harris hat geschrieben:..man sollte nicht immer alles herunterspielen, sondern auch mal die Probleme und auch Ängste der Betroffenen verstehen. Nicht immer nur mit "Scheuklappen" durch die Gegend laufen.
Aber wenn du, wie du es hier ja schon mehrmals kunt getan hast, sehr viel Ahnung hast, dann klär doch die Leute mal vor Ort auf und nimm ihnen die Angst.
Hilf ihnen beim Aufbau der Zäune, grab sie tief genug ein, bau sie hoh genug, kontrolliere sie jeden Tag bei Wind und Wetter, in jedem Gelände, flache Wiesen, Geröll, Gräben....
Rede mit den Leuten und nimm den Kindern am Spielplatz die Angst, sag ihnen, dass Rotkäpchen nur ein Märchen ist und das alles nicht stimmt.
Mann, ich habe schon Schwierigkeiten, diese irrationalen Ängste rein intellektuell nachzuvollziehen, geschweige den emotionell. Es ist keineswegs ein dummer Spruch, wenn ich sage, daß ich mich in Wolfsland einfach irgend wo zum Schlafen hinlegen würde. Ich begreife einfach nicht, wie man vor Wölfen Angst haben kann (ich kenne
überhaupt keine Angst vor Tieren (schon als kleiner Bub nicht), nur gesunden Respekt bei manchen Arten). Und diese innere Einstellung kann ich auch keinem vermitteln, die ist einfach Teil meiner Persönlichkeit.
Den Rest sehe ich mal als versuchte Provokation,...
Sag ihnen, dass der Wolf Scheu vor Menschen hat, aber seine Scheu erst bei 99 m beginnt und der Spielplatz eben 100m weit weg ist.
(Also wirklich!)
...die bei mir aber nicht funktioniert. Wenn ich wirklich mal Zeit finde, in Sachen Wolf zu reisen (ich hab so eine Kleinigkeit wie einen Pflegefall am Hals; es muß immer einer zuhause sein),
dann um Wölfe zu beobachten, sie vielleicht zu fotografieren und von ihnen zu lernen, bestimmt nicht, um mich um Schafe, Schafweiden oder Angsthasen zu kümmern.
Himmel noch Mal, hier gibt es
LEIDER keine Wölfe, aber wenn ich eine Wolfsspur im Vorgarten hätte, würde ich höchstens denken "mußt mal wachbleiben, vielleicht gibt's was zu sehen".
Sollten tatsächlich mal Wölfe in praktikable
Reichweite von mir kommen (entweder, weil sie bis nach Westdeutschland kommen oder ich umziehe), packe ich gerne mit an, aber z.B. beim Monitoring (ich laufe eh täglich jede Menge Kilometer) oder beim Bewachen von Rendezvous-Plätzen o.ä. (nicht beim Besendern, daß ich als unangebrachten Streß betrachte).
Mein Wissenstand über Wölfe ist einfach im Laufe der Jahre zusammengetragen worden und somit nichts besonderes. Das kann jeder, der interessiert ist, englisch kann (die meisten Dokumentationen sind in englisch verfaßt oder gedreht) und ein wenig Arbeit nicht scheut.
Wie auch immer, Du kannst mich so nehmen, wie ich bin, als 110%ig pro Wolf und ausgemachten, kompromißlosen Wolfsfreund, den nur der Schutz der Grauen, ihre Biologie, ihr ökologischer Einfluß auf die Natur und besonders ihr Verhalten interessiert, oder Du kannst es lassen. Mir ist das einerlei.
Gruß
Wolf