Wölfe fressen sich in den Fläming

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern
Lutra
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Wölfe fressen sich in den Fläming

Beitrag von Lutra »

Ein interessanter Artikel in der "Märkischen Allgemeinen":

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... de-im.html

Da lassen manche so richtig die Hose runter. Wenn es wirklich die Meinung von 99% ist (Zitat):
„99 Prozent der Jäger geht das Messer in der Tasche auf, wenn sie an den Wolf denken“, sagte Hans-Joachim Beyer von der Hegegemeinschaft Wiesenburg mit scharfen Worten. Nach seiner Ansicht würden sich Wölfe „wie Salzsäure in den Fläming fressen“,
dann braucht man sich über nichts zu wundern.
Grauer Wolf

Re: Wölfe fressen sich in den Fläming

Beitrag von Grauer Wolf »

Lutra hat geschrieben:Nach seiner Ansicht würden sich Wölfe „wie Salzsäure in den Fläming fressen“,[/i]
dann braucht man sich über nichts zu wundern.
Der Kommentator "erasmus" hat es gut auf den Punkt gebracht: Es geht wieder einmal um "meine Rehe, meine Hirsche, mein Damwild, mein... mein... mein". Blanker Egoismus! :x
Der Wolf ist wieder in seinem angestammten Lebensraum und er frißt seiner Natur gemäß eben bevorzugt Schalenwild. Die Jägerschaft wird wieder lernen müssen, zu teilen!

Gruß
Wolf
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Lone Wolf
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Re: Wölfe fressen sich in den Fläming

Beitrag von Lone Wolf »

Sämtliche meiner Klischees über Jäger werden immer und immer wieder bedient und doch hätte ich mich weit mehr gefreut, wenn endlich einmal das Zitat: Nichts ist weiter von der Wahrheit entfernt als das Vorurteil...bestätigt worden wäre.
Da werde ich wohl weiter warten müssen bzw fürchte ich, wird letzteres Zitat in Bezug auf Jäger unbeweisbar bleiben. Hatte erst kürzlich wieder das zweifelhafte Vergnügen, bei "Jagderleben Landlive " quer zu lesen, insbesondere, auch wenn das nicht hierher gehört, Beiträge über Katzen... Da sträuben sich nicht nur die Nackenhaare, manchmal könnte man ob des gnadenlosen Blödsinns vermuten, dass da Menschen schreiben, die Jägern und ihrem Ruf massiv schaden wollen, dann aber kommen Beiträge, die beweisen dass man sich offensichtlich kennt und es sich doch um Jäger handelt. Erschreckend wer teilweise in Deutschland die Reife zugesprochen bekommt, eine Waffe zu führen.
LW
In der ganzen Natur ist kein Lehrplatz, lauter Meisterstücke
Johann Peter Hebel
Grauer Wolf

Re: Wölfe fressen sich in den Fläming

Beitrag von Grauer Wolf »

Lone Wolf hat geschrieben:Hatte erst kürzlich wieder das zweifelhafte Vergnügen, bei "Jagderleben Landlive " quer zu lesen, insbesondere, auch wenn das nicht hierher gehört, Beiträge über Katzen... Da sträuben sich nicht nur die Nackenhaare, manchmal könnte man ob des gnadenlosen Blödsinns vermuten, dass da Menschen schreiben, die Jägern und ihrem Ruf massiv schaden wollen, dann aber kommen Beiträge, die beweisen dass man sich offensichtlich kennt und es sich doch um Jäger handelt. Erschreckend wer teilweise in Deutschland die Reife zugesprochen bekommt, eine Waffe zu führen.
LW
Zu der Auffassung bin ich nach einem Fernseh-Interview mit so einem Oberjägermeister gekommen, der Katzen als "Lustmörder" bezeichnete, die man abschießen muß (es werden Jahr für Jahr zwischen 300.000 und 400.000 Katzen abgeknallt, teilweise unmittelbar neben bewohntem Gebiet). Es gibt ein geflügeltes Wort, das lautet "man schließe nicht von sich auf andere!".
Verwilderte Katzen besetzen nur die Nische der dezimierten Kleinbeutegreifer und erfüllen ihren Auftrag im Rahmen der natürlichen Abläufe, der eigentlich Wildkatze, Marder und Fuchs obliegt.

Gruß
Wolf
jurawolf
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Re: Wölfe fressen sich in den Fläming

Beitrag von jurawolf »

Wolf, ein stück weit hast du recht mit deiner aussage, ein stück weit aber auch nicht.

ich hab nicht gegen katzen und hab mich hier an anderer stelle auch schon als ehemaliger katzenhalter geäussert. gewiss besetzen hauskatzen eine nische, die zurzeit offen ist, weil gewisse kleinraubsäuger (wildkatze!) im siedlungsumfeld fehlen. das problem bei den hauskatzen ist aber, dass diese in völlig unnatürlich hohen dichten vorkommen weil sie ja ständig gefüttert werden, ausserordentlich gesund sind und damit körperlich fit für die jagd, usw.. eine verwilderte hauskatze im wald wird noch keinen schaden anrichten, der sehr hohe prädationsdruck durch hohe katzendichten in siedlungsgebieten sollte aber nicht unterschätzt werden. wobei ich trotzdem dafür plädiere, die hauskatze als teil der menschlichen kultur zu betrachten und sie damit immerhin im kulturland als legitim zu erachten.
balin
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Re: Wölfe fressen sich in den Fläming

Beitrag von balin »

Der natürliche Feind des deutschen Haushundes ist die deutsche Hausfrau. Bei den Katzen funktioniert das seltsamerweise nicht.Wenn man mal durchschnittlich begabte Haushunde in Kombination mit Katzen nehmen würde, dann gäbe es in offenem Gelände ohne höheren Bewuchs und ausreichend Deckung wenige Katzen.
Zu den Katzen im Wald haben schon andere nachgedacht:
http://www.waldwissen.net/wald/tiere/sa ... d/index_DE
So ein Wolf im Umfeld könnte da bestimmt manches regeln. ;-) Wobei ich keinem Katzenliebhaber zu nahe treten möchte. Ob es die Jäger in dem System braucht, bezweifle ich eher.
porcellus
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Re: Wölfe fressen sich in den Fläming

Beitrag von porcellus »

Man kann es drehen und wenden, bis es zur eigenen Überzeugung passt, aber bitte: Der Hauskatze eine Nische in der Natur zu reservieren, die wenn überhaupt nur der Wildkatze zustehen darf, wenn es das Biotop hergibt. Nein danke! Wenn überhaupt zwei Prädatoren hier nicht in den Verdacht des Zivilisationsfolgers geraten sollten, dann sind es Luchs und Wildkatze. Unbestritten, der Luchs steht drüber und wird jeden waldbesuchenden Mietzepaul aus dem Dorf seinen (kulinarischen) Weg zeigen. Findet aber die WildKATZE nur den Hauskater, gibt es Hybriden, um kein hässlicheres Wort zu gebrauchen. Damit wird jeder Versuch, felis silvestris eine Chance zur Rückkehr zu gewähren, ad absurdum geführt.
Aber welche Nische ist es denn? In Siedlungsbereichen sind je nach Region Fuchs, Steinmarder und teilweise Waschbären allgegenwärtig. Nachbars Katze brauche ich nicht an meiner Vogeltränke, an der ich in Gestalt ausgerupfter Federn das Menü verfolgen kann.
Schlichte Frage: Mein Hund wird hier im Haus und Zwinger gefüttert und jeglicher Nahrungserwerb draußen unterbunden – dazu bitte jetzt die Katzenfreunde – ich warte auf die Prügel!
porcellus
Lutra
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Re: Wölfe fressen sich in den Fläming

Beitrag von Lutra »

He, hört auf, das ist ja wie in den Jagdforen, wenn das Wort "Katze" fällt, sehen einige rot.
Macht Euch Euern eigenen Miezekatzentread auf!
Ich hab den hier nicht angefangen wegen Katzen. Es ging um die mehr als deutliche Position einiger Weidmänner eines brandenburgischen KJVs´zum Wolf und nicht um böse Miezen, von denen ich auch zwei habe mit Freigang, was auf dem Dorf von jeher die Normalität ist. Und wer nen Sündenbock für zurückgehende Singvogelbestände und dergleichen braucht, meine Katzen werden nicht widersprechen. ;-)
porcellus
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Re: Wölfe fressen sich in den Fläming

Beitrag von porcellus »

nein lutra, dass hat mit jagdforen nicht zu tun, halte ich caniden oder feliden domestizierter zuchtform, habe ich KEIN recht, ihnen gegenüber unserer natur übergeordnete rechte einzuräumen.MEIN Hund hat unter MEINER Aufsicht kontrollierten "Freigang" in sehr begrenzter Zeit. Bitte stelle dies glaubwürdig für deine Mietzepauls dar! Zugegeben, die nachhaltigen Reduktion der gefiederten Fauna ist felis familiaris nur teilweise anzulasten. Ich habe meine Nistkästen abgehängt, weil diese inzwischen von den Elstern als ergiebige Nahrungquelle identifiziert wurden
Gruss vom gerupften Vogel
balin
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Re: Wölfe fressen sich in den Fläming

Beitrag von balin »

@porcellus
Von mir bekommst du die sicher nicht! Die Hauskatze ist eine emmotionale Verunglückung unserer vereinsamten Zivilisationsgesellschaft. Der Hund hat im Allgemeinfall immerhin noch eine gesundheitstherapeutische Wirkung, weil die halbsteifen Fernsehgucker ihn zumindest zum Scheissen und Pinkeln rausführen müssen. Bei der Katze ist das gleich null. Für diesen zweifelhaften Nutzen zahlt man aber zb bei einer Maine Coon ein paar hundert Euro. Die sind etwas größer, angeblich Wildkatzen-ähnlicher und langlebig dekadent. Was willst du da machen? Wildlifemäßig ist das eine Katastrophe, aber die haben nullimente ein schlechtes Gewissen. Streicheln heiligt die Mittel!
Nur zur Erinnerung, der Wolf als Gesundheitspolizei in Feld und Flur stellt da schon ganz andere Ansprüche als Nutztier. Nix mit Streicheln, aber bei Nachdenken nützt er uns eine Menge, auch charakterlich. ;-)
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