Vorfälle mit Tellereisen

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Nina
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Re: Vorfälle mit Tellereisen

Beitrag von Nina »

harris hat geschrieben:Man muss nicht alles wissentschaftlich belegen! Manchmal reicht es auch die Augen aufzumachen um zu sehen passiert.
Das Töten von Tieren setzt nach dem Tierschutzgesetz aber einen "vernünftigen Grund" voraus.

"Harris hat mal beobachtet" wäre wohl kaum ein vernünftiger Grund, erscheint mir dem Grunde nach aber symptomatisch für die allgemeinen Schwächen bezüglich der Rechtfertigung der Jagd.

Die Wissenschaftler vom Projekt Waschbär schreiben ja, dass es sowohl Einzelbeobachtungen gibt, bei denen Waschbären als "Nesträuber" gesehen worden sind (im Siedlungsraum wohlgemerkt), und andere, die eine Koexistenz zwischen Waschbären und Brutvögeln festgestellt haben.
So sind zahlreiche Fälle eines zeitlichen und räumlichen Nebeneinanders von Waschbärschlafplätzen und Brutplätzen höhlenbewohnender Vogelarten bekannt (HORSTMANN und SCHMINCKE 2004, HOHMANN mündl.). [...] Als Beispiel kann [...] der Müritz-Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern genannt werden. So existieren hier neben einer überdurchschnittlich hohen Diversität an Höhlen- und Bodenbrütern z.B. seit vielen Jahren die höchsten Kranichbrutdichten Deutschlands (LUNG 2005) – gleichzeitig ist die Waschbärendichte an der Müritz mit vier bis sechs Tieren pro 100 ha die höchste, die bisher in Europa für naturnahe Habitate ermittelt wurde (KÖHNEMANN et MICHLER 2008).

Frank-Uwe Michler, Berit A. Köhnemann, Goldenbaum: Maskierte Langfinger auf dem Vormarsch - Waschbären in Mecklenburg-Vorpommern. Aktueller Wissenstand über potentielle Auswirkungen der Waschbärenbesiedlung und Hinweise zur Bejagung
https://www.projekt-waschbaer.de/filead ... 100909.pdf
Auf die wissenschaftliche Arbeit der obengenannten Autoren wird übrigens sogar im Landesjagdbericht Niedersachsen 2016/17 verwiesen, nämlich dass Waschbären "Objekte mit ihren Vorderpfoten" untersuchen. Leider geht man nicht auf die traurige Konsequenz ein, dass der Einsatz der legalen und in Niedersachsen zum Einsatz kommenden Eiabzugeisen die empfindlichen Vorderpfoten der Waschbären bei dem Versuch, den Köder zu greifen, zerschmettern.

Realistischer wird im Landesjagdbericht dagegen gesehen, dass eine "Ausrottung des Waschbären in Mitteleuropa bei diesen Besätzen illusorisch" ist,
"allerdings wäre eine vernünftige Besatzkontrolle oder –reduktion natur- und jagdrechtskonform". Nun, das Ziel dürfte mit den Methoden der Jagd angesichts stetig steigender Jagdstrecken von Waschbären als deutlich verfehlt bezeichnet werden - wenn sie sich nicht gar als kontraproduktiv erweist, siehe Schwarzwild.

Wenn wir übrigens alle Nesträuber aus "Artenschutzgründen" ausmerzen wollten, dann können wir auch zur Jagd auf Eichhörnchen und Igel blasen. Ach ja, bis 1997 war ja noch das Merkblatt Nr. 2 des Deutschen Jagdverbands zur Fasanenhege im Umlauf, in dem zur Tötung der Igel im Revier, beispielsweise mit dem Jagdmesser, aufgerufen wurde (vgl. Bode/Emmert: Jagdwende - Vom Edelhobby zum ökologischen Handwerk, Beck 2000, S. 77).
Redux

Re: Vorfälle mit Tellereisen

Beitrag von Redux »

Ja da wundert man sich wenn die Jäger so einen Zirkus mit der Bestandskontrolle veranstalten ,wenn das Tierschutzgesetz einen "vernünftigen" Grund vorschreibt. Ist meiner Meinung nach alles nur puritanisches Geheuchel. Und wehe das Töten macht Spaß. Man kann Waschbären und auch Nutrias (die DDR hats vorgemacht) wunderbar zu Braten verarbeiten.
harris
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Re: Vorfälle mit Tellereisen

Beitrag von harris »

zaino hat geschrieben: 26. Mär 2018, 13:33 Die Frage ist auch, kriegen sie mit Hilfe dieser Fallen die Waschbärenpopulation wieder kleiner oder weg?
Und gäbe es andere Wege?
Das Fallenproblem: Es geht ja nicht nur der Waschbär hinein!!! Also keine selektive effiziente Bejagung möglich damit. Sondern einfach nur wieder Aktionismus.
Scheinbar kennst Du Dich nicht mit Fallen aus, sonst würdeste so etwas nicht schreiben...
harris
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Re: Vorfälle mit Tellereisen

Beitrag von harris »

;-)
Nina hat geschrieben: 26. Mär 2018, 14:27
harris hat geschrieben:Man muss nicht alles wissentschaftlich belegen! Manchmal reicht es auch die Augen aufzumachen um zu sehen passiert.
Das Töten von Tieren setzt nach dem Tierschutzgesetz aber einen "vernünftigen Grund" voraus.

"Harris hat mal beobachtet" wäre wohl kaum ein vernünftiger Grund, erscheint mir dem Grunde nach aber symptomatisch für die allgemeinen Schwächen bezüglich der Rechtfertigung der Jagd.

Die Wissenschaftler vom Projekt Waschbär schreiben ja, dass es sowohl Einzelbeobachtungen gibt, bei denen Waschbären als "Nesträuber" gesehen worden sind (im Siedlungsraum wohlgemerkt), und andere, die eine Koexistenz zwischen Waschbären und Brutvögeln festgestellt haben.
So sind zahlreiche Fälle eines zeitlichen und räumlichen Nebeneinanders von Waschbärschlafplätzen und Brutplätzen höhlenbewohnender Vogelarten bekannt (HORSTMANN und SCHMINCKE 2004, HOHMANN mündl.). [...] Als Beispiel kann [...] der Müritz-Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern genannt werden. So existieren hier neben einer überdurchschnittlich hohen Diversität an Höhlen- und Bodenbrütern z.B. seit vielen Jahren die höchsten Kranichbrutdichten Deutschlands (LUNG 2005) – gleichzeitig ist die Waschbärendichte an der Müritz mit vier bis sechs Tieren pro 100 ha die höchste, die bisher in Europa für naturnahe Habitate ermittelt wurde (KÖHNEMANN et MICHLER 2008).

Frank-Uwe Michler, Berit A. Köhnemann, Goldenbaum: Maskierte Langfinger auf dem Vormarsch - Waschbären in Mecklenburg-Vorpommern. Aktueller Wissenstand über potentielle Auswirkungen der Waschbärenbesiedlung und Hinweise zur Bejagung
https://www.projekt-waschbaer.de/filead ... 100909.pdf
Auf die wissenschaftliche Arbeit der obengenannten Autoren wird übrigens sogar im Landesjagdbericht Niedersachsen 2016/17 verwiesen, nämlich dass Waschbären "Objekte mit ihren Vorderpfoten" untersuchen. Leider geht man nicht auf die traurige Konsequenz ein, dass der Einsatz der legalen und in Niedersachsen zum Einsatz kommenden Eiabzugeisen die empfindlichen Vorderpfoten der Waschbären bei dem Versuch, den Köder zu greifen, zerschmettern.

Realistischer wird im Landesjagdbericht dagegen gesehen, dass eine "Ausrottung des Waschbären in Mitteleuropa bei diesen Besätzen illusorisch" ist,
"allerdings wäre eine vernünftige Besatzkontrolle oder –reduktion natur- und jagdrechtskonform". Nun, das Ziel dürfte mit den Methoden der Jagd angesichts stetig steigender Jagdstrecken von Waschbären als deutlich verfehlt bezeichnet werden - wenn sie sich nicht gar als kontraproduktiv erweist, siehe Schwarzwild.

Wenn wir übrigens alle Nesträuber aus "Artenschutzgründen" ausmerzen wollten, dann können wir auch zur Jagd auf Eichhörnchen und Igel blasen. Ach ja, bis 1997 war ja noch das Merkblatt Nr. 2 des Deutschen Jagdverbands zur Fasanenhege im Umlauf, in dem zur Tötung der Igel im Revier, beispielsweise mit dem Jagdmesser, aufgerufen wurde (vgl. Bode/Emmert: Jagdwende - Vom Edelhobby zum ökologischen Handwerk, Beck 2000, S. 77).
Och Nina, nun reiß doch nicht mal wieder die Zusammenhaägen auseinander. Und bezieh dich mal nur auf den einen Satz und schreib nicht ganze Romane die sich auf irgendetwas beziehen als auf den einen "Satz". Aber immer irgend etwas finden um abzulenken oder zu zeigen wie toll Du googeln kannst. Aber auch du kennst Dich scheinbar nicht mit der Fallenjagt aus. Mach mal einen Lehrgang nur so zur Info... dann kannst auch mitreden..
Und findest Du nicht noch ältere Merkblätter als von 1997? Schau Do mal bei 1430 oder so...
Auf so eine Blödsinn hier brauch man wirklich nicht mehr eingehen!
Das ist kein Wolf-Forum mehr sondern ein "Ohne Wissen Jagdgegener-Forum" geworden! Es gibt kein Thema mehr was nicht abschweift...aber das macht dir scheinbar richtig Spass alles zu zerreden, weil Du Dich bei "Sicherem Auftreten bei völliger Unwissenheit" profilieren willst. Mehr ist das nicht ;-)
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Nina
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Re: Vorfälle mit Tellereisen

Beitrag von Nina »

harris, Du hättest ja zwei Optionen:

1. Entweder hast Du gute Argumente, mit denen Du uns in der Sache überzeugen könntest - dann wäre dies hier Deine Chance, diese sachlich vorzutragen und die Jagd - insbesondere die umstrittene Fangjagd - einen Tick weit in ein besseres Licht zu rücken.

oder

2. Du reagierst wieder einmal nur emotional, wirfst allen anderen Unkenntnis vor (ohne sachliche Begründung, versteht sich), zeterst, dies sei ein "Ohne Wissen Jagdgegener-Forum" und verlierst Dich am Ende mal wieder in Unterstellungen und persönlichen Angriffen.

Leider erfüllst Du damit immer wieder meine Erwartungen, denn so eine Art der "Argumentation" kenne ich leider auch von anderen Jägern, ob nun in einem Forum oder im persönlichen Austausch.

Wenn es angeblich so gute Gründe für die Jagd gibt und sie angeblich so natur- und tierschutzgerecht sein soll, warum kannst Du das dann nicht sachlich begründen?
harris
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Re: Vorfälle mit Tellereisen

Beitrag von harris »

Nina hat geschrieben: 26. Mär 2018, 15:51 harris, Du hättest ja zwei Optionen:

1. Entweder hast Du gute Argumente, mit denen Du uns in der Sache überzeugen könntest - dann wäre dies hier Deine Chance, diese sachlich vorzutragen und die Jagd - insbesondere die umstrittene Fangjagd - einen Tick weit in ein besseres Licht zu rücken.
Hat keine Zweck...
Nina hat geschrieben: 26. Mär 2018, 15:51
2. Du reagierst wieder einmal nur emotional, wirfst allen anderen Unkenntnis vor (ohne sachliche Begründung, versteht sich), zeterst, dies sei ein "Ohne Wissen Jagdgegener-Forum" und verlierst Dich am Ende mal wieder in Unterstellungen und persönlichen Angriffen.
??? :roll: :lol:
Nina hat geschrieben: 26. Mär 2018, 15:51
Leider erfüllst Du damit immer wieder meine Erwartungen, denn so eine Art der "Argumentation" kenne ich leider auch von anderen Jägern, ob nun in einem Forum oder im persönlichen Austausch.

Wenn es angeblich so gute Gründe für die Jagd gibt und sie angeblich so natur- und tierschutzgerecht sein soll, warum kannst Du das dann nicht sachlich begründen?
Tja weil du sie nicht wahrnimmst... ;-)
zaino
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Re: Vorfälle mit Tellereisen

Beitrag von zaino »

Dann bring sie doch bitte nochmal GUT VERSTÄNDLICH zum Ausdruck. Ich kriege hier nämlich immer nur Dein Geschimpfe ab.
Und sorry, Fallen, die ein Tier nur vielleicht töten und vielleicht nicht immer das richtige Tier/Objekt verletzen oder töten, gehen einfach mal gar nicht.
harris
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Re: Vorfälle mit Tellereisen

Beitrag von harris »

zaino hat geschrieben: 27. Mär 2018, 13:59 Dann bring sie doch bitte nochmal GUT VERSTÄNDLICH zum Ausdruck. Ich kriege hier nämlich immer nur Dein Geschimpfe ab.
Und sorry, Fallen, die ein Tier nur vielleicht töten und vielleicht nicht immer das richtige Tier/Objekt verletzen oder töten, gehen einfach mal gar nicht.

Ups, ich dacht Du wetterst immer gegen jeden und alles... Und dir bauche ich ja wohl nichts zu erklären. Egal wie richtig es wahr, du hast es eh nie angenommen. Also wozu noch?? Hast Dun nicht mal geschrieben, dass du eh nur denen glaubst denen du verstraust (incl. google und wiki). Und in Deiner Nachbarschaft ein Jäger Deines Vertrauens wohnst den Du immer fragen kannst? Also los...
Und frag ihn gleich mal nach dem Unterschied zwischen Luchs und Schneeleopard.

Und natürlich geht es nicht, dass Fallen angewendet werden, die nicht gleich töten odernicht das richtige Tier töten. Aber dazu gibt es Vorschriften. Und Fallen dürfen nur angewendet werden, wenn vorher eine Schulung durchgeführt wurde. Das gilt auch für die Privatperson und auf dem eigenen Grundstück! Das problem ist die Falschanwendung und die Fallen die illegal aufgestellt werden. Bei richtiger Anwendung tötet eine Falle schneller als die Kugel!
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Nina
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Re: Vorfälle mit Tellereisen

Beitrag von Nina »

Würden die Fallen alle so sicher töten, wie harris hier vorgibt, käme es ja wohl kaum zu solchen Zwischenfällen:
[Frage:]In wie vielen Fällen wurde ein Haustier durch eine Fangfalle verletzt oder getötet (bitte nach Tierart aufschlüsseln)?

[Antwort der Landesregierung:] [...] acht Haustiere, davon sieben Hunde und eine Katze wurden durch eine Fangfalle verletzt oder getötet (ein Hund).

(Quelle: Landtagsantwort 16/4417 vom 19.01.2012)
Und wie ein Waschbär, der nicht mit dem Fang, sondern mit den empfindlichen Vorderpfoten nach dem Köder in einem Eiabzugeisen greift, dabei sofort getötet werden soll, kann harris leider auch nicht erklären. Die Wissenschaftler vom Projekt Waschbär haben die Verletzungen, die dabei entstehen, als "grauenhafte Brantenfänge" bezeichnet und sehen den Einsatz von Eiabzugeisen in Gebieten mit Waschbärvorkommen als vorsätzliche Tierquälerei.

Leider antwortet harris darauf nur mit infantiler Schulhofrhetorik, die dem Image der Jagd sicher alles andere als dienlich ist. Mir tun die Wild- und Haustiere wirklich leid, die Opfer dieses falsch verstandenen Naturschutzes mit Fallen und Waffen werden.
zaino
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Re: Vorfälle mit Tellereisen

Beitrag von zaino »

Harris, warum regst Du Dich schon wieder auf wie ein Auto? Wenn die legalen Fallen so sicher töten, wie Du schreibst, ok.
Hier ging es um ILLEGALE und für Mensch und Tier gefährliche Fallen!
Wobei es mir persönlich suspekt ist, dass da niemand 24/7 die Kontrolle hat und wie bei einer wohlgezielten Kugel sofort weiß, dass das Tier tot ist.
Fallenjagd nein danke, ganz ehrlich.
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