Schweden: Bejagung von Wölfen soll erleichtert werden

[Miscanthus]

Das Nationale Wolf Komitee (Oha, was ist das für ein Verein?)* schlägt eine Vereinfachung der kontrollierten Bejagung von Wölfen vor:
Routinemäßig soll die Bejagung zugelassen werden:
- Beim Erstangriff auf freilaufende Tiere auf Weiden,
- In Rentiergebieten
- Auf Inseln (Schären?)
Ausgenommen seien genetisch wichtige Wölfe.
Das Komitee glaubt außerdem, dass die lizensierte Jagd wieder zugelassen werden könnte – wenn es denn genug Wölfe gäbe! Das müsste allerdings erst herausgefunden werden (Da kommen dann wieder diese schönrechnenden Zahlenspiele heraus, wie in den letzten Jahren)
Hier der wesentlich längere Originalartikel (Mein Schwedisch beschränkt sich leider auf die Worte Stockholm, IKEA und Volvo, aber google translator kommt damit ganz gut zurecht):

http://ttela.se/nyheter/sverige/1.23039 ... kjuta-varg

*und wer das Wolf Komitee ist kann man da auch lesen:
"Wolf Committee, bestehend aus Vertretern von neun Organisationen - Jagdorganisationen, Weide Landwirte, Bauern-und Umweltorganisationen - wurde von der Regierung vor zwei Jahren mit der Absicht, ernannt, um als "Forum für den Wolf Bevölkerung" zu dienen".
(Scheint mir, dass die Jäger und Bauern – wie überall – auch hier das große Sagen haben)

[HOWL]

Hat ein schwedisches Gericht nicht gerade die Jagd verboten? Hat die EU nicht bereits eine scharfe Beschwerde an die Zuständigen geschickt? Wie möchte man denn durch das Fadenkreuz erkennen, welche Wölfe „genetisch wichtig“ sind?

Fragen, die beantwortet werden wollen …

[LarsD]

Ich packe den Link mal hier mit rein:

http://sverigesradio.se/sida/artikel.as ... el=5660761

Viele Grüße

Lars

[charlie]

Ich packe den Link mal hier mit rein:
http://sverigesradio.se/sida/artikel.as ... el=5660761

Viele Grüße
Lars

Was willst Du mit dem Artikel zum Ausdruck bringen?
Das es durchaus Probleme mit dem Wolf geben kann ist bekannt ... aber auch was man dagegen tun kann, und zwar ohne Knallstock ...
Und wenn in dem Artikel auch ein Professor zitiert wird, wer ist er denn? Es gibt so eine alte Weisheit: "Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe"
Nicht das wir uns falsch verstehen, ich argumentier jetzt mal genau so, wie die Wolfsgegner (Landwirte, speziell Schäfer, und Jäger), wenn es um Berichte und wissenschaftlichen Arbeiten geht, in denen der Wolf als positive Bereicherung unserer Flora und Fauna beschrieben wird ...

[Miscanthus]

Offenbar heißt in Schweden das Motto für die nächsten Jahre: Wolfpopulation halbieren! Von den derzeit 400 (keine Ahnung, wie man sich diesmal die Zahl künstlich hochgerechnet hat) auf 170-270 (das war mal die Gesamtzahl!). Die „meisten“ Wölfe will man zulassen in Gegenden, wo sie „wenig Schaden anrichten können“.
Bei den Bären sieht´s ähnlich aus, den Bestand will man dritteln, auf 1100-1400 Exemplare!
http://sverigesradio.se/sida/artikel.as ... el=5729359
Auf, auf, zum fröhlichen Jagen!

[Grauer Wolf]

Nicht zu fassen!

Gruß
Wolf

[jurawolf]

Ob die Schweden diese Suppe so heiss essen, wie sie gekocht wird, steht wohl noch in den Sternen. Man darf nicht vergessen, dass Schweden eigentlich seit bald mal zehn Jahren offiziell einen Bestand von 200 Wölfen anstrebt, das aber u.a EU sei Dank nicht auf die Reihe kriegt. In diesem Sinne ist der gestrige Parlamentsbeschluss nichts neues. Schweden muss nach wie vor nachweisen, dass sich die Art in einem günstigen Erhaltungszustand befindet und das macht man nicht mit einem einfachen Parlamentsbeschluss. Zuvor wird das nichts mit der Reduzierung des Wolfsbestandes.

Solange das Inzuchtproblem in der Population vorhanden ist (dieses hat sich zwar jüngst durch verschiedene Zuwanderer deutlich entschärft, ist aber noch nicht vom Tisch), ist eine ernsthafte Dezimierung ohnehin kaum durchsetzbar. Der andere grosse Konflikt dreht sich um die Frage, wie die 200 Wölfe, die es für den günstigen Erhaltungszustand benötigt, zu zählen sind. Denn streng genommen werden dafür nur die sich fortpflanzenden Tiere gezählt, sprich es bräuchte einen Bestand von 100 Wolfspaaren, die Welpen zeugen. Das ist fast die dreifache Menge des aktuellen Bestandes...

Die andere Frage ist, wie sich der Parlamentsbeschluss auf den Bärenbestand auswirkt. Die Bärenpopulation befindet sich in Schweden ja einem deutlich besseren Zustand und wird (trotz gesetzlichem Schutz) schon lange mehr oder weniger flächendeckend und jährlich bejagt. Die Population ist weitaus grösser, als sie es sein müsste für den günstigen Erhaltungszustand. Hier wird Schweden eine Reduzierung leicht durchsetzen können und sie ist beim Bär ohnehin viel einfacher als beim Wolf (geringere Fortpflanzungsleistung).

[Miscanthus]

Jagd auf einen einzelnen Wolf freigegeben. Im Rentiergebiet (siehe weiter oben) hat er sich wohl mit den Sami angelegt und deren Herden versprengt und einige Tiere gerissen - wieviele kann man aber leider wegen des schwierigen Geländes nicht ermitteln !!!

http://ttela.se/nyheter/sverige/1.27873 ... selevargen