DK-Weiteres Präventionsgebiet

Norwegen, Schweden, Finnland
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Nina
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DK-Weiteres Präventionsgebiet

Beitrag von Nina »

Das dänische Umweltministerium hat in Dänemark ein weiteres Präventionsgebiet ausgewiesen, in welchem die Weidetierhalter finanzielle Förderungen für wolfsabweisende Herdenschutzmaßnahmen erhalten können. Neben dem bereits existierenden Gebiet bei Ulfborg südlich von Holstebro ist nun ein knapp 600 km² großes Areal zwischen Silkeborg, Herning, Brande und Nørre Snede hinzugekommen.
Neben der Förderung wolfsabweisender Zäune strebt das Umweltministerium auch einen Versuch mit Herdenschutzhunden an.
Die Behörden gehen davon aus, dass in Dänemark zur Zeit fünf adulte Wölfe und sechs Welpen leben.

vgl. Danmarks Radio DR, 28.10.2019: Miljøministeren udpeger ny ulvezone https://www.dr.dk/ligetil/miljoeministe ... y-ulvezone

Man darf gespannt sein, ob das rigorose Hundegesetz in Dänemark der neuen Situation angepasst wird, denn Haltung und Zucht folgender Hunderassen sowie Mischlingen, die aus Kreuzungen mit diesen Rassen hervorgegangen sind, sind in Dänemark strengstens verboten und werden auf Veranlassung der Polizei getötet:
§ 1 a. Besitz und Zucht folgender Hunderassen sind verboten:

1) Pitbull Terrier.
2) Tosa Inu.
3) American Staffordshire Terrier.
4) Fila Brasileiro.
5) Dogo Argentino.
6) American Bulldog.
7) Boerboel.
8) Kangal.
9) Zentralasiatischer Owtscharka.
10) Kaukasischer Owtscharka.
11) Südrussicher Owstcharka.
12) Tornjak.
13) Sarplaninac.

Abs. 2. Für Hunde, die aus Kreuzungen mit diesen Rassen hervorgegangen sind, gilt das Verbot gleichermaßen.
Abs. 3.Die gewerbsmäßige Einfuhr von Hunden, die von §1 Abs. 1 und Abs. 2 betroffen sind, ist verboten.

§ 1 b. Gehaltene oder eingeführte Hunde, die von dem Verbot nach Abs. 1 und Abs. 2 betroffen sind, werden auf Veranlassung der Polizei getötet.

Fødevarestyrelsen, 30.11.2017: Bekendtgørelse af lov om hunde https://www.retsinformation.dk/Forms/r0 ... ?id=194694
Wolfs-Theoretiker
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Re: DK-Weiteres Präventionsgebiet

Beitrag von Wolfs-Theoretiker »

Hallo Nina,
ähnlich sieht es auch in Norwegen aus, frage mich wie wollen die mit verbotenen Hunderasse, welche sich als HSH eignen,
einen Herdenschutz durch Hunde aufbauen bzw. einen Versuch dazu starten.

Grüsse, WT
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Caronna
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Re: DK-Weiteres Präventionsgebiet

Beitrag von Caronna »

Wolfs-Theoretiker hat geschrieben: 21. Nov 2019, 20:44 Hallo Nina,
ähnlich sieht es auch in Norwegen aus, frage mich wie wollen die mit verbotenen Hunderasse, welche sich als HSH eignen,
einen Herdenschutz durch Hunde aufbauen bzw. einen Versuch dazu starten.

Grüsse, WT
Norwegen ist mit Dänemark nicht mal entfernt vergleichbar, selbst die Bestimmungen in vielen deutschen Ländern ist strenger.
Nicht erlaubt ist die Einfuhr folgender Hunderassen: Pit Bull Terrier, Tosa Inu, Dogo Argentino, Fila Brasiliero oder Kreuzungen.
Hunderassen, die mit den angeführten verwechselt werden könnten (z.B. American Steffordshire Terrier) müssen mit Stammtafel nachweisen können, dass das Tier nicht von einer dieser Rassen abstammt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Rasseliste#Weblinks
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Re: DK-Weiteres Präventionsgebiet

Beitrag von Wolfs-Theoretiker »

Hallo Caronna,
danke für Dein Feedback.
Weißt Du auch,
wie es mit den grossen Hunderassen bestellt ist,
welche allgemein für HSHs verwendet werden.

Grüsse, WT
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Re: DK-Weiteres Präventionsgebiet

Beitrag von Erklärbär »

Die Behörden gehen davon aus, dass in Dänemark zur Zeit fünf adulte Wölfe und sechs Welpen leben.
Das kann man noch händeln.

Wenn man die besendert, hat man die Kontrolle.

Bei 1000 aussichtslos... :-(
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Caronna
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Re: DK-Weiteres Präventionsgebiet

Beitrag von Caronna »

Wolfs-Theoretiker hat geschrieben: 22. Nov 2019, 09:07 Hallo Caronna,
danke für Dein Feedback.
Weißt Du auch,
wie es mit den grossen Hunderassen bestellt ist,
welche allgemein für HSHs verwendet werden.
nr, weiß ich nicht, klär mich auf (mit Quelle)
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Nina
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Re: DK-Weiteres Präventionsgebiet

Beitrag von Nina »

Für den Versuch in Dänemark werden zertifizierte Herdenschutzhunde aus Deutschland angekauft, die nicht auf der dänischen Verbotsliste stehen: Pyrenäenberghunde.

Vgl. Ekstrabladet, 28.10.2019: Nyt våben i kampen mod ulve https://ekstrabladet.dk/112/nyt-vaaben- ... ve/7851145
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Caronna
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Re: DK-Weiteres Präventionsgebiet

Beitrag von Caronna »

Nina, ach so ;) eigentlich ging es um Norwegen.
Es gibt noch ne Reihe Herdenschutzhunde die nicht auf der Liste stehen in Dänemark
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Re: DK-Weiteres Präventionsgebiet

Beitrag von zaino »

Stimmt, die Liste für Norwegen hattest Du ja hier aufgeführt, Caronna. Es ist eine auffallend kurze Liste und eine ganze Reihe der HSH stehen eben nicht darauf. Neben dem Pyrenäen-HSH gibts ja auch ganz ähnliche Rassen in Portugal, Italien u.s.w. und manche unterscheiden auch zwischen dem Kangal und dem anatolischen Hütehund, vermutlich gehts da aber um die Farbe. Es gibt also mächtig Auswahl und durchaus nicht alle sind als "aggressiv" zu bezeichnen, da gibts Unterschiede. In normaler Haltung und ihrer Bestimmung gemäß eingesetzt, sind sie vermutlich alle so familientauglich und freundlich wie jeder normal sozialisierte Hund.
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Nina
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Re: DK-Weiteres Präventionsgebiet

Beitrag von Nina »

Nach Familienfreundlichkeit und Sozialisation fragt in Dänemark aber leider niemand - wenn die Hunde auf der Liste stehen oder den Verbotsrassen nur ähneln, werden sie auf Anordnung der Polizei getötet, wenn der Besitzer nicht nachweisen kann, dass der betreffende Hund nicht einer Verbotsrasse angehört und auch keinen genetischen Anteil einer Verbotsrasse enthält (umgekehrte Beweislast).

Zumindest bis 2015 wurden DNA-Analysen nicht anerkannt; als Nachweis wurden nur die Zuchtpapiere akzeptiert. Bis 25.06.2013 wurden in Dänemark nach offiziellen Angaben des Justizministeriums mindestens 465 Hunde aufgrund der Verbotsliste und 157 aufgrund des Beißparagrafen getötet.¹ Am 25.08.2015 räumte die Polizei auf Nachfrage des Senders TV2 ein, bis dahin die Tötung von insgesamt 803 Hunden veranlasst zu haben - davon 551 aufgrund der Rasseverbote und unzureichenden Nachweisen in Zweifelsfällen.²

Die Schäfer in Dänemark, die sich jetzt mit dem Wolf konfrontiert sehen, sind durch das Verbot der Owtscharkas, Tornjaks, Sarplaninacs und Kangals in der Wahl der Herdenschutzhunde also eingeschränkt.

Caronna, also ich für meinen Teil war die ganze Zeit in Dänemark. ;) Den geographischen Abstecher des Wolfs-Theoretikers nach Norwegen samt seinem damit verbundenen Irrtum, die dortige Verbotsliste würde der dänischen ähneln, konntest Du ja glücklicherweise zügig aufklären. DANKE.

Alles, was uns also jetzt noch fehlt, ist Wolfs-Theoretikers Antwort, "wie es mit den grossen Hunderassen bestellt ist, welche allgemein für HSHs verwendet werden". In Norwegen natürlich. UND MIT QUELLE. :D



¹ Ministerium für Nahrungsmittel, Landwirtschaft und Fischerei, 28.06.2013: Regierungsantwort auf Anfrage 279 nach der Anzahl der nach dem Hundegesetz getöteter Hunde https://www.ft.dk/samling/20121/almdel/ ... 266463.pdf
² TV2, 15.08.2015: Tausende demonstrieren gegen umstrittenes Hundegesetz: Bislang 803 Hunde getötet https://nyheder.tv2.dk/2015-08-15-tusin ... de-aflivet

PS: Wäre es nicht ein vortreffliches und sinvolles Betätigungsfeld für ForGen, anhand wasserdichter evidenzbasierter DNA-Gutachten Rechtssicherheit für Hunde und Halter in Dänemark und urlaubenden Touristen mit Hund herzustellen? Das wäre bestimmt ein lukratives Geschäft - und Wolfshybriden stehen auch nicht auf der dänischen Verbotsliste.
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