Konfliktstrategie bei Hüte- und Herdenschutzhunden u.a.

Alles rund um die wölfischen Vierbeiner zu Hause.
Widukind

Re: Konfliktstrategie bei Hüte- und Herdenschutzhunden u.a.

Beitrag von Widukind »

kangal2 hat geschrieben:Das sind die Hirten, die wir vor 2 Jahren im Kaukasus auf der Rückwanderung in die Steppe begleiteten:
... leider bei allen drei Bildern folgende Anzeige: Die Webseite kann nicht angezeigt werden.
Lutra
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Re: Konfliktstrategie bei Hüte- und Herdenschutzhunden u.a.

Beitrag von Lutra »

Also ich kann mir die Bilder ansehen.
Wurde der Film nicht vorige Woche auf Arte gesendet? Ich hab ihn beim Kaffetrinken nachmittags gesehen.
http://www.arte.tv/guide/de/042251-000/ ... autoplay=1
Widukind

Re: Konfliktstrategie bei Hüte- und Herdenschutzhunden u.a.

Beitrag von Widukind »

Lutra hat geschrieben:Also ich kann mir die Bilder ansehen.
... jetzt sehe ich sie auch. War wohl ein Internet-Knotenpunkt blockiert ... :idea:
Lutra
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Re: Konfliktstrategie bei Hüte- und Herdenschutzhunden u.a.

Beitrag von Lutra »

Hab mir gerade noch mal den Anfang angesehen, den ich vorige Woche verpaßt habe. Ist ein beeindruckender Film. Diese Art Weidewirtschaft ist glaub ich bei uns im Westen gar nicht mehr denkbar, höchstens noch mit hohen Förderungen als eine Art Museumsbetrieb. Wenn ich das vergleiche mit der Sömmerung in der Schweiz, wo teilweise nur einmal die Woche nach den Schafen gesehen wird, aber saftige Prämien kassiert werden und wenn der Wolf mal zuschlägt, ein riesen Radau veranstaltet wird... Das sind schon Unterschiede.
balin
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Re: Konfliktstrategie bei Hüte- und Herdenschutzhunden u.a.

Beitrag von balin »

Also, ich bin mal froh, daß es so etwas wie Mediatheken gibt und Sender wie Arte dazu. Von Lebensformen, die auf den Wolf treffen, kann man so eine Menge erfahren. Neulich gab es auch einen Bericht über das Vallée de l'Ubaye, wohin aus ganz Südfrankreich die Schafe zur Sömmerung angekarrt werden(Schafstourismus sozusagen). Da habe ich mich über die Aussage eines Schäfers geärgert. Er hat seine Schafe bewundert. Er sagt, wenn er sie im Frühjahr
aus dem Stall läßt, fressen sie sich mit der Zeit selber den Berg hoch und er müßte sie nur im Herbst dann wieder rechtzeitig runterholen. Bei dieser Art von Sommerfrische stört der Wolf dann schon und zwar vor allem das Selbstverständnis. Man müßte mal die Rechnung aufmachen, ob nicht eine wegen dem Wolf gut betreute Herde wirtschaftlicher ist als der hier propagierte Schafsanarchismus mit seinen vielen Vernachlässigungsopfern.
Ich glaube mal, die Schafhalter in den verschiedenen Regionen alleine schon in Europa könnten noch eine Menge voneinander lernen.
Und genau da passen die Herdenschutzhunde, die anderen und die Wölfe voll hinein. ;-)
kangal2
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Re: Konfliktstrategie bei Hüte- und Herdenschutzhunden u.a.

Beitrag von kangal2 »

Lutra hat geschrieben:Hab mir gerade noch mal den Anfang angesehen, den ich vorige Woche verpaßt habe. Ist ein beeindruckender Film. Diese Art Weidewirtschaft ist glaub ich bei uns im Westen gar nicht mehr denkbar, höchstens noch mit hohen Förderungen als eine Art Museumsbetrieb. Wenn ich das vergleiche mit der Sömmerung in der Schweiz, wo teilweise nur einmal die Woche nach den Schafen gesehen wird, aber saftige Prämien kassiert werden und wenn der Wolf mal zuschlägt, ein riesen Radau veranstaltet wird... Das sind schon Unterschiede.
Hirten sind eben in der Schweiz zu teuer, lieber nimmt man ein paar gebissene Touris bzw. deren verletzte Hunde in Kauf. ;-)

Entschädigungen bekommen die Hirten dort übrigens nicht, was sie schon sehr ärgert, zumal ich ihnen von den großzügigen Regelungen in der Lausitz erzählte.
Früher konnten sie die Wölfe abschießen, die ihren Herden zu nahe kamen, heute kostet das um die 1000 Dollar im Kaukasus und um die 700 in der Shiraki - Steppe, wo sie also bis zum April noch sind.
Ein Schaf hat einen Wert von 100 Dollar, man überlegt es sich also 2 Mal, bevor man zur Flinte greift.
Während meines Aufenthalts in der vergangenen Woche haben Wölfe ein Lamm gekillt (ist gegenwärtig Lammzeit dort und ein wildes Geblöke) und beim Grenzposten zu Aserbaidschan wurde ein junges Pferd so stark verletzt, daß es die Grenzer erschießen mußten. Das war das, was ich unmittelbar mitbekam, doch da sind ja eine Menge Farmen. Ansonsten waren die Nächte recht ruhig, die Lämmer werden auch über Nacht von den Müttern getrennt und eingepfercht.
Widukind

Re: Konfliktstrategie bei Hüte- und Herdenschutzhunden u.a.

Beitrag von Widukind »

@ kangal ... tolle Bilder einer herben, aber auch sehr schönen Landschaft. Wie kommunizierst Du mit den Hirten ... spricht Du russisch ?
kangal2
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Re: Konfliktstrategie bei Hüte- und Herdenschutzhunden u.a.

Beitrag von kangal2 »

Ja, sind zwar Georgier und Aserbaidschaner, die nicht immer gut auf Russen zu sprechen sind, 2008 stand die Rote Armee 30 km vor Tiflis, doch sie haben, wie ich auch, in der Schule Russisch gelernt.

Herb - ist eben Hochgebirge, knappe 3000 m, da ist in den Alpen schon weniger los mit Vegetation.
Beim Start sieht es so aus:

http://files.homepagemodules.de/b117037 ... 525n28.jpg
http://files.homepagemodules.de/b117037 ... 525n31.jpg
http://files.homepagemodules.de/b117037 ... 525n37.jpg
http://files.homepagemodules.de/b117037 ... 686n15.jpg
http://files.homepagemodules.de/b117037 ... 686n12.jpg
http://files.homepagemodules.de/b117037 ... 5686n9.jpg
Widukind

Re: Konfliktstrategie bei Hüte- und Herdenschutzhunden u.a.

Beitrag von Widukind »

Sag mal, Kangal, verlaufen sich da ab und zu auch mal kirgisische Schneeleoparden hin ... ?

BTW. Meine Güte, wie gerne würde ich heutzutage "Russisch" sprechen können. Mir haben sie leider nur Englisch un Französisch eingetrichtert ...
alternativ Latein ... :roll:
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