Hessen: "Wolf vs. Naturschutz"

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Nina
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Hessen: "Wolf vs. Naturschutz"

Beitrag von Nina »

Der Kreisbauernverband Werra-Meißner spielt den Wolf gegen "den Naturschutz" aus.
Kreis-Bauernverband: „Naturschutz wegen Wolf in Gefahr“

[...] Ohne die sichere Haltung von Weidetieren wird die gesamte Naturschutzarbeit von Jahrzehnten zerstört“, sagt Stefanie Wittig. Denn auf vielen schwer zugänglichen Flächen sei Landschaftspflege nun mal nur durch Beweidung möglich. Könne die nicht mehr stattfinden, würde die hiesige Kulturlandschaft verbuschen oder einfach wieder Wald werden.

HNA, 12.05.2021: Kreis-Bauernverband: „Naturschutz wegen Wolf in Gefahr“ https://www.hna.de/lokales/witzenhausen ... 73676.html
Einfach wieder Wald werden? Wie genial! Selbst die selbsternannte "Bundeswaldministerin" Julia Klöckner überschlägt sich doch mit Wald-Schwärmereien:
Bundesministerin Klöckner: „Der Wald ist unsere grüne Lunge, ein Alleskönner. Seit drei Jahren steht er aber unter Dauerstress. Umso wichtiger ist es, geschädigte Flächen wieder zu bewalden. Wenn wir heute keine Bäume setzen, werden es uns die kommenden Generationen übelnehmen. In der Pflanzzeit jetzt im Herbst brauchen wir daher eine Pflanzoffensive für unsere Wälder. Um sie umzubauen und fit zu machenfür den Klimawandel: stabil, klimaresilient und angepasst an den Standort. Dafür haben wir als Bund finanzielle Unterstützung bereitgestellt, zudem investieren wir massiv in die Waldforschung.“ [...] Der Wald erfüllt viele zentrale und wichtige Funktionen, sei es als CO2-Speicher und Klimaschützer, beim Erhalt der Biodiversität, oder als Arbeitgeber und Einkommensquelle. Holz ist nachhaltiger Baustoff und nachwachsender Energiespender, der Wald ein Wasserspeicher und Erlebnisraum.

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, 17.09.2020: Klöckner: Wir brauchen eine Pflanzoffensive für unsere Wälder https://www.bundeswaldpraemie.de/servic ... re-waelder


Müsste die Rechnung ehrlicherweise nicht vielleicht auch mal in die Richtung "Wald vs. Rind" gedacht werden?

Der Wald:
Der Wald trägt maßgeblich zur Reduktion des Treibhausgases CO2, Hauptverursacher der Klima­erwärmung, in der Atmosphäre bei. Alle vier Sekunden wächst im hessischen Wald ein Kubik­meter Holz zu. Dadurch werden der Atmosphäre ca. 1,4 Tonnen CO2 entzogen. Diese langfristig im Holz gebundene CO2­Menge entspricht dem Aus­stoß eines Pkw mit einem Durchschnittverbrauch von 6 Litern pro 100 Kilometer und einer gefahrenen Strecke von 10.000 Kilometern.

Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Hessen — Bäume, Wälder, Lebensräume (2014), Seite 34 https://umwelt.hessen.de/sites/default/ ... ternet.pdf
Das Rind:
Dabei ist die Sache eigentlich ziemlich eindeutig: Alle rund 950 Millionen Rinder, die weltweit gehalten werden, belasten das Klima mit gewaltigen Mengen Treibhausgasen, umgerechnet rund fünf Milliarden Tonnen CO₂ pro Jahr. Diese Zahlen hat die Welternährungsorganisation FAO berechnet. Damit verursacht die Rinderhaltung zehn Prozent aller menschengemachten Treibhausgase, doppelt so viel wie der weltweite Flugverkehr. [...] Zwar könnten Weiden bei richtiger Bewirtschaftung Treibhausgase binden. Doch sei der Effekt sehr klein, zeitlich beschränkt und könne sich auch ins Gegenteil verkehren. Trampeln zu viele Tiere auf den Weiden herum oder ist es zu trocken, kann sich der Boden rapide verschlechtern - und der gespeicherte Kohlenstoff entweicht in die Atmosphäre. Schlechtes Weidemanagement und die Übernutzung von Grasflächen komme weltweit sehr häufig vor, warnen die Forscher. [...] "Mit Gras gefütterte Nutztiere sind keine Lösung für das Klima", erklärte Tara Garnett von der Universität Oxford bei der Veröffentlichung der Studie. "Sie tragen zum Klimaproblem bei, so wie alle Nutztiere." Vielversprechender, als auf Weideland zu setzen, sei es hingegen, weniger Rinder zu züchten und weniger Fleisch zu essen.

Süddeutsche, 27.11.2017: Wie Rindfleisch dem Klima schadet https://www.sueddeutsche.de/wissen/tier ... -1.3763891
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