Abmeldung von der Jagd

Alles, was sonst nirgends passt.
harris
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Re: Abmeldung von der Jagd

Beitrag von harris »

Grauer Wolf hat geschrieben:Das Argument hinkt etwas, zumal das Nahrungsspektrum des Fuchses primär auf Kleinnagern, Karnickeln und Regenwürmern (sic!) basiert. Einem gesunden Hasen kann er schon nichts mehr anhaben und Junghasen in der Sasse findet er nur durch Zufall. Interessant ist übrigens, daß der evtl. Druck auf Bodenbrüter negativ korreliert mit den Wühlmauszyklen ist. In guten Mäusejahren geht der Druck stark zurück, in schlechten steigt er etwas.
Grundsätzlich gilt: Wer hat denn viele Tierarten in eine Bedrohungslage gebracht? Das waren nicht die Beutegreifer, das war ausschließlich der Mensch, der in unqualifizierter Weise in die Natur eingriff und die Lebensräume zu seinem eigenen Nutzen zerstörte. Unter halbwegs normalen Bedingungen bestimmt im wesentlichen das Angebot an Beutetieren den Bestand der Beutegreifer und nicht ungekehrt. Übrigens haben gerade kleinere Beutegreifer natürliche Feinde: So mancher kleine Fuchs endet als Beute eines der großen Greifvögel, für ausgewachsene Füchse kann der Steinadler gefährlich werden. In Überlappungsgebieten ist es auch der Wolf, dem hin und wieder ein Fuchs zum Opfer fällt.
Übrigens hat der Fasan hierzulande überhaupt nichts zu suchen. Der wurde künstlich angesiedelt, damit die Jäger was zum Schießen haben. Ohne Nachzucht und Aussetzen könnte er sich hier gar nicht halten und würde auf natürliche Art und Weise verschwinden.
http://de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... 0928183912

Langer Rede kurzer Sinn: Wenn in der Natur Gleichgewichte aus den Fugen geraten, dann läßt sich die Ursache fast immer auf den Menschen zurückführen.

Gruß
Wolf
Ich glaube nicht, dass der Fuchs sich an die vorgelgte Speisekarte von "Wikipedia" hält, genauso wenig wie die anderen Beutegreifer. Wenn es Mäuse gibt, haut er die rein, wenn es Enten gibt die, wenn es Rebhuhn gibt die. Dann schei... er auf irgendeine Studie. Und natürlich findet er die Junghasen nur zufällig in der Sasse. Wie auch sonst, sie werden ihm ja nicht vorgelegt. Viele Wildtiere finden ihre Beute zufällig, nicht nur der Fuchs.
Ach, und wo endet der kleine Fuchs als Beute durch große Greifvögel? Welcher Greifvogel außer der Steinadler geht an Füchse? Und wo in Deutschland außer in den Alpen und jetzt auch neuerdings im Schwarzwald gibt es den Steinadler? (Jetzt komm bitte nicht mit irgend so einem Wiki-Verweis, bei "Vögeln" kenn ich mich halbwegs aus) Also kann er nicht flächendecken als "Beute" durch Greifvögel eingestuft werden, eher schon flächendeckend als Beutegreifer.
Wieso hat der Fasan hier nichts zu suchen? Du suchst Dir scheinbar das so raus wie es Dir ins Schema passt. Genau wie beim Muffel.
Schon einmal was von Artenvielfallt gehört? Und wenn der Fasan und das Muffelwild "eingebürgert" wurden, gehören sie nach über 100 Jahren zur heimischen Art.
Also wenn ich mit meinem Neffen unterwegs bin, findet er es schon interessanter und abwechselungreicher, wenn er hier ein Fuchs, da ein Waschbär, dann Rebhühner und Fasane, oder auch Waschbären und auch Enten sieht. Ganz spannend ist es wenn man dem Luchs (den gibt es bei uns flächendeckend) auf der Spur ist. Also langweilig wird es glaube ich wenn irgenwann mal sagt: "Mit dir geh ich nicht mehr mit, immer nur Füchse ist langweilig".
Daher freue ich mich über eine angepasste, gesunde Artenvielfalt des Wildes in der Natur.

Und in diesem Sinne allen ein fröhliches und besinnliches Weihnachtsfest.
Harris
jurawolf
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Re: Abmeldung von der Jagd

Beitrag von jurawolf »

harris hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass der Fuchs sich an die vorgelgte Speisekarte von "Wikipedia" hält, genauso wenig wie die anderen Beutegreifer. Wenn es Mäuse gibt, haut er die rein, wenn es Enten gibt die, wenn es Rebhuhn gibt die. Dann schei... er auf irgendeine Studie.
was du glaubst, bleibt dir überlassen, wie es mit dem glaube halt immer so ist. argumentieren muss man aber mit wissen, und dieses gibt es durch zahlreiche studien sehr wohl über den fuchs. genau die zeigen eben, dass der fuchsbestand natürlicherweise wunderbar mit der zahl der mäuse korreliert und dass junghasen, bodenbrüter, etc. eben nur beilage sind. LarsD hat aber insofern recht, dass auch damit der fuschbestand durchaus ein relevanter faktor sein kann, da aus beutesicht die prädation auch dann hoch sein kann, wenn sie nur nebenbei erbeutet wird.

es konnte jedoch in verschiedenen, nicht zuletzt von jägern angeregten studien gezeigt werden, dass mäuse wirklich die hauptbeute sind und der rest nebenbei beim mäusefangen gerissen wird. deshalb gibt es gar feldhasen-förderungsprogramme von jagdverbänden, die praktisch einzig darauf basieren, ackerkulturen anzulegen, auf denen die mäusedichte marginal ist: es werden nicht etwa die füchse massiv bekämpft, sondern der anbau von (winter-)getreide wird finanziell unterstützt, weil darin im vergleich zu wiesen- und weideflächen praktisch keine mäuse vorkommen. dieses beispiel stammt aus frankreich, wo es der jagdverband des departements doubs erfolgreich umsetzt - weil eine vorgängige studie gezeigt hat, dass dies am erfolgreichsten ist. ganz ähnliche resultate zeigte das schweizer projekt "hopp hase", welches übrigens ebenfalls durch den jagdverband initiiert wurde.

harris hat geschrieben:Wieso hat der Fasan hier nichts zu suchen? Du suchst Dir scheinbar das so raus wie es Dir ins Schema passt. Genau wie beim Muffel.
Schon einmal was von Artenvielfallt gehört? Und wenn der Fasan und das Muffelwild "eingebürgert" wurden, gehören sie nach über 100 Jahren zur heimischen Art.
schwachsinn. was heimisch ist und was nicht, ist wissenschaftlich ganz gut definiert, auch wenn der gesetzgeber manchmal versucht etwas anderes zu vermitteln. es ist kein zufall, dass in anderen ländern die genannten arten an der verbreitung gehindert werden müssen, weil da sehr wohl anerkannt wird, dass diese nicht heimisch sind (z.b. schweiz). und es ist auch kein zufall, dass etwa das mufflon in deutschen nationalparks ausgerottet werden soll. diese tierart ist nicht mal ansatzweise an die deutschen lebensräume angepasst, was neben den zahlreichen krankheiten gut daran ersichtlich ist, dass sie bei der präsenz vpn wölfen innert kurzer zeit verschwindet - im gegensatz zu reh, hirsch, etc., die damit sehr gut zurecht kommen.

nach deiner argumentation werden auch elefanten oder orang-utans als heimisch gelten können, wenn sie aussetzt. dies ist viel eher willkürlich und "ins schema gepresst", als wenn man aufgrund der biologischen besiedlungsgeschichte zwischen heimischen und nicht-heimischen arten unterscheidet.
harris
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Re: Abmeldung von der Jagd

Beitrag von harris »

jurawolf hat geschrieben:
harris hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass der Fuchs sich an die vorgelgte Speisekarte von "Wikipedia" hält, genauso wenig wie die anderen Beutegreifer. Wenn es Mäuse gibt, haut er die rein, wenn es Enten gibt die, wenn es Rebhuhn gibt die. Dann schei... er auf irgendeine Studie.
was du glaubst, bleibt dir überlassen, wie es mit dem glaube halt immer so ist.
Wie? Brauchst Du jetzt auch noch dafür einen wissenschaftlichen Beweis dafür, das der Fuchs die Speisekarte nicht liest?
Muß hier im Forum alles wissenschaftlich belegt und über Wiki bestätigt sein? eigene Erfahrungen und wie es ortsbezogen evtl. anders sein kann zählt nicht?
Na dann frohe Weihnacht.
Grauer Wolf

Re: Abmeldung von der Jagd

Beitrag von Grauer Wolf »

harris hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass der Fuchs sich an die vorgelgte Speisekarte von "Wikipedia" hält, genauso wenig wie die anderen Beutegreifer.
Wikupedia zitiere ich hier gelegentlich, weil es eine bequem für jedermann zugängliche und im naturwissenschaftlichen Bereich eine ssehr zuverlässige, seriöse Quelle ist, die natürgemäß natürlich nicht in die Breite gehen kann.
Die Korrelation zwischen Wühlmauszyklen und Fuchs ist schon lange bekannt und Gegenstand wissenschaftlicher Studien, genauso wie übrigens die strenge Korrelation zwischen Schneeschuhhasen und Kanadischem Luchs, eines der Standardbeispiele der Populationsdynamik.
Ssehr informastiv ist übrigens diese Seite
http://www.fuechse.info/index.php?navTa ... html#1.5.1
von der aus über unzählige Verweise wissenschaftliche Monographien, Dissertationen etc. zu finden sind.
harris hat geschrieben:Ach, und wo endet der kleine Fuchs als Beute durch große Greifvögel? Welcher Greifvogel außer der Steinadler geht an Füchse?
Altbekannt: Der Uhu, dort wo er noch vorkommt. Bei den heutigen, geringen Beständen des Uhus ist der Druck auf Jungfüchse allterding eher gering. Übrigens wurde auch der Uhu bis in die 1930er Jahre intensiv als Raubzeug bejagt und an der Rand der Ausrottung gebracht. Selbst heute sind die Bestände noch lange nicht auf einem natürlichen Niveau und ohnehin nur Nachzuchtn und Auswilderungsprogrammen zu verdanken.
harris hat geschrieben:Wieso hat der Fasan hier nichts zu suchen? Du suchst Dir scheinbar das so raus wie es Dir ins Schema passt. Genau wie beim Muffel.
Schon einmal was von Artenvielfallt gehört? Und wenn der Fasan und das Muffelwild "eingebürgert" wurden, gehören sie nach über 100 Jahren zur heimischen Art.
Was hat das mit Artenvielfalt zu tun? Wenn sich ein Tier wie der Fasan hierzulande ohne ständige Nachzucht und Neuaussetzung nicht halten halten, sondern verschwinden würde, dann gehört es nicht in die hiesige Fauna (im umgekehrten Fall, einer Vermehrung "über alle maßen" übrigens auch nicht. Klassisch: Die Karnickel in Australien).
Das Muffelwild kann sich hierzulande nur halten, wenn keine Prädatoren wie der hier heimische :!: Wolf vorhanden sind, also auch nur unter künstlich herbeigeschossenen Bedingungen. Sobald der Wolf aber seinen angestammten Lebensraum wieder in Besitz nimmt, wird das Muffelwild mit seinem der hiesigen Landschaft nicht angepaßten Fluchtverhalten (Das Muffel ist ein Wildschaf trockener Gebirgsregionen und verhält sich bei der Flucht entsprechend, in dem es in Steilhänge flüchtet, wo beutegreifer nicht folgen können) kurzfristig verschwinden. Auch das Muffel wurde hier nur zur Jägerbespaßung ausgesetzt und es funktionierte halt nur so lange, wie man jeden Wolf, der sich blicken ließ, abschoß.
Zudem hat das Muffelwild im hiesigen Klima oft Probleme mit der Moderhinke.
harris hat geschrieben:Daher freue ich mich über eine angepasste, gesunde Artenvielfalt des Wildes in der Natur.
Da bin ich durchaus Deiner Meinung, aber ich möchte hiesige Arten inkl. Wolf sehen, wenn ich durch die Natur streife!
harris hat geschrieben:Muß hier im Forum alles wissenschaftlich belegt und über Wiki bestätigt sein?
Zu Wiki habe ich ja was geschrieben und ja, für mich zählen primär wissenschaftliche Quellen.

Ein frohes Weihnachtsfest wüsche ich Dir auch!
Gruß
Wolf
harris
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Re: Abmeldung von der Jagd

Beitrag von harris »

Grauer Wolf hat geschrieben:
harris hat geschrieben:Ach, und wo endet der kleine Fuchs als Beute durch große Greifvögel? Welcher Greifvogel außer der Steinadler geht an Füchse?
Altbekannt: Der Uhu, dort wo er noch vorkommt. Bei den heutigen, geringen Beständen des Uhus ist der Druck auf Jungfüchse allterding eher gering. Übrigens wurde auch der Uhu bis in die 1930er Jahre intensiv als Raubzeug bejagt und an der Rand der Ausrottung gebracht. Selbst heute sind die Bestände noch lange nicht auf einem natürlichen Niveau und ohnehin nur Nachzuchtn und Auswilderungsprogrammen zu verdanken.


Gruß
Wolf
Ups, und das in einem Forum wo alles auf die Goldwaage gelegt wird....
Hättest Du als weiteren Greifvogel den Seeadler noch mit aufgeführt, hätte ich Dir recht gegeben. Aber der Uhu?? Der gehört glaube ich (ähm, Glaube zählt ja nicht) meines Wissens nach (besser Jurawolf?) zur Ordnung der Eulen.
Aber bei Jungfüchsen trotzdem ok.
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CleanerWolf
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Re: Abmeldung von der Jagd

Beitrag von CleanerWolf »

LarsD hat geschrieben:Aus dem Blickwinkel des Artenschutzes ist wichtig, ob die jeweilige Population potenzieller Beutetiere mit der angewachsenen Fuchspopulation und dem resultierenden Prädationsdruck klar kommt. Wo das nicht der Fall ist, wird der Fuchs selten der Alleinschuldige sein. Aber ich habe moralisch/ethisch so gar keine Probleme, als Jäger innerhalb der Fuchspopulation die Rolle der Tollwut zu übernehmen. Das reicht hier ganz offensichtlich aus, um nicht nur Bodenbrütern, sondern auch kleineren Räubern wie Mauswiesel und Wiesel wieder auf die Beine zu helfen.
Hmm, interressant, ein Jäger, der sich selbst mit einer Seuche vergleicht...
Um beurteilen zu können, ob die Fuchsbejagung "ganz offensichtlich" ausreicht, müsste man dies erst einmal durch harte Zahlen und Fakten belegen und mit einer jagdfreien Situation vergleichen können.
Argumente gegen die Fuchsjagd gibt's genug, Grauer Wolf hat schon einige genannt, ansonsten dürfte http://www.fuechse.info die umfangreichste deutschsprachige Quelle für enstprechende Artikel sein.
Im Hinblick auf die hier im Thread ursprünglich thematisierte Frage der Befriedung von Grundstücken im jagdrechtlichen Sinne sind Seuchenzüge von Staupe und Räude in unnatürlich dichten Fuchspopulationen ein prima Aufhänger, um gerade Hundehaltern zu demonstrieren, welchen Wert Bejagung für das Gemeinwohl hat. Wenn Wuffi ganz stolz einen halbtoten Fuchs anschleppt, gerät der Impfschutz gegen Staupe dann und wann mal an seine Grenzen. Wirft sich die Pelznase mit wohligem Genuss auf den stinkenden Kadaver eines räudigen Fuchses, ist ebenfalls Stimmung im Haus. Solche Erfahrungen muss mancher Zeitgenosse scheinbar erst machen.
Oje, jetzt werden wieder Horrorszenarien herbeigezerrt und suggeriert, dass diese nur durch die Fuchsbejagung verhindert werden können.
Gerade im Zusammenhang "Jäger und Hunde" gibt es allerdings ein viel realeres und sehr viel häufiger anzutreffendes Horrorszenario, das kürzlich mal wieder eingetroffen ist:
http://www.nordbayern.de/region/nuernbe ... rched=true
Jo, ganz großes Kino - mit einer Fingerbewegung vermutlich mehrere hunderte neue Jagdgegner geschaffen, ganz abgesehen von dem traumatisierten Hundehalter.
Da braucht sich die Jägerschaft halt auch nicht mehr zu wundern, dass ihnen ein immer schärferer Gegenwind ins Gesicht bläst und immer mehr Grundstückseigentümer diese Typen nicht mehr auf ihrem Land sehen wollen.

Hier ein recht aktueller Artikel zum Thema, in dem ein Ex-Jäger behauptet: „Die Jagd ist nicht notwendig, man sollte das der Natur überlassen“
http://www.kreiszeitung-wesermarsch.de/ ... 50849.html
"Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen."
Albert Schweitzer
Grauer Wolf

Re: Abmeldung von der Jagd

Beitrag von Grauer Wolf »

harris hat geschrieben:Ups, und das in einem Forum wo alles auf die Goldwaage gelegt wird....
Hättest Du als weiteren Greifvogel den Seeadler noch mit aufgeführt, hätte ich Dir recht gegeben. Aber der Uhu?? Der gehört glaube ich (ähm, Glaube zählt ja nicht) meines Wissens nach (besser Jurawolf?) zur Ordnung der Eulen.
Aber bei Jungfüchsen trotzdem ok.
Du hast natürlich recht! Eulen (Strigiformes) gehören in eine eigene Ordnung und sind mit Greifvögeln (Accipitriformes) nicht verwandt. Der volkstümliche, zusammenfassende Name "Greifvögel" führt da in die zoologische logische Irre...
CleanerWolf hat geschrieben:http://www.nordbayern.de/region/nuernbe ... rched=true
Jo, ganz großes Kino - mit einer Fingerbewegung vermutlich mehrere hunderte neue Jagdgegner geschaffen, ganz abgesehen von dem traumatisierten Hundehalter.
Da braucht sich die Jägerschaft halt auch nicht mehr zu wundern, dass ihnen ein immer schärferer Gegenwind ins Gesicht bläst und immer mehr Grundstückseigentümer diese Typen nicht mehr auf ihrem Land sehen wollen.
Der Zeitungstext läßt mir das Blut in den Adern gefrieren. Genau das ist die Sorte, die die Jägerschaft nachhaltig in Verruf bringt. Mit jedem solchen Vorfall werde ich als Hundemensch unversöhnlicher und härter. Dieser Mann ist ein Mörder und gehört entsprechend abgeurteilt und bestraft. Jäger, die einen Hund abschlachten, gehören regelmäßig wegen schwerer Körperverletzung am Hundebesitzer, ggf. der ganzen Familie (Traumatisierung) angeklagt und verurteilt. In diesem speziellen Fall gehört der Jagdschein auf Lebenszeit entzogen und alle Waffen entschädigungslos eingezogen, denn dieser Mörder ist charakterlich absolut ungeeignet, eine Waffe zu führen! Wer so auf Tiere (in Gegenwart von Passanten) losgeht, wird im Zweifelsfall auch vor Menschen nicht haltmachen!
Mein tiefes Mitgefühl gehört dem Hundefreund, denn ich weiß, was es heißt, einen Hund in der Blüte seiner Jahre zu verlieren, wenn auch "nur" durch Krankheit und nicht durch einen gewissenlosen Mörder... :cry: :(
Wenn einer einen meiner Hunde verletzte oder tötete, ich könnte für nichts garantieren... :x :x :x

Gruß
Wolf
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CleanerWolf
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Re: Abmeldung von der Jagd

Beitrag von CleanerWolf »

Hier ein ausführlicher Artikel, der erklärt, warum der derzeitige Entwurf zum neuen Jagdgesetz eine Farce ist:
http://www.zwangsbejagung-ade.de/rechtl ... index.html
Man kann also "pro Forma" einen Antrag stellen, aber selbst wenn die vielen Hürden überwunden werden und das Grundstück auf dem Papier befriedet ist, kann trotzdem munter weiter gejagt werden. Totale Verarsche.
Hier kann man eine Solidaritätserklärung ausfüllen:
http://www.zwangsbejagung-ade.de/solida ... erung.html
"Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen."
Albert Schweitzer
balin
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Re: Abmeldung von der Jagd

Beitrag von balin »

Danke für den Link zum Gesetzentwurf!
Für meine Zwecke reicht meiner Ansicht nach aber schon dieser Abschnitt im bayerischen Jagdgesetz:
Bayerisches Jagdgesetz (BayJG)Art. 6 BayJG(Gesetz) - Landesrecht BayernBefriedete Bezirke; Ruhen der Jagd

(1) Befriedete Bezirke (§ 6 des Bundesjagdgesetzes) sind:

1.
Gebäude, die zum Aufenthalt von Menschen dienen, und Gebäude, die mit solchen Gebäuden räumlich zusammenhängen,
2.
Hofräume und Hausgärten, die unmittelbar an eine Behausung im Sinn der Nummer 1 anschließen und durch eine Umfriedung begrenzt sind,
3.
sonstige überbaute Flächen im Geltungsbereich eines Bebauungsplans und Flächen innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile,
4.
Friedhöfe,
5.
Tiergärten.

(2) Darüber hinaus kann die Jagdbehörde für befriedet erklären:

1.
sonstige Flächen im Geltungsbereich eines Bebauungsplans mit Ausnahme der in § 9 Abs. 1 Nr. 18 des Bundesbaugesetzes genannten Flächen,
2.
Grundflächen, die gegen das Ein- oder Auswechseln von Wild - ausgenommen Federwild, Wildkaninchen und Raubwild - und gegen unbefugten Zutritt von Menschen dauernd abgeschlossen und deren Eingänge absperrbar sind.

Auf Wildgehege (Art. 23 Abs. 1), die jagdlichen Zwecken dienen, und auf Wintergatter (Art. 25) findet Satz 1 keine Anwendung.

(3) In befriedeten Bezirken kann die Jagdbehörde dem Eigentümer, dem Nutzungsberechtigten, dem Revierinhaber oder deren Beauftragten bestimmte Jagdhandlungen unter Beschränkung auf bestimmte Wildarten und auf eine bestimmte Zeit gestatten. Eines Jagdscheins bedarf es nicht. Jagdhandlungen mit der Schusswaffe dürfen dem Eigentümer, dem Nutzungsberechtigten oder einem Beauftragten nur gestattet werden, wenn diese im Besitz eines gültigen Jagdscheins oder für den Gebrauch von Schusswaffen im Sinn des § 17 Abs. 1 Nr. 4 des Bundesjagdgesetzes ausreichend versichert sind. Die waffenrechtlichen Vorschriften bleiben unberührt. Das Aneignungsrecht hat derjenige, dem oder dessen Beauftragten die Jagdhandlung gestattet wurde.

(4) Mit Zustimmung der Jagdbehörde kann der Eigentümer oder Nutznießer des Eigenjagdreviers oder die Jagdgenossenschaft die Jagd ruhen lassen. Die Zustimmung darf nur erteilt werden, wenn dadurch die Verwirklichung der in Art. 1 Abs. 2 genannten Ziele nicht gefährdet wird.

Im sächsischen Jagdgesetz habe ich das so nicht gefunden. Für meinen Fall schließe ich aus Artikel 6, daß meine Weideflächen, die umzäunt sind und mit dem Stallgebäude in Verbindung stehen für die Jagd tabu sind.
Das Aufstellen von Hochsitzen bedarf sowieso meiner Zustimmung.
Ich gehe mal davon aus, daß ich wegen Seuchengefahr und wegen der entsprechenden Schilder an den Toren die Jäger sogar rausschmeissen kann.
Persönlich habe ich sie seit über zwanzig Jahren dort nicht mehr gesehen.
Und mal ehrlich, hat man mitten in einer Rinderherde, die das ganze Jahr draussen ist, zu irgendeiner Zeit etwas rumzuballern?
Läuft ja auch ein Bulle mit rum und dann gibt es eine Menge von Haftungsfragen. ;-)
Für mich sehe ich die Sache einigermaßen gelassen. Im Prinzip müßte aber jeder Grundeigentümer die Jagd auf seinem Boden untersagen können. Schusswaffengebrauch ist keine Lapalie und gehört nur in die Hände von Vertrauenspersonen mit professionellem Hintergrund.
Vidar

Re: Abmeldung von der Jagd

Beitrag von Vidar »

Entwurf zum neuen Jagdgesetz: Kniefall vor der Jägerlobby

http://www.wildtierschutz-deutschland.d ... efall.html
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