Nein, aber die Fotografie traegt auch ihren teil dazu. Statt aufwaendig und teuer in die urspruenglichen Laender zu fahren und die Tiere in ihrem natuerlichen Lebensraum zu fotografieren, kann man das auch auf game farms in den USA.zaino hat geschrieben:Hat die gute alte Fotosafari jetzt ausgedient?
Die haben alle moeglichen einheimischen und auswaertigen Tiere (Tiger, Loewen, Leoparden etc) in Kaefigen und stellen sie den Fotografen vor den Wunschintergrund in allerbestem Licht. Diese Aufnahmen sind von geuebten Leuten auch schnell als solche identifiziert.
Sind die Tiere dann zu alt oder sehen nicht mehr gut aus, endet so ein Tier schon mal als Trophaee bei einem zahlunswilligen Jaeger ueberm Kamin, bequem auf engstem Raum geschossen und nicht aufwaendig und teuer mit einem outfitter in der Natur.
Da gibt es mittlerweile dann auch Wolfspuffs, wo man 'mit den Tieren spazieren gehen kann' und sie ebenfalls unter manipulierten Bedingungen fotografieren kann. Die werden dann stundenweise an Kunden vermietet zum Knippsen.
Unter Fotografen gibt es ebenso viele gewissenlose Trophaeenjaeger wie unter den Schiessenden, die sich einen scheiss um das Wohlergehen des Tieres welches sie fotografieren oder ueber die Konsequenzen ihrer Taten kuemmern. Denen geht es nur um ihre 'perfekte' Aufnahme und dafuer wird angelockt, gestresst, Lebensraum beschaedigt oder zerstoert.
Ich weiss von einem Wolf der hier von einem Profifotografen so lange gefuettert wurde, bis er endlich seine Nahaufnahmen bekam. Das Ganze geriet so ausser Kontrolle, dass dieser Wolf sich am Ende auf die Strasse gelegt hat, wenn ein Auto anhielt, kam es an die Fenster und hat freundlich gebettelt.
Der Wolf wurde am Ende von Behoerden erschossen, damit er sein Verhalten nicht auf weitere Familienmitglieder uebertraegt. Ueber den Punkt diesen Wolf durch Vergraemung in Zukunft davon abzubringen, war man schon lange hinaus.
Dieser haette theoretisch bis heute rumlaufen koennen (natuerlicher Tod wie Auto, Krankheit, Verletzung, etc ausgenommen), wenn nicht ein ruecksichtsloses Arschloch sein beschissenes Ego endlich einen 'wilden' Wolf zu fotografieren ueber das Wohl des Tieres gestellt haette. Da gibt es Null Respekt fuer die Natur.
Statt eben in einem dieser Wolfspuffs zu knippsen, muss es 'wild' sein. Was viele Menschen aber vergessen und andere nicht auf sich nehmen wollen, ist der Punkt, dass gute Aufnahmen von Woelfen unheimlichen Zeit, Energie und finanziellen Aufwand benoetigen. Fuer eine richtig gute Aufnahme von freilebenden Woelfen, die nicht mit Futter oder sonstigen Mitteln angelockt oder manipuliert wurden, braucht man denke ich 3-4 Monate, im Wolfsgebiet, mit fast taeglichem Aufwand. Und das ist dann in der Regel keine formatfuellende Aufnahme wie bei einer Nahbegegnung.
Darauf haben viele keine Lust, keine Geduld oder kein Interesse oder Respekt fuer das Tier, das sie fotografieren.
Die Zahl der Opfer mag geringer sein als bei den schiessenden Trophaeenjaegern, aber die Opfer sind ebenso unnuetz und vermeidbar aus blossem Egoismus.