Brandenburg: Kleine Anfrage zur genetischen Untersuchung

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern
jurawolf
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Re: Studie zu den polnischen Wölfen

Beitrag von jurawolf »

Sonido hat geschrieben:
"... die studie zeigt, dass es keinerlei genetische beweise für die existenz einer deutsch-westpolnischen wolfspopulation gibt"
Das ist ja genau die Stelle in der Studie, die ich nicht gefunden habe. Ich möchte die Aussage nur nachvollziehen, ich werfe niemandem etwas vor.

Deshalb nochmal meine Bitte:
Kann mir jemand die Textstellen angeben (z. B. hier in einen Post reinkkopieren und vielleicht die Seite sagen, auf der ich das dann nachlesen kann), an denen ich diese Aussage "es gibt keine deutsch-westpolnische Population" nachvollziehen kann?
auch ich bin darob vielleicht etwas ratlos. es wird doch schwarz auf weiss in text und grafiken gezeigt, dass auch die westpolnischen wölfe zur genetischen gruppe S3 gehören und damit zur gleichen wie ein teil der wölfe nordostpolens. damit wird implizit deutlich gesagt, dass es keine genetische trennung zwischen den wölfen im west und osten gibt. das steht z.b. in den "results" und wird auf der karte fig. 2 dargelegt.

Sonido hat geschrieben:wo sind die Stellen, an denen die Studie sagt:
a) "es gibt keinen Hinweis auf Separierung"?
b) "es gibt keine verminderte Variabilität ggb. den Tieren im Nordosten"?
zu a) siehe oben. zudem beachte man hierzu auch den von lars zitierten satz "In particular, it appears that westward dispersalfrom regions 10 and 11 has been relatively frequent". zuwanderung aus dem osten erfolgt also regelmässig.

zu b) beachte man die tabelle auf seite 8 (Table 2, Basic genetic variability parameters for wolves from 12 regions in Poland and eastern Germany genotyped at 11 microsatellite loci).
LarsD

Re: Wolf Management in Brandenburg

Beitrag von LarsD »

charlie hat geschrieben:Denn die Aussage, dass genetisch kein Wolf individuell nachgewiesen werden konnte ist definitiv FALSCH !!!
Vom zuständigen Wolfsbeauftragten des KJV, Herrn Franck, und der Landesregierung, Herrn Teubner, weis ich, dass gerade auf Grundlage der mehrfach erfolgten genetischen Untersuchungen nachgewiesen wurde, dass es bisher im Bereich der Kyritz-Ruppiner Heide nach wie vor definitiv nur EINEN Wolf gibt
Wäre dem tatsächlich so, hätte die Ministerin gegenüber dem Parlament gelogen. Das würde ich jedoch ausschließen und gehe davon aus, dass Du die genannten Personen nur falsch verstanden hast. Abgesehen davon, würde der genetische Nachweis nur eines Wolfes im Bereich der Heide längst nicht bedeuten, dass es dort nur einen Wolf gibt. ;-)

Viele Grüße

Lars
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charlie
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Re: Wolf Management in Brandenburg

Beitrag von charlie »

LarsD hat geschrieben:
charlie hat geschrieben:Denn die Aussage, dass genetisch kein Wolf individuell nachgewiesen werden konnte ist definitiv FALSCH !!!
Vom zuständigen Wolfsbeauftragten des KJV, Herrn Franck, und der Landesregierung, Herrn Teubner, weis ich, dass gerade auf Grundlage der mehrfach erfolgten genetischen Untersuchungen nachgewiesen wurde, dass es bisher im Bereich der Kyritz-Ruppiner Heide nach wie vor definitiv nur EINEN Wolf gibt
Wäre dem tatsächlich so, hätte die Ministerin gegenüber dem Parlament gelogen.
Ja es ist so, ob Sie es nun glauben wollen oder nicht! Gelogen hätte Frau Tack sicher, wenn sie es bewußt getan hätte, was ICH aber nicht glaube. Wie gesagt, aus welchem Grund auch immer hat man sie hier ins offene Messer laufen lassen. Mal sehen, was da noch so nachkommt.
LarsD hat geschrieben:... und gehe davon aus, dass Du die genannten Personen nur falsch verstanden hast.
Ne, nischt mit falsch verstanden!
LarsD hat geschrieben:Abgesehen davon, würde der genetische Nachweis nur eines Wolfes im Bereich der Heide längst nicht bedeuten, dass es dort nur einen Wolf gibt. ;-)
Das mag durchaus so sein. Auffällig ist nur, dass seit Jahren nur Spuren von einem Wolf (vor allem im Winter im Schnee) festgestellt werden konnten, es Bildweise nur von einem Wolf gibt, und das alles durch genetische Untersuchungen nach- und bewiesen ist. ;-)
In den nun gut 5 ... 6 Jahren, wo der Wolf hier in der Heide nachgewiesen ist, hätte es sonst sicher auch Nachweise eines oder mehrerer weiterer Wölfe gegeben, wenn sie denn tatsächlich da wären, oder?
Gruß
Charlie

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"Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihres gleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat."
LarsD

Re: Wolf Management in Brandenburg

Beitrag von LarsD »

charlie hat geschrieben:Gelogen hätte Frau Tack sicher, wenn sie es bewußt getan hätte, was ICH aber nicht glaube. Wie gesagt, aus welchem Grund auch immer hat man sie hier ins offene Messer laufen lassen. Mal sehen, was da noch so nachkommt.
Der Weg einer solchen Anfrage führt durch die Hirarchie der Naturschutzverwaltung runter zum Schreibtisch des zuständigen Mitarbeiters, von wo aus dann die fachliche Zuarbeit für die Antworten auf dem gleichen Weg retour kommt, bevor die Ministerin sie absegnet. Ich würde Wetten abschließen, dass jener Schreibtisch im Fall der hier verlinkten Anfrage/Antworten in Zippelsförde steht und von dort auch die Info kam, dass bislang noch keine Analyseergebnisse vorliegen. Letzteres deckt sich mit den Inhalten von Gesprächen mit Fachleuten der zuständigen Behörde. Die bislang in Brandenburg gesammelten Proben lagen demnach bis vor kurzem noch friedlich in der Gefriertruhe ... ;-) Hintergrund für das offensichtliche Mißverständnis auf Deiner Seite dürfte der genetische Nachweis eines Wolfes im Müritz-Nationalpark sein. Ganz sicher hätte man das Resultat mit Analyseergebnissen vom Wolf aus der Heide abgeglichen, so sie denn vorgelegen hätten. http://www.sz-online.de/nachrichten/ers ... 56698.html

Warten wir einfach den Mai ab. Dann wird es sicherlich interessante Infos zu den Ergebnissen der derzeit laufenden Untersuchungen geben.

Viele Grüße

Lars
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Re: Brandenburg: Kleine Anfrage zur genetischen Untersuchung

Beitrag von Lutra »

Leute, was soll die Eierei? Es geht doch nur darum bei der Frage, ob es eine westpolnisch-deutsche Wolfspopulation gibt oder nicht, ist ein günstiger Erhaltungszustand erreicht oder nicht. Wenn ja, wären bestimmte Kreise bestrebt, Deutschlands Regierung darauf zu drängen,bei der EU zu beantragen, den Wolf aus Anhang VI der FFH-Richtlinie in Anhang V zu überführen, was eine Bejagung ermöglichen würde, rein rechtlich. Da wird den Tierhaltern suggeriert, damit wären ihre Probleme mit dem Wolf zu lösen. Wers glaubt. Die wahre Interessenlage ist doch mehr als durchsichtig.
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Re: Brandenburg: Kleine Anfrage zur genetischen Untersuchung

Beitrag von charlie »

Lutra hat geschrieben:.... wären bestimmte Kreise bestrebt, Deutschlands Regierung darauf zu drängen,bei der EU zu beantragen, den Wolf aus Anhang VI der FFH-Richtlinie in Anhang V zu überführen, was eine Bejagung ermöglichen würde, rein rechtlich. Da wird den Tierhaltern suggeriert, damit wären ihre Probleme mit dem Wolf zu lösen. Wers glaubt. Die wahre Interessenlage ist doch mehr als durchsichtig.
;-) ... genau das ist es ... ;-)
Gruß
Charlie

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Re: Wolf Management in Brandenburg

Beitrag von charlie »

LarsD hat geschrieben: Der Weg einer solchen Anfrage führt durch die Hirarchie der Naturschutzverwaltung runter zum Schreibtisch des zuständigen Mitarbeiters, von wo aus dann die fachliche Zuarbeit für die Antworten auf dem gleichen Weg retour kommt, bevor die Ministerin sie absegnet.
So sollte ( ! ) es sein - verwaltungsrechtlich gesehen .. ;-) (Da ich selbst in einer Behörde arbeite, weis ich, dass das aber nicht immer in jedem Fall soooo exakt läuft ... :-?
LarsD hat geschrieben: Ich würde Wetten abschließen, dass jener Schreibtisch im Fall der hier verlinkten Anfrage/Antworten in Zippelsförde steht und von dort auch die Info kam, ...
Wenn Du Dich da mal nicht täuschst ... :o
LarsD hat geschrieben:Hintergrund für das offensichtliche Mißverständnis auf Deiner Seite dürfte der genetische Nachweis eines Wolfes im Müritz-Nationalpark sein.
Das glaube ich nun ganz und gar nicht ;-)
Gruß
Charlie

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Re: Brandenburg: Kleine Anfrage zur genetischen Untersuchung

Beitrag von SammysHP »

Wie wär's, wenn einer von euch nächste Woche mal nachfragt? ;)
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charlie
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Re: Brandenburg: Kleine Anfrage zur genetischen Untersuchung

Beitrag von charlie »

SammysHP hat geschrieben:Wie wär's, wenn einer von euch nächste Woche mal nachfragt? ;)
Das habe ich! Deshalb meine Aussage, dass man die Ministerin (wieder ein mal) ins "offene Messer laufen lies". Beide genannten Wolfsbeauftragten gehören schließlich zu meinem Freundeskreis ... ;-)
Gruß
Charlie

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LarsD

Re: Brandenburg: Kleine Anfrage zur genetischen Untersuchung

Beitrag von LarsD »

charlie hat geschrieben:
SammysHP hat geschrieben:Wie wär's, wenn einer von euch nächste Woche mal nachfragt? ;)
Das habe ich! Deshalb meine Aussage, dass man die Ministerin (wieder ein mal) ins "offene Messer laufen lies". Beide genannten Wolfsbeauftragten gehören schließlich zu meinem Freundeskreis ... ;-)
Zu schade, dass Norbert sich hier abgemeldet hat. Der hat die selben Freunde und war stets auf dem aktuellsten Stand ... ;-)

Viele Grüße

Lars
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