Wolf auf Wohnungssuche

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harris
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Re: Wolf auf Wohnungssuche

Beitrag von harris »

zaino hat geschrieben: 18. Jul 2019, 10:13 Wölfe werden nicht "dreister". Sie verhalten sich von Natur aus anders als Rehe und andere Fluchttiere. Auch etwas anders als Füchse, sie sind nahezu ohne Feinde (wobei neulich ein Falkner hier sagte, der Steinadler grapscht durchaus mal Wolfswelpen - ok, hier herum fliegt keiner, aber mal grundsätzlich... ).
Im Schwarzwald gibt es den Steinadler, genau so wie in den Alpen.
Und der Uhu hat auch keine Angst vor einem Jungfuchs.... ;-)

Gruß Harris
Wolfs-Theoretiker
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Re: Wolf auf Wohnungssuche

Beitrag von Wolfs-Theoretiker »

Hallo Redux,
guten Abend und danke für Dein Feedback.
Deiner Meinung nach ist es nicht "verantwortungslos", also meinst Du "verantwortungsvoll", nun frage ich Dich,
wem gegenüber den Menschen oder den Wölfen. Du schreibst: "Es gibt keine Gefährdung". Sicherlich meinst Du für den Menschen.
Aber wie sieht es für die Wölfe aus, noch wird die Sterberate der Wölfe auf den Verkehrsstrassen gut verkraftet. Aber es werden sicher mehr,
weil mit den Jahren wird die Anzahl der Wölfe anwachsen und dadurch kommen auch mehr Wölfe, als jetzt auf die Straßen.
Es wird sicherlich auch Verkehrsunfälle mit Wölfen, wobei Schaden und Verletzungen beim Menschen entstehen.
Komm mir nun nicht damit, das geht auch ohne Wolf. Das weiß ich selbst.
Mir geht es darum, die Wölfe sind ein zuzätzliches Potenzial zu allen Anderen, welche schon vorhanden. Du findest das nicht verantwortungslos,
weitere Verkehrsgefährdung für den Wolf und gleichzeitig durch den Wolf zu erzeugen. Den Menschen bringe ich mal nicht mit ins Spiel.
Das mit den Wolfsangriffen lassen wir uns, bis es soweit ist. Auch das Wildschwein kann uns gefährlich werden, es ist genauso wie der Wolf
in der Lage einen Menschen zu verletzen oder zu töten. Der Mensch wird gerammt und umgeworfen,
mit den Hauern(beim Keiler) so zugerichtet, bis der Tod eintritt. Da das Wildschwein ein Allesfresser ist, kann es auch sein,
wenn der Mensch erkaltet ist, die Rotte ihn dann auch noch frißt.
Naja, wenn der vorgenannte Keiler, schon als Frischling im Magen eines Wolfes gelandet wäre, dann könnte der Mensch noch leben.
So nun Spaß beiseite, ab: "Wer anfüttert", darauf zu antworten möchte ich aussparen.

Weil ich noch was zu den Habitaten und zu den Wölfen loswerden möchte. Die in meinem vorangegangenem Beitrag erwähnten 111481 km²
enthalten quasi die 110000km² für die anberaumten 440 Habitate zu je 250 km². Ob es jemals zu 440 Habitaten kommt, das sei dahingestellt.
Meinen Überlegungen und quasi meiner Eingebung nach, wird es wahrscheinlich zu 160 bis 200 Rudel-/Familiengründungen kommen.
Was pauschal gesehen 480 -10% = 432 bis zu 600 -10% = 540 Wanderwölfe erzeugt. Die -10% jeweils, weil neu hinzugekommene Rudel
im ersten Jahr nur Welpen haben und erst im darauf folgendem Jahr sind es Wanderwölfe.
Wenn ich mir hierzu mal das Nachwuchsergebnis vorstelle, dann hätten wir von 200 Rudel einen Jahresnachwuchs von 540 bis 600 Wanderwölfen.
Das würde dann 5 Jahren nachdem wir 200 Rudel hätten ca. 2700 bis 3000 Wanderwölfe ergeben, ohne die Eltern und ohne die aus umliegende
Länder eingewanderten Wölfe.
Naja, noch haben wir keine 200 Rudel und es wird bis dahin auch noch ein paar Jahre dauern.
Aber dann werden wir auf jeden Fall unser Nachbarland Polen toppen, denn von dort werden z.Z. 3000 Wölfe gemeldet, wobei diese Zahl nur
noch von Rumänien mit 3500 Wölfen übertroffen wird. Auf der Website von EuroNatur heißt es, daß Polen 3 mal so viele Wölfe haben könnte,
wie jetzt schon da sind.(Was wollen die mit 9000 Wölfen? Haben die so viele Wildschweine oder anderes Wild?) Oder sind die nur Wolfsgeil?
aber leider steht die Landwirtschaft und die vielen Verkehrsstrassen etc.., der Vermehrung im Wege. Also die Polen bleiben bei ihren 3000.

https://www.euronatur.org/unsere-themen ... kte/polen/

Man stelle sich mal vor, Wölfe sind aus Polen nicht wegzudenken, es hat sie in Ostpolen immer gegeben.
Die russische, litauische und ukrainische Grenze hat immer Wölfe durchsickern lassen. Als es den Polen zu viele Wölfe wurden, so ab dem
Jahr 1955, da wurden sie ab 1956 bis 1974 bekämpft. Danach von 1975 bis 1994 bejagt und in den Jahren von 1995 bis 1997 keine Maßnahmen
gegen die Wölfe und sie haben sich von Ostpolen bis nach Westpolen ausgebreitet. In dieser Zeit sind auch schon Wölfe über Westpolen zu uns
in die BRD gewechselt.
Hierzu zitiere ich Frau I.Reinhardt, welche sagte: "Wölfe tummeln sich seit 1996 wieder in Deutschland". Doch noch mal zurück nach Polen,
dort wurden dann 1998 die Wölfe auch unter Schutz gestellt und es folgte ein weiterer reger grenzüberschreitender Wolfsverkehr zwischen
Polen und Deutschland.
Ich resümiere, es gab schon 1996 eine Menge Wölfe in der BRD, welche sich tummelten. Ist wohl kaum jemandem aufgefallen damals, wurde
wahrscheinlich weniger publik gemacht und nur die Fachwelt wußte davon. Ob es vor dem Jahre 2000 auch schon Rudel gegeben hat ist nicht
nachvolziehbar, aber nachvollziehbar ist, daß im Jahre 2000 eine Wolfs-Euphorie in Gang gesetzt wurde, weil auch Welpen gesichtet wurden.
Ich halte das Jahr 2000 nicht für das Jahr der Rückkehr der Wölfe, sondern für mich ist es das Jahr, in dem mit der Beobachtung von Rudel
begonnen wurde, was dann zum Wolfsmonitoring geführt hat.

Grüsse, WT
"Die Natur betrügt uns nie. Wir sind es immer, die wir uns selbst betrügen." Jean-Jacques Rousseau
Redux

Re: Wolf auf Wohnungssuche

Beitrag von Redux »

Eigentlich möchte ich mich zu diesem Blödsinn nicht äußern den Wolfsschwemmen Wahnsinn haben wir hier ausreichend besprochen. Ist m.E. ziemlich borderline. Ob Wölfe wie du sagst als Gefährdung noch oben drauf kommen dürfte wohl keine Rolle spielen. Und um in deinen Phantasien zu bleiben, du hast vergessen die aufgefressenen Schweine und Rehe von den Wölfen abzu -ziehen. Und nein das Wildschwein kann nicht gefährlich werden sondern ist gefährlich, der Wolf nicht. Und verantwortungslos ist es m.E. eher solche Szenarien zu entwerfen.
wilmaed
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Re: Wolf auf Wohnungssuche

Beitrag von wilmaed »

Wolfs-Theoretiker hat geschrieben: 19. Jul 2019, 02:12
Es wird sicherlich auch Verkehrsunfälle mit Wölfen, wobei Schaden und Verletzungen beim Menschen entstehen.
Komm mir nun nicht damit, das geht auch ohne Wolf. Das weiß ich selbst.
Jagdstrecke in D:

1936 Schwarzwild: 36 642
1936 Rehwild: 643.364

2007 Schwarzwild: 477 500 (13mal mehr als 1936)
2007 Rehwild: 1 075 400
200.000 Wildunfälle, bei denen rund 2500 Menschen zu Schaden kommen. 10 bis 20 verunglücken dabei tödlich. Nach Angaben des Deutschen Jagdverbandes (DJV) kommt jedes Jahr mehr als eine Million Wildtiere bei Unfällen ums Leben.

https://www.adac.de/verkehr/verkehrsvor ... dunfaelle/
https://de.wikipedia.org/wiki/Jagdstrecke
Wolfs-Theoretiker
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Re: Wolf auf Wohnungssuche

Beitrag von Wolfs-Theoretiker »

Hallo Lutra,
guten Tag und danke für Dein Feedback. Es ist immer schön Deine nett geschriebenen Beiträge zu lesen.
Nur gelegentlich läßt Du erkennen, daß Du Dich nicht mit allen Äußerungen, der hier hier im Wolfs-Forum oft hitzig und kontravers geführten
Debatten einverstanden bist. Was ich besonderst schätze, ist die Ruhe und Gelassenheit, welche in Deinen Worten liegt.

So auch in Deinem vorangegangenem Beitrag mit dem Zitat von mir.
Dein letzter Satz war: "Denen genügen ein paar ruhige Ecken und das überreichliche Beuteangebot".

Wie Du sicherlich erkannt hast, ich bin dem Wolf nicht böse und beschäftige mich nur mit ihm in meinen Gedanken.
Aber dies und das, was mit dem Wolf zusammenhängt, dem möchte ich schon auf den Grund gehen.
Frei nach dem Motto,
mein Kopf ist wie ein Bienenhaus, die Gedanken fliegen rein und raus, die Gedanken werden immer mehr, mein Kopf wird niemals wieder leer.

Alle meine Äußerungen sind quasi nur Gedanken und ich möchte dadurch anregen,
damit die Leser auch mal in diese Richtung überlegen, ob da was dran sein kann.
Ja ich muß zugeben, ab und zu geht auch mal meine Phantasie mit mir durch, was ja dann vom ernsthaften Leser, ohne Folgen überlesen wird,
denn es sind im diesem Fall nur Hirngespinste. Mir sind eigentlich die wirklichen Zusammenhänge im oder aus dem Wolfsdasein am liebsten.

Mein größtes Problem, ist meine Unfähigkeit mich kurz-zu-fassen, denn ich komme meistens vom Stamm zum Ast und vom Ast zum Ästchen,
wo sich dann alles noch mal verzweigt. So habe ich mir auch wieder Gedanken gemacht, warum Du bzw. Deine sächsischen und branden-
burgischen Nachbarn in Eurer Gegen so reichlich mit Wölfen gesegnet seid. Ja, für die ersten Rudel war es mehr oder weniger die ruhige
Ecke und das reichlich vorhandene Wildbrett. Doch nachdem es nun aber nach und nach mehr Rudel wurden, da war es doch(wölfisch gesehen)
mit der Ruhe vorbei, aber trotzdem siedelten sich die Wölfe weiter in Euerer Umgebung dicht beieinander an.

Der Hintergrund darauf hinzuweisen, daß so wie es auch in der Fachwelt beschrieben wird, daß der abwandernde Wolfsrüde immense Strecken
abläuft und sich dabei sehr weit von den Gefilden des elterlichen Territoriums entfernt.
Aber die abwanderungsbereite, geschlechtsreife Wölfin oft nicht mehr als 50 km vom elterlichem Territorium verweilt, während ihre Brüder
350 km oder mehr entfernt auf der Suche nach einer Geschlechtspartnerin sind. Natürlich da keine finden, weil es da noch keine gibt.
Ausnahmen bestättigen die Regel, es hat hat schon Rudelbildung mit einer Wölfin aus Südlich gelegenden Ländern in der BRD gegeben.

Aber meisten kommen im Fall der in 50 km verweilenden Wölfin, dann abwandernde Wolfsrüden aus benachbarten Wolfrudeln in Betracht,
wenn sie sich auf den Weg machen und die hiervor angeführte Wölfin schon nach 50 km treffen. Es kann vorkommen, daß diese Wölfin
nur gedeckt wird, ohne daß ein Habitat eingenommen wird, oder der Rüde verloren geht. Dann wird diese gedeckte Wölfin zu ihrem
elterlichem Terrizorium zurückkehren und dort gleichzeitig mit ihrer Mutter ihre Welpen gebären, was bei reichlichem Futterangebot
normal wäre, anderst könnte es aussehen, wenn Hunger herrschen würde, dann würde das Familienoberhaupt die Welpen der Tochter
töten und nur die eigenen Welpen werden am Leben gelassen, weil die könnten gemeinsam von Muter und Tochter gesäugt werden.
Aber wenn kein Hunger herrscht, dann werden alle Welpen von allen Rudelmitglieder umsorgt.

Was bei Euch in Lausitz der Fall zu sein scheint. Es gäbe sicherlich noch andere Konstellationen der Zusammenhänge, aber ich mache mal
Schluß hier, sonnst wird es noch ein Roman.

Grüsse, WT
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Re: Wolf auf Wohnungssuche

Beitrag von Lutra »

Hallo Wolfstheoretiker!
Es ist sicher gut, wenn Du Dir Gedanken über den Wolf und sein Verhalten machst. Ich selbst habe auch nicht viel Literatur über den Wolf gelesen und mache mir selbst so meine Beobachtungen und Schlußfolgerungen. Wie bei vielen anderen Sachen ist es doch so, je mehr man sich damit befaßt, um so mehr Fragen kommen auf. Gerade der Wolf ist da immer für Überraschungen gut. Ich habe mich im Anfang der Wiederbesiedelung durch die Wölfe auch gefragt, wieso sie ihre Rudelterritorien so dicht nebeneinander gründen. Mal so gesagt, man weiß es nicht genau, ist eben so.
Ich würde aber selbst nie so weit gehen, irgendwelche Berechnungen oder Voraussagen über die zukünftige Entwicklung der Wolfsausbreitung anzustellen. Können wir da nicht etwas gelassen bleiben? Das die Wölfe sich weiter ausbreiten ist keine Frage und bis jetzt wolfsfreie Regionen sollten schon damit rechnen und sich vorbereiten, z.B. hinsichtlich Herdenschutz. Dafür besitzt der Mensch ja angeblich eine gewisse Intelligenz. Aber wie die Ausbreitung erfolgt, in welche Richtungen und wo sich die nächsten Rudel etablieren? Weshalb müssen wir das vorher schon so genau wissen?
Erklärbär
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Re: Wolf auf Wohnungssuche

Beitrag von Erklärbär »

Redux hat geschrieben: 19. Jul 2019, 03:02 Und nein das Wildschwein kann nicht gefährlich werden sondern ist gefährlich, der Wolf nicht. Und verantwortungslos ist es m.E. eher solche Szenarien zu entwerfen.
Eigentlich muss man sich zu diesem Blödsinn nicht äußern.

Wer Wildschweine per se für gefährlicher als Wölfe ansieht, kennt die Tiere vermutlich nur aus dem Bilderbuch und kennt nicht den Unterschied von überwiegend Carnivoren und überwiegend Herbivoren.
Aber es geht ja hier wohl auch um Stammtischhoheit und nicht um Vernunft.
Will you walk out of the air, my lord?
Redux

Re: Wolf auf Wohnungssuche

Beitrag von Redux »

Erklärbär hat geschrieben: 19. Jul 2019, 20:08
Redux hat geschrieben: 19. Jul 2019, 03:02 Und nein das Wildschwein kann nicht gefährlich werden sondern ist gefährlich, der Wolf nicht. Und verantwortungslos ist es m.E. eher solche Szenarien zu entwerfen.
Eigentlich muss man sich zu diesem Blödsinn nicht äußern.

Wer Wildschweine per se für gefährlicher als Wölfe ansieht, kennt die Tiere vermutlich nur aus dem Bilderbuch und kennt nicht den Unterschied von überwiegend Carnivoren und überwiegend Herbivoren.
Aber es geht ja hier wohl auch um Stammtischhoheit und nicht um Vernunft.
Das stimmt nicht ! Du stehst weder auf der Speisekarte des furchtbar carnivoren Wolfs noch der des Wildschweins, Hechte z.B. sind übrigens auch carnivor nur eben keine Bullenhaie. Nur daß Wildschweine ungeselliger, angriffslustiger sind. aber auch das hatten wir bereits zur Genüge. Also wie immer von dir Stammtischhetze vom Feinsten
Erklärbär
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Re: Wolf auf Wohnungssuche

Beitrag von Erklärbär »

Du hast doch geschrieben, dass Wildschweine gefährlich sind, nicht ich. Ungesellig und angriffslustig. Aha. Die wollen also die Konfrontation! Wölfe kann man sogar streicheln. Oder?
Will you walk out of the air, my lord?
TheOnikra

Re: Wolf auf Wohnungssuche

Beitrag von TheOnikra »

Erklärbär hat geschrieben: 19. Jul 2019, 23:06 Du hast doch geschrieben, dass Wildschweine gefährlich sind, nicht ich. Ungesellig und angriffslustig. Aha. Die wollen also die Konfrontation! Wölfe kann man sogar streicheln. Oder?
Dies sind tatsächlich reale Beobachtungen die man machen kann. So leicht ist das jedoch nicht. Oft sind es nur Scheinangriffe, dafür häufig und vorhersehbar. Für unwissende Erklärbären natürlich gefährlich, da er nicht die geringste Ahnung von dem was er redet.
Bleib bei deinen Fischen!
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