schwachsinn bleibt schwachsinn und dass sinensis aus ostasien eingeführt wurde und bei uns nicht heimisch ist, bleibt ein gerücht, dass anglerkreise leider recht erfolgreich in umlauf gebracht haben - namentlich durch eine publikation von christer olburs. dieser lässt jedoch einzige ganz zentrale genetische und morphologische resultate aussen vor, die ausschliessen, dass unsere binnenkormorane ostasiatischer herkunft sind.
- morphologisch unterscheidet sich unsere kormi-unterart sinensis derart deutlich von der ostasiatischen, dass es ausgeschlossen werden kann, dass unsere nachkommen von denen sind, insbesondere durch unterschiedlich ausgeprägte kehlsäcke (belegt z.b. in "sub-specifiv differentiation and distribution of great cormorants Phalacrocorax carbo in europe" in newson et al.)
- die genetische vielfalt beim europäischen sinensis ist ausgesprochen hoch, es kann kein bottle-neck-effekt nachgewiesen werden. dieser ist aber immer eine auftretende folge bei der ansiedlung von tierarten - ausser es werden gleich ganze populationen angesiedelt. das geschah aber erwiesenermassen nicht, die paar ausgesetzten vögel damals reichen dazu bei weitem nicht aus. die originalquelle dazu muss ich noch suchen, hab sie auf der festplatte gerade nicht gefunden (das www spuckt dazu aber auch einiges aus).
dann gibt es auch noch "weichere", weniger hieb- und stichferste belege, die bezeugen, dass unser sinensis nicht eingeführt wurde:
- der bekannte naturforscher conrad gesner konnte bereits mitte 16. jahrhunderts, noch bevor überhaupt erstmal kormorane von china nach europa gelangten, kormorane im europäischen binnenland nachweisen, z.b. am genfer see. nicht klar ist dabei aber, um welche unterart es sich handelte. jedoch war der kormoran bereits damals gut bekannt im binnenland, er galt nicht als "exot".
- die unterart sinensis war in china überhaupt nur lokal verbreitet und war nicht die einzige unterart, die zur fischerei eingesetzt wurde. in den regionen, aus denen kormorane u.a. nach europa eingeführt wurden, wiesen teilweise gar keine bestände von sinensis auf!
schlussendlich ist es beim kormoran das selbe wie beim wolf: auch bei letzterem flackern vonseiten der gegnerschaft immer mal wieder gerüchte auf, dass er doch illegal ausgesetzt wurde, was dann sogleich als argument gebraucht wird, um die tiere zu bekämpfen. beim kormi ist es das selbe.
Bautzener Landrat fordert "Regulierung"
Re: Bautzener Landrat fordert "Regulierung"
@ Jurawolf
>> „beim kormi sind wir inzwischen bei 1000 brutpaaren“
Die Zahl überrascht mich etwas, ich hatte noch 350 BP in Erinnerung - Die Studien die hierzulande angeführt wurden stammen noch aus Zeiten als es noch keine 100 Brutpaare gab.
Die Kormorane in Deutschland – nun ja heutzutage gilt er als >heimisch< jedoch ist sein Erscheinen in der ornithologischen Literatur beschrieben. Naumann z.B. schrieb um 1840 noch vor 60 Jahren hätte auch ein gebildeter Mann den K. nicht als heimischen Vogel gekannt. ...
Die Besiedlung Dänemarks und Hollands ist ebenfalls beschrieben.
Es wurde diskutiert ob der hiesige Kormoran mit den nordischen identisch ist und wo er her kam ob vom Norden oder vom Süden. Auch in der lat. Bezeichnung ist dies noch erkennbar.
Beschrieben ist der Kormoran donauabwärts als südosteuropäische Population, in Italien ebenfalls -
Also warum dieses Abarbeiten an Olburs?
Warum wird jeder Hinweis auf die Ausbreitung des Kormorans vermieden und immer von „Heimkehr“ gesprochen?
Bei euch in der Schweiz gilt er doch auch als „neuer Brutvogel“ ?
Genetische Untersuchungen (aus den Bereich Frankreich / England / Skandinavien) kenne ich auch – anhand der genetischen Variabilität lässt sich zeigen das die Unterart sinensis erst zwischen 1300 und 1800 eingewandert ist.
Die Kormorane in Deutschland (nordeuropäische Sinensi Population) waren doch stark dezimiert – wieso lässt sich dann eigentlich kein bottle-neck nachweisen?
Gesner – beschreibt die Kormorane als seltene Wintergäste „in strengen Wintern wenn die Reben erfrieren“. Wenn es denn holländischen deutschen, dänischen … Kormorane um 1550 gegeben haben soll - wieso sollten die dann nur so selten bis in die Schweiz gezogen sein?
Ringfunde aus neuerer Zeit zeigen für die Schweiz auch Wintergäste aus dem Adriaraum - damit könnte man Gesners Beobachtungen erklären.
Für Skandinavien, England, Frankreich ... ist die Unterart Carbo als Brutvogel bekannt – und als Wintergast in Deutschland. Häufiger an der Küste aber auch bis ins Binnenland. Wird in der alten Literatur (um 1800) so beschrieben: „...an Größe gleicht er eine Gans nistet nördlichen Europa und kommt im Winter, als Strichvogel an die deutschen Seeküsten und auch bisweilen auf Landseen und Flüße Deutschlands...“
Die Seltenheitskommision wollte keine Sichtungen des carbo von der Küste nur im Binnenland ist der selten.
>> „in den regionen, aus denen kormorane u.a. nach europa eingeführt wurden,
>> wiesen teilweise gar keine bestände von sinensis auf!“
Hast Du eine Quelle für die Einführung von Kormoranen? /Shaw / Blumenbach beschreiben die Art doch anhand von Bälgen oder eines Kupferstichs, der MBeike stritt eine Einfuhr ab.
schlussendlich ist es beim kormoran das selbe wie beim wolf: auch bei letzterem flackern vonseiten der gegnerschaft immer mal wieder gerüchte auf, dass er doch illegal ausgesetzt wurde, was dann sogleich als argument gebraucht wird, um die tiere zu bekämpfen. beim kormi ist es das selbe.
Nun ja beim Biber zumindest ist es doch in Bayern genau so gelaufen: Da sind die Biber äh ... ausgebrochen und ein paar Jahre später wurde es dann rückwirkend genehmigt.
>> „beim kormi sind wir inzwischen bei 1000 brutpaaren“
Die Zahl überrascht mich etwas, ich hatte noch 350 BP in Erinnerung - Die Studien die hierzulande angeführt wurden stammen noch aus Zeiten als es noch keine 100 Brutpaare gab.
Die Kormorane in Deutschland – nun ja heutzutage gilt er als >heimisch< jedoch ist sein Erscheinen in der ornithologischen Literatur beschrieben. Naumann z.B. schrieb um 1840 noch vor 60 Jahren hätte auch ein gebildeter Mann den K. nicht als heimischen Vogel gekannt. ...
Die Besiedlung Dänemarks und Hollands ist ebenfalls beschrieben.
Es wurde diskutiert ob der hiesige Kormoran mit den nordischen identisch ist und wo er her kam ob vom Norden oder vom Süden. Auch in der lat. Bezeichnung ist dies noch erkennbar.
Beschrieben ist der Kormoran donauabwärts als südosteuropäische Population, in Italien ebenfalls -
Also warum dieses Abarbeiten an Olburs?
Warum wird jeder Hinweis auf die Ausbreitung des Kormorans vermieden und immer von „Heimkehr“ gesprochen?
Bei euch in der Schweiz gilt er doch auch als „neuer Brutvogel“ ?
Genetische Untersuchungen (aus den Bereich Frankreich / England / Skandinavien) kenne ich auch – anhand der genetischen Variabilität lässt sich zeigen das die Unterart sinensis erst zwischen 1300 und 1800 eingewandert ist.
Die Kormorane in Deutschland (nordeuropäische Sinensi Population) waren doch stark dezimiert – wieso lässt sich dann eigentlich kein bottle-neck nachweisen?
Gesner – beschreibt die Kormorane als seltene Wintergäste „in strengen Wintern wenn die Reben erfrieren“. Wenn es denn holländischen deutschen, dänischen … Kormorane um 1550 gegeben haben soll - wieso sollten die dann nur so selten bis in die Schweiz gezogen sein?
Ringfunde aus neuerer Zeit zeigen für die Schweiz auch Wintergäste aus dem Adriaraum - damit könnte man Gesners Beobachtungen erklären.
Für Skandinavien, England, Frankreich ... ist die Unterart Carbo als Brutvogel bekannt – und als Wintergast in Deutschland. Häufiger an der Küste aber auch bis ins Binnenland. Wird in der alten Literatur (um 1800) so beschrieben: „...an Größe gleicht er eine Gans nistet nördlichen Europa und kommt im Winter, als Strichvogel an die deutschen Seeküsten und auch bisweilen auf Landseen und Flüße Deutschlands...“
Die Seltenheitskommision wollte keine Sichtungen des carbo von der Küste nur im Binnenland ist der selten.
>> „in den regionen, aus denen kormorane u.a. nach europa eingeführt wurden,
>> wiesen teilweise gar keine bestände von sinensis auf!“
Hast Du eine Quelle für die Einführung von Kormoranen? /Shaw / Blumenbach beschreiben die Art doch anhand von Bälgen oder eines Kupferstichs, der MBeike stritt eine Einfuhr ab.
schlussendlich ist es beim kormoran das selbe wie beim wolf: auch bei letzterem flackern vonseiten der gegnerschaft immer mal wieder gerüchte auf, dass er doch illegal ausgesetzt wurde, was dann sogleich als argument gebraucht wird, um die tiere zu bekämpfen. beim kormi ist es das selbe.
Nun ja beim Biber zumindest ist es doch in Bayern genau so gelaufen: Da sind die Biber äh ... ausgebrochen und ein paar Jahre später wurde es dann rückwirkend genehmigt.
Re: Bautzener Landrat fordert "Regulierung"
Hallo wolfcorata,
>> Uni etc. sagen, die Kormis sind bereits steinzeitlich im Binnenland
>> und somit ja wohl eher c.sinensis nachgewiesen.
Wie wäre es mit:
PER G.P. ERICSON& FRANCISCO HERNANDEZ CARRASQUILL
The Swedish subfossil record of the Cormorants available for study, does not include any remains
small enough to suggest the presence of sinensis. Precisely when the
subspecies sinensis immigrated into the Baltic is unknown, but it must have
occurred sometime between 1500 and 1800 AD.
Wenn Du die Zeitangaben vergleichst passt das auch mit den Kormoranfunde n in Haitabu / Schleswig zusammen.
Dort wurde der Kormoran (carbo?) später auch nicht mehr nachgewiesen, die Unterart wurde aus Mangel an Vergleichsstücken nicht bestimmt … war aber sicherlich sinensis.
>> Uni etc. sagen, die Kormis sind bereits steinzeitlich im Binnenland
>> und somit ja wohl eher c.sinensis nachgewiesen.
Wie wäre es mit:
PER G.P. ERICSON& FRANCISCO HERNANDEZ CARRASQUILL
The Swedish subfossil record of the Cormorants available for study, does not include any remains
small enough to suggest the presence of sinensis. Precisely when the
subspecies sinensis immigrated into the Baltic is unknown, but it must have
occurred sometime between 1500 and 1800 AD.
Wenn Du die Zeitangaben vergleichst passt das auch mit den Kormoranfunde n in Haitabu / Schleswig zusammen.
Dort wurde der Kormoran (carbo?) später auch nicht mehr nachgewiesen, die Unterart wurde aus Mangel an Vergleichsstücken nicht bestimmt … war aber sicherlich sinensis.