Idaho im Blutrausch...

Grauer Wolf

Re: Idaho im Blutrausch...

Beitrag von Grauer Wolf »

Miscanthus hat geschrieben:Aber wer in Idaho würde so etwas schon tun?
Tja, wer wohl? Ich habe selber schon Filmsequenzen gesehen, in denen Rancher mit Scannern die Wölfe einpeilten. Und Welpen einen Sender in die Bauchhöhle einzuoperieren, das ist imho schon richtig übel und durch nichts zu rechtfertigen. Offentlich schreckt man da vor nichts zurück... :(

Gruß
Wolf
Grauer Wolf

Re: Idaho im Blutrausch...

Beitrag von Grauer Wolf »

Und immer wieder Idaho in seinem Anti-Wolfs-Wahn... :(

Heute morgen kam mal wieder eine der Hiobs-Mails der Defenders of Wildlife (auszugsweise):
Defenders of Wildlife hat geschrieben:Fanatical wolf haters are pursuing a radical agenda to kill as many wolves as possible. In less than five years, nearly 1,500 wolves in Idaho have been killed, many of them trapped, shot from helicopters or caught and strangled by neck snares. Entire packs have been gunned down - including helpless pups not old enough to even hunt on their own.

But what biologists fear the most is that nearly 60 percent of the breeding pairs of wolves in the state have been methodically wiped out in only the last two years. This is setting up Idaho’s wolf population for a sharp decline in the months and years to come.

These anti-wolf politicians know exactly what they are doing. As one member of the Idaho Fish and Game Commission recently stated:

“If every wolf in Idaho disappeared, I wouldn’t have a problem with it.”
Wie muß man psychisch gestrickt sein, um einen solch blindwütigen, mörderischen Haß auf eines der wundervollsten Tiere (für mich ist es das wundervollste...) der Welt zu kultivieren...? :cry: Das ist einfach nur noch krank...

Traurige Grüße
Wolf :(
balin
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Registriert: 10. Okt 2010, 06:53

Re: Idaho im Blutrausch...

Beitrag von balin »

Hab's auch gelesen. So ganz verstehen kann ich das ganze nicht. Man hat Idaho für seine Wolfsgeschichte bewundert und jetzt das.
Klasse finde ich, daß es Menschen wie Suzan Stone gibt, die in aller Öffentlichkeit dagegenhalten. Bei dem Angebot an Natur, das Idaho aufzuweisen hat, könnte man die Wölfe sehr wohl als positiven Standortfaktor einsetzen. Soweit reicht es aber anscheinend nicht. Lieber handeln sie sich die Verachtung der ganzen Welt ein. Bitte, sollen sie haben. Ich hoffe mal, wir kriegen das bei uns besser hin.
Das abschreckende Beispiel kennen wir jetzt.
Grauer Wolf

Re: Idaho im Blutrausch...

Beitrag von Grauer Wolf »

balin hat geschrieben:So ganz verstehen kann ich das ganze nicht.
Balin, das kann niemand verstehen, der auch nur eine Spur gesunden Menschenverstandes hat... :(
balin hat geschrieben:Lieber handeln sie sich die Verachtung der ganzen Welt ein. Bitte, sollen sie haben. Ich hoffe mal, wir kriegen das bei uns besser hin.
Das abschreckende Beispiel kennen wir jetzt.
Mag sein... Das Schlimme ist, das eben die Wölfe einen entsetzlichen Blutzoll zahlen. Mir schnürt's dabei die Kehle zu und "Verachtung" ist nur ein Teil dessen, was ich dabei fühle...
Ob wir's besser können? Nur dann, wenn wir gewissen Kreissen sinnbildlich mit dem Gewehrkolben sehr kräftig auf die Finger schlagen und diese unter strenger Kontrolle halten. Ließe man das laufen, würde es sich wahrscheinlich in die gleiche Richtung entwickeln wie in Idaho: Bei wirtschaftlichen Interessen (Jagd, Event-Tourismus, Landwirtschaft...) zählt ein Wolfsleben nichts mehr, und ganz übel wird es wenn sich das noch mit irrationalen Ängsten paart (die üblichen Wanderer, Pilzsucher, Jogger, Kinder mit roten Käppchen an der Bushalte ect.). Alle geben sich wer weiß wie naturliebend, aber offensichtlich nur bei süßen Häschen und Bambis. Kommt die Natur in Form der Grauen zu uns, sieht die Sache oft schon anders aus und Jahrhunderte alte Vorurteile und Schauermärchen feiern wieder fröhliche Urständ. Bestenfalls ist eine gewisse Gleichgültigkeit da. Die, die sich wirklich für den Wolf interessieren, begeistern, ihn vielleicht sogar lieben, sind nicht allzuviele und dieses Forum hier ist da kaum repräsentativ.
Mehr denn je gilt bei den explodierenden "Menschenbeständen" von inzwischen über 7.2 Milliarden mein Wahlspruch unten und gerade Länder wie die USA (aber auch Kanada), die immer noch recht große, naturbelassene Gebiete haben und sich selber als fortschrittliche Gesellschaften sehen, sollten mit gutem Beispiel vorangehen, denn Fortschritt bemißt sich m.E. nicht an der industriellen Potenz und der Dicke der Bankkonten, sondern daran, wie wir mit Mutter Erde und ihren Geschöpfen umspringen, wobei der Wolf das Symbol für eine halbwegs intakte, ungezähmte Natur darstellt (mal ganz unabhängig von seiner wildbiologischen Bedeutung und seiner Fähigkeit, mit Kulturland klarzukommen).
In einer Welt, in der der Wolf keinen Platz mehr hat und nur noch in Zoos dahinvegetiert, wollte ich nicht mehr leben. So einfach ist das...

Gruß
Wolf
Grauer Wolf

Re: Idaho im Blutrausch...

Beitrag von Grauer Wolf »

Und es geht in die nächste Runde. Die dreisten Forderungen der Wolfskiller nehmen immer groteskere Züge an:

Das bekam ich heute morgen rein (Auszüge):
Defenders of Wildlife hat geschrieben:A “hunters’ rights” organization has formally requested a federal permit to hold a multi-year predator-killing derby in Idaho -- on national public lands!

If approved, this will be the second competitive wolf-killing competition held in Idaho - and no predator will be safe!

[...]

As if the competitive targeting of wolves was not bad enough, this proposed derby would sweep all predators in Idaho into its gun sights, rewarding the killing of coyotes, skunks and even weasels.

Last year’s wolf and coyote-killing derby included prizes for killing the most coyotes and killing the largest wolf. This is not hunting; this is simply mass-killing for fun based upon hatred and fear.

[...]

If you think it can’t get worse, consider this: The proposed event would take place every winter for five years when wolves and other wildlife are most vulnerable out foraging for food in the snow and extreme cold.

This proposal sets us back to the barbaric 19th century approach to predators when their value to the environment was not understood. These are exactly the kinds of extermination era tactics that drove wolves to the brink in the first place! This is not modern wildlife management, and it has no place in civil society.
Das Schlimme ist, daß sich Behörden wie F&W nur zu gerne von der Wolfs- resp. Beutegreiferhasserlobby kaufen lassen.
Mehr schreibe ich dazu lieber nicht, sonst werde ich ausfallend. "Hunter's Rights", wenn ich das schon lese... :x

Gruß
Wolf
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Heden
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Re: Idaho im Blutrausch...

Beitrag von Heden »

Grauer Wolf hat geschrieben:Und es geht in die nächste Runde. Die dreisten Forderungen der Wolfskiller nehmen immer groteskere Züge an:

Das bekam ich heute morgen rein (Auszüge):
Defenders of Wildlife hat geschrieben:A “hunters’ rights” organization has formally requested a federal permit to hold a multi-year predator-killing derby in Idaho -- on national public lands!

If approved, this will be the second competitive wolf-killing competition held in Idaho - and no predator will be safe!

[...]

As if the competitive targeting of wolves was not bad enough, this proposed derby would sweep all predators in Idaho into its gun sights, rewarding the killing of coyotes, skunks and even weasels.

Last year’s wolf and coyote-killing derby included prizes for killing the most coyotes and killing the largest wolf. This is not hunting; this is simply mass-killing for fun based upon hatred and fear.

[...]

If you think it can’t get worse, consider this: The proposed event would take place every winter for five years when wolves and other wildlife are most vulnerable out foraging for food in the snow and extreme cold.

This proposal sets us back to the barbaric 19th century approach to predators when their value to the environment was not understood. These are exactly the kinds of extermination era tactics that drove wolves to the brink in the first place! This is not modern wildlife management, and it has no place in civil society.
Das Schlimme ist, daß sich Behörden wie F&W nur zu gerne von der Wolfs- resp. Beutegreiferhasserlobby kaufen lassen.
Mehr schreibe ich dazu lieber nicht, sonst werde ich ausfallend. "Hunter's Rights", wenn ich das schon lese... :x

Gruß
Wolf
.........einerseits gut dass ich s nicht lesen kann. Hab heute schon mal gekotzt.
Was mich wundert, wie Du das nur aushältst. Bei Deinen Bericht Erstattungen muss Dir doch jeden Tag Kotzübel sein :evil:

Gruß
Heden
Grauer Wolf

Re: Idaho im Blutrausch...

Beitrag von Grauer Wolf »

Heden hat geschrieben:...einerseits gut dass ich s nicht lesen kann. Hab heute schon mal gekotzt.
Was mich wundert, wie Du das nur aushältst. Bei Deinen Bericht Erstattungen muss Dir doch jeden Tag Kotzübel sein :evil:
An manchen Tagen habe ich nach solchen Horrornachrichten regelrechte Depressionen (ich krieg die Defender-Mails ja regelmäßig). Aber alles runterzuschlucken hilft nicht, solche Nachrichten müssen so schnell und so weit verbreitet werden, wie möglich.

Sorry, daß ich die Mail nicht übersetzt habe. Ich fasse es mal zusammen:
Es läuft darauf hinaus, daß eine Organisation "Rechte für Jäger" einen auf Dauer angelegten, winterlichen Wettbewerb im Raubtierabknallen beantragt und das auf öffentlichem Land. Damit wäre nicht nur der Wolf, sondern auch Coyoten, Skunks und Marder in Gefahr, weil auf alles geballert wird, das Fleisch frißt und das in einer Zeit, in der die Tiere es eh schwer haben (Idahos Winter sind sehr hart). So ein Event gab's im letzen Winter schon mal: Wer knallt die meisten ab, wer den größten Wolf etc. inkl. eines Extrawettbewerbs für Kinder :!:
Folgerichtig schreiben die Defenders (die rote Passage): Das ist keine Jagd, das ist Massenmord aus Spaß basierend auf Haß und Furcht. Und weiterhin, daß das nichts anderes ist, als ein Rückfall in die barbarischen Zeiten des 19. Jahrhunderts. Das sei kein modernes Wildmanagement und hätte in einer zivilisierten Gesellschaft keinen Platz.

Ich würde ja bei den Mail-Actionen der Defenders mitmachen. Aber einerseits sind diese auf amerikanische Staatsbürger zugeschnitten und andererseits weiß ich nicht, ob ich den Wölfen dort damit nicht noch zusätzlich schade, den Amis reagieren äußerst arrogant und trotzig wie kleine verzogene Kinder auf Kritik von "dämlichen Ausländern, die keine Ahnung haben", und diese "scheiß wolfsstreichelnden Touris" sollen sowieso zuhause bleiben."
Wobei sie übersehen, daß diese Touris eine Menge Geld im Land lassen...

Egal, ein Großteil der Amis will nur eines: Elkherden im Multi-1000-Kopf-Maßstab (ich habe Filmsequenzen davon gesehen: Grauenhaft, wie Heuschrecken), die sich vermehren wie die Ratten, alles kahlfressen und indirekt selbst Flüsse und Landschaften zerstören. Von ökologischen Zusammenhängen haben die noch nie was gehört und ohnehin ist der Wolf für gute Christenmenschen in "God's own country" das Böse schlechthin, daß man ausrotten muß.
Wie seinerzeit auch die First Nations und die Bisons...
Ich hab Interviews gesehen, da waren die Gesichter der zum Wolf Befragten wortwörtlich vor blankem Haß zur gemeinen, blutgierigen Fratze verzerrt. Da läuft es einem eiskalt den Rücken runter, denn das ist krank, solche Leute gehören imho in die Klapsmühle...

Jetzt habe ich mich doch wieder aufgeregt. Na, sei's drum...

Gruß
Wolf
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Heden
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Registriert: 5. Aug 2014, 18:16

Re: Idaho im Blutrausch...

Beitrag von Heden »

Vielen Dank für s übersetzen......sorry, mir fehlen einfach die Worte :evil:
Grauer Wolf

Re: Idaho im Blutrausch...

Beitrag von Grauer Wolf »

Es hört und hört nicht auf... :cry:
Defenders of Wildlife (Auszug) hat geschrieben:Idaho’s war on wolves is about to take a new, gruesome turn.

The federal wildlife kill-for-hire agency misleadingly called “Wildlife Services” just received $225,000 from Idaho to aid the state’s ongoing wolf killing efforts. The money will help pay for aerial gunning, trapping and other lethal tactics.
...
It’s no secret that Idaho has declared war on its wolf population. But few people realize just how far Idaho has gone in its effort to dramatically reduce that population.

At the end of 2013, it was estimated that less than 20 breeding pairs of wolves survived in the Idaho wild - and that number will almost surely decline if Idaho’s War on Wolves continues. Since 2009, the number of breeding pairs has declined by more than 60 percent...

What’s worse, Idaho has contracted with Wildlife Services to help kill wolves in order to boost Idaho’s elk population for sport hunters. They will no longer be able to excuse their wolf killing as protecting livestock – Wildlife Services will be killing wolves for trying to live off of their natural prey.
Hier wird keine Ruhe gegeben, bis der letzte Wolf abgeschlachtet wurde. Dann können die "Sport Jäger" endlich ungestört ihrem mörderischen Hobby an ausufernden Elk-Herden nachgehen. Wo das endet, zeigte das "Yellowstone-Experiment".

Gruß
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Grauer Wolf

Re: Idaho im Blutrausch...

Beitrag von Grauer Wolf »

Ich habe mir gerade eine National Geographic Doku mit einem Vortrag von Jim und Jamie Dutcher angeschaut.
Sie erwähnten, daß man die abgeschlachtenen Wölfe, ja sogar tote Welpen als Köder benutzte, um weitere Rudelmitglieder zu ermorden, die voller Sorge nach den ihren schauen wollten. Was da abgeht, ist für einen normal veranlagten Menschen kaum noch zu begreifen. Da tobt sich blanker, blindwütiger Haß aus, der vor keiner Grausamkeit zurückschreckt. :cry:

National Geographic Live! - Jim & Jamie Dutcher: The Hidden Life of Wolves, ca. 1/2 Stunde, sehr zuhörenswert! (englisch)
http://www.youtube.com/watch?v=d36MK94POaI

Gruß
Wolf
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