Naturfuehrer hat geschrieben:...und sich einbilden, man müsse die Bevölkerung halt mal schnell "umerziehen". Das wird schlicht nicht funktionieren, ist meiner Meinung nach eine totale und naive Fehleinschätzung unserer Gesellschaft. Dürft Ihr ganz anders sehen, aber es entspricht halt meinen Erfahrungen.
[...]
Und all das vor allem deshalb, weil der "Faktor Mensch" unterschätzt wird.
Keine Bange, über die Fähigkeit der Sorte "Das hat mein Uropa, Opa, Vater schon so gemacht, ich mach's genauso und meine Kinder, Enkel, Urenkel sollen's auch so machen!" hinsichtlich Flexibilität, Anpassungsvermögen und der Bereitschaft zu lernen, daß der Mensch nicht das Maß aller Dinge ist, hege ich
keinerlei Illusionen. Da hat mich das Leben schon lange eines besseren belehrt...
Erst kommt der Mensch und seine Interessen, dann nochmal, dann nochmal, dann kommt ewig lange nichts, dann vielleicht mal irgend etwas (vorzugsweise mein Haus, mein Boot, mein Auto, mein Wald, meine Rehe, mein..., mein..., mein...), aber garantiert nicht die Wildtiere i.a. und schon gar nicht Wolf, Luchs oder Bär...
Ich schätze diese Gesellschaft als Photograph, dessen Beruf es ist, sehr scharf hinzusehen (auch außerhalb meines Haupt-Genres), schon genau richtig ein, und das Ergebnis ist alles, nur nicht schmeichelhaft...
Sorry, wenn ich so pessimistisch klinge, aber das entspricht eben
meinen Erfahrungen...
Eine auf absehbare Zeit fehlende rechtzeitige Eingrenzung de Spezies auf "konfliktarme" Bereiche...
Vor einiger Zeit habe ich mal was geschrieben, was ganz gut auch hierher paßt:
"Hmmm, manchmal habe ich seltsame Visionen...
Mitten in Europa, auf einer sonnenbeschienenen Wiese am Waldrand eines Waldes, in dem es noch seltsame, halbzerfallene Höhlen aus einem komischen, glatten Stein gibt, erzählt eine Wölfin ihren Welpen, die wissen wollen, was es damit auf sich hat, eine Legende:
"Vor unzähligen Sommern gab es in der Welt ein zweibeiniges Tier, das in diesem Höhlen hauste. Dieses war so gierig, daß es auf der Suche nach einem nutzlosen gelben Metall und schwarzem Wasser tief aus der Erde die ganze Erde umwühlte und das Wasser und die Luft vergiftete. Auch die Wälder vernichtete es, um Nahrungspflanzen anzubauen, die aber wegen des Giftes in der Luft und im Wasser krank machten. Irgendwann wurde die Nahrung knapp, weil sich die Zweibeiner zu stark vermehrten und sie fielen übereinander her, um sich zu berauben und zu töten. Zuletzt benutzten sie dazu eine Art Blitz. Wenige Monde später kam der lange Winter und niemand blieb mehr von ihnen übrig. Nur wir Wölfe und die anderen Tiere, die wir nie mehr nehmen als wir brauchen, wir überlebten..."
So mag es möglichwerweise kommen... 50.000 Jahre später und das Problem hat sich zugunsten der Wölfe in Schutt, Asche und Rauch aufgelöst... Vielleicht sollte manch einer, der gegen den Wolf wettert, mal phantasievoll in die Zukunft schauen und extrapolieren, was wird, wenn wir so weitermachen wie bisher... Dann könnte aus meinem kleinen Märchen sehr leicht bittere Wahrheit werden. Bitter für uns Menschen!"
Wer's lächerlich findet, soll von mir aus drüber lachen, wer aber bereit ist, mal drüber nachzudenken, findet darin verborgen einen Spiegel der derzeitigen Gesellschaft... Und angesichts von manchen Gedanken über Fracking, den Zugriff auf jüngst explorierte Lanthaniden-Vorkommen in Deutschland, Windmühlenparks auch in Wäldern und NSGs, Speicherkraftwerken o.ä., also eines massiven Angriffes auf unsere Restnatur und damit auch auf "unsere" Wölfe, beschleicht mich ein verdammt ungutes Gefühl...
Gruß
Wolf