Jäger sind für Menschen eine größere Gefahr als Wölfe

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Lutra
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Re: Jäger sind für Menschen eine größere Gefahr als Wölfe

Beitrag von Lutra »

maxa67 hat geschrieben: 6. Jan 2019, 22:49 Was ich bei diesen Vorfällen so erschreckend finde ist nicht deren Anzahl sondern die Tatsache, daß Leute noch mit ner Bleispritze hantieren dürfen, die kaum noch ihren Rollator geradeaus fahren können. 71,75,78,80, 87, 98 ...
Wer kontrolliert sowas eigentlich? Wenn die Dämonen kommen, isses dann schon zu spät.
Ist es so wie beim Führerschein? Erst wenn Du auf dem Parkplatz fünf andere nacheinander gerammt hast, kommt man auf die Idee, Dir den Schein abzunehmen.
Nun ist das Nutzen einer Schußwaffe in der freien Landschaft schon eine etwas andere Dimension und ich bin da auch der Meinung, dass da die Behörde sehr genau hinsehen sollte, wem sie das erlaubt. Bei 360000 Jagdscheininhabern ist es kein allzu großer Einschnitt, wenn da mal 1000 den Zettel abgeben, auch für die verbleibenden Weidgenossen nicht, denn sie sind am meisten gefährdet durch ihre unzuverlässigen Brüder.
maxa67

Re: Jäger sind für Menschen eine größere Gefahr als Wölfe

Beitrag von maxa67 »

Bärchen, den Unterschied zwischen Jäger und Angler bekommste spätestens dann mit, wenn dir statt einem fehlgeleiteten Blinker ne Ladung Schrot im Hintern sitzt... In diesem bekloppten Deutschen Demokratischen Regulierungsrepublik ist so gut wie alles reglementiert und sanktioniert, das Waffengesetz ist eines der umfangreichsten weltweit. Und trotzdem traut sich keiner an das heiße Thema "Jägerschaft". Jeder LkW Fahrer ab 50 hat seine Module und die Gesundheitstests aller 2-5 Jahre bestätigen zu lassen, jeder Hersteller wird jährlich neu zertifiziert und kontrolliert auf Selbstverständlichkeiten, aber ob ein Knarrenbesitzer geistig und körperlich in der Lage ist, die Verantwortung dafür zu tragen, eine Tötungswaffe nicht nur zu besitzen, sondern die auch zu benutzen, da erfolgt (ab einem gewissen Alter) keinerlei ausreichende Kontrolle.

Auf eines bitte ich aber trotzdem mal zu achten bzw. zu unterscheiden. Und zwar das Hobbyjägertum aus reinen Gründen des gesellschaftlichen Standes und das Jägertum, welches mit Bedacht und Umsicht versucht, die Forste samt Wildbestand und deren Schäden zu regulieren. Unter denen findet man im Übrigen die wenigsten Wolfshasser und ein gänzlich anderes Verantwortungsbewußtsein.
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Jäger sind für Menschen eine größere Gefahr als Wölfe

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

.. Hobbyjäger sind diejenigen, die genau so nicht genannt werden wollen. Problem mit Selbstverständnis, and such.
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harris
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Re: Jäger sind für Menschen eine größere Gefahr als Wölfe

Beitrag von harris »

Lutra hat geschrieben: 7. Jan 2019, 13:45 Nun ist das Nutzen einer Schußwaffe in der freien Landschaft schon eine etwas andere Dimension und ich bin da auch der Meinung, dass da die Behörde sehr genau hinsehen sollte, wem sie das erlaubt. Bei 360000 Jagdscheininhabern ist es kein allzu großer Einschnitt, wenn da mal 1000 den Zettel abgeben, auch für die verbleibenden Weidgenossen nicht, denn sie sind am meisten gefährdet durch ihre unzuverlässigen Brüder.
Top! Da gebe ich Dir uneingeschrenkt recht. Das sehe ich genau so. Jeder der nicht vertrauenswürdig ist oder nicht zuverlässig ist, sollte den Schein abgeben!! Evtl. auch mit Gesundheits,- oder Alterskontrollen!
Unfälle passieren eben, ob mit Waffen oder Auto (auch eine Waffe schon oft genug vorgekommen). Aber man sollte nicht immer so tun als ob die Jägern alle Unfälle provozieren. (Schwarze Schafe gibt es überall, auch an der eigenen Nase..und auch bei Doctoren..)

Gruß Harris
zaino
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Re: Jäger sind für Menschen eine größere Gefahr als Wölfe

Beitrag von zaino »

... die "Sonntagsjäger" werden auch innerhalb der Zunft gehasst - die kennt man evt. schon und postiert sie auf der Treibjagd an Punkte, wo sie niemanden sonst in der Schützenkette perforieren können.
TheOnikra

Re: Jäger sind für Menschen eine größere Gefahr als Wölfe

Beitrag von TheOnikra »

harris hat geschrieben: 7. Jan 2019, 15:30 Unfälle passieren eben, ob mit Waffen oder Auto (auch eine Waffe schon oft genug vorgekommen). Aber man sollte nicht immer so tun als ob die Jägern alle Unfälle provozieren. (Schwarze Schafe gibt es überall, auch an der eigenen Nase..und auch bei Doctoren..)
harris hat geschrieben: 6. Jan 2019, 21:43 Aber wer googelt, davon haben wir ja einige hier, wissen natürlich auch, dass es Autofahrer gibt, die entschlossen in eine Menschengruppen fahren, oder mit illegalen Waffen Menschen erschießen. Und der Anteil wir mehr und gefährlicher sein... Wie war da in einem anderen Thema an der Bushaltestelle...
Ach da gibt es ja auch noch die Reitunfälle... und Unfälle die durch rüpelhafte Radfahrer passieren, und Veganer, die den anderen die Möhre klauen und noch... jeder selbst der es nicht merkt ;-)
www.abschaffungderReiterei; www.AbschaffungderRadfahrer; www.AbschaffungsichselbstderBeste: www.abschaffungnurfehlerbeianderensuchen...
Aber egal, Unfälle sollten nicht passieren und Straftaten erst recht nicht. Egal durch Jäger, Radfahrer, Veganer, Autofahrer, Reiter oder Gutmenschen..
Dem würde ich noch eins hinzufügen www.abschaffungderWölfe ;-)
Das ist genau der Punkt harris. Das alles kann man auch noch mit den Wölfen und dort gibt es eben auch sollte Seiten.
Doch eins darf man nicht falsch verstehen. Man soll jetzt nicht die "Ausrottung" der Jäger, ob menschlich oder nicht, forden. Sondern ebenso beide relativieren und einzelne nicht auf alle beziehen.
Verbesserungen sind natürlich wünschenswert und auch ein Maß an Ehrlichkeit so wie Wölfen und Jägern gleicer maßen. Es hat ja schon seinen Grund warum so viel für ein Image der Jäger getan wird, ebenso wie Zaunhöhen.
Von daher an alle andern. Bitte nicht in ähnliche Muster verfallen wie die Wolfsgegner, nur weil persönlich Jagd nicht gut heißen könnt.
@Erklärbär
Denk das nächste mal daran wenn du wieder mal dein Wolfsbashing planst!
harris
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Re: Jäger sind für Menschen eine größere Gefahr als Wölfe

Beitrag von harris »

Tja, wie war das mit dem Auto als Waffe:
Und während wir uns völlig irrational allein auf irgendein bislang rein fiktives in Zukunft vielleicht irgendwann ein Mal von einem Wolf gebissenes Kind fokussieren, steigen wir völlig selbstverständlich jeden Tag in unser Auto und fahren dabei knapp 29.000 Kinder im Jahr zu Brei.
...für manche ist eben jeder Autofahrer dem das passiert ein Jäger ;-) aber vielleicht war auch ein Dr. dabei ;)
wie wäre es mit: www.abschaffungvomauto ? Ach ne, geht ja nicht. Braucht ja auch derjenige, der nur die Fehler bei anderen sieht :lol:
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Re: Jäger sind für Menschen eine größere Gefahr als Wölfe

Beitrag von Lutra »

harris hat geschrieben: 7. Jan 2019, 19:27 Tja, wie war das mit dem Auto als Waffe:

Eben. Und weil der Straßenverkehr so viele Opfer fordert, wäre ich dafür, dass dort auch viel öfter mal die Fleppen abgegeben werden müssen.
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Jäger sind für Menschen eine größere Gefahr als Wölfe

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Hier geht es aber nicht um Straßenverkehr mit Vehikeln, die als .. Vehikel konzipiert sind, sondern eben Waffen. Und zwar allein und nur im eigentlichen Sinne. Das ewige Pöbeln bei aufkomender Kritik am jagdlichen Treiben und bemühter Whataboutism von Cholerikern hier ist da auch nur einer der Gründe, weshalb sich ein bestimmtes Klientel unbeliebt macht und deswegen sich um Pflege des "Image" bemüht, während ein PR-Eigentor dem nächsten folgt.

Klar gehört einer Menge Irrer am Steuer der Schein entzogen. Hat aber just gar nichts mit bewaffneten vergreisten/alkoholisierten/kurzsichtigen/egomanischen Hobbyjägern im Feld zu tun.
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Nina
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Re: Jäger sind für Menschen eine größere Gefahr als Wölfe

Beitrag von Nina »

Die Jagd steht ja deshalb im Fokus, weil deren Vertreter auf der einen Seite unentwegt darum bemüht sind, den Naturschutzaspekt in den Vordergrund zu stellen und sich auf der anderen Seite als vermeintlich einfache Problemlösung für ein marginales Problem aufdrängen, obwohl diese Art der "Problemlösung" belegbar selbst weitaus mehr Risiken birgt als das eigentliche "Problem".

Der Wolf stellt den ausgelobten Naturschutzaspekt der Jagd auf den Prüfstand, weil hier die Divergenz zum klassischen (unbewaffneten) Naturschutz besonders deutlich in Erscheinung tritt. Ich erinnere nochmal an die Worte des damaligen Vorsitzenden der Lüneburger Jägerschaft in einer Ausgabe des Hamburger Abendblatts von 2008:
,,Es muss klar sein, dass wir Jäger im Wolf zwar einen direkten Konkurrenten sehen, ihn jedoch ohne Wenn und Aber in unseren Revieren akzeptieren. Alles andere würde uns in eine gesellschaftliche Außenseiterposition bringen und unseren Status als anerkannte Naturschützer gefährden."

Hamburger Abendblatt, 02.12.2008: Der Wolf ist zurück im Revier https://www.abendblatt.de/region/lueneb ... evier.html
Von einer "Akzeptanz ohne Wenn und Aber" kann mittlerweile ja wohl kaum noch die Rede sein. Gleichermaßen waren an Meldungen, die dazu tauglich gewesen wären, dem Image des Wolfes zu schaden, sich hinterher aber als nicht haltbar erwiesen haben, immer wieder auch Jäger beteiligt. So wurde eine angebliche Gefahr durch den Wolf konstruiert. Während der Wolf mittlerweile komplett durchkontrolliert, überwacht, in jeder Hinsicht statitistisch erfasst und ausgewertet wird, gibt es weiterhin keine offiziellen Statistiken über Jagdunfälle oder Straftaten mit Jagdwaffen, keine behördlich erfassten Zahlen über Opfer in Form von Toten und Verletzten, keine offiziellen Zahlen über Haustieropfer oder über abgeschossene Hunde und Katzen.

Jagd und Wolf und die Gefahr für den Menschen stehen in einem direkten Verhältnis. Eine unwahrscheinliche und geringe "Gefahr" durch eine viel größere Gefahr "bekämpfen" zu wollen, die jährlich regelmäßig tatsächliche menschliche Opfer generiert, ist rational gesehen komplett unlogisch.

Der Fingerzeig auf den Autoverkehr ist in diesem direkten Zusammenhang aus der Luft gegriffen. Der Autoverkehr bietet sich nicht als "Problemlösung" für Probleme mit dem Wolf an, auch wenn er im Ergebnis unfreiwillig zu dessen Dezimierung beiträgt. Autoverkehr ist derzeit (noch) unentbehrlich für den größten Teil der Bevölkerung - ohne ihn lägen Wirtschaft, Warenaustausch und Versorgung der Bevölkerung lahm, es gäbe keine Müllentsorgung, keine Nahrungsmittel und keine Waren. Die Auswirkungen auf die Gesellschaft wären eklatant.

Die Abschaffung der Hobbyjagd würde lediglich 0,4% der Bevölkerung betreffen, die einfach nur ihrem Hobby nicht mehr nachgehen könnten. 99,6% der Bevölkerung blieben davon völlig unberührt. Insofern hinkt der Vergleich zum Autoverkehr.

Ich habe den Autoverkehr an anderer Stelle deshalb ins Spiel gebracht, weil das von Politik, Medien und Gesellschaft aufgebrachte Engagement, endlich ein Wildtier aufgrund einer herbeigeredeten, faktisch nicht begründbaren Gefahr schießen zu dürfen, eben in keinem Verhältnis zu den (nicht vorhandenen) Opferzahlen steht, während 29.000 Kinder als Opfer im Straßenverkehr relativ gleichmütig und mit Achselzucken hingenommen werden.

Es gäbe ja technische Möglichkeiten wie Notbremsassistenten, mehr verkehrsberuhigte Zonen, Ausweitung von Tempolimits, härtere Strafen etc, die die Zahl der Verkehrsopfer zumindest teilweise reduzieren könnten, aber hier passiert erstaunlich wenig. Die Medien berichten zwar, aber diese Berichte apellieren weitaus weniger an Mitgefühl oder emotionale Beteiligung. Während jedes vermeintliche vom Wolf gerissene Schaf vor laufender Kamera minutiös dargeboten wird, bleiben die schwerwiegenden Verletzungen von Verkehrsopfern weitestgehend verborgen. Reine Zahlen emotionalisieren weitaus weniger als drastische Bilder, was aber Auswirkungen auf unsere Risikobewertung hat. "Die Sicherheit des Menschen steht an erster Stelle" ist so eine Phrase, die ich bislang nur im Zusammenhang mit dem Wolf gehört habe. Für andere Lebensbereiche gilt dieses Prinzip offensichtlich nicht.

Die Lobby für die Gesundheit und Unversehrtheit von Kindern ist erschreckenderweise weitaus weniger präsent und einflussreich wie die Jagd- und Agrarlobby. Ginge es wirklich um Kinder und die Sicherheit von Menschen, würden andere Themen die Medien- und Politiklandschaft dominieren als ausgerechnet der Wolf.
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