Jäger verwechselt...

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zaino
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Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von zaino »

Man HÄTTE ja mal checken können, ob die Hunde auf Zuruf reagieren. Aber wenn die grad im Jagdmodus sind und Huskys zumal.... schlechte Karten für ein Einschreiten. In dem Fall waren die Hunde ja mittendrin im Getümmel und haben massiv Schaden angerichtet.
Evt. drauf zurennen, anschreien, ihnen wohlgezielt eins mit der Zwille aufbrennen... was nachschmeißen.... ???
Hätte ich jetzt mangels Knarre probiert. Keine Angst gehabt, Huskies sind nicht "bös" per sé.
Der Jäger hat das halt mal wieder auf Jägerart gelöst - und natürlich NICHTS anderes vorher ausprobiert, warum auch, dafür führen die Kerls ja 'ne Waffe, nech? Wenn schon, wollen sie auch damit spielen. Rechtlich gesehen durfte er auch.
Wobei mir da außer einem Betäubungsgewehr vom Tierarzt jetzt auch keine andere Lösung einfiele, die zu stoppen... und bis der anrückt und die Spritzen aufzieht, sind alle Wollpopos ersoffen... :(

Sie können nix dafür, sie haben einen wahnsinnigen Bewegungstrieb und "Selbsterhaltungstrieb" obendrein.
Wer sich also diese Tiere anschafft und nicht artgerecht auslastet & hält, baut von vornherein Mist.
By the way, ich liebe Huskies sehr und finde sie ultra-knuffig. Aber ich halte keine... weil ich aktuell kaum meine 2 Kater auslasten kann.
Erklärbär
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Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von Erklärbär »

Ich finde Huskies auch interessant. Hatte mal einen bei Skilanglauf an der Leine, der hat mich durch den halben bayrischen Wald gezogen...

Aber in dem Fall hat das der Jäger freilich richtig gemacht. Oder hätte es gereicht, denen gezielt ins Bein zu schiessen. Vermutlich schwierig, wäre aber effektiv gewesen...auf 3 Beinen dürfte es aus sein mit der Jagd.
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zaino
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Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von zaino »

Naja, mag in diesem Fall ja so sein oder auch nicht, wir waren nicht dabei.
Aber es ist leider Fakt: Jäger probieren gar nie was anderes aus, die haben auf alles nur eine Antwort: Die Flinte.
s. vor einiger Zeit der Wiesent und vor Kurzem dieses Zebra... :evil: (vermutlich war Letzteres ein Feuerwehr- oder Policeman mit Jagdschein?)
Hat mich schon als Kind angek***, wenn mein Großvater erzählt hat. Der musste? durfte? seinerzeit auch allerlei verunfallte Haustiere abmurksen.
Irgendwelche Rettungsversuche? Nö, wieso denn... VIIIEL zu umständlich. Das zieht sich wie ein roter Faden durch.

Klar, wenn irgendein Riesenvieh ein Kind, einen Menschen neben mir oder MEIN Haustier direktemang anspringt, dann haue/schieße/werfe ich mit allem, was ich habe, und zwar pronto.
Erklärbär
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Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von Erklärbär »

Genau so. Und wenn Schafe abgemurkst werden ebenso. Die haben ja nicht freiwillig Suizid begangen. Das Leben eines Hundes steht doch nicht über dem Leben eines Schafes, oder?
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zaino
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Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von zaino »

Was für ein Sch***argument. Wir waren nicht dabei.
Generell würde ich mir wünschen, dass jedes Leben zählt und ich mich auf vernünftiges Abwägen verlassen könnte.
Kann man bei den Flintenträgern aber leider nicht.
Lutra
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Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von Lutra »

Ich glaube, so einfach ist das nicht. Der Jäger darf seine Jagdwaffe grundsätzlich nur zur Jagd einsetzen (oder auf dem Schießstand). Alles andere zieht mindestens eine Untersuchung nach sich. Und da ist der Ausgang nicht sicher.
Bei dem vorher hier diskutiertem Fall ist es ja nicht so gut ausgegangen für den Vollstrecker. Dafür gibts im Zweifelsfall die Gerichte.
Erklärbär
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Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von Erklärbär »

Ach, Ihr mögt die Jäger einfach nicht, deswegen darf auch nicht sein, was nicht sein soll.

Ich warte auf den Tag, an dem Ihr alle Eure Empathie ohne Vorurteile auf alle hin anwendet. Keine Rosinenpickerei.

Die Polizei urteilt folgendermassen:

Jäger grundsätzlich zum Abschuss berechtigt

Grundsätzlich habe sich der Schütze in einem ausgewiesenen Jagdgebiet aufgehalten, als er die Hunde erschoss, erklärt Polizeisprecher Axel Bergmann die Situation. Der Mann habe zudem die Erlaubnis, die genutzte Waffe zu führen. „In einer derartigen Situation liegt es im Ermessen eines Jägers, Schutzmaßnahmen zu ergreifen.“
Wäre ich ein Jäger, ich hätte genauso gehandelt.
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zaino
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Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von zaino »

Korrektur: Ich mag sehr VIELE Jäger nicht, WEIL man sich häufig auf deren Urteil nicht verlassen kann.
In diesem Fall mag es anders gewesen sein.
Es ging mir eher ums Prinzip und die Rechtsfrage. Ja, rein rechtlich darf er (wobei er in B-W und Nordrheinwestfalen, glaube ich, möglicherweise nicht mehr so ohne Weiteres gedurft hätte)...

Langsam bin ich diese endlose krasse undifferenzierte Schwarz-Weißmalerei und diese selektiven und bewussten Lesestörungen echt leid.
Hab hier selber wegen eines Missverständnisses einen Rüffel gekriegt , den gebe ich hiermit weiter an gewisse Leute, die mit Absicht alles missverstehen.
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Nina
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Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von Nina »

In Winnen im Kreis Gießen haben Jagdhunde bei einer revierübergreifenden Jagd mit neun Revieren eine Ziegenherde angegriffen und den Tieren schwere Verletzungen zugefügt; ein Lamm hat den Angriff nicht überlebt. Die Halterin der Ziegen hat Anzeige erstattet.
Die einzigen, die ihr geholfen hätten, die Tiere wieder einzufangen, seien die Polizisten aus Grünberg gewesen. "Die Jäger erwarten, dass Hundehalter ihre Tiere anleinen." Umgekehrt könne man dann auch erwarten, dass Jäger ihre Jagdhunde im Griff hätten.

Gießener Anzeiger, 22.11.2019: Winnen: Hunde greifen Ziegen an https://www.giessener-anzeiger.de/lokal ... n_20744126
Das erinnert an den Fall aus dem Landkreis Kusel in Rheinland-Pfalz, als Jagdhunde bei einer Drückjagd eine Rinderherde angegriffen und ein Kalb getötet sowie eine trächtige Kuh verletzt haben.
„Zehn bis 15 Hunde haben sich an der Kuh festgebissen, am Maul, den Hinterbeinen, dem Schwanz.“ Jäger und der Treiber hätten minutenlang auf die Hunde eingebrüllt, doch die hätten nicht abgelassen. „Die haben wie Bestien an der Kuh gehangen“ [...].

Die Rheinpfalz, 22.12.2018: Dunzweiler: Jagdhunde im Blutrausch https://www.rheinpfalz.de/lokal/kusel/a ... lutrausch/
In Frankreich wurde eine Schwangere durch Hunde getötet. Der Fall ist noch nicht abschließend geklärt:
In Frankreich ist eine Schwangere offenbar von mehreren Hunden angefallen und getötet worden. Nahe dem Tatort hatte zur selben Zeit eine Jagd stattgefunden. [...] Der Polizei zufolge ereignete sich der Vorfall bereits am Samstag am Rande einer Jagd in der Nähe des Ortes Villers-Cotterêts, an der eine Poitevin-Hundemeute beteiligt war.

Spiegel online, 20.11.2019: Schwangere stirbt bei Hundeangriff https://www.spiegel.de/panorama/gesells ... 97366.html
Unabhängig von den zuvor aufgeführten Fällen: Peter Wohlleben: "Jagd ist nicht mehr zeitgemäß"
Jäger schießen Tiere. Und das ist etwas, was ich nicht mache. Finde ich nicht schön. Also Wildbestände in Deutschland haben sich auf einem hohen Niveau von selber einreguliert und wenn wir die Fütterung sein ließen und nicht so stark durchforsten, dass es soviel Bodenvegetation gibt - das ist nämlich auch Futter für die Tiere - dann würden Wildbestände möglicherweise von alleine etwas absinken. Also ich meine: Jagd ist nicht mehr zeitgemäß.

Peter Wohlleben im Interview mit Ingo Nommsen bei ZDF-"Volle Kanne" am 21.11.2019 https://www.zdf.de/verbraucher/volle-ka ... n-100.html
zaino
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Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von zaino »

Krass. Und beim Jagdhund gilt genau wie bei allen anderen Hunden: VOn nix kommt nix. Wer nicht mit ihnen arbeitet, und das kosequent, dem folgen sie nicht und dann passiert so Quark wie der, den Nina mit ihren Beispielen belegt.
Egal also, ob der Hundebesitzer nun Jäger ist oder nicht. Wer die Zeit nicht hat und nicht die Geduld, der sollte keinen Hund halten. Punkt.

Erschreckend, wie die Berichte von Jägern und Landwirt wegen Kuh und Kalb voneinander abweichen. Der eine spricht von "leichtem Schock" und Lappalien, der andere von einem toten Kalb. Irgendwer lügt hier massiv.
Wenn man aber doch WEISS, dass da jemand Weidevieh mit Jungtieren draußen hält, MUSS man dann mit der gesamten Meute durchschüren? Könnte man nicht einfach 1000 Meter weiter bzw. wo anderst jagen, verdammt nochmal? Ich finde das per se derartig rücksichtslos.... !!! :evil:
Was never ever je passieren dürfte, dass "Arbeitshunde" in Ausübung ihres Jobs so durchdrehen, dass sie eben Schaden anrichten.
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