Wyoming/Wisconsin: Verschachert der Yellowstone Park Wölfe?

Miscanthus
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Wyoming/Wisconsin: Verschachert der Yellowstone Park Wölfe?

Beitrag von Miscanthus »

In einem Zoo in Wisconsin wurde ein Kind von einem Wolf gebissen. Mehrere Erwachsene und das Kind hatten sich Zugang zu einem für Publikum nicht zugänglichen Teil des Zoos und somit zu dem Wolfgehege verschafft. Das Kind hatte einen Finger durch die Gitter gesteckt und der Wolf hat zugebissen. Der Wolf wurde getötet und auf Tollwut untersucht. Soweit dazu!
Als ob dieser Teil der Geschichte noch nicht genug wäre, gibt es noch einen Aspekt: In mehreren Artikeln, auch in dem unten verlinkten, wird behauptet, der betreffende Wolf wurde mit noch 3 anderen aus dem Wurf, mit Hilfe einer Spende vom – und jetzt kommt´s – Yellowstone Nationalpark erworben. Jetzt stellt sich natürlich schon die durchaus berechtigte Frage, wie, unter welchen Umständen und unter welchen rechtlichen Bedingungen wilde Wölfe aus Yellowstone in einen nicht sehr prominenten Zoo in Wisconsin kommen!
Wahrscheinlicher ist, dass die Tiere nicht von der Parkverwaltung verschacherte wilde Wölfe sind, sondern dass sie aus einem privaten Gehege in der Nähe des Yellowstone Parks stammen.
http://fox11online.com/2015/05/27/oshko ... -zoo-area/
Grauer Wolf

Re: Wyoming/Wisconsin: Verschachert der Yellowstone Park Wölfe?

Beitrag von Grauer Wolf »

Miscanthus hat geschrieben:In einem Zoo in Wisconsin wurde ein Kind von einem Wolf gebissen. Mehrere Erwachsene und das Kind hatten sich Zugang zu einem für Publikum nicht zugänglichen Teil des Zoos und somit zu dem Wolfgehege verschafft. Das Kind hatte einen Finger durch die Gitter gesteckt und der Wolf hat zugebissen. Der Wolf wurde getötet und auf Tollwut untersucht. Soweit dazu!
Oshkosh Park District officials say a child in that area, put his or her fingers through a fence and received minor injuries to two fingers when the wolf, named Rebel, bit them.
Da gehen Leute in einen für's Publikum gesperrten Zoobereich, ein Knirps steckt seine vorwitzigen Grabschfinger ins Wolfsgehege und wird gezwickt (mehr dürfte es kaum gewesen sein; liest sich für mich wie eine Zurechtweisung) und der Wolf wird deshalb umgebracht... Wenn ich wirklich schreibe, was ich dazu denke, werde ich hier gesperrt... Wär das mein Knirps gewesen, hätte der eine Standpauke kassiert, daß ihm die Ohren klingeln, eine Ladung Jod auf den Finger und gut ist...
Bei dieser üblen Geschichte tut mir nur einer leid, der Wolf!
Wahrscheinlicher ist, dass die Tiere nicht von der Parkverwaltung verschacherte wilde Wölfe sind, sondern dass sie aus einem privaten Gehege in der Nähe des Yellowstone Parks stammen.
Hab mal gegoogelt. Es gibt wohl mindestens 3 Einrichtungen im/am Yellowstone, die man in weiteren Sinne als "Zoo" bezeichnen könnte. Vielleicht stammen die Wölfe daher...
https://www.google.at/search?q=yellowst ... jeUYuYgIAJ

Gruß
Wolf
zaino
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Re: Wyoming/Wisconsin: Verschachert der Yellowstone Park Wölfe?

Beitrag von zaino »

mehrere Erwachsene und ein Kind waren da in diese Ecke gekrochen, nah zu den Wölfen... das erinnert mich an die Flachpfeifen, die quer über Vieh- oder Pferdekoppeln hatschen und aus der Hand füttern, und wenn wer getreten oder gezwackt oder gerempelt wird, haftet tatsächlich der TIERHALTER... in diesem Falle fällt das gleich wieder in die "Wolfs-Angriffs-Statistik", eh klar.
Dagegen helfen nur Starkstromzäune à la Jurrassic Parc...
Wie blöd kann man NOCH sein? Ich spring ja auch nicht ins Tiger-Gehege im hiesigen Zoo. Allzu unternehmungslustige Schratzen nimmt man ans Schlafittchen. Klar wollen die mal die Zebras knutschen oder dem Nilpferd in den Schlund gucken, aber wozu sind Erwachsene da?

Natürlich sind immer immer nur die bösen Tiere schuld, wenn sowas geschieht .:x
Und Tollwut: Gebt den Knirps den Shot, das wird ihm eine Lehre sein. Wetten da war nix bei den Wölfen und da ist auch nix. Bei Unterschreitung der Fluchtdistanz, Nichtrespektieren von Grenzen und Ärgern des Tieres machts halt mal Schnapp, das kann auch bei Pudel bis Katze und selbst bei Pony oder Esel passieren.
Grauer Wolf

Re: Wyoming/Wisconsin: Verschachert der Yellowstone Park Wölfe?

Beitrag von Grauer Wolf »

zaino hat geschrieben:mehrere Erwachsene und ein Kind waren da in diese Ecke gekrochen, nah zu den Wölfen... das erinnert mich an die Flachpfeifen, die quer über Vieh- oder Pferdekoppeln hatschen und aus der Hand füttern, und wenn wer getreten oder gezwackt oder gerempelt wird, haftet tatsächlich der TIERHALTER... dagegen helfen nur Starkstromzäune à la Jurrassic Parc...
Natürlich sind immer immer nur die bösen Tiere schuld. :x
Und Tollwut: Gebt den Knirps den Shot, das wird ihm eine Lehre sein. Wetten da war nix bei den Wölfen und da ist auch nix. Bei Unterschreitung der Fluchtdistanz und Nichtrespektieren von Grenzen machts halt mal Schnapp, das kann auch bei Pudel bis Katze passieren.
Stand ja im Text: Der Befund war negativ. "Rebel" ist umsonst gestorben. Armer Kerl... R.I.P.

So nebenbei:
Proctor says there were at least a dozen children and adults in the area, which turns out is restricted to the public and typically gated. There are no signs marking the area as restricted. It’s an area that is typically gated.
Wenn ein Geländebereich typischerweise geschlossen ist, dann ist es, sollte er mal zufällig offen sein, weil da gearbeitet wird o.ä., kein Freibrief, da einfach reinzumarschieren und den FInger in den Käfig zu stecken (solche Bereiche gibt's auch in deutschen Zoos und die kann man eigentlich ganz gut erkennen). Mir wird allmählich klar, warum auf amerikanischen Mikrowellen steht "Nicht zum Trocknen lebender Tiere geeignet". Wenn die nicht alles schriftlich kriegen, dann...

Gruß
Wolf
zaino
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Re: Wyoming/Wisconsin: Verschachert der Yellowstone Park Wölfe?

Beitrag von zaino »

...oooch, s. o., selbst geladene Stromzäune und ein Dutzend Schilder hindern manches Gesoxe auch hierzulande nicht, über besagte Pferde- und Viehkoppeln zu hampeln, dort zu füttern und Unsinn zu treiben. Und da geht es noch um GRASFRESSENDE WEIDETIERE.
Doch selbst die sind ja bekanntlich nicht uneingeschränkt harmlos. Dazu muss man keineswegs in eine Stierkampfarena steigen... mit einem IQ über Körpertemperatur könnte man sich vorstellen, was allein schon die beschleunigte Masse anrichten kann...

Nur gibt es halt Menschen, bei denen helfen auch Schilder, Zäune, Absperrungen, Warnungen, Verbote nichts, die haben kein Gefühl für Grenzen oder Risiken. 600 kg Pferd, 800 kg Bulle - oder gleich Fleischfresser: Wurscht, wir gehen da mal eben REIN... und, (Vorsicht, das was jetzt kommt, ist ganz ganz böse von mir!), die wären in der Steinzeit selektiv aussortiert worden. Vom Wollnashorn zertrampelt, vom Höhlenbären gefressen u.s.w. Der Vorläufer vom Darwin-Award ...
Und bitte erzählt mir nicht, die Erwachsenen in dem Eck hätten nur versucht, ihre Schratzen wieder einzufangen...

Das Üble ist nur, dass aus dem Quatsch nu wieder eine Anti-Wolfs-Story wird.
Alpenwolf
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Re: Wyoming/Wisconsin: Verschachert der Yellowstone Park Wölfe?

Beitrag von Alpenwolf »

zaino hat geschrieben:...oooch, s. o., selbst geladene Stromzäune und ein Dutzend Schilder hindern manches Gesoxe auch hierzulande nicht, über besagte Pferde- und Viehkoppeln zu hampeln, dort zu füttern und Unsinn zu treiben. Und da geht es noch um GRASFRESSENDE WEIDETIERE.
Da hätte ich eine Frage: Warum ist jemand der über eine Wiese geht "Gesoxe" und jemand der im Wald durch Wildeinstände kreucht nicht?

Fehlts da a bissl an Objektiviät, Frau zaino?
zaino
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Re: Wyoming/Wisconsin: Verschachert der Yellowstone Park Wölfe?

Beitrag von zaino »

Alpenwolf, wenn ich eine Wiese einzäune, eine Menge Schilder da drappiere von wg. BITTE NICHT FÜTTERN und BITTE NICHT BETRETEN und PRIVATGRUND u.s.w. und jemand hatscht da dennoch durch, ist das schon ein wenig strange und sehr eigensinnig, oder? Insbesondere dann, wenn der Jemand den Grundbesitzer oder -eigentümer belangen kann für alles, was ihm auf selbiger Wiese zustoßen könnte. Würdest Du Dich, wenns Dich betrifft, dann nicht auch etwas ärgern?
Diese Idioten, die samt Kindern direkt an den Zaun zum Wolfsgehege hin sind, findest Du deren Verhalten etwa ok? In Zoos sind die Tiere aus gutem Grund HINTER mehreren Zäunen aufbewahrt - man mag zum Prinzip Zoo nun stehen, wie man will, es soll halt bitte nicht einer den anderen jeweils fressen dürfen. Und grundsätzlich sollen die einen nicht weglaufen und die anderen sie nicht wegjagen oder sonstwie behelligen. Das ist der Sinn einer Einfriedung - eine deutliche Grenze, die respektiert werden möchte.

Wald ist zwar etwas anders, querdurch kreuchen ist dennoch suboptimal, übrigens. Beispielsweise jetzt, wenn die Rehgeißen ihre Kitze setzen.
Aber es gibt ja jede Menge WaldWEGE, und die darf man durchaus benutzen, hier in Bayern zumindest und zu Fuß auf jeden Fall. ;)

Objektiv und differenziert genug jetzt?
Grauer Wolf

Re: Wyoming/Wisconsin: Verschachert der Yellowstone Park Wölfe?

Beitrag von Grauer Wolf »

zaino hat geschrieben:... und, (Vorsicht, das was jetzt kommt, ist ganz ganz böse von mir!), die wären in der Steinzeit selektiv aussortiert worden. Vom Wollnashorn zertrampelt, vom Höhlenbären gefressen u.s.w.
Wieso böse? Ist doch wahr. Wer so naiv ist, hätte damals keine 3 Tage überlebt und würd's in der verbliebenen Wildnis heutzutage auch nicht. Ich schätze auch, daß der Wolf nicht einfach zugeschnappt hat, sondern vorher warnte. Das kann durchaus nur ein leichtes Anlegen der Vibrissen gewesen sein, das die meisten Menschen nicht mal sehen, und es bedeutet: Bleib weg!
Das Üble ist nur, dass aus dem Quatsch nu wieder eine Anti-Wolfs-Story wird.
Wohl wahr. Ähnlich wie in Kolmården. Was im Grunde ein grober Verstoß gegen die Sicherheitsprotokolle war, zumal ohnehin Unruhe und Gereizheit im Rudel herrschte, wird dann nicht mehr als grober, menschlicher Fehler verkauft, sondern als "Wölfe zerfleischen Pflegerin", am besten in 144 pt. Schrift. Mal ganz unabhängig davon, daß sich wilde Wölfe völlig anders verhalten als Gehegewölfe... Ich hab keine Angst vor Wölfen, aber da wäre ich zu diesem Zeitpunkt nicht reingegangen, zumindest nicht ohne Rückendeckung...

Und was das Querbeetlaufen angeht, das hier angesprochen wird... Man muß a) wissen, was man macht, b) erkennen Tiere Intentionen und c) ist eingezäunter Privatgrund tabu. Ich hab schon wenige Meter neben einem Reh gestanden, es schaute mal gelangweilt und spazierte dann ganz gemütlich von dannen: Nur nicht hetzen... Meine Geschichte mit den Füchsen muß ich nicht wiederholen, die habe ich schon mehrfach beschrieben. Ich weiß nicht, wie oft ich Tieren schon so nahe begegnet bin, selbst Krähen kommen manchmal auf wenige Meter heran, und ich schätze ohne Hund wär mal eine vielleicht sogar auf meine Hand gekommen (so traute sie sich nur auf ~ eine Mannslänge). Ich rede hier von wilden Krähen wohlgemerkt...

Daß Tiere den lodengrünen Typen mit dem schwarzen Stock nicht trauen, wundert mich eher nicht... Die sind nicht blöd, was ganz besonders für Rabenvögel gilt... ;)

Gruß
Wolf
HaBe
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Registriert: 20. Apr 2015, 02:50

Re: Wyoming/Wisconsin: Verschachert der Yellowstone Park Wölfe?

Beitrag von HaBe »

Miscanthus hat geschrieben:Als ob dieser Teil der Geschichte noch nicht genug wäre, gibt es noch einen Aspekt: In mehreren Artikeln, auch in dem unten verlinkten, wird behauptet, der betreffende Wolf wurde mit noch 3 anderen aus dem Wurf, mit Hilfe einer Spende vom – und jetzt kommt´s – Yellowstone Nationalpark erworben. Jetzt stellt sich natürlich schon die durchaus berechtigte Frage, wie, unter welchen Umständen und unter welchen rechtlichen Bedingungen wilde Wölfe aus Yellowstone in einen nicht sehr prominenten Zoo in Wisconsin kommen!
Im Artikel steht 'brought', nicht 'bought'.
Sucht man mit google nach "Oshkosh Zoological Society Wolf Yellowstone", findet man als erstes Ergebnis diesen Artikel:
http://www.thenorthwestern.com/story/ne ... /26664837/

Da steht dann, dass die Tiere aus dem Wildlife Science Center in Minnesota kommen und eines der Elterntiere dort aus Yellowstone stammt.
Scheint alles ganz serioes gelaufen zu sein.
Grauer Wolf

Re: Wyoming/Wisconsin: Verschachert der Yellowstone Park Wölfe?

Beitrag von Grauer Wolf »

HaBe hat geschrieben:Da steht dann, dass die Tiere aus dem Wildlife Science Center in Minnesota kommen und eines der Elterntiere dort aus Yellowstone stammt.
Scheint alles ganz serioes gelaufen zu sein.
Bis auf den Tod von "Rebel". Man hätte dem Knirps eine Tollwutimpfung verpassen können (das geht m.W. bis zu 24 Std. nachträglich), wenn man 110%ig sicher gehen wollte (es gibt ja inzwischen gut verträgliche Impfstoffe), und den Wolf beobachten. Die Wahrscheinlichkeit, daß ein Wolf aus einer seriösen Herkunft, wie Du sie erwähnt hast, Tollwut hat, strebt aber asymptotisch gegen Null. Hier wurde übereilt und hysterisch gehandelt...
...wegen ein paar lächerlicher Kratzer... Aber sobald es um Kinder geht, drehen die Leute durch und laufen Amok. Da ist das Leben eines Tieres nichts mehr wert...

Gruß
Wolf
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