Fotokamera für Wildtierfotografie

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Richard M
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Fotokamera für Wildtierfotografie

Beitrag von Richard M »

Ich möchte mir eine Fotokamera zulegen, mit der ich gute Aufnahmen von Wildtieren machen kann. Auf dem Gebiet bin ich Laie und da es viele pros und contras bei den unterschiedlichen Fabrikaten gibt, frage ich mal hier in die Runde, ob jemand von euch ein Gerät hat, mit dem sie/er glücklich sind und mir bitte ein bisschen weiterhelfen kann? Ich werde auf jeden Fall auch mal ein Fotofachgeschäft aufsuchen und mich dort beraten lassen, aber mich würden eure Erfahrungen auf diesem Gebiet sehr interessieren.
Danke schon mal
Richard
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SammysHP
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Re: Fotokamera für Wildtierfotografie

Beitrag von SammysHP »

- Preisrahmen
- Vorkenntnisse in der Fotografie
- Genaue Beschreibung der Motive und Ansprüche an die Aufnahmen
- Wie groß und schwer?

Für Wildtierfotografie würde ich Spiegelreflex mit 200-400 mm Brennweite (gerne auch mehr, je nach Motiv) vorschlagen. Mit 10.000 € würde sich da was machen lassen. Unter 3000 € braucht man meiner Meinung nach aber nicht mit Spiegelreflex anfangen, die billigen Einsteigerkameras sind meiner Erfahrung nach schrecklich in der Bedienung und selbst für ein vernünftiges 70-200 f/2.8 musst du schon mindestens 1500 € (gebraucht) zahlen. Bei einem 400 mm f/2.8 wärst du bei 10.000 €, ein 400 mm f/5.6 gibt es aber auch schon für 1500 €. Vielleicht ein 100-400 mm f/4.5-5.6 für 2000 € für den Anfang. Dazu eine EOS 80D für 900 €, wärst du bei rund 3000 €.

Alternativ bietet sich so eine Super-Zoom-Bridge-Kamera an. Die bekommt man schon für 600-1000 € und sie liefern auf relativ kompaktem Raum eine recht ordentliche Brennweite, Bildstabilisator, ausreichende Bildqualität. Brauchen natürlich einige Zeit zum Einschalten und sind auch ansonsten nicht die schnellsten und eine gute Freistellung wirst du bei der Brennweite und Lichtstärke nicht erreichen können. Aber du kannst halt auch das Reh in 200 m Entfernung noch als Reh erkennen. ;)
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Richard M
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Re: Fotokamera für Wildtierfotografie

Beitrag von Richard M »

SammysHP hat geschrieben: 7. Jun 2017, 13:56 - Preisrahmen
- Vorkenntnisse in der Fotografie
- Genaue Beschreibung der Motive und Ansprüche an die Aufnahmen
- Wie groß und schwer?
Danke Sammy :)
Beim Preisrahmen dachte ich an bis zu 700 Euro.
Vorkenntnisse keine
Genaue Beschreibung der Motive und Ansprüche an die Aufnahmen: Fuchs, Reh, Hase und alles was sich sehen lässt. Ich möchte einfach aus größerer Entfernung ein schönes Bild von dem Tier auf der Wiese bekommen, das auch bei wenig Licht noch gut aussieht.
Gewicht nicht zu schwer. Aufgrund meiner körperlichen Einschränkung kann ich keine Riesenausrüstung mitschleifen. Ich habe ein Laufrad und transportiere meine Sachen im Rucksack.
Ich dachte auch an Bridgekamera. Da lese ich nur oft, dass es in der Dämmerung nicht mehr richtig gut geht.
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Re: Fotokamera für Wildtierfotografie

Beitrag von SammysHP »

Dämmerung ist mit solchen kleinen Kameras fast unmöglich. Da brauchst du wirklich lichtstarke Objektive, die im Bereich 10.000 € bis 30.000 € liegen. Ansonsten halt entsprechend kürzere Brennweite. Ich weiß ja nicht, ob du so wie Grauer Wolf erst noch einen Kaffee mit den Tieren trinkst und dir den Model-Vertrag unterschreiben lässt, aber zumindest ich bin eigentlich immer ein wenig weiter weg vom Geschehen.

Kannst dir ja mal die Lumix DMC-FZ72 oder Lumix DC-FZ82 anschauen, die hat 60x optischen Zoom und mit den 16 bzw. 18 MP kann man auch noch einen Ausschnitt machen. Lichtstärke ist für die Klasse OK, aber halt kein Vergleich zu einer großen Kamera.
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Re: Fotokamera für Wildtierfotografie

Beitrag von Caronna »

Ich hätte ne Sony slt 33 übrig, Ist ne Kamera mit halbdurchlässigem Spiegel Mattscheibe und elektronischem SUcher, Objektive gibts preiswert, weil die seit den analogen Minoltas den Bajonettanschluß beibehalten haben. ich dachte so um die 200 Euro. wenn du näheres wissen willst, mail me
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Re: Fotokamera für Wildtierfotografie

Beitrag von SammysHP »

Das teure sind die Objektive – und das sollten sie auch sein! Ein 2000 € Objektiv an einer 200 € Kamera macht bessere Bilder als ein 200 € Objektiv an einer 2000 € Kamera. Mit einem Objektiv ist es meist nicht getan, weil man damit doch einen recht begrenzen Brennweitenbereich hat. Meistens hat man also mindestens drei Objektive: Ein Weitwinkel-Zoom, eine ordentliche Festbrennweite mit Normalbrennweite oder ggf. ein wenig Tele (falls man viel mit Portraits arbeitet) und ein Tele-Zoom. Dann natürlich diverses Zubehör, Rucksack etc. Dann ist man schnell bei viel Geld (und viel Gewicht).
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Caronna
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Re: Fotokamera für Wildtierfotografie

Beitrag von Caronna »

... muss ja kein 2000 € objektiv sein. Ich habe z.B. ein Zoom bis 300 was ich unter 100 bekommen habe, halt was älter (und schwerer), nicht ganz so lichtstark. Die alten Minoltas sind trotzdem nicht schlecht.
Wer unbedingt Vollformat braucht... klar, dann wirds teurer und schwerer.
ein 300derter bei Vollvormat bedeutet eine Brennweite von 300mm, bei der slt würde das etwa einem 450er Objektiv entsprechen (durch das cropping).
Einen Unterschied zwischen den Marken der Kameras gibt es kaum. Ich habe mich für Sony entschieden weil ich noch Objektive von Minolta hatte und die weiterverwenden kann. Das Minoltabajonett wird seit über 30 Jahren gebaut und wurde von Sony übernommen. der Unterschied: Moderne Objektive sind einiges leichter
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Re: Fotokamera für Wildtierfotografie

Beitrag von Grauer Wolf »

Caronna hat geschrieben: 8. Jun 2017, 09:38 ... muss ja kein 2000 € objektiv sein. Ich habe z.B. ein Zoom bis 300 was ich unter 100 bekommen habe, halt was älter (und schwerer), nicht ganz so lichtstark. Die alten Minoltas sind trotzdem nicht schlecht.
Tierfotografie mit DSLR (oder vergleichbaren Konstruktionen) mit Nikon oder Canon (die Profimodelle sind staub- und wasserdicht): Es gibt kein Objektiv, das es nicht gibt. Sony ist in dem Bereich ein Exote.
Caronna hat geschrieben: 8. Jun 2017, 09:38...Moderne Objektive sind einiges leichter
Wo soll der Vorteil sein? Das bedeutet nur die üpige Verwendung von Plastik. Wichtig ist nicht das absolute Gewicht, sondern das Verhältnis von Masse zu Größe, das das Handling bestimmt. Ultraleichte Cams plus ebensolche Objektive sind kaum ruhig zu halten und die Standfestigkeit läßt auch zu wünschen übrig: Ich habe ein Plastikobjektiv schon mal geschrottet.
Und noch eines: Finger weg von Fremdobjektiven bei (Semi-)Proficams: Deren Antriebsmotoren sind so stark, daß sie das Getriebe des Objektivs schreddern können.

Aber bei der ganzen Diskussion wird eines vergessen. DSLRs plus entsprechende lichtstarke Objektive sind schwer. Da kommen beim Equipment schon mal gerne 8-10 kg zusammen. Alleine die Kombi "prof. DSLR plus 70-200/2.8" wiegt runde 3 kg. Und das ganze ist exorbitant teuer.


Die ganze Diskussion ist zwar interessant, mißachtet aber Richard M s Wünsche:
Er ist körperlich eingeschränkt und möchte nicht zu viel Geld ausgeben.

M.E. ist da eine Bridge mit hohem Zoomfaktor und guter Lichtstärke die Kamera der Wahl. Lichtstärke 2.8 sind m.W. keine Seltenheit und Äquivalenzbrennweiten bis 400 m sogar recht häufig. Es gibt ein Model von Lumix (?), das sogar ein Äquivalent von 2000 mm bietet. Der Nachteil dieser Cams mit vergleichsweise kleinen Sensoren ist, daß sie halt nicht dämmerungstauglich sind, zumindest nicht, wenn sich das Motiv bewegt. So ab 400 ASA bis 800 ASA je nach Größe ist Schluß, wenn man einigermaßen rauscharme Bilder möchte (rauschfrei ist m.M.n. gar nicht wünschenswert).
Aber damit muß man leben, wenn man nicht Abertausende hinegen und etlich kg schleppen will.
Richard M hat geschrieben: 7. Jun 2017, 15:01 enaue Beschreibung der Motive und Ansprüche an die Aufnahmen: Fuchs, Reh, Hase und alles was sich sehen lässt. Ich möchte einfach aus größerer Entfernung ein schönes Bild von dem Tier auf der Wiese bekommen, das auch bei wenig Licht noch gut aussieht.
Bitte überschätze nicht die Größe dieser Tiere! Um die auch nur halbformatfüllend ins Bild setzen zu können, muß Du verdammt nahe ran. Photographisch betrachtet ist ein Fuchs ein sehr kleines Tier, etwa wie ein kleiner Hund, ein Reh kaum viel größer und ein Hase winzig. Bei extrem langen Brennweiten machen Dir aber Luftunruhe und ggf. das Gelände Schwierigkeiten.
Nicht umsonst benutzen die meisten Tierphotographen Objektive von 200 bis ungefähr 600 mm (jetzt mal bezogen auf KB) und betreiben hohen Aufwand in Sacgen Tarnung, um nahe heran zu kommen. Mal ganz abgesehen davon, lichtstarke Objektive über 600 mm aus guten Haus kosten ein Vermögen...

Betrachtet man die Wünsche von Richard M unter diesen Aspekten, ist eine sehr gute Bridge-Kamera mit weitem Zoom-Bereich, hoher Lichtstärke und nicht zu kleinem Sensor (wenigstens 1/1.8 Zoll) tatsächliczh eine gute Lösung, auch wenn man bei der Dämmerungstauglichkeit und der Eingangsdynamik (die Bilder dieser kleinen Sensoren brennen relativ schnell aus) Abstriche machen muß. Maßgeblich ist ja auch die Verwendung der Bilder: Sollen die für's Web oder maßvoll große Ausdrucke sein oder für Hochglanzdrucke in DIN A1?

Und noch eine Randbemerkung: Mehr Megapixel ist nicht gleich besser! Ich habe lieber weniger Mpx, die dafür "Biß" haben.

Gruß
Wolf
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SammysHP
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Re: Fotokamera für Wildtierfotografie

Beitrag von SammysHP »

Grauer Wolf hat geschrieben: 8. Jun 2017, 16:16 Und noch eines: Finger weg von Fremdobjektiven bei (Semi-)Proficams: Deren Antriebsmotoren sind so stark, daß sie das Getriebe des Objektivs schreddern können.
Meistens sitzt der Motor heutzutage ja im Objektiv und nicht in der Kamera. Und ordentliche Objektive nutzen i.d.R. (Ring-)Ultraschallmotoren mit Direkteingriff, bei denen man auch im Betrieb am Fokusring drehen kann. Da geht relativ wenig kaputt (trotzdem habe ich schon einige Motoren kaputt bekommen, was wohl starken Temperaturschwankungen im Winter trotz Akklimatisierung im Rucksack geschuldet ist).
Grauer Wolf hat geschrieben: 8. Jun 2017, 16:16 M.E. ist da eine Bridge mit hohem Zoomfaktor und guter Lichtstärke die Kamera der Wahl.
[…]
Bitte überschätze nicht die Größe dieser Tiere!
Die beiden Lumix-Modelle mit 60-fach Zoom (umgerechnet wohl bis 1200 mm) hatte ich oben ja schon vorgeschlagen. Sind auch preislich recht interessant. Bei der hohen Brennweite ist die Lichtstärke natürlich nicht mehr so toll, da muss man dann auf ein Stativ zurückgreifen (oder der Bildstabilisierung vertrauen) und hoffen, dass sich das Tier nicht bewegt. Und natürlich dürfte die Abbildungsleistung des Objektivs in dem Bereich auch nicht mehr so toll sein. Apropos:
Grauer Wolf hat geschrieben: 8. Jun 2017, 16:16 auch wenn man bei der Dämmerungstauglichkeit und der Eingangsdynamik (die Bilder dieser kleinen Sensoren brennen relativ schnell aus) Abstriche machen muß. Maßgeblich ist ja auch die Verwendung der Bilder: Sollen die für's Web oder maßvoll große Ausdrucke sein oder für Hochglanzdrucke in DIN A1?

Und noch eine Randbemerkung: Mehr Megapixel ist nicht gleich besser! Ich habe lieber weniger Mpx, die dafür "Biß" haben.
Der Dynamikumfang ist bei guten Sensoren eigentlich kein Problem, größer als in der Analogfotografie allemal. Ebenso sind 20 Megapixel üblich und angemessen. Klar, das Rauschen nimmt aufgrund der kleinen Pixelgröße ein wenig zu, aber ich habe lieber ein paar MP in Reserve, damit man auch mal einen Ausschnitt machen kann (wenn der Zoom nicht reicht). Man muss natürlich immer schauen, wie gut das Objektiv ist und überhaupt so hoch auflösen kann.
Grauer Wolf hat geschrieben: 8. Jun 2017, 16:16 (rauschfrei ist m.M.n. gar nicht wünschenswert)
Doch, eigentlich schon. ;) Idealerweise wird exakt das einfallende Licht vom Sensor gemessen. Das Rauschen entsteht ja nur durch "Fehler" beim Auslesen der Pixel. Wenn man den Fehler technisch nicht weiter reduzieren kann, fangen viele Hersteller leider an, softwareseitig zu korrigieren. Dabei gehen dann natürlich Details verloren, die man mit einem anderen Algorithmus im Rauschfilter vielleicht hätte erhalten können. Aber da man normalerweise eh RAW fotografieren sollte, lässt sich das ja umgehen.
Grauer Wolf hat geschrieben: 8. Jun 2017, 16:16 Bei extrem langen Brennweiten machen Dir aber Luftunruhe und ggf. das Gelände Schwierigkeiten.
Da haben die Planespotter wohl am meisten mit zu kämpfen. Hier ein schönes Beispiel, wie "flüssig" Luft doch eigentlich ist: https://www.youtube.com/watch?v=mm3jTmYJ1EY
Grauer Wolf hat geschrieben: 8. Jun 2017, 16:16 Mal ganz abgesehen davon, lichtstarke Objektive über 600 mm aus guten Haus kosten ein Vermögen...
So ein Sigma 200-500 mm F2,8 wäre schon was tolles, ja.
Grauer Wolf

Re: Fotokamera für Wildtierfotografie

Beitrag von Grauer Wolf »

SammysHP hat geschrieben: 8. Jun 2017, 17:08 größer als in der Analogfotografie allemal.
Das stimmt nur sehr bedingt. Gerade die kleinen Sensoren sind hier schwach, besonders im Highlight-Bereich. Filme schleichen bei den Highlights aus. Sensoren gehen oft genug abrupt in die Sättigung, was dann zu häßlichen Tonwertabrissen führt. Und bei den Minisensoren besteht aufgrund der Rauschneigung das Problem, daß man die Lowlights nicht stark hochziehen sollte. Warum wohl benutze ich für kniffelige Lichtsituationen die "steinalte" Fuji S5 pro (mit der man sogar die Sonne mit ins Bild einbeziehen kann)? Weil sie aufgrund ihrer Technologie auch heute noch unerreicht im Hightlight-Bereich ist und selbst krasse Hoghlights weich auslaufen läßt.
Btw., gegen Cine- Negativfilme kommt kein Sensor an. Deren "Eingangsdynamik" läßt jede Digitalkamera alt aussehen, da sie ungeheure Resserven im Highlightbereich haben. Nur die Verarbeitung ist natürlich relativ aufwendig.
SammysHP hat geschrieben: 8. Jun 2017, 17:08 Ebenso sind 20 Megapixel üblich und angemessen.
Das ist bei kleinen Sensoren, wie sie in Kompakt- und Bridgekameras benutzt werden, reiner Irrsinn. Ein gängiger 1/1.8 Zoll Sensor hat 39 mm² effektive Fläche, ein APS-C-Sensor bei Nikon 373 mm². Hätte dieser APS-C-Sensor die gleiche Pixeldichte wie der kleine Sensor, so wären das dann knapp 200 Mpx (bei der aktuellen D500 übt Nikon weise Selbstbeschränkung auf 20 Mpx!), bei einem KB-Sensor wären es rund 440 Mpx, eine Pixeldichte, bei man nur noch den Kopf schütteln kann. Leider ist bei den Kompakt- und Bridgekameras der Pixelwahn ungebrochen. Sinnvoller wäre eine Beschränkung auf 8, maximal 10 Mp², selbst 6 Mpx wären noch hervorragend (von 6 Mpx kann man problemlos gestochen scharfe 50x70 Prints machen oder eine Magazindoppelseite drucken; die Pixelqualität entscheidet, nicht die ~quantität).
SammysHP hat geschrieben: 8. Jun 2017, 17:08 Doch, eigentlich schon. ;) Idealerweise wird exakt das einfallende Licht vom Sensor gemessen. Das Rauschen entsteht ja nur durch "Fehler" beim Auslesen der Pixel. Wenn man den Fehler technisch nicht weiter reduzieren kann, fangen viele Hersteller leider an, softwareseitig zu korrigieren. Dabei gehen dann natürlich Details verloren, die man mit einem anderen Algorithmus im Rauschfilter vielleicht hätte erhalten können. Aber da man normalerweise eh RAW fotografieren sollte, lässt sich das ja umgehen.
Rauschfreie Bilder wirken wie "gelackt",völlig leblos und haben keinen Charakter. Außerdem machen sie manchmal Ärger bei der Nacharbeit, weil sie unter bestimmten Bedingungen zur Posterisierung neigen. Farbrauschen wirkt tatsächlich störend, aber das Luminanzrauschen gibt den Bildern erst Leben.
Und wieso photographiert man "normalerweise" in RAW? Ich photographiere seit Jahren nur noch in JPG und habe damit beste Erfahrungen gemacht. Das, was meine Nikon (Rauschfilter auf "Low"; es greift erst ab 800 ASA) "ausspuckt" (von der Fuji (Nikonbajonnet) ganz zu schweigen, hier lohnt RAW nur bei extremsten Lichtverhältnissen als Sonderfall) ist via RAW nur mit größten Mühen, wenn überhaupt zu erreichen. Die Zeit kann ich mir schenken, zumal es einfacher und schneller geht, bei kniffeligen Lichtverhältnissen eine schnelle Belichtungsreihe zu schießen, anstatt in einem RAW rumzuhexen. Nachbearbeiten muß ich fast nie, außer mal bei Bildern, die für den Offset-Druck bestimmt sind (es hängt also vom Verwendungszweck ab).
SammysHP hat geschrieben: 8. Jun 2017, 17:08 So ein Sigma 200-500 mm F2,8
Das Ding ist ein Monster, Freihandphotographie faktisch unmöglich, im Feld völlig unbrauchbar. Außerdem habe ich was gegen Fremdobjektive, weil die "Kommunikation" mit der Kamera nicht hundertprozentig verläßlich ist.

Gruß
Wolf
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