Es war einmal... JägerInnen und Wölfe

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wasserwerker

Re: JägerInnen und Wölfe

Beitrag von wasserwerker »

Ich glaube die Jäger bauen die Zäune, übrigens auf eigene Kosten um die Bäumchen, um Wildschaden zu vermeiden. Warum? Weil ein Baum heute höher Ansprüche in der Qualität (Form/Wachstum) erfüllen muss, als vor x Jahren. Was also früher durch den Waldbauern toleriert wurde, wird heute nicht mehr toleriert. Ergo Vorsorge. Auch hier sehe ich das das aufstellen von falschen Hypothesen schädlich ist für die gesamt Diskussion.
harris
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Re: JägerInnen und Wölfe

Beitrag von harris »

Nina hat geschrieben: 4. Mär 2019, 18:39 Vor allem muss man zwischen pauschaler Kritik, differenzierter Kritik an Verhalten und Aussagen von Verbänden oder einzelner Personen und der Kritik an einem Hobby, einem System oder einer Gesetzgebung unterscheiden.

Ich kann durchaus mitgehen, dass Menschen sich ihr Abendessen angeln, weil auch die Verletzungsgefahr für Unbeteiligte fast gegen 0 tendiert.
Bei der Jagd sieht das schon anders aus. Letztes Jahr wurden 12 Menschen im Zusammenhang mit der Jagdausübung getötet und weitere 13 verletzt.
...und ich habe schon befürchtet, dass dieser Hinweis nicht kommt...
Nina hat geschrieben: 4. Mär 2019, 18:39
Jagd zur Nahrungsbeschaffung wäre der einzige Grund, den ich nachvollziehen könnte, aber trotzdem nicht mitgehen würde. Die sinnlose Jagd auf Beutegreifer - nicht der Notwendigkeit halber - sondern "weil man's kann" - finde ich ebenso abstoßend wie wenn jemand ohne Jagdschein grundlos Tiere tötet oder quält.
Den ersten Teil wirst/willst du nie verstehen, dahalb hat es keine Zweck drauf einzugehen. Teil zwei ist eh Wilderei beim Töten. Quälerei ist eh nicht tragbar.
Nina hat geschrieben: 4. Mär 2019, 18:39
Die Begründung der Nahrungsbeschaffung funktioniert auch nur solange, wie man dabei eine Ansitzjagd voraussetzt, bei dem das Tier sofort mit einem Treffer erlegt wird. Bei Bewegungsjagden aber wird der Großteil der Tiere der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz zufolge nur verwundet und flieht unter zum Teil schlimmsten Verletzungen. Nicht alle Tiere können erfolgreich nachgesucht werden. Beim Ansitz auf Schwarzwild am Abend oder in der Nacht wird die Nachsuche aus Sicherheitsgründen erst am Folgetag durchgeführt.
Eine Nachsuche aus "Sicherheitsgründen" am Folgetag?? Aha, nicht richtig gegoogelt? Da gibt es andere Gründe warum eine Nachsuche etwas später erfolgt.
Nina hat geschrieben: 4. Mär 2019, 18:39
Die Gesellschaft würde kaum akzeptieren, dass zwei Drittel der Tiere im Schlachthof zunächst nur verwundet würden, um dann später in einer Ecke zu verenden oder erst einen Tag später final getötet würden. Das ist unakzeptables Tierleid.
Schlachten wäre folglich kürzer, kontrollierter und präziser, und der Zeitraum des Stresses vor dem Tod des Tieres wesentlich verkürzbarer.
Doch das tut die Gesellschaft. Sonst würden sie ja nicht die Tier aus der Massenhaltung essen. Aber so wie es sich anhört, kennst Du dich ja scheinbar im Schlachthaus aus und hast hast gesehen wie "zährtlich" die Tiere dort sterben. Oder wieder schlecht gegoogelt?
Nina hat geschrieben: 4. Mär 2019, 18:39
Der Metzgerberuf setzt nicht umsonst eine mehrjährige Ausbildung voraus. Die Hürden für ein derart verantwortungsvolles Hobby wie die Jagd sind meiner Ansicht nach viel zu niedrig, die Kontrollen zu lasch, die Eignung zu schlecht untersucht und die Motive oftmals nicht nachvollziehbar.
Jagdscheinkurse, in denen nach 1-2 Wochen bereits der Jagdschein erworben werden kann, können keine vernünftige Ausbildung ersetzen. Das Töten von Tieren ist aber nichts für "Learning bei Doing", wie es ja so häufig mit dem Führerschein und der Fahrpraxis verglichen wird.
Auch für die Beurteilung des Gesundheitszustandes von Wildtieren und das Erkennen von Wildkrankheiten brauchen Veterinäre ein mehrjähriges Studium. Ähnliche Kompetenzen nach einem kurzen Jagdlehrgang zu unterstellen, zeugt von einer Sonderstellung der Jagd, die sich fachlich nicht begründen lässt.
Du siehst nur das was du willst. Wieso dauert denn jetzt ein Jagdscheinkurs eine Woche?? Wenn Du den Dr. machen willst und zahlst, dann vielleicht. Ich weiß, es gibt Vollzeitkuse (von denen ich auch nichts halte), aber etwas länger als eine Woche dauern die schon.
Der Großteil macht aber weiterhin die Kurse bei den Jägerschaften wo diese 9 Monate dauern. (Aber genau das interessiert dich ja nicht)
Nina hat geschrieben: 4. Mär 2019, 18:39 Wünschenswert dagegen fände ich ein wissenschaftlich basiertes Wildtiermanagement, bei dem belastbare Zahlen erhoben werden und eine Ethikkommission, an der auch Tier-, Umwelt- und Artenschützer beteiligt sind, über kompromissfähige Lösungen entscheidet, wenn eine Wildtierart übergroße Schäden verursacht, im Fall von Seuchen oder ähnlichen Gründen, die ein menschliches Eingreifen notwendig machen.
Auch das Monitoring der Jägerschaft wird wissenschaftlich genutzt.
Nina hat geschrieben: 4. Mär 2019, 18:39 Die mit der Umsetzung beauftragten Wildhüter müssten fest angestellt, bestens ausgebildet und mit Material ausgestattet sein, das ein schnelles und präzises Töten ermöglicht, gern auch mit der modernsten Technik. Unfälle mit Unbeteiligten würden somit auf ein Mindestmaß reduziert, und vorsätzliches Fehlverhalten würde beruflich sanktioniert. Und wichtig wäre natürlich maximale Transparenz. Diese Wildhüter, die Teil des staatlichen Gewaltmonopols wären, genössen ein ganz anderes Ansehen als reine Hobby-Jäger.
Na da biste aber sehr weit von der Realität entfernt und weißt scheinbar gar nichts von der "modernsten Technik".
Nina hat geschrieben: 4. Mär 2019, 18:39 Erfahrungsgemäss werden solche differenzierten Einwände und Vorschläge aber auch immer schnell unter "Jägerbashing" abgetan, um auf diese Weise nicht auf die einzelnen, durchaus berechtigten Punkte, eingehen zu müssen.
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Re: JägerInnen und Wölfe

Beitrag von Lutra »

wasserwerker hat geschrieben: 5. Mär 2019, 09:57 Ich glaube die Jäger bauen die Zäune, übrigens auf eigene Kosten um die Bäumchen, um Wildschaden zu vermeiden. Warum? Weil ein Baum heute höher Ansprüche in der Qualität (Form/Wachstum) erfüllen muss, als vor x Jahren. Was also früher durch den Waldbauern toleriert wurde, wird heute nicht mehr toleriert. Ergo Vorsorge. Auch hier sehe ich das das aufstellen von falschen Hypothesen schädlich ist für die gesamt Diskussion.
Oh, Du hast aber einen starken Glauben...
Wissen wäre aber besser.
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Re: JägerInnen und Wölfe

Beitrag von Lutra »

harris hat geschrieben: 5. Mär 2019, 10:08
Eher Unwissenheit
Vielleicht kannst Du entschuldigen, dass Unwissende trotz bihres Unwissens ihre Meinung zur Tätigkeit der umfassend gebildeten Abiturienten äußern?

Aber schade, dass der Tread schon wieder in die Zankerichtung abtriftet. Er fing gut an und war sicher auch nicht so bezweckt.
wasserwerker

Re: JägerInnen und Wölfe

Beitrag von wasserwerker »

Siehst Du, ich stelle das "glauben" einer kühnen Tatsache voraus. Das ist etwas anderes als zu behaupten, z.B. den Jagdschein gibt es schon in einer Woche. Außerdem wollte ich den geneigten Wolfs-Romantiker nicht erschrecken, dass Jäger tatsächlich eigenes Geld investieren um zarte Setzlinge zu schützen. Des weiteren möchte ich auf eine veränderte Produktpolitik in Sachen Wald hinweisen. Aber eigentlich war es nur ne Antwort auf ne Kommentar, der wieder mal durch Unwissenheit glänzte.
wasserwerker

Re: JägerInnen und Wölfe

Beitrag von wasserwerker »

was für Abiturienten? Diesen Bogen verstehe ich nicht.
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Re: JägerInnen und Wölfe

Beitrag von Lutra »

wasserwerker hat geschrieben: 5. Mär 2019, 11:44 was für Abiturienten? Diesen Bogen verstehe ich nicht.
Grünes Abitur.
wasserwerker

Re: JägerInnen und Wölfe

Beitrag von wasserwerker »

Ach so dieses Abitur meinst Du. So wie das Abi früher mal war. Fünf Prüfungsfächer! Und nicht ich tanze mein Abi... .
Aber ich bin auch der Überzeugung, dass es eine Vielzahl von Naturunwissenden hier im Forum gibt. Die sich an maßen Gruppen wie Jäger, Landwirte, Forstwirte anzugreifen, die von und durch die Natur leben, oder in der Natur leben. Nur weil man mit Gummistiefel, Fernglas und den Büchern von z.B. Elli Radinger in der Hand durch die Natur streife ist man kein Wolfsexperte.
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Re: JägerInnen und Wölfe

Beitrag von harris »

Lutra hat geschrieben: 5. Mär 2019, 11:38
harris hat geschrieben: 5. Mär 2019, 10:08
Eher Unwissenheit
Vielleicht kannst Du entschuldigen, dass Unwissende trotz bihres Unwissens ihre Meinung zur Tätigkeit der umfassend gebildeten Abiturienten äußern?

Aber schade, dass der Tread schon wieder in die Zankerichtung abtriftet. Er fing gut an und war sicher auch nicht so bezweckt.
Ja gegen äußern habe ich nichts. Das das ist ja schon manchesmal "aufzwängen". Was sie schreibt und meint MUSS unbedingt richtig sein. Alle anderen sind blöd. Sie schreibt eine Woche Jagdschein... jeder hier glaubt das und geht damit ab. Sorry, aber....
Wer hat denn schon bock auf alle was die schreibt nachzuprüfen? Die reißt vieles aus dem Zusammenhang und schreibt drauf los.
Ponny vom Jäger erschossen.. kam von ihr (irgendwann mal, aber sie findet das, wetten?). Aber das das Ponny nachweislich nicht erschossen wurde, schreibt sie nicht. Das ist schon manchesmal eine Hetze die hier vonstatten geht!
Aber merkst du was? Es sind in der letzten Zeit einige neue hier aufgetaucht, und was ist mit denen? Faxen dicke, blos weil sie mal anderer Meinung oder kritischer sind wie einige heilige hier und nur angemacht werden, sind sie wieder weg. Es sei denn man gewöhnt sich daran...
Es gibt einen heiligen Stamm von vielleicht 5 oder 6, dann noch einen der nur seinen Senf dazu gibt und als Trittbrettfahrer fungiert, aber einen einen .. hat. Und die ekeln die neuen wieder raus und sind irgenwann unter sich, wischen sich die Tränendrüsen gegeseitig aus, weil sie mit ihren aufgesetzten Scheuklappen doch nicht durchkommen und irgenwann verlieren. Der Wandel ist da...es wird nicht mehr überall gekuschelt.
Auch der NABU schwenkt langsam um, da sonst aus der Bevölkerung die Spendengelder nicht mehr kommen.
Soviel zu der "Zankrichtung"

so schönen tach noch
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Nina
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Re: JägerInnen und Wölfe

Beitrag von Nina »

Yummie hat geschrieben:@Nina Da bin ich ganz bei dir, wobei Bashing für mich eher die Bedeutung eines übermäßigen verbalen Angriffs hat, und da gibt es schon ziemliche Auswüchse bis hin zu Hasstiraden.. Das führt natürlich zu gar nichts, sondern verhindert vernünftige Dialoge.
Da bin ich auch ganz bei Dir. Auf meine Sachkritik folgte:
wasserwerker hat geschrieben:Nina, sorry absolut dummes Zeug was Du über die Jäger schreibst. Absolute Polemik.[...] Glaube auch diese Behauptung ist absoluter Blödsinn! Dummes Zeug. [...] Also auch hier billigste Polemik. Gleiche dummer Behauptung: "Wolfsbefürworter präparieren Hochsitz, das der Jäger beim Aufstieg stirbt". Auch so ein Quatsch. Oder Wolfsbeführworter manipulieren die Radmuttern am Jagdfahrzeug. Auch ein ausgemachter Blödsinn.
(Eigene Anmerkung: Die letzten Zitate sind definitv nicht von mir.)
wasserwerker hat geschrieben:Klassisches Eigentor, kann ja mal passieren, auch Promovierten. [...] Praktiker zu sein hat doch viele Vorteile, man verfällt nicht so schnell in abgehobenes, nicht erlebtes Geschwafel, oder romantische Träumerei.
wasserwerker hat geschrieben:Also Du Superschlauer, erst lesen, dann Schadensfreude. Aber Dein Kommentar hat mal wieder gezeigt das Du ein ahnungsloser Nachplapperer bist. [...] Nicht rot werden vor Zorn....
harris hat geschrieben:Den ersten Teil wirst/willst du nie verstehen, dahalb hat es keine Zweck drauf einzugehen. [...] Aha, nicht richtig gegoogelt? [...] Oder wieder schlecht gegoogelt? [...] Na da biste aber sehr weit von der Realität entfernt und weißt scheinbar gar nichts von der "modernsten Technik". [...] Eher Unwissenheit
harris hat geschrieben:Ja gegen äußern habe ich nichts. Das das ist ja schon manchesmal "aufzwängen". Was sie schreibt und meint MUSS unbedingt richtig sein. Alle anderen sind blöd. [...] Die reißt vieles aus dem Zusammenhang und schreibt drauf los. [...] Das ist schon manchesmal eine Hetze die hier vonstatten geht!
Die JägerInnen, für die eigentlich hier eine Lanze gebrochen werden sollte, sind leider nicht im Forum vertreten oder bleiben lieber stumm.

Die heftigen, höchst emotionalen Reaktionen auf meine auf Sachfragen beschränkte Kritik sind keine Ausnahme, sondern für gewöhnlich eher die Regel. Und dann wundert man sich wieder über das desolate Image der Jagd und daraus resultierendes "Jägerbashing". Alles hat eben auch seine Ursachen. Wenn Menschen in der virtuellen Welt mit einer derart niedrige Impulskontrolle ausgestattet sind, hoffe ich, dass solche Menschen in der Realität besonnener sind, wenn sie dort zugleich auch legal Waffen besitzen. Ansonsten bestätigt dieses Verhalten meine Kritik an der Jagdausübung zu Hobbyzwecken.
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