Jäger verwechselt...

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Richard M
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Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von Richard M »

zaino hat geschrieben: 18. Aug 2019, 11:28 Welche Farbe hat übrigens Dein Tarnumhang?
Ist der da: https://www.amazon.de/gp/product/B01J7G ... UTF8&psc=1
zaino hat geschrieben: 18. Aug 2019, 11:28 ... aber das läuft jetzt sicher gleich wieder unter "Diffamierung der Jäger".
Kann ich mir nicht vorstellen, dass ich diese lehrreiche Erfahrung hier nicht kommunizieren und bekanntmachen darf.
zaino hat geschrieben: 18. Aug 2019, 11:28 Und: Sind Wildschweine grün-braun gefleckt???? Echt jetzt? Wirklich??? *michamkopfkratz*
Es war in der früh um 4:30 Uhr. Die Jäger waren wohl Menschen, die bei Mondlicht nicht viel sehen und jede größere Unebenheit am Boden für eine Wildsau halten. Im Zweifelsfall wird dann halt eine Kugel verpasst.
Petition Der Wolf gehört zu Deutschland: https://www.change.org/p/bundesminister ... eutschland
zaino
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Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von zaino »

Richard M hat geschrieben: 18. Aug 2019, 12:39 ]Es war in der früh um 4:30 Uhr. Die Jäger waren wohl Menschen, die bei Mondlicht nicht viel sehen und jede größere Unebenheit am Boden für eine Wildsau halten. Im Zweifelsfall wird dann halt eine Kugel verpasst.
Genau sowas vermeidet der echte Profi: Auf was schießen, das man bei Zwielicht nicht wirklich "ansprechen" = identifizieren kann. Mit dieser Vorgehensweise vermeidet man, Pilzsammler, JägerkollegInnen, Landwirte, Spaziergänger, Jogger, Weidetiere am Waldrand oder führende Muttertiere umzunieten.

Wenn ich in Afrika auf die Big Five ginge, dürfte ich auch nur DANN schießen, wenn ich eine perfekte Position habe und genau weiß, wo ich hin treffe.... sonst blüht nämlich ein Ritt auf einem stinksauren Büffel, eine handfeste Prügelei mit einem angep*** Löwen etc. etc.... kann tödlich enden.

Man braucht also nicht nur Geld fürn Jagdschein, sondern in der Tat etwas Gehirn zwischen den Puschelöhrchen.... wäre von Vorteil.
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Nina
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Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von Nina »

Aktuelle Pressemitteilung der saarländischen Polizei:
Bei der Jagd angeschossen: Verletztes Pferd in Thailen

Anlässlich einer Jagd fanden Jagdausübungsberechtigte am frühen Samstagmorgen (17.08.2019) um kurz vor 6:00 Uhr auf einer Koppel an einer Waldlichtung in Weiskirchen-Thailen ein schwer verletztes Pferd.
Das Island-Pferd wies eine schussähnliche Verletzung auf. Die Verletzung des Tieres war so schwer, dass es von seinem Leiden erlöst werden musste.
Eine Tierärztin untersuchte das Pferd und kam zu dem Schluss, dass die Verletzung von einem Schuss herrühren könnte. Möglicherweise wurde das Tier durch den Fehlschuss eines Jägers angeschossen. Hierzu laufen polizeiliche Ermittlungen.


Blaulicht-Report Saarland, 17.08.2019: Bei der Jagd angeschossen: Verletztes Pferd in Thailen https://blaulichtreport-saarland.de/201 ... n-thailen/
Erklärbär
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Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von Erklärbär »

Wie sollen Wölfe Platz haben in einem Land, in dem sich die Naturnutzer, Wild- und Fotojäger, später noch Jogger, Biker, Wanderer oder Pilzsucher gegenseitig auf die Füße treten? Für mich ein Symptom...

Richard, sei froh, dass Du da aus der Schusslinie raus bist. Sonst fühlst Du Dich noch wie im Krieg, wenn das Geballere losgeht. Ich traue auch niemand mit einer Flinte, das ist so ein Urinstnkt.

Wäre auch mal fast erschossen worden von 2 Jägern. War am Mittelmeer in Spanien. Hatte gerade meinen Schlafsack zusammengerollt und auf der Isomatte 1 h meditiert, als ich hinter mir einen lauten Knall hörte und mir die Federn auf den Kopf sanken. 2 Jäger hatten mich nicht gesehen und über mir einen bedauernswerten Vogel abgeschossen. Ich habe mich sofort ergeben und war froh, dass die 2 offensichtlich ihre Sinne beisammen hatten.

Ich zog meine Lehre: nie mehr in der Jagdsaison im Mittelmeerraum in der Natur unter freiem Himmel schlafen. Die ballern dort noch doller als bei uns.

Dennoch habe ich nichts gegen die Jägerschaft einzuwenden. Illegale Auswüchse sollten bestraft werden. Wie bei Anglern auch, z.B. Angeln mit Lebendköder. M.M.

Aber ansonsten soll jeder nach seiner Facon glücklich werden.
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zaino
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Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von zaino »

Oh-oooh Du tust doch nicht etwa Jäger bashen, Erklärbär? Sammy hat genau deswegen gerade einen Fred geschlossen.
Aber manche Leute dürfen Dinge hier schreiben, die genau andere nicht schreiben dürfen. Merkwürdige Entwicklung hier im Forum. Da nützt es Dir auch nix, dass Du ansonsten nichts gegen die Jägerschaft einzuwenden hast - sie hätten Dich zwar fast mal mit 'ner Ente verwechselt, aber gut *kicher*...

Dein Argument mit dem Platz im Land ist dagegen mal wieder lächerlich. So dicht bestückt ist unser Wald ja nun auch nicht mit Bewohnern und Benutzern, dass man zwangsläufig immer zig verschiedene Spezies in der Schusslinie hätte.
Die "Fehlschüsse" sind allein ein Symptom für unverantwortlichen Waffengebrauch und für Jäger, die Zielwasser brauchen oder vor lauter Jagd-Eifer nicht gucken, bevor sie abdrücken. Biker, Pilzsammler oder Wildschweine ebenso wie Waldarbeiter sind von Gestalt und Bewegungsablauf her doch recht gut unterscheidbar. Jedenfalls für alle, die ihre Brille auf und ihre fünf Sinne beisammen haben. Auch Jogger oder Weidetiere sollten sich per Zielfernrohr doch einwandfrei ansprechen lassen - so viel Zeit muss sein und wenns Licht nimmer langt, gehört die Knarre zurück ins Futteral, schön gesichert. Punkt, aus.
maxa67

Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von maxa67 »

Wie bei Anglern auch, z.B. Angeln mit Lebendköder.
Ach du bist einer aus der Neuzeit. Bei uns gabs früher garnix anderes als mit Grundeln oder Stichlingen auf Hecht und Zander zu gehen.

Was mir bei den Jägern nach wie vor Sorgen macht ist das teils hohe Alter einiger Waidgenossen. Mit der Arroganz der Überschätzung ihrer jahrzehntelangen Erfahrung, einer gewissen Alterssturheit und abnehmender Leistungsfähigkeit sind das im Busche tickende Zeitbomben, wie auch die Unfallstatistik beweist.
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Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von Erklärbär »

Dann bin ich ja froh, dass die guten alten Zeiten vorbei sind. Es gibt keinen vernünftigen Grund, mit Lebendfischen als Köder zu angeln.
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maxa67

Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von maxa67 »

Zum Angeln komme ich seit zig Jahren leider nicht mehr und es wäre mir mittlerweile auch zuviel Bürokratie und Reglementierung. Wir hattend dazumal einen Kodex für Schonzeiten, Mindestmaße und Tötung/Betäubung und den haben wir eingehalten.
Das Verbot der Lebendköder ist so ein typisches Beispiel der Verweichlichung unserer Gesellschaft. Die Fangquote und die Authentizität des Angelns waren dabei einfach deutlich größer. Ein Stück toter Fisch ist für einen Zander z.B. nicht einfach ein Fisch. Der brauch zappelnde Beute. Der hecht hingegen ist Opportunist, dem isses fast egal, solange der Köder noch kein Aas ist.
Was kommt dann als nächstes? Verbot der Regenwürmer? Sind ja schließlich auch Lebewesen. Müssen die Petrijünger denen jetzt auch erstmal den Hals umdrehen, um die dann leblos und stinkend an den Haken zu hängen?

Aber wie sagte schon ein bekannter Sozialdemokrat:
„Falls Sie in einem Land leben, in dem Sie für das Fischen ohne Anglerschein bestraft werden, jedoch nicht für den illegalen Grenzübertritt ohne gültigen Reisepaß, dann haben Sie das volle Recht zu sagen, dieses Land wird von Idioten regiert.“
zaino
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Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von zaino »

maxa67 hat geschrieben: 19. Aug 2019, 07:42 Was mir bei den Jägern nach wie vor Sorgen macht ist das teils hohe Alter einiger Waidgenossen. Mit der Arroganz der Überschätzung ihrer jahrzehntelangen Erfahrung, einer gewissen Alterssturheit und abnehmender Leistungsfähigkeit sind das im Busche tickende Zeitbomben, wie auch die Unfallstatistik beweist.
Nicht so ganz - es gibt schon auch jüngere Waidgenossen, die sich Schnitzer leisten. Oberstleutnant a. d. beispielsweise, ballert gern auf den Waldweg, wenn da ein Jogger langtrabt, nur so aus Gaudi.
Bösartigkeit, Selbstüberschätzung und Starrsinn beruhen auf lebenslanger Praxis und einer gewissen Grund-Struktur, können also mit dem Alter nicht neu entstehen, sondern allenfalls nur schlimmer werden. LOL.

Der typische "Sonntagsjäger" ist hochnervös und ungeübt = Risiko. Ich vermute, überwiegend auf diese Gruppe entfällt der Großteil der Strecke von Ponys, Schafen, Kühen und pilzsammelnden Omas.
Der eher ländlich geprägte Hobby-Jäger
- schaut gern vorher mal ins Glas (Zielwasser?) Vom Hochsitz fallen und sich arg verletzten kommen genauso vor wie ein Schuß in die eigenen Gräten oder ins Blaue
- wildert ab und an, wenn er sich über Eigenmächtigkeiten der Natur aufregt und diese regulieren möchte.
- schießt seltener daneben, dafür aber schon mal die größte Sau, die er sieht, egal ob die Frischlinge führt oder nicht.
- schießt auch gern mal ein bisschen knapp an der Grenze vom Nachbarn, wenn da nun mal der schöne Bock aufkreuzt - harrharr...

Der "Bonze" zahlt viel für seine Jagd, ob Pacht, Begehungsrecht oder Jagdreise und möchte dann auch prompt bedient werden. Einige lieben den Naturkontakt, andere haben ganz andere Gründe: Macht-Ausübung, Kontakt mit Spezis und Amigos, Töten, Prestige durch Trophäen... da ist alles drin.

Neidhammeleien gibts in und zwischen all diesen Gruppen.

Alle sind jedoch davon überzeugt, dass Mutter Natur ohne ihre Hilfe unter der Last der Verantwortung (Regulierung des vierbeinigen Schädlingsbestandes) zusammenbrechen und der Mensch großen Schaden nehmen würde.

- Jägerlatein: Erzählen sie alle, Relikt aus der Eiszeit. Denn wer das größte Mammut platt machte oder über die Klippe hetzte, galt als Alpha. Mit Recht, denn dazu waren Kraft, Mut, List erforderlich, sowie Erfahrung (allerdings auch 1A Teamfähigkeit, denn alleine ging nix). Doch je mehr Futter einer heim brachte, desto ergebener war ihm die Höhlenfrau (zumindest glaubten die Männer das.... ganz bestimmt!).

Nochmal: Das ist hier nur ein kurzer, humorvoll gemeinter Überblick, in den sich durchaus nicht alle Jäger und JägerInnen einsortieren lassen. Ein ähnliches Bestiarium lässt sich sicher auch für Reiter, Angler, Golfer, Wohnmobilisten oder Bergsteiger aufstellen. Also nicht wieder aufregen. :lol: :twisted:
maxa67

Re: Jäger verwechselt...

Beitrag von maxa67 »

Hobbymeteorologen, Modelleisenbahner und Amateurfunker würden auch mal ein eigenes Thema verdienen :lol:
Keine Ursache.
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