Wolfsphobie

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Erklärbär
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Wolfsphobie

Beitrag von Erklärbär »

Es gibt eben Länder, da zählt ein Menschenleben nicht so viel, wie in anderen Ländern.

Wir leben eindeutig auf der Sonnenseite des Planeten. Ich war in Indien. Ein Menschenleben zählt nicht viel. Man wird eh reinkarniert. 8-)
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Lutra
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Re: Toter Wolf im Frankfurter Stadtwald

Beitrag von Lutra »

Was schwerer wiegt, ist "German-Angst" bzw die Angst, die den Leuten hierzulande von gewissen Interessengruppen gemacht wird. Gerade in den Großstädten gibt es doch jede Menge Gefahren, gegen die Wölfe regelrecht Null Risiko darstellen.
Aber es ist schon gruselig, wenn die Wölfe so einem gemütlichen Städtchen wie Frankfurt "näher rücken". :x :x :x
Gut, dass es da noch das Bahnhofsviertel gibt, wo man in Ruhe spazieren gehen kann. Im Stadwald ist es jetzt zu gefährlich.
Erklärbär
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Re: Toter Wolf im Frankfurter Stadtwald

Beitrag von Erklärbär »

Siehst Du, Angst kann ein guter Ratgeber sein.
Meine Kinder würde ich nicht allein im Bahnhofsviertel rumlaufen lassen so wenig in einem Waldstück, wo ein hungriger Wolf rumstreunt. Wenn was passiert, heißt es hätte hätte Fahradkette...

Aber sicherlich, es gibt größere Gefahren, zuviel Süßkram und die magische Anziehungskraft der Couch. Man muss hal abwägen... :-)
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zaino
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Re: Toter Wolf im Frankfurter Stadtwald

Beitrag von zaino »

Grad eben eine kurze interessante Sendung über den aktuellen Hype mit dem Coronavirus mitbekommen.
Ok, so ein Virus ist kein Spaß.
Aber während hierzulande die Aluhüte noch die Masern-Impfung als das Böse schlechthin abstempeln, starben da kürzlich in Afrika mal eben 6000 Kinder dran.
Die Todeszahlen an Malaria oder Tuberkulose!!!! sind sechstelling, weltweit. Aber für eine gescheite Behandlung der ärmsten Vertreter der Weltbevölkerung ist kein Geld da, und auch keins für weitere Forschung diesbezüglich. Interessiert einfach nicht.

Man baut einen Hype auf, schlägt da kurz mal auf allen Sektoren Geld damit heraus - von Presse bis Forschungsgeldern - dann ebbt alles wieder ab.

Back to topic:
Mit dem Wolf ist es ähnlich: Es werden Gefahren und Katastrophen heraufbeschworen und gesehen, wo keine sind. Im Gegensatz zur Tuberkulose kann man ein paar lästige Wölfe auch mal eben abknallen und beseitigen. Ist ja auch ein gutes Manöver, sich "aktiv" zu zeigen, und tätig.
Lenkt prima ab von vielen echten Problemen.

Bahnhofsviertel und Stadtparks sind m. E. schon seit sehr sehr langer Zeit keine adäquaten Orte, um Kinder da allein herumirren zu lassen.

Allein diese Wortwahl, "...wo ein hungriger Wolf herumstreunt"... jaja, er ist böööööhze! Ganz bestimmt.
Im Verhältnis zu dem einen Wölfchen verbinde ich mit einem Stadtpark eher viel mehr andere Gefahren, z. B. Exhibitionisten (Ok, ungefährlich aber nervig und unappetitlich), Kinder-Begrappscher, Besoffene, Bekiffte, Taschendiebe vielleicht, Idioten, die für Haustiere Giftköder auslegen, andere, die unerzogene und neurotische Hunde von der Leine lassen... so was in der Richtung. Da brauchts echt keinen Wolf, um vorsichtig sein zu müssen.
Im echten Wald, in der Wildnis, ist das Gefährlichste evt. ein Ast, der einem bei Wind auf den Kopf fallen könnte...
Erklärbär
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Re: Toter Wolf im Frankfurter Stadtwald

Beitrag von Erklärbär »

Zaino: Man merkt schnell bei Deinen künstlichen Aufwallungen, dass Dir der wissenschaftliche Background einfach fehlt! Lies dich mal etwas mehr, anstatt rumzublöken!

Dass Wölfe unter bestimmten Umständen v.a. Kinder angreifen ist ein uralter Hut. Das wurde sogar in der NINA-Studie beschrieben, deren politischer Duktus aufgrund der Finanzierung durch das norwegische Umweltministerium pro Wolfsschutz und nicht pro Wissenschaft war. Der Begriff "child lifting" ist sogar der wissenschaftliche Terminus Technikus für das Phänomen, dass primär Kinder Wolfsopfer werden. Dein Rotkäppchengenöle ist deswegen nicht nur moralisch abscheulich sondern rein real-faktisch völlig fehl am Platze.

Natürlich steigt das Risiko mit der wachsenden Wolfspopulation und mit dem Mangel an ausreichenden Habitaten bzw. Nahrung. Bei den paar Wölfen bei uns ist das Risiko noch sehr gering. Aber das ist ja der springende Punkt.

Ich hab Dir jetzt mal was rausgesucht, das Paper exklusiv für Dich ist extra auf Deutsch.

http://www.academia.edu/download/454259 ... 6-2GER.pdf

Vielleicht wirst Du mal klarer im Kopf.

Gruß Erklärbärchen
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Lutra
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Re: Toter Wolf im Frankfurter Stadtwald

Beitrag von Lutra »

Erklärbär, hast Du eventuell so was wie eine Wolfsphobie? :shock:
Erklärbär
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Re: Toter Wolf im Frankfurter Stadtwald

Beitrag von Erklärbär »

Lutra hat geschrieben: 31. Jan 2020, 21:25 Erklärbär, hast Du eventuell so was wie eine Wolfsphobie? :shock:
Man nennt das gesunden Menschenverstand. Nenn Du es, wie Du willst.
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Erklärbär
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Re: Toter Wolf im Frankfurter Stadtwald

Beitrag von Erklärbär »

Man baut einen Hype auf, schlägt da kurz mal auf allen Sektoren Geld damit heraus - von Presse bis Forschungsgeldern - dann ebbt alles wieder ab. 
Mit dem hast Du natürlich völlig Recht!
Besonders lustig ist das in der Finanzwelt! Vor lauter Verzweiflung, dass die Märkte nicht korrigieren, wird jetzt Panik geschürt mittels ein paar Viren. Und siehe da, es wirkt. DOW und DAX heute blutrot! Aber das ist ja hier OT....
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Lutra
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Re: Toter Wolf im Frankfurter Stadtwald

Beitrag von Lutra »

Erklärbär hat geschrieben: 31. Jan 2020, 21:28

Man nennt das gesunden Menschenverstand.
Na, so ganz gesund kommt mir das aber nicht vor.
zaino
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Re: Toter Wolf im Frankfurter Stadtwald

Beitrag von zaino »

Ist ja doch nix Neues, Lutra, ;)

Könnte man nicht die Wölfe genauso akzeptieren wie die Masern?

Naja, ne, geht nicht, das sind afrikanische Kinder, die an den Masern sterben... weit weit weg.
Aber ein paar Wölfe sind HIER und deswegen geht das Gehetze und hysterische Gekeife wegen ihrer Existenz weiter.
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