Jäger verwechselt...

Alles, was sonst nirgends passt.
zaino
Beiträge: 2108
Registriert: 20. Mai 2015, 23:39
Kontaktdaten:

Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von zaino »

Quatsch. So lange die Hunde ihn nicht direkt anfallen, darf er nicht einfach mit Mordabsichten losziehen.
Benutzeravatar
irrlicht
Beiträge: 45
Registriert: 4. Nov 2019, 17:04
Wohnort: sachsen-anhalt

Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von irrlicht »

Erklärbär hat geschrieben: 24. Nov 2019, 15:08 Soso, wildern dürfen die Hunde nicht, aber Reiter und Jogger anfallen.

Wer klagt denn die Hundebesitzerin an? Dìe den Jäger genötigt hat, die Hunde zu erschiessen...
die besitzerin hat den jäger nicht genötigt, die hunde zu erschießen!
der jäger hätte sich allerdings *genötigt* fühlen müssen, die behörden zu informieren anstatt monatelang das treiben der hunde zu beobachten und nur auf eine günstige gelegenheit zu hoffen sie erschießen zu können.

ich bin übrigens ebenfalls der meinung, dass die hundebesitzerin auch bestraft gehört. denn wie kann man es bitteschön nicht *ernstnehmen*, wenn die eigenen hunde seit monaten wildern gehen?!

dass dem jäger zusätzlich zur geldstrafe auch noch der jagdschein entzogen wurde, finde ich absolut gerechtfertigt.
er hat sich in mehrfacher hinsicht absolut inkorrekt verhalten.
zudem war es äußerst rücksichtslos, der angeschossenen hündin auch noch vor den augen der besitzerin den fangschuß zu geben.
eine waffe gehört nicht in die hände von rücksichtslosen menschen! und demnach müßten meiner meinung nach noch viel mehr jägern der jagdschein entzogen werden, denn rücksichtslosigkeit scheint bei so manch einem grünrock zum guten ton zu gehören.
zaino
Beiträge: 2108
Registriert: 20. Mai 2015, 23:39
Kontaktdaten:

Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von zaino »

... und so lange er a) die Hunde nicht auf frischer Tat ertappt, und die ihn b) nicht persönlich angehen, hat er eigentlich keinerlei rechtliche Handhabe, die armen Viecher auf so üble Art um die Ecke zu bringen.
SELBT WENN er sie beim Wildern sieht, ist er gehalten zunächst die Besitzer anzusprechen.
Dass er einfach draufhalten darf, das war früher mal so, ist aber schon sehr lange her.
Trotzdem oder weil es häufig passiert ist, dass Jäger aus schierer Bosheit Hunde einfach erlegt haben, um ihren Besitzern eins zu verpassen... mit dem Hinweis auf Leinenzwang oder ähnliches, wurden die Bestimmungen verschärft, eben gerade UM der Willkür einen Riegel vorzuschieben.
Warum z. B. sollte ein Hund ohne jeden Jagdtrieb NICHT mal fröhlich 100 Meter vorausbrettern dürfen, so lange er immer noch MENTAL an der Leine ist, weil gut erzogen. Auch solche Hunde gibts nämlich.

Wenn diese Hunde wirklich öfter Passanten erschreckt oder bedroht haben, warum hat da keiner wirklich Krach geschlagen?
Und richtig, diese Besitzerin war wohl reichlich indolent. Wir haben genug Beiss-Vorfälle u. ä. gehabt, die Tiere müssens ausbaden. Also mal halloo, wach, liebe Hundebesitzer.

Ansonsten Daumen hoch zu irrlichts Ansage.
Benutzeravatar
SammysHP
Administrator
Beiträge: 3704
Registriert: 4. Okt 2010, 18:47
Wohnort: Celle
Kontaktdaten:

Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von SammysHP »

Notwehr wird es schonmal nicht sein können, das ist bei einem unbeaufsichtigten Hund unmöglich. Allerhöchstens Notstand, aber davon kann zu dem Zeitpunkt auch keine Rede sein.

Der zitierte Paragraph aus dem Jagdgesetz kann auch nur dann angewendet werden, wenn der Hund aktiv Wild jagt. Ob er Reiter anfällt, spielt dafür keine Rolle. Unabhängig davon vermeiden es viele Jäger aber trotzdem, Hunde zu schießen, weil das immer ein ziemlich hässliches Nachspiel in der Gesellschaft hat.
zaino
Beiträge: 2108
Registriert: 20. Mai 2015, 23:39
Kontaktdaten:

Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von zaino »

Wenn Hund Pferd anfällt.... macht das GAR nix?
Ok, ich hoffe, dass diese Rechtlage notfalls vom PFERD entschieden wird. Kann passieren. Tja...

Meines Wissens ist auch das Töten von jagenden Hunden nimmer so ohne weiteres möglich.
Erklärbär
Beiträge: 1721
Registriert: 2. Feb 2018, 02:50

Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von Erklärbär »

Das wird ja immer schlimmer! Hunde dürfen alles. Wo sind wir nur angelangt bei uns? Wenn ich wildere, werde ich bestraft. Zurecht! Herrenlose Hunde im Wald und auf der Flur? Geht nicht! Die Besitzerin war zuhause, die wusste gar nicht, was ihre Hunde so treiben. Der Jäger hatte Recht. Irgendwann läuft das Fass über..
Will you walk out of the air, my lord?
Benutzeravatar
irrlicht
Beiträge: 45
Registriert: 4. Nov 2019, 17:04
Wohnort: sachsen-anhalt

Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von irrlicht »

zaino hat geschrieben: 24. Nov 2019, 17:04 Ansonsten Daumen hoch zu irrlichts Ansage.
dankeschön :-)

übrigens ... ich weiß ja nicht, wie es anderswo zugeht aber hier bei mir, in einem kleinen 104 seelen dorf, ist bei weit mehr als der hälfte der anwohner mindestens einer pro haushalt im besitz eines jagdscheins und die meisten davon haben auch jagdhunde. einige dieser jagdhunde werden in zwingern gehalten - sehr viele aber sind absolute freigänger. die laufen hier tag und nacht im ort völlig frei herum. und natürlich gehen die auch sehr gerne mal ohne herrchen in der feldmark auf die *jagd*.
ich hab die alle schon wildern sehen.
die hunde von den beiden landwirten und dem einen pferdezüchter hier allerdings auch.
komischerweise regt sich hier kein jäger darüber auf, dass der hund vom anderen jäger wildern geht :lol:
zaino
Beiträge: 2108
Registriert: 20. Mai 2015, 23:39
Kontaktdaten:

Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von zaino »

Das macht die Sache nicht besser.
Der Hund vom Forstmeister und die Töle von meiners Vaters Kollegen zogen auch zusammen los - nachdem beide Herrchen keinen Dunst hatten, wie man Jagdhunde abführt und auslastet. Da ist auch nix passiert. Der Nachbarsköter ist immer mal übern Zaun, hat wahlweise mein Kaninchen gejagt oder Schoßhunde von Besuchern angefallen..Der Forstmeisterhund war ein ziemlich ungemütliches Vieh, ein großer Deutsch Drahthaar. Aber natürlich gilt da keinesfalls SSS.... ist ja der Chef, nech? :( Manche Leut sind leider gleicher als andere... und eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus...
Wobei, immer und immer wieder: Das Problem hängt immer am ENDE der Leine.
Benutzeravatar
irrlicht
Beiträge: 45
Registriert: 4. Nov 2019, 17:04
Wohnort: sachsen-anhalt

Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von irrlicht »

zaino hat geschrieben: 24. Nov 2019, 17:40 Wobei, immer und immer wieder: Das Problem hängt immer am ENDE der Leine.
yepp! und deshalb befürworte ich inzwischen auch den hundeführerschein.
das war nicht immer so, früher sah ich das mal anders.
zaino
Beiträge: 2108
Registriert: 20. Mai 2015, 23:39
Kontaktdaten:

Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von zaino »

Wie schrieb mal Vine Deloria: Je mehr Gesetze eine Gemeinschaft benötigt, desto schlechter ist es um diese Gemeinschaft bestellt.

Vielleicht treffe ich einen meiner Hundefreude da auf der anderen Seite wieder. Total vernachlässigter "Stallhund", riesengroß und stark und hat auch gewildert auf Teufel komm raus. Krepierte wegen schlechter Fütterung, ein paar Monate, nachdem ich weg gezogen war. Beim Abritt vom Stall wollte er mir unbedingt hinterher, was er bis dahin noch nie getan hatte... das verfolgt mich heute noch. Manche Menschen sollten keine Hunde haben dürfen. :-( Im Nachhinein war das ein krasser Tierschutzfall - fiel nur damals nicht gleich auf.
Antworten