Artikel "Wolf tötet Hirsch im Wildgatter" (06.02.13)

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern
Grauer Wolf

Re: Artikel "Wolf tötet Hirsch im Wildgatter" (06.02.13)

Beitrag von Grauer Wolf »

balin hat geschrieben:Furchtbar, wie ihr mich ernüchtern tut! ;-)
Frustrieren wollte ich Dich eigentlich nicht... ;)
balin hat geschrieben:...aber wenn ihr
sagt, daß schon relativ normale Hunde zumindest potentiell da unten durchgehen würden, dann muß ich mir das nocheinmal überlegen. Für die Körpermaße eines Wolfes braucht es allerdings etwas mehr wie zwei Minuten und vor allem eine mächtige Motivation.
Das ist natürlich richtig. Andererseits ist ein kostenloses Nachtmal für einen Grauen eine Menge Motivation. Der Punkt ist, das Wölfe (und große Hunde) erstaunlich kleine Löcher brauchen, um da durchzuschlüpfen. Unser Jungrüde ist runde 63 cm hoch und 33 kg schwer und es verblüfft mich immer wieder, in wie kleine Lücken der paßt...
Was einen Untergrabschutz angeht, der auch noch für relativ kleines Geld machbar ist (Material, Arbeitskosten), da muß ich ehrlich gesagt passen... Andererseits, wenn ich Deine Beiträge bisher richtig verstanden habe, geht's bei Dir um recht wehrhafte Rindviecher. Ob da die Motivation von Isegrim jetzt sooo groß ist (ansicht von Unmengen weitgehend wehrloser Rehe in der Landschaft), das ist die Gretchenfrage...

Gruß
Wolf
balin
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Re: Artikel "Wolf tötet Hirsch im Wildgatter" (06.02.13)

Beitrag von balin »

Weisst du, Wolf, ich kenne die Jagdszenen. Vier von der Sorte reichen um eine Kuh umzulegen und Pauli und Rufus würden sich alle drei Wochen ein Kalb reinziehen, wenn sie dürften. Mit solchen Hunden lebt man auf einem kleinen Vulkan und frage mich mal, wieso ich bei den Wölfen gelandet bin?
In gewisser Weise lebe ich viel mehr mit Wölfen gemeinsam wie viele andere mit echten Wölfen im Gehege.
joswolf
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Re: Artikel "Wolf tötet Hirsch im Wildgatter" (06.02.13)

Beitrag von joswolf »

Zitat-"Nur Wölfe würden unter einem Zaun hindurchgehen, Hunde würden so etwas nie tun.(?) Jetzt weiß ich ganz genau, dass ich bei mir zu Hause keinen Hund habe, sondern , dass meine Schäferhündin eine getarnte Wölfin ist. Wenn die nämlich beschlossen hat, on tour zu gehen, schiebt sie sich auch unter dem Zaun durch."
Dann habe ich keine Woelfe denn die bleiben im Gehege lol
Jos
joswolf
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Re: Artikel "Wolf tötet Hirsch im Wildgatter" (06.02.13)

Beitrag von joswolf »

Iss natuerlich nur Spass. Mein Zaun ist was anderes. Aber ob es Wolf war oder nicht weiss keiner aber es konnte naturlich sein. Ob er dan die Hirschkuh auch getotet hat ist aber auch unsicher. Wir finden im Wildpark auch mal ein Totes Tier. Auch fand ich mal eine wo durch einen Fuchs schon ein Kilo verschlungen war. Das kommt dan aber nicht in die Zeitung (eher in mein Wolfsgehege) aber ich meine ein Wolf kan auch gerochen haben das da ein totes Tier lag und hat sich was gehohlt. Also uebertriebene Aufregung und eine Zeitung die nicht's besseres zu schreiben hatte.
Jos
balin
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Re: Artikel "Wolf tötet Hirsch im Wildgatter" (06.02.13)

Beitrag von balin »

Joos, du vergißt, deine Wölfe wissen nicht, was es draussen Tolles gibt. Der durchschnittliche Hund kennt seine nähere Umgebung zumindest vom Gassigehen und dann nehme mal den Hund vom Förster oder meinen... der kennt alles auf einen bis zwei Kilometer im Quadrat. Der träumt nachts bestimmt von etwas mehr wie von der Hundefutterschüssel. Da gibt es leckere Rehe, Mäuse und flüchtende Hasen, denen man unbedingt hinterher muß. So gesehen hat der Schäferhund einen Grund zum Buddeln, dem (Gehege)Wolf mußt du erst einen Fernseher mit entsprechenden Natursendungen vorsetzen. An den angemessenen Wolfsgehegen muß man noch bauen.
Neulich habe ich bei Arte den Bericht über Laetitia Becker mit ihrem Auswilderungsprojekt gesehen. Das ist eine Doktorarbeit, die sie in Zusammenarbeit mit Vladimir Bogolov erarbeitet hat. Die müßte eigentlich schon verfügbar sein und da müßte dann auch einiges über den Erfahrungsgewinn von Gefangenschaftswölfen in Vorbereitung auf das freie Leben zu lesen sein. Das hat auch was mit Zäunen zu tun, nur sind da die Wölfe innen und die anderen draussen. Wie ich im Kopf habe gibt es da auch noch 5000 Stunden Videoaufnahmen auszuwerten. Das ist eine Menge Zeit, wenn man bedenkt, daß das Jahr ja nur um die 8000 Stunden hat.
Die suchen nach Auswertern, Diplom, Doktor und so und das ist dann solche Sklavenarbeit wie bei Eric Zimen mit den mimischen wölfischen Interaktionsmustern im Nationalpark bayerischer Wald. Da würde man bestimmt eine Menge lernen, wie Wölfe denken. Wie sie , Laetitia, versucht hat, die Wölfe zum Besendern zu markieren, ist ihr einer über einen drei Meter hohen Zaun abgehauen. Sie lebt aber in dem Zusammenhang, daß ihre Wölfe den Menschen als Fremdkörper ansehen sollen. Tiere mögen und gleichzeitig von ihnen nicht gemocht werden wollen ist ein harter Job.
Passt auch zu dem Wildgatter, nur einmal andersherum. ;-)
joswolf
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Re: Artikel "Wolf tötet Hirsch im Wildgatter" (06.02.13)

Beitrag von joswolf »

Also man braucht keine Doktorarbeit um das zu lernen. Ich arbeite doch auch jedem Tag mit mimischen wölfischen Interaktionsmustern, viel langer und ofter als diesen Wissenschaftler. Lernen wie die denken tut man von den Woelfen. Und lernen zu ueberleben drausen brachen die nicht. Lass ein Wolf frei und die wissen genau wo es lang geht. Haste doch sehen koennen bei ausgebrochenen Woelfen. Meine Zuhause gehen drausen mit im Wald, kennen die Wild Tieren. Fressen diese wild Tieren. Und die im Park genauso. Die Rothirsche und Wildschweine leben nebenan und die sehen die schon. Also die brauchst du keinen Natursender auf Fernseher vorsetzen.
Ausserdem ist denen deren Doktorarbeit nur aufgeschrieben und meine nicht. Mit wie viele Erwachsenen Woelfen arbeiten die ueberhaubt? Ich glaube einen. Du haengst wohl viel an Diplom.
Und glaube mir meine wissen was es fuer tolles drausen gibt. Genau so wie ein wilder weiss was es da im wildgatter gibt.
balin
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Re: Artikel "Wolf tötet Hirsch im Wildgatter" (06.02.13)

Beitrag von balin »

Mir brauchst du das nicht zu erzählen. Ich habe mich gut amüsiert, wie ich gelesen habe, daß die da stundenlang mit der Strichliste neben den Wölfen sitzen und einen Katalog von deren Verhaltensweisen aufstellen. Denen ihr Problem ist wohl vor allem das, daß ihre Wölfe vor den Menschen nicht genug Angst haben. Laetitia
wollte ihnen ein Halsband verpassen, damit sie nach dem Freilassen mit Sicherheit sagen konnte, ob die Wölfe sich alleine durchschlagen können. Ich vermute, sie glaubt wie die meißten hier im Forum und ich auch, daß Wölfe soviel Instinkt haben um auch ohne größere Vorbereitung Jagen zu können. Sie hat aber ein schlechtes Gewissen, wenn sie sie einfach laufen läßt und deshalb schreibt sie was dazu.
Bei den mexicanischen Wölfen ist das Freilassen ja neulich schief gegangen. Die haben sie wieder rausgenommen, weil sie zu nahe bei den Menschen geblieben ist. Genaueres müßte ich aber erst suchen, ich habe es nur im Gedächtnis. Aber auch da ist es vor allem an den Menschen gescheitert, der Wolf ist alleine zurecht gekommen.
balin
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Re: Artikel "Wolf tötet Hirsch im Wildgatter" (06.02.13)

Beitrag von balin »

Da hat man es! Primus hatte es eingestellt. Sie haben die mexicanische Wölfin erschossen, weil sie sich mit Haushunden eingelassen hat. Es wird also immer komplizierter und das wäre ja auch ein Grund um durch Zäune zu gehen. :-D
joswolf
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Re: Artikel "Wolf tötet Hirsch im Wildgatter" (06.02.13)

Beitrag von joswolf »

Fakt is aber, Woelfe koennen dies schon. Der Hund kann auch jagen usW aber kriegt sein Fressen. Der Wolf muss auch fressen muss es aber selber erlegen. Also besser ist es auch den Wildgatter Zaun extra zu kontrollieren und moglich einen Stromdraht an zu bringen. Im unser Park wurde Man sich dann auch nicht freuen wenn da 60 Hektar "bearbeitet" werden muss.
Jos
saarloos
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Re: Artikel "Wolf tötet Hirsch im Wildgatter" (06.02.13)

Beitrag von saarloos »

die kombi der einzelheiten lässt mich schmunzeln. also: erst ein wöflischer hund oder ein hündischer wolf oder ein wolfwolf aber wohlkeinesfalls ein hundhund, dazu ein tierarzt aus ostfriesland - seinesgleichen jäger - sieht die unterschiede in den bissspuren stehenden fusses und teilt lustige erkenntisse bezüglich des grabeverhaltens wolf vs hund aus, dazu ein anwalt aus frankfurt mit einem beauftragten jagdaufseher.
als 'wildtier' würde ich auch stundenlang am rad drehen - wenn sich das alles in meinem gehege aufhält, auch wenn das mit heringen gesichert oder mit strom garniert ist. dazu noch eine verendende hirschkuh aus meinen reihen - ich würde mich tagelang aufregen. aber vielleicht bin ich ja nicht damwildig genug und seh alles zu bambimäßig.
ich schätze der artikel fiel so nüchtern aus, weil jedes weitere quäntchen an reißerische beschreibung zum unerwünschten grinsen des lesers geführt hätte.....

gruss
saarloos
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