geräusche besser einordnen, es kennt und findet JEDEN Heimweg (oder notfalls auch den Hinweg zu einer einmal aufgesuchten Kneipe), und selbst wenn ich in einer Schrecksituation im Gelände mal runterfiel, blieb es entweder da oder hat zu Verteidigungszwecken stracks kehrt gemacht.
Fazit: Hastu Angst vor Wolf, kauf dir russische Färrt :D Wehrhaft, unbestechlich, instinktsicher, Nerven wie Stracheldraht. Übrigens auch reaktionsschnell und treffsicher, was ungezogene Hunde betrifft...

Nachts in den Wald: Früher wenn dann nur mit Vatern, auf Ansitz (auch Jäger, aber von Berufs wegen). Heute hätte ich weniger Bange als in jungen Jahren, dafür hab ich aber weniger Lust, auf die Schnauze zu fallen, weil ich im Dustern irgendwo drüber falle. :lol:

creepy: Es gibt Orte, da mag ich nicht sein. Vor allem nicht im Dunkeln. Hat aber nix mit der dortigen Fauna zu tun. Schwer erklärbar.
Und bevor mir rein zufällig nun auch jemand zu professioneller Hilfe rät: Es gibt viele gute Gründe, und eine Menge Dinge zwischen Himmel und Herde, um vorsichtig zu sein auf dieser Welt. TIERE gehören da nur in Ausnahmefällen dazu.
FrauFuchs
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Re: Hallo und Guten Abend

Beitrag von FrauFuchs »

Immerhin hat der Jagdhund wieder zu seinem Herrn gefunden. Ohne ein ganzes Aufgebot an Helfern mit licht, leuchten und Trompeten...
Hunde sind nicht doof.. Man kann bei einem verlustig gegangenen Hund erst mal nach Hause, in Ruhe...

Habe Bekannte deren Hunde zig Kilometer nach Hause gefunden haben ohne den weg zuvor mal gelaufen zu sein... Die kannten den weg nur vom fahren...

Katzen sollen Meister darin sein sich an alte Standorte zurück zu begeben....
Selbst wenn sie geflogen wurden....

Den Jäger + Jagdhund möchte ich nicht anhand der Geschichte von Adlerauge beurteilen.
Zwei Menschen mögen zwei Versionen erzählen....

Tatsächlich hätte keiner meiner Hunde sich hetzten lassen :-)
Musste gerade echt schmunzeln...

Gibt da so einen Spruch: wie der Herr so das gescherr...;-)
Zuletzt geändert von FrauFuchs am 16. Aug 2015, 16:47, insgesamt 1-mal geändert.
zaino
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Re: Hallo und Guten Abend

Beitrag von zaino »

FrauFuchs hat geschrieben:Immerhin hat der Jagdhund wieder zu seinem Herrn gefunden. Ohne ein ganzes Aufgebot an Helfern mit licht, leuchten und Trompeten...
Naja, aber was tut die Töle vom Jäger auch ALLEIN und ohne Leine im sackdunklen Wald und fällt andere Hunde an? Da kriegst ja den Herzkasper, weil das wirklich alle Angstbilder in unseren Köpfen bedient. Sorry, der Jäger punktet nicht in der Geschichte, aus meiner Sicht.
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SammysHP
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Re: Hallo und Guten Abend

Beitrag von SammysHP »

Lämmchen hat geschrieben:Dann gibt es einen User weniger, der mich gebetsmühlenartigen mit Sätzen wie "es gibt immer wieder User, die Ihnen schon zigmal guten Willens Erklärungen gegeben haben. Sie wollen es einfach nicht verstehen", nervt.
Und jetzt rate mal, was uns andere hier ständig nervt. ;)

Es sind übrigens nur wenige Fälle bestätigt, in denen Menschen von Wölfen getötet wurden. Die meisten sind Gerüchte, mehr nicht. Klar kommt es ab und zu mal vor (dann meistens aber auch nur bei einem kranken, bedrängten oder angefütterten Wolf). Aber verglichen mit allen anderen Gefahren auf der Welt äußerst selten.
Lämmchen hat geschrieben:Das wäre in höchstem Maße unverantwortlich!
Wieso das denn? Weil die Kinder etwas lernen? Ich sehe schon, deiner Meinung nach sollte man alle Kinder bis nach der Pubertät in eine Gummizelle einsperren, damit ihnen nichts passieren kann.
FrauFuchs
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Re: Hallo und Guten Abend

Beitrag von FrauFuchs »

Nö, der punktet bei mir auch nicht. Ich finds schon lange mehr als fragwürdig, dass die Herren in Grün ihre Hunde "einfach" durchs "eigene" Revier wildern lassen....
Trotzdem sind Hunde die angegriffen werden meist in irgendeiner Form"selbst" dran "Schuld"
Ärgerlich für den Besitzer eines so zugerichteten Hundes ist das immer. Keine frage. Hab ich schon selbst erlebt.. Weil mein arg Schakal hafter Hund auch schon jagdstimuli bei einem andern auslöste der ihn auch gekillt hätte, hätte ich den eigenen nicht gerettet ... Der meinige hat sich zwar gewehrt.. Hatte aber aufgrund der Größen Differenz keine change...( Labrador vs unter kniehoch)
Passiert ist es aus einem Rennspiel heraus. Sehr lehrreich... Der Labrador hat volles jagdprogramm abgezogen...
Mein Rüde rannte vorn drauß... Schlägt Hacken wie ein Hase... Ich denk, ich seh nicht recht. Packt der Labbi meinem in die hinterläufe...beißt voll rein... Bringt ihn so zu fall... Ich spurte los... Die anwesenden Hündinnen sehen, das der Chef das regelt... Halten sich raus,. Mein Rüde knickt ein, dreht sich um, will sich wehren.. Der andere packt ihn an der Kehle, im Nacken... Beisssütteln...voll im Wahn muss ich ihm die Luft abdrehen... Werf den Labbi erst mal paar Meter... Lauf mit allen Hunden Heim... Notdienst angesagt... Spätere treffen der Hunde ohne Befund!
zaino
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Re: Hallo und Guten Abend

Beitrag von zaino »

SammysHP hat geschrieben: Wieso das denn? Weil die Kinder etwas lernen?
Neiiin, weil die Kinder dann nicht hysterische Angst, sondern Faszination und Interesse für die und Respekt vor der Natur entwickeln könnten!!! Böööhze Böööhze. Und wahnsinnig gefährlich!

Zu dem zitierten Zeitungsartikel und dem auch zitierten Linnell-Report hab ich schon nix mehr gesagt, macht langsam müde und ich bins leid, den Wolf ständig in Relation zu ECHTEN und statistisch greifbaren Gefahren setzen zu müssen. Ja, auch Autos, Haushunde, und selbst Pferde oder Hausschweine können einen massiv beschädigen...

Lämmchen, eigentlich müsstest Du Dich über jeden gewilderten Löwen in Afrika auch freuen - immerhin sind ebenfalls große fiese böse Fleisch fressende Prädatoren und jawollja, die verfrühstücken schon mal einen Zweibeiner, so schnell kannst du nicht gucken. Warum ist Löwenschutz in Afrika "zumutbar" und bei uns ist es die Existenz von Wölfen und Bären und Luchsen nicht? Kannst Du mir DAS logisch erklären? Und bitte NICHT mit dem Argument Bevölkerungsdichte, ist gestrichen. :twisted:
Adlerauge
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Re: Hallo und Guten Abend

Beitrag von Adlerauge »

FrauFuchs, da gebe ich dir Recht!

Der Spruch, so wie der Herr, so daß Gescherr passt ganz oft. Finde ich auch! :lol:

Ich bin auch eher das Fluchttier, also das Rehlein.

Liebe Grüße

Adlerauge
Grauer Wolf

Re: Hallo und Guten Abend

Beitrag von Grauer Wolf »

Lämmchen hat geschrieben:Dem Wolf geht es hier nicht schlecht, er lebt in paradiesischen Verhältnissen, der Tisch ist reich gedeckt, er hat keine natürlichen Feinde, kann sich explosionsartig vermehren und besitzt "Narrenfreiheit".
Dass "die Menschen mit ihm klar kommen", wie du meinst, lässt sich so nicht verallgemeinern.
Das impliziert, daß er anderswo als in D natürliche Feinde hat, was nicht der Fall ist (die normale Aversion zwischen Beutegreifern zählt dazu nicht).
Lämmchen hat geschrieben:So wurden in den Neunzigerjahren des vorigen Jahrhunderts in Weißrussland ein Rentner, ein Holzfäller und eine Neunjährige von Wölfen gefressen .... In Indien ist es für Kinder ... außerhalb der Dörfer sehr gefährlich. Im Bundesstaat Uttar Pradesh wurden in den vergangenen 20 Jahren 273 Kinder von Wölfen getötet".
Geschichten aus Russland sind immer mit Vorsicht zu genießen und Uttar Pradesh ist ein extremer Sonderfall, der aber von Wolfsgegnern gerne herangezogen wird, weil's so schön plakativ ist. Kleine Kinder werden mit den Herden ohne weitere Aufsicht in die allerletzten Refugien geschickt, das Wild, die natürliche Beute ist de facto ausgerottet und die Bevölkerung/Bevölkerungsdichte ist extrem. Die Wölfe haben es primär auf die Ziegen & Co. abgesehen!
200 Millionen Einwohner auf 241.000km² oder 829 Ew/km² :!: (zum Vergleich D: ~80 Millionen Ew. auf 357.000 km² oder im Mittel 227 Ew/km²)
Angesicht der Zahlenverhältnisse sind die Vorfälle statistisch irrelevant und zu vernachlässigen, zumal solche Berichte aus Indien ebenfalls mit großer Vorsicht zu genießen sind (Wieviele KInder Verbrechen oder Unfällen zum Opfer fielen und von den Wölfen als Aas gefressen wurden, weiß keiner). Außerdem konzentrieren sich die Vorfälle m.W. auf 2 bestimmte Bereiche.
Tödliche Vorfälle mit Tigern, Leoparden und vor allem wilden Elefanten sind erheblich häufiger. Auch diese Tiere stehen mit dem Rücken zum Abgrund angesichts ausufernder Menschenmassen und so kommt es zwangsläufig oft zu Konflikten um Lebensräume. Grundsätzlich sind die indischen Verhältnisse nicht auf andere Regionen zu übertragen.
Die spanischen Vorfälle kenne ich ebenfalls. Wenn ein Hirte die Welpen ausgraben und erschlagen will und die Wölfin in ihrer Verzweiflung angreift, dann hat sie meine volle Sympathie. Und wenn Wölfe mit einfach in die Gegend geworfenen Schlachtabfällen massiv habituiert werden, dann hat das u.U. Folgen. Angriffe durch gesunde, nicht habutuierte Wölfe sind extrem selten, solche mit tödlichen Folgen binnen Jahrzehnten an einer Hand abzuzählen.
Lämmchen hat geschrieben:Im November 2005 wurde in Kanada ein Student beim Joggen von Wölfen getötet. Im Mai 2010 fand eine Lehrerin in Alaska den Tod durch Wölfe.

Beispiele aus der Realität, nicht aus der Märchenstunde.
Komm mir nicht mit diesen Fällen. Ich kenne sie. Im ersten Fall lag massive Habituierung vor im zweiten Fall kann man anhand des Untersuchungsberichtes aus einer Mischung aus Pech und Fehlverhalten ausgehen. Wer mit dröhnenden Kopfhörern total unaufmerksam durch Alaskas Wildnis läuft, die üblicherweise an der Stadtgrenze beginnt, bekommt Probleme (Bären oder eben auch Wölfe) und wer dann noch völlig falsch reagiert (versucht wegzurennen) provoziert Unheil. Ich kenne keinen einzigen Fall mit Wölfen, dem nicht schlußendlich menschliches Fehlverhalten zugrundelag.
Im Übrigen: 2 Todesfälle durch Wölfe binnen 6 Jahren? Welch erschröckliche Zahl... :mrgreen: In der Zeit wurden 4,44 Millionen menschen durch Menschen umgebracht (s. unten). Sorry, aber das beweist eindrücklich, wie harmlos der Wolf in praxi ist.

Insgesamt ist die Zahl tödlicher Vorfälle mit Wölfen statistisch also völlig vernachläßigbar. Wie gesagt: Menschen töten jedes Jahr 740.000 Menschen nur durch Verbrechen/Gewalttaten :!: , ohne Kriege, ohne Unfälle. Komisch, keiner käme auf die Idee, die Menschheit regulieren zu wollen. Wenn eine Art auf dem Globus Narrenfreiheit hat, dann Homo "sapiens". Aber sobald es um das Thema Wolf geht, dann setzt der Verstand aus.

Das "Rotkäppchen" psychoanalytisch resp. moralisch erklärt werden kann, das wissen die allerwenigsten. Der Normalbürger geht von Märchen über einen echten Wolf aus. Das Argument zieht nicht.
Lämmchen hat geschrieben:
Grauer Wolf hat geschrieben:Weißt Du was meine Reaktion gewesen wäre (so Spuren o.ä. vorhanden waren)? Gips besorgen, zusammen mit den Kids einen Pfotenabdruck gießen (idealiter Kopien machen und für jedes,beteiligte Kind einen Abdruck herstellen) und ihnen gleichzeitig einiges über die Grauen und wie sie leben erzählen...
Das wäre in höchstem Maße unverantwortlich!
Nein! Das wäre genau richtig! Den Kindern die Wahrheit erklären und nicht Schauermärchen von angsthasen, die obendrein keine Ahnung vom Wolf haben. Kindern sollte man die Faszination Natur beibringen, ihr Interesse wecken (auch an den reinen Fakten um die Natur) und ihnen nicht die eigenen irrationale Ängste und die Paranoia aufoktroyieren.
Ich hatte auch so eine Übermutter, die im Wald, wenn's im Urlaub beim Spazierengehen mal dämmrig wurde (Vatern hatte wieder mal eine "Abkürzung" gefunden), tausend Tode vor Angst starb. Ich hatte Glück, andere Einflüsse waren stärker und so wurde aus mir schon im Kindesalter ein kleiner Waldläufer, eine Faszination, die sie im Erwachsenenalter immer weiter steigerte, bis heute... Anderen Kindern wünsche ich dieses Glück auch!
Adlerauge hat geschrieben:Also, Grauer Wolf, ich gehöre auch nicht zu den Menschen, die allein Nachts in den Wald gehen würden. Auch nicht ohne den Wolf. Auch meine Tochter, sie ist 15 Jahre, würde das nicht machen.
*grins* Mache ich schon mal sehr gerne, besonders in Vollmondnächten (ich hab jetzt den Wald 50 m vor der Haustüre)! Ein wunderbares Erlebnis, die Menschen schlafen, Stille, man ist mit den Tieren des Waldes alleine... :pleased:
Alleine schon der Gedanke, in solchen Vollmondnächten auch einmal den volltönenden Gesang der Wölfe hören zu dürfen, sorgt bei mir für glitzernde Augen... 8-)

Gruß
Wolf
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